Beiträge von Aulus Furius Saturninus

    Das ist auch mein Gedanke gewesen. Ich war auch die ersten Jahre wirklich aktiv aber machmal ist auch Stau im Spiel. Wenn ich dran denkt das ich in meiner Grundausbildung machmal Wochenlang gewartet es war die Zeit in der Tiberius Vitamalacus ausgefallen ist und solche Sachen kommen ja immer wieder vor und damals wusste ich auch nicht das ich noch was nebenbei aufmachen konnte.

    In solch einem Fall müsste eine individuelle Lösung gefunden werden. Denn klar, wenn Mitspieler ausfallen, kann der Betreffende nichts dafür, wenn er dann nicht posten kann. Und man kann beispielsweise in der Situation, das vom Feind angegriffen wird, dann nicht plötzlich eine Nebenhandlung aufmachen.

    Iulius Antoninus schien über die Erhebung erfreut zu sein, und hielt die Ernennung in der Hand, als sei sie etwas Kostbares.

    "Honor honore digno sit"*, sagte ich. Der Caesar Augustus war ein guter Menschenkenner, soweit ich beobachtet hatte:


    "Ja, es handelt sich um die XV Apollinaris in Cappadocia", bestätigte ich und nahm einen Schluck Posca:

    "Der LAPP heißt Galeo Calidius Calvena*, außer deinem Vorgänger** ist jedoch der nächste ranghöchste Offizier in Satala der Tribunus Angusticlavius Tuccius Tychicus. ** "

    Über die anderen Stellenbesetzungen lagen mir keine Informationen vor. Die Provinzhauptstadt Caesarea war auch viele Tagesreisen von Satala entfernt. Die Entfernungen in jener staubigen Provinz schienen sich endlos zu ziehen, vermutlich gab es wenige gangbare Straßen:

    "Ich händige dir nun jeweils die Urkunden aus und bitte dich darum, ihren Empfang zu quittieren, Eques", fuhr ich fort und

    legte ihm zu der der Erhebung zum Primipilius Iterum auch die Ernennung vor:


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH


    LUCIUS IULIUS ANTONINUS



    MIT WIRKUNG VOM

    NON IUL DCCCLXXI A.U.C. (7.7.2021/118 n.Chr.)


    ZUM

    PRAEFECTUS CASTRORUM

    Legio LEGIO XV APOLLINARIS


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    Außerdem noch eine Tabula:



    Mitteilung


    Der dir zugeteilte Truppentransport nach Trapezus / Portus legt an den ANTE DIEM VI ID IUL DCCCLXXI A.U.C. (10.7.2021/118 n.Chr.) in Ostia/ Portus ab. Melde Dich dort beim verantwortlichen Offizier.

    ****


    "Desweiteren hätte ich zwei Bitten an dich.", sagte ich: "Bitte nimm für deinen Vorgänger die Abschrift seiner Entlassungsurkunde mit dir. Die zweite Bitte ist jedoch persönlicher Natur: Sollte dir ein Optio Furius Cerretanus über den Weg laufen, so grüße ihn herzlich von mir."

    Ich lächelte nun:

    "Ich wünsche dir eine gute Reise, viel Erfolg und den Segen des göttlichen Mars bei deiner Mission."



    Sim-Off:

    * Ehre sei dem der Ehre würdigen ** NSC ***Tuccius Tychicus (NSC) ****Zeitlich natürlich flexibel

    Nun zumindest fand die Crispina mich unterhaltsam, denn sie schlug sich die Hand vor den Mund, um nicht herauszulachen.

    Von mir aus hätte sie das nicht brauchen, ich schätzte offene Fröhlichkeit. Ja, ich hätte sie mir gut vorstellen können auf einer Biga, den Wind in den Haaren....aber solche Gedanken verwehrte ich mir gleich.

    "Es ist aufregend.", sagte ich:

    "Stell dir vor, du stehst in deinem currus, dem Wagen. An deinen Füßen calcei mit dünner Sohle, damit du die Achse des Wagens unter deinen Füßen fühlen kannst. Den Zügel hälst du in der aufrecht gerichteten linken Faust - du wickelst ihn nicht um dich, schließlich bist du keine professionelle Wagenlenkerin. In der rechten hast du deine Gerte. Vor dir siehst du den Rücken deiner Pferde, edler Tiere wie euer Nivalis hier."


    Höflich beschnupperte der Schimmelhengst meine Hand, ich warf ihm einen Blick zu. Meine Unsicherheit war verflogen, als ich Annaea Crispina mit Worten die Szene weiter ausmalte. Meine Scheu war verflogen, ich sprach mit Leidenschaft:


    "Und dann rufst du: Via!, und deine Pferdchen stürmen los, und du bist eins mit ihnen, denn du spürst sie am eigenen Leib, als wärst du mit ihnen verwachsen. Die Gerte, die ist nur da, sie zu berühren, wenn eines ausscheren will. Links und rechts fliegt die Landschaft an dir vorbei, und du glaubst, du bist göttlich und hast die Gabe des Hermes, durch die Luft zu eilen.

    Es ist wunderbar, werte Annaea Crispina, und wenn du deine Verwandten bittest, werden sie dir vielleicht einmal erlauben, auf dem Trainingsgelände der Aurata mitzufahren. "


    Ich selbst war einst mit Damaris, meiner Alexandriner Freundin, am Mareotissee in einer mondhellen Nacht unter dem leuchtenden Sternbild des Zentauren hinausgefahren, und .... aber auch das konnte ich einer jungen Dame, die eine würdevolle Matrona werden sollte, nicht erzählen. Wusste sie vom Herzschlag, der schneller wird, von Lachen und von Liebe?


    "Misenum ja", ich erinnerte mich, das bei unserer ersten Begegnung Crispina davon gesprochen hatte: "Ich dachte jedoch, du bist in der Stadt aufgewachsen. Ich mag das Landleben auch. Hast du diesen Sommer vor, der Hitze Romas zu entfliehen oder wirst du in der Urbs bleiben?"

    Eine Einladung an Senator Centho


    Ein Kanzleibote brachte folgendes Einladungsschreiben in die Domus Iulia:




    Ad

    Senatorem

    Lucius Iulius Centho

    Domus Iulia

    Roma



    A. Furius Saturninus Primicerius ab epistulis IULIO s.d.


    Deine Anfrage vom ANTE DIEM V NON IUL DCCCLXXI A.U.C. (3.7.2021/118 n.Chr.) an den Procurator ab Epistulis Cornelius Lentulus


    Anlässlich deiner Bereitschaft, administrative Aufgaben im Dienste des Reiches zu übernehmen, bitte ich dich höflichst am

    ANTE DIEM VI ID IUL DCCCLXXI A.U.C. (10.7.2021/118n. Chr.) zur vierten Stunde

    zu einem Gespräch in das Officium XIX der Kaiserlichen Kanzlei.


    Dieses Schreiben gilt als Legitimitation gegenüber der Palastwache.


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    Wenn Iulius Antoninus enttäuscht war, so behielt er doch Haltung. Andere seines Ranges hätten nun hochrangige senatorische Verwandte oder den einflussreichen Patron ins Felde geführt. Dies tat dieser altgediente Militär nicht, und das imponierte mir. Er schien auch die Dringlichkeit der geplanten Ernennung zu erfassen.


    Herzlich fügte ich an:

    „Die Ernennung zum Praefectus Castrorum wäre gleichzeitig mit der Zuerkennung des Ranges eines Primipilus Iterum verbunden und somit eine Beförderung. Ich gratuliere.“, und legte die aufgrund der Order, die ich erhalten hatte, erste ausgestellte Urkunde meinem Besucher vor. Weitere Dokumente* würden folgen.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Dem Veteranus Augusti und ehemaligen Tribun der städtischen XIII·COH

    L. Iulius C. f. Esq. Antoninus

    wird mit Wirkung vom ANTE DIEM VIII ID IUL DCCCLXXI A.U.C. (8.7.2021/118 n.Chr.) die Ehrenbezeichnung


    Primipilus Iterum


    verliehen.


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    Sim-Off:

    * hier

    Was wäre denn die historische Variante, wenn ein Kaiser nicht verfügbar war? Senat, Consul, Prätorianerpräfekt?

    Historisch gesehen wurde die Verantwortlichkeit eher gesplittet.

    Also auf jeden Fall die beiden praefecti praetori waren Stellvertreter.

    Die Praetorianerpräfekten waren eben nicht nur reine Militärs, sondern auch mit Recht befasst.

    Der Praefectus Urbi in seinem Teilbereich, und die Praetoren der kaiserlichen Administration, die eher mit Ministern vergleichbar sind, auch in ihren Bereichen.


    Hier eine übersichtliche Zusammenfassung Seite 3:

    https://www.uni-trier.de/filea…V008/RRG08-09/RRG_10F.pdf



    Diese Person, im Normfall eine hohe Persönlichkeit der imperialen Rangebene, meist ein naher Verwandter oder der Praefectus Praetorio, tritt nach Auforderung des Imperator Caesar Augustus oder nach einem 8 wöchigen Fehlen des Imperator Caesar Augustus ohne Grundangabe seine Aufgabe als Vertreter des Imperator Caesar Augustus mit all dessen Rechten und Pflichten an.

    Acht Wochen ist leider zu lange, dann würde die Verwaltung nicht funktionieren. :(

    Ein dienstbereiter Kanzleisklave schenkte aus seinem Krug Posca in zwei Becher, nachdem ich ihm ein Zeichen gegeben hatte.


    Iulius Antoninus hatte wie gesagt eine beeindruckende Akte: Die Legio II Germania, die Praetorianer, die Urbaner, alles dabei gewesen. Mehrere Auszeichnungen wie Armillae in Silber, Phalae, Clippeus. Ich lehnte mich zurück und sagte:

    "Das Imperium erfreut sich bereits einer langen Friedenszeit unter unserem Caesar Augustus. Es gibt nur noch zwei Grenzen, die nicht befriedet sind, das ist einmal Germania, und dann die Grenze im Osten. Während sich die Germanen jedoch noch damit begnügen zu plündern und den Götter sei Dank weiter uneinig sind...nun im Osten sitzt ein Feind anderen Kalibers.", ich machte eine Pause und sah ihn an:

    "Das Imperium braucht dort in der Provinz Cappadocia jemanden deines Schlages für den Kommandostab, Eques Antoninus. Der Lagerpräfekt der Legio XV Apollinaris ist erkrankt und bittet schon länger händeringend um Ablösung. Was sagst du zur Berufung auf den Posten des Praefectus Castrorum im schönen Satala?"

    Officium XIX - Nebenstelle : >>>


    Ich saß an meinem Schreibtisch, als der hochgewachsene, athletisch wirkender Mann, gewandet in eine Toga, die der schmale Purpurstreifen seiner Würde zierte, vom Kanzleiboten hereingeführt wurde. Er war sehr pünktlich.


    Ich erhob mich zum Gruß und machte eine Handbewegung zu dem Sessel hin, der für Besucher bereit stand.

    "Salve Eques Iulius Antoninus", sagte ich erfreut:

    "Bitte nimm doch Platz. Mein Name ist Aulus Furius Saturninus, ich bin der Primicerius ab Epistulis.

    Möchtest du etwas trinken? Wein? Wasser? Posca?", bot ich an:

    "Du hattest geschrieben, dass du dich wieder dem Dienst für die Patria zur Verfügung stellst. Das Imperium ist dir zu großem Dank verpflichtet. Ich denke, wir habe den richtigen Posten für einen Mann deiner Erfahrung, deines Wissens und deines Ranges finden können."


    Ich lächelte etwas kryptisch. Lucius Iulius Antoninus sollte ja davon ausgehen, wirklich eine Wahl zu haben.

    Der junge Freigelassene aus der Domus Augusta, der von Furius Saturninus oft zu Botendiensten ausersehen wurde,bemerkte einen Ritter, der sich offensichtlich in der Tür geirrt und nun in den kleinen Nebenraum des Officium XIX geraten war, in dem der Terminkalender des Kaisers archiviert wurde.

    Er eilte zu dem Iulius, der sich ja eben vorgestellt hatte, verneigte sich leicht und sagte höflich:"Salve Eques Iulius Antonius, ich geleite dich zum Primicerius ab Epistulis, bitte mir zu folgen.", was er auch tat.


    >>> Officium XIX

    Annaea Crispina legte ihre Hand auf den Pferdehals, um das Tier zu streicheln. Sie war völlig furchtlos, und Nivalis honorierte das mit einem kleinen Schnauben.

    "Eine Amazone bist du also gewesen, Crispina", sagte ich halb im Scherz: "Und nun haben sie dich eingefangen und an den Webstuhl geschickt. Ich mag Pferde, doch ich verstehe nur so viel davon, wie jeder durchschnittliche Römer versteht. Ich lenke gerne eine Biga, und wenn....",

    ich verstummte und wurde verlegen. "Wenn du Lust hast, komm doch mal mit...", hatte ich beinahe sagen wollen. während ich Nivalis meinen Handrücken hinhielt zum Kennenlernen.

    Aber Annaea Crispina war eine unverheiratete junge Dame und Verwandte eines Senators, der zudem noch mein Patron war. Bestimmt hatte Florus Minor auch schon Heiratspläne mit ihr.

    Und wenn ich eines wusste, so war es, dass eine Matrona zwar so ziemlich alles durfte, sofern es diskret und charmant geschah, aber dass ein junges Mädchen schnell in Verruf geraten konnte.

    Ich hatte zwar keine Hintergedanken gehabt, sondern mich an Crispinas ehrlicher Freude an dem prächtigen Schimmelhengst erfreut, dennoch machte mich meine Spontanität sehr verlegen, und ich hoffte, dass die Annaea es überhört hatte.

    "Wo genau auf dem Land bist du aufgewachsen, werte Annaea Crispina?", fragte ich höflich.


    Erst als ich mich wieder fing, wandte ich mich Nivalis zu, denn sonst hätte der Hengst meine Unsicherheit auf sich bezogen. Ich stand entspannt da, damit auch er sich entspannen konnte, erst dann hob ich eine Hand mit dem Handrücken zu ihm, damit er sie beschnuppern konnte.


    Sein eigenes Geschenk wartete ebenso im Garten in Gestalt eines Pärchens edler schwarzer Brieftauben aus der Zucht der Gens Seia.

    "Nivalis oder etwas anderes mit Schnee sagte der Stallmeister der Decimer, sofern ich richtig verstanden habe. Auf jeden Fall sehr passend", erwiderte ich der Annaea, als ich Ravilla erblickte, der ein sehr apartes Geschenk dabei hatte: Schwarze Brieftauben, deren Gefieder in Grün- und Violetttönen schimmerte.

    Ich hatte keine Ahnung von Tauben und fragte mich, ob es wohl schwierig war, sie zu pflegen oder ihr Vertrauen zu gewinnen.

    Später würde ich bestimmt noch Gelegenheit haben, den Seius zu befragen.


    Die Reitkunst gehörte nicht zur üblichen Ausbildung von jungen römischen Damen.

    Annaea Crispina war indes ganz begeistert vom Schimmel, so dass ich mich erkundigte: "Verstehst du dich denn aufs Reiten, werte Crispina?"

    Ein neuer Praefectus Castrorum für die Provinz


    Für den morgigen Tag lagen dann die Entlassungs- für den Salienus beziehungsweise die Ernennungsurkunde für den Iulius mir vor.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ENTLASSE ICH


    VOLUSUS SALIENUS MADARUS (NSC)


    MIT WIRKUNG VOM

    NON IUL DCCCLXXI A.U.C. (7.7.2021/118 n.Chr.)


    EHRENHAFT AUS DEM DIENST ALS


    PRAEFECTUS CASTRORUM

    Legio LEGIO XV APOLLINARIS


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    und


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH


    LUCIUS IULIUS ANTONINUS



    MIT WIRKUNG VOM

    NON IUL DCCCLXXI A.U.C. (7.7.2021/118 n.Chr.)


    ZUM

    PRAEFECTUS CASTRORUM

    Legio LEGIO XV APOLLINARIS


    205-0e9e6afa.png



    Außerdem noch eine Tabula:




    Mitteilung

    Der dir zugeteilte Truppentransport nach Trapezus / Portus legt an den ANTE DIEM VI ID IUL DCCCLXXI A.U.C. (10.7.2021/118 n.Chr.) in Ostia/ Portus ab. Melde Dich dort beim verantwortlichen Offizier.


    Da hatte der neue Lagerpräfekt immerhin noch drei Tage Zeit zum Packen und Abschiednehmen.

    Eine Einladung an Lucius Iulius Antoninus


    Ein Bote der kaiserlichen Kanzlei brachte folgendes Schreiben:





    Ad


    L. Iulius Antoninus

    Domus Iulia


    Primicerius ab Epistulis A. Furius Saturninus s.d.


    Bezüglich deines Schreibens vom ANTE DIEM IV NON IUL DCCCLXXI A.U.C. (4.7.2021/118 n.Chr.) lade ich dich hiermit

    am NON IUL DCCCLXXI A.U.C. (7.7.2021/118 n.Chr.) zur vierten Stunde

    zu einem Gespräch in das Officium XIX in die Kanzlei ein.

    Dieses Schreiben gilt als Legitimation für den Eintritt.


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    Lucius Iulius Antoninus



    An diesem Morgen lag schon einiges an Schriftkram auf meinem Schreibtisch, ganz zu oberst ein Brief eines Lucius Iulius Antoninus. Ich nahm ihn, um zu lesen und zu sehen, ob ich etwas nach Aktenlage entscheiden konnte.


    Ganz elegant hatte der Mann eingeflochten, dass er Klient des edlen Claudius Menecrates war. Aber zudem war er ein ehemaliger Tribun der Urbaner, nicht mehr jung, zweifellos sehr erfahren, befähigt. Ich überlegte, ob er lieber etwas Geruhsames wollte, einen Dienst in einer sehr gut befriedeten Provinz vielleicht, mir fiel Achaea oder Hispania ein, aber da gab es nichts Vakantes.

    Dann Germania...oder Cappadocia, gerade aus Cappadocia kamen in letzter Zeit keine guten Nachrichten oder viel mehr, überhaupt keine, nicht einmal mein Cousin Optio Furius Cerretanus bei der dortigen Legio hatte mir geschrieben; viel zu tun, da, extremes Klima, hatte man mir berichtet, entweder lausig kalt oder man schmolz in der Hitze...

    Ich schickte einen der Jungs los, mir die Akte von LIA und die Gesuche der Legio XV Apollinaris herzuholen. Lucius Iulius Antoninus hatte die militärische Erfahrung, die ich vermutet hatte, außerdem Beziehungen nach oben. Das er Koine seit seiner Kindheit sprach, stand auch dabei. Und die Legio... der Praefectus Castorum Volusus Salienus Madarus war schon länger krank und suchte händeringend nach einem Ersatz.

    Ich fand, es passte mit dem Osten hervorragend, bis auf die Tatsache, dass LIA kein Primus Pilus gewesen und daher eigentlich auch kein Primiplius Iterum ... ich seufzte leicht und schickte einen der Kanzleisklaven, mir einen Becher Wasser zu holen....


    dann trug ich selbst ein: " Eques Lucius Iulius Antoninus ist Primipilus Iterum und zum Praefectus Castorum der Legio XV Apollinaris zu ernennen." und gab das Ganze einem Notarius.


    Nun würde ich den Mann noch einladen, um ihm die Neuigkeit zu verkünden, und sie ihm so zu verkünden, als wäre es ein Privileg, nach Cappadocia zu dürfen. Vielleicht würde die Aufwertung zum Primipilus Iterum das "ganz weit draußen" kompensieren. Ich bereitete auch schon einmal alles vor zur Unterschrift für Lentulus. Und verfasste das Einladungsschreiben an den Iulius.


    Ad


    L. Iulius Antoninus

    Domus Iulia


    Primicerius ab Epistulis A. Furius Saturninus s.d.


    Bezüglich deines Schreibens vom ANTE DIEM IV NON IUL DCCCLXXI A.U.C. (4.7.2021/118 n.Chr.) lade ich dich hiermit

    am NON IUL DCCCLXXI A.U.C. (7.7.2021/118 n.Chr.) zur vierten Stunde

    zu einem Gespräch in das Officium XIX in die Kanzlei ein.

    Dieses Schreiben gilt als Legitimation für den Eintritt.


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    Aha, das hieß also, die Vorfahren wussten ganz genau, dass es sich um einen Winkelzug handelte und handelten nicht aus Unwissenheit. Diese Denkart gefiel mir, und so langsam dachte ich, dass es vielleicht mehr Spaß machen konnte Gesetze legal zu umgehen als auszuführen, und ich grinste vor mich hin. Ich meinte zu verstehen, was Tiberius am Recht reizte.


    Ich fragte noch einmal nach: "Aber heutzutage werden die meisten Sklaven nicht mehr auf diese Weise verkauft, oder? Ich meine, es gibt Orte wie die großen Sklavenmärkte, da wechseln an einem Tag Tausende den Besitzer, da wäre das zu umständlich.


    Mir fällt noch etwas ein, die Freilassung eines Sklaven vor dem Praetor, die läuft ähnlich ab, wenn man es hochoffiziell und nicht etwa durch einen Brief machen möchte.

    Der adsertor ad libertam* behauptet, dass der Mann frei ist und berührt ihn, und der eigentliche Freilasser schweigt.

    Ist das auch ein Zeichen dafür, dass die Freilassung eigentlich vorher nie vorgesehen war?"



    Ich musste lachen, da Conservator und ich wohl die gleiche Idee beim Geschenk gehabt hatten und beide eine Statuette der Iuno besorgt hatten. Na hoffentlich sollte es da auch mit dem Eheglück klappen. Zumindest war die erste Herausforderung ja schon geschafft, was auch die Laken bezeugten. Bevor ich allerdings noch etwas erwidern konnte, hörte ich Hufgetrappel gefolgt von einem kurzen Wiehern und beruhigenden Worten von draußen. Ich konnte zwar nicht durch Wände sehen, aber ich lauschte dem Raunen, das durch die Schar der Sklaven ging und sich wie eine Welle ins Atrium fortsetzte. Anscheinend hatte man ein prächtiges Pferd als Geschenk gebracht.


    Am liebsten wäre ich selbst aufgesprungen und wäre direkt rausgerannt um das Pferd zu bestaunen, aber da es ja auch nicht für mich war und da mein Kopf immer noch schmerzte, blieb ich sitzen und zupfte ungeduldig an meiner Tunica herum. Hoffentlich gingen Stella und Florus schnell schauen, damit ich hinterher trappeln konnte. Es wäre ja sonst arg respektlos sich vorzudrängeln beim Empfang eines solch prächtigen Geschenks. Gedankenverloren rutschte ich in meinem Sessel herum und verrenkte mir halb den Hals um mehr vom Geschwätz der Sklaven mitzubekommen, bis mir wieder einfiel, dass ich hier Gesellschaft hatte und mich ordentlich aufsetzte.

    Ich bemerkte, dass es die Annaea kaum mehr auf ihrem Platz hielt, als der decimische Stallmeister dem Brautpaar einen wunderschönen Schimmelhengst als Hochzeitsgeschenk verehrte.


    Ich konnte das verstehen, der Anblick edler Pferde, und dieses stammte aus der Cyrene, ließ wohl jedes Herz höher schlagen, zumindest das meine. Das war ja außer der Kunst der aurigae auch das Schöne beim Wagenrennen.


    Der Schenker war übrigens Tribun Decimus Serapio, und Nivalis, so hieß der Hengst, war ein, ich schätzte mal, temperamentvoller Vierjähriger.


    Ich grinste Conservator an und sagte zu Annaea Crispina gewandt:

    "Da sich deine Kopfschmerzen rasch gebessert haben, werte Annaea Crispina, wie würde deiner Gesundheit zuträglich sein, wenn wir uns etwas Bewegung verschaffen und uns beispielsweise das Hochzeitsgeschenk des Tribuns näher betrachten?"