Beiträge von Titus Aurelius Romanus

    Titus räusperte sich kurz und merkte dann zu Galeo gewandt ein: „In unserme Fall habe ich mich bereits an einen Juristen gewandt der uns vertritt. Er erscheint mir sehr kompetent und wird uns bei unserem Vorhaben wohlwollend unterstützen. Fünf Zeugen dürften wir über die Klientelschaft der Aurelier zusammen bekommen. Jetzt ist weiter die Frage wie wir Coira in deine Familie übernehmen und wie ihr vergangener Name lauten soll. Und wir benötigen eine vollständige Historie ihrer und deiner Vergangenheit. Das muss Hieb und Stichfest sein, sollte da explizit nachgefragt werden seitens des Gerichts.“ Der Aurelier machte sich große Sorgen das noch etwas schiefgehen könnte und er wollte einfach nur alles Denkbare in Betracht ziehen. Titus hatte große Angst seine Coira zu verlieren durch irgendeine Unklarheit. Finanzielle Mittel waren ausreichend vorhanden und dürften kein großes Problem darstellen. Titus liebte Coira über alles und er war davon überzeugt mit ihr viele kleine Aurelier zeugen zu können. Die Blutlinie der Aurelier benötigte eine dringende Wiederauffrischung und mit dem zählen Widerstandswillen einer sogenannten Wilden und Sklavin würde frisches unverbrauchtes Blut durch die Adern der zukünftigen Aurelier fließen. Ganz abgesehen davon wollte Titus seine Coira immer auf Händen tragen. Coira als Mutter würde ihren Kindern klare Vorgaben machen und klare Linien setzen. Und vor allem würden sie die Dankbarkeit die ein niedrig eingestuftes Lebewesen dem Leben gegenüber aufbrachte erfahren dürfen. Kinder mit Mitgefühl und Liebe im Herzen auch für Stände die viel weiter unten in der Hierarchie angesiedelt waren.

    Titus und Coira waren nachdem ihre Suche erfolgreich verlaufen war wieder auf dem Rückweg mit dem heißgesuchten Magister Galeo. Er war aus Titus Sicht ein sehr angenehmer Zeitgenosse, hatte ein gutes Auftreten und war bedacht bei seinen Antworten. Kurz um ein Gelehrter, der vieles aus dem wirklichen Leben erfahren hatte und Sich jetzt erst einmal in der Villa Aurelia ausruhen sollte. Nachdem dem Magister Räumlichkeiten zugewiesen worden waren trafen sie die drei in Coiras Gemach um sich kennenzulernen und um die wichtigste Thematik für die beiden Liebenden dem Magister zu unterbreiten.

    "Magister Galeo du hast wie es scheint eine lange Reise hinter dir und nun überfallen wir dich mit unserer Suche na deiner Person. Ich möchte gleich auf den Punkt kommen und dir die Sachlage rund um Coira schildern. Wie du vielleicht weißt wurde Coira verschleppt und in die Sklaverei verbracht. Sie hat in ihrer Zeit als Sklavin etliches durchgemacht und schlussendlich konnte ich sie dann käuflich erwerben. Sie hat derzeit den offiziellen Rang einer Konkubine in meinem Haus. Doch bin ich tatsächlich auch froh darüber, dass Coira als Sklavin nach Rom gekommen ist, denn so habe ich die Gelegenheit bekommen sie kennenlernen zu dürfen. Und ich liebe diese wundervolle Frau aus tiefstem Herzen und möchte mit ihr für immer zusammen sein. Sie ist meine große Liebe. Da dir sicherlich bewusst ist das nach dem derzeitigen Stand ein Patrizier keine Sklavin ehelichen kann sind wir auf eine mögliche Lösung gekommen, die deine Person betrifft. Ich glaube aber dazu sollte Coira selber etwas sagen."

    Titus war doch überrascht das sich der Gesuchte anscheinend so einfach auffinden ließ, doch er gönnte dies seiner geliebten Coira. Für ihre gemeinsame Liebe wollten sie beide alles unternehmen um ein wundervolles Familienleben entstehen lassen zu können. Seit Titus seine Coira gekauft hatte war sie ihm immer mehr ans Herz gewachsen. Ohne sie wollte der Aurelier nicht mehr sein. Und Titus glaubte auch, dass Coira für ihn so empfand. Für ihn war diese wundervolle Frau schon lange keine Sklavin oder Konkubine mehr, sondern die Frau mit der er die Gens wieder erwecken würde. Dieser Magister machte auf Titus einen sehr angenehmen Eindruck und vor allem fasste er sofort Vertrauen zu ihm. Diesem Mann sah man die Lebenserfahrung langer Jahre in der Fremde an und außerdem spürte man eine Aura von geistiger Kraft die von diesem Mann ausging. So lächelte der Aurelier erleichtert und meinte: "Magister Galeo wir haben lange nach dir gesucht, es ist mir eine Ehre dich kennenlernen zu dürfen. Wir haben wichtiges mit dir zu besprechen aber das geht hier in der Öffentlichkeit nicht wirklich. Daher lade ich dich ein in meiner Villa etwas Entspannung zu finden. Dort können wir uns in aller Ruhe unterhalten." Galeo blinzelte mit klaren und verständnisvollen Augen den Aurelier an, denn er schien bereits erfasst zu haben, dass irgendetwas im Busch lag. Sicherlich hatte er auch erfasst das Coira nach außen hin Sklavin war, aber auf einem hohen sehr hohen Sklavenpodest rangierte. Er konnte sich sicherlich denken das die liebe Coira als Konkubine dem Aurelier dienlich war und vor allem das es Coira anscheinend nichts ausmachte. Im Gegenteil konnte man ihrem Gesicht ansehen, dass sie in den Patrizier verliebt war und zwar bis über beide Ohren. Und dem Gesicht des Aureliers nach war dies auch bei ihm der Fall. Es würde für alle drei Beteiligten spannend werden.

    Das unangenehme Aufeinandertreffen mit dem widerlichen Sklavenhändler war noch nicht lange vorbei als Titus bemerkte wie seine Geliebte plötzlich in Hektik verfiel. Und als sie begann schneller zu laufen war Titus doch sehr verwirrt. Doch so hektisch hatte der Aurelier seine Konkubine noch nie gesehen und als sie dann im davoneilen war, nur kurz etwas von wir dürfen ihn nicht verpassen stammelte, konnte Titus nur verblüfft hinterhersehen. Doch dann dämmerte es ihm und er verstand das seine liebe Coira anscheinend ihren Lehrer gesichtet hatte und nun hinter ihm her war um ihn nicht zu verpassen. So rannten Titus, Selina und Massad hinter ihr her und kamen zu einem älteren Mann mit einem weißen Bart und einem Amulett das wie ein Radkreuz aussah. Sie kamen dann zurecht als Coira den Mann fragte ob er der Magister Galeo Curtius Collantinius sei. Der Aurelier war gespannt was sich aus der Situation ergeben würde. Für ihn wirkte der Mann durchaus sympatisch und er konnte sich schon vorstellen, dass es der Gesuchte sein könnte. Doch man würde sehen was sich aus dem Gespräch entwickeln würde.

    Na das waren ja Neuigkeiten die Titus in die Hand spielten. Mit seinem Vorschlag den Senator Spurius Purgitius Macer in die Reihen der edlen Persönlichkeiten aufzunehmen hatte er ins Schwarze getroffen. Nun ging es also um einen Lebenslauf des Senators um all seine Verdienste zu würdigen. Die Suche hinsichtlich des Werdeganges des Senators würde sicherlich eine gewisse Zeit benötigen. So meinte der Aurelier schließlich: “Nun nachdem ich mich hier noch nicht so gut auskenne wie und wo komme ich an Informationen über den Senator heran? Und da du angemerkt hattest, sind noch zwei weitere Mitstreiter vorhanden, die sich der ganzen Sache mitwidmen würden. Dürfte ich erfahren wer diese beiden Mitstreiter sind und wo ich sie erreichen kann?“ Für Titus war es nicht einfach in Rom Fuß zu fassen und schon gar nicht in diesen heiligen Hallen. Er fühlte sich hier immer noch wie ein Fremdkörper unter all diesen hochqualifizierten Menschen des öffentlichen Lebens. Doch er wollte unbedingt sein Bestes geben um voranzuschreiten zu seinem Ziel als Senator das Reich zu vertreten.

    Der Aurelier betrat das Officium nachdem er hereinbeordert worden war. Vor ihm saß wie immer der Magister Cassus Casperius Megellus. Auf seine Anweisung hin ließ er sich auf einem Stuhl nieder und schenkte sich Wasser mit einem Schluck Wein ein. Er wollte definitiv nicht dem Gott Bacchus frönen, denn aus seiner Sicht war es wichtig seinen Vorschlag klar und logisch formuliert vorzubringen. Titus schätzte es sehr, wenn in Gesprächen klare Vorgaben vorhanden waren und man sich konzentriert auf die wichtigen Schwerpunkte konzentrieren konnte. Hinterher konnte man sich immer noch dem lieblichen Wohl widmen. Titus war auf der einen Seite weltoffen und auf der anderen Seite war die alte Erziehung eines wahren Römers in ihm immer noch fest verankert.


    „Nun wohledler Magister du hattest beim letzten Treffen angedeutet das du gerne auch Vorschläge annehmen würdest hinsichtlich sich besonders hervortuenden Personen des öffentlichen Lebens. Tatsächlich ist mir bei einigen Gesprächen die ich mitbekommen hatte ein Name besonders ins Auge gestochen. Kennst du zufälligerweise einen Senator Spurius Puritius Macer? Nach dem was ich verstandenen hatte muss er eine herausragende Persönlichkeit sein oder war dies. Ich kann mich noch dunkel daran erinnern, dass in der Gens Aurelia ab und an über diesen Senator gesprochen wurde. Um was es dabei ging weiß ich nicht mehr, aber alle Anwesenden zeugten ihm und seinem Namen Respekt. Das ist schon etwas Außergewöhnliches, wenn in einer patrizischen Familie über einen Senator so gesprochen wird, denn, wenn wir ehrlich sind würde normalerweise über diesen Mann hergezogen werden und eifersüchtig auf dessen Karriere geschielt werden. Insofern scheint mir dieser Mann eine herausragende Persönlichkeit zu sein, für die hier bei uns sicher eine geeignete Huldigung und Präsentation möglich wäre. Allerdings weiß ich bisher über den Mann relativ wenig und kann mir dahingehend noch kein festes Bild machen.“


    Nun hatte Titus seinen Antrag oder besser gesagt seinen Vorschlag zum Besten gegeben. Tatsächlich wollte er sich hier einbringen mit sinnvollen Vorschlägen um ein anerkanntes Mitglied im bescheidenden Rahmen zu werden. Und dieser Senator war für ihn vielleicht ein weiteres Teil auf seinem Karriereweg. Inständig hoffte Titus darauf, dass er nicht allzu viel Unfug von sich gegeben hatte. Er war eben noch ganz neu hier und hatte keinen Überblick wie hier drinnen der Hase lief. Doch zu mindestens seiner Aufrichtigkeit konnte er unter Beweis stellen, denn das war ihm wichtig da er seinen Weg als wahrer Römer gehen wollte.

    Der Aurelier hatte lange überlegt wie er sich im Ulpianum einbringen konnte. Da er sehr wenig Ahnung hatte wie die Abläufe im Ulpianum waren wollte er als nicht zu großer Tölpel dastehen, anderseits sollte man aber auch erkennen das er sich Gedanken machte. Durch Zufall hatte er in den Hallen über einen Senator einiges aufgeschnappt, der ein Kandidat für das Ulpianum sein könnte. Sein Name lautete Spurius Purgitius Macer und er war einer der großen Senatoren Roms gewesen. Dieser Senator schien beliebt und vor allem fähig gewesen zu sein. Titus erinnerte sich an seine Kindheit als sein Vater während dsiner wenigen Besuche den Namen des Senators gelegentlich genannt hatte. Aber um was es dabei ging konnte er beim besten Willen nicht mehr sagen.


    So begab sich Titus auf den Weg in das Ulpianum und betrat forschen Schrittes die heiligen Hallen. Hier angekommen eilte er in das Officium der Augustales. Dort klopfte er ordentlich an und wartete darauf hineingerufen zu werden. Er hoffte das heute einer der Magister Zeit für ihn hatte und sein Anliegen ggf. unterstützen würde. So wartete Titus geduldig darauf eingelassen zu werden. Spurius Purgitius Macer war aus der Sicht des Aureliers definitiv ein Kandidat der gegehrt werden sollte, als Patrizier war das eines der wichtigen Ereignisse um in der Historie seinen Platz zu finden und um den ahnen Ehre zu bereiten. Das würde der Gens ein hohes Ansehen bringen und sie über alle anderen Familien hervorheben. Für einen Römer war die Ehre auch für die Nachwelt ein wichtiger Bestandteil der Gravitas. Nun Titus würde sehen ob sein Vorschlag Gehör finden würde und ggf. genutzt werden konnte. Es war ja auch für den Cursus entscheidend immer wieder neue brauchbare Kandidaten zu finden und somit sich selbst eine Lebensberechtigung zu geben. Und der Aurelier war bereit seinen Teil dafür zu tun um seine Oberhäupter gut dastehen zu lassen. Denn das war auch klar gerade am Anfang seiner Karriere musste man Bücklinge machen und in kleinen Schritten seinen Weg beschreiten.

    Der Aurelier begab sich mit dem Senator zu den Klinen um sich niederzulegen. Bis jetzt schien das Gespräch soweit brauchbar für ihn zu verlaufen. Titus war aber auch fasziniert von der Gestalt des Senators. Ein gewaltiger Mann war vor ihm, der sich aber als sehr angenehmer Zeitzeuge präsentierte und durchaus einfühlsam zuhören konnte. Titus kam immer mehr zu der Ansicht den richtigen Mann vor sich zu haben, der sich mit seiner reichhaltigen Erfahrung als wertvoller Lehrmeister eignen würde und einen wirkungsvollen Patron abgab. „Nachdem du mir die Empfehlung gegeben hast den Wein fürsorglich im Mischverhältnis 1 / 3 zu konsumieren möchte ich mich dem ebenfalls anschließen.“ Der Aurelier war begeistert von der liebenswürdigen Art des Senators wobei auch die zahlreichen Früchte ihren Beitrag dazu leisteten.


    Mit der Frag nach seinem Wissen hinsichtlich des Klientenwesens und den dabei entstehenden Verpflichtungen kam der Mann auch gleich auf die wichtigen Punkte zu sprechen. „Wohledler Senator ich bin mir durchaus im Klaren, dass ich mit der Verpflichtung dich dahingehend in politischer-sozialen Bereichen unterstützen werde. Dementsprechend ist es aus deiner wie auch meiner Sicht wichtig, dass ich als dein Klient soweit in der Hierarchie etabliert bin und voran komme wie es möglich ist um dadurch deine Position zu stärken und zu unterstützen. Je größer deine Reputation, desto besser auch für mich als Klient und meine Reputation. Vom finanziell-wirtschaftlichen Faktor dürfte es eher unwichtig sein, außer wir können wirklich etwas wirtschaftlich Wichtiges zusammen erschaffen, dass beiden Familien in ihrem Ansehen weiterverhilft.“ Beide Familien waren vom finanziellen ordentlich ausgestattet, so dass sich dahingehend kaum Ansatzpunkte für gemeinsame Aktionen ergeben würden. Doch das konnte immer noch im Nachhinein besprochen werden. Wichtig war die politische Ebene im Senat, denn dort wurden die wichtigen Dinge entschieden. Natürlich wäre eine Position in unmittelbarer Nähe zum Imperator für beide Personen, Patron wie Klient, von größter Nutzbarkeit. Doch dafür musste der Aurelier erst einmal in den senatorischen Stand aufgenommen werden. Titus war sich dessen bewusst, dass er seinen Patron in all seinen zukünftigen Funktionen vollumfänglich unterstützen musste und dies auch gerne tun wollte. Der Mann war einfach fast schon wie eine Vaterfigur für ihn.


    Hinsichtlich der Kampfkünste musste der Aurelier überlegen inwieweit er sein Können preisgeben wollte. „Nun ich hatte von Jugend auf ein sehr starkes Interesse an der Kampfausbildung und kann behaupten das ich durchaus mit allen gängigen Waffen umgehen kann.“ Dies bestätigten ihm auch immer wieder die beiden Leibwächter Selina und Massad. Der junge Titus konnte sehr schnell zu einem ernstzunehmenden Gegner werden. Kampferfahrung hatte er in Griechenland mit seinem Lehrmeister auch schon sich erarbeitet und der ein oder andere Halunke musste zu Übungszwecken sein Leben für den jungen Aurelier lassen. Titus Aurelius Romanus konnte durchaus den Tod unter seine Feinde bringen und damit rechnen, dass er dabei überleben würde. Nun dies war ein Teil der Wahrheit, der andere Teil war der das er zwei gegensätzliche Kampfarten erfahren durfte, die ihn zu einem tödlichen Gegner werden lassen konnte.


    „Durch meine beiden Leibwächter habe ich zum einen eine Ausbildung in parthischer Kampftechnik erhalten, u. a. dem sogenannten parthischen Schuss, aber auch die geheime Messerstoßtechnik der Königsfamilie der Parther. Des Weiteren erlernte ich auch die Kampftechnik der Göttin Asartes. Diese ist ein spezielles Training zum lautlosen Beseitigen von Hindernissen.“ Mehr wollte Titus aber nicht preisgeben. Der Senator würde dies vermutlich auch nicht verstehen und schon gar nicht die Einzelheiten. Wichtig allein war das der Senator begriff, dass das nette Patriziersöhnchen sich sehr schnell in etwas ganz Gefährliches verwandeln konnte, wenn es denn sein musste. Titus hatte schon immer einen besonderen Hang zum militärischen und so konnte er sich vorstellen eine Legion oder auch mehrere als Feldherr zu führen. Auch eine Statthalterschaft wäre für den Aurelier tragfähig. Oh ja Karrierepläne hatte er viele, doch wo würde in sein Leben wirklich hintreiben. Sicher war eins, er würde alles tun um seinem Ziel so nahe wie möglich zu kommen. Oh ja er würde dieser schrecklichen Familie zeigen wo der Hammer hängt. Seine verdammten Eltern und seine drei Drecksbrüder die ihn immer unterdrückt hatten, ha.... und wer war jetzt von allen übrig und kämpfte für die Gens? Der gemobbte und angeblich unfähige Titus der Versager. Wenn sein griechischer Lehrer ihn jetzt sehen könnte, er wäre sicherlich stolz auf ihn. Die Frau die er liebte, derzeit noch eine Sklavin, aber bald wenn es gut ging eine vollwertige Römerin, vielleicht bald einen Patron mit dem Mann Pferdestehlen konnte und ggf. bald einen Platz im Ordo und vielleicht sogar die Senatorenwürde. Seine Träume mussten einfach wahr werden und er wollte allen zeigen die auf ihn herabgesehen hatten was wirklich in ihm steckte.


    Titus hoffte inständig, dass die Götter ihn auch weiterhin gnädig waren und ihn beschützten auf seinem Weg. Oh ihr allmächtigen Götter helft eurem Diener auf das sein Leben gedeihen möge.

    "Herr das ist nicht notwendig, meinen Herrn interessiert im vorliegenden Falle keine Quittung. Solltet ihr noch weitere Ausgaben haben lasst es meinen jungen Herrn bitte wissen. er lässt euch ausrichten das er große Stücke von euch hält."

    Die beiden Leibwächter verabschiedeten sich kurz um schnellest möglich wieder zum Aurelier zu gelangen.

    Die beiden Leibwächter kamen endlich an der Porta der Iunier an und klopften laut an. Die Tür wurde geöffnet und so sprach Selina den Sklaven an: "Wir sind im Auftrag meines Herrn Titus Aurelius Romanus hier und möchten den edlen Aulus Iunius Tacitus diesen Beutel übergeben." Massad beobachtete aufmerksam die Umgebung und würde froh sein wenn die Summe übergeben werden könnte.

    Titus war nun schon eine Zeit lang nicht mehr in der Bibliothek gewesen um in seinen geliebten Büchern zu schmökern. Doch heute hatte er sich endlich etwas Zeit freigeschaufelt um sich zu entspannen. Doch kaum hatte er eine interessante Schriftrolle über die Gens Aurelia in den Händen klopfte es und einer der Haussklaven trat herein. "Herr ein Bote war da und hat ein Schreiben des werten Aulus Iunius Tacitus vorbeigebracht." "Gib es mir her." So las der Aurelier aufmerksam die Bitte um Zahlung der Summe von LX Aurel durch. Er nickte dazu, denn er hatte dem Mann ja Vollmacht gegeben soviel Geld wie nötig auszugeben. Für eine gemeinsame Zukunft mit Coira war im ihm das finanzielle egal. So rief er kurz nach seinen beiden Leibwächtern und erteilte ihnen den Befehl die Summe persönlich beim Iunier vorbeizubringen. Massad machte ein besorgtes Gesicht sagte aber nichts zu dieser großen Summe und deren Transport. Für Selina war das alles kein Problem mit ihrer Vergangenheit, sie war große Summen gewöhnt.

    Der Aurelier nickte zu dem Gesagten des wohledlen Publius Matinius Agrippa. Alleine sein Auftreten zeugte von seiner gewaltigen Erfahrung und die an Titus gerichteten Fragen ganz einfach und lapidar gestellt ließen erkennen das er kurz und knapp alles für ihn wesentliche zusammengefasst wissen wollte. Für Titus war klar dieser Mann war der Richtige um als sein Patron agieren zu können. So hoffte der Aurelier inständig, dass er den hervorragenden Senator von sich überzeugen konnte.


    „Wohledler Senator es sieht tatsächlich wirklich kritisch in der Gens Aurelia aus. Daher bin vielleicht auch zu offen und habe meinem Herzen freien Lauf gelassen. Doch bin ich davon überzeugt dir meine Aufrichtigkeit durch eine ehrliche Art und Weise aufzuzeigen. Gerade wenn ich auf der Suche nach einem Patron bin sollte eine offene und ehrliche Kommunikation miteinander stattfinden. Das so finde ich bin ich meinem Patron schuldig. Wie kann ein Vertrauen aufgebaut werden, wenn man nicht ehrlich zueinander ist. Vielleicht bin ich dahingehend zu altmodisch, aber das ist nun mal Art.“


    „In Griechenland hatte ich ein breites Spektrum an allen möglichen Themenbereichen studiert, vorrangig Philosophie und natürlich die weiteren Schritte für politische Debatten. Ebenso kam Führungsverhalten und Religion hinzu. Ein weiteres Augenmerk lag auch auf der Erweiterung meiner Kampfkünste durch externe Fachtrainer und selbstverständlich die üblichen militärischen Ausbildungsschritte für Patrizier. Ein Steckenpferd meinerseits war auch der Umgang mit Finanzen und deren gesteuertem und zielgerichteten Einsatz. Ein besonderes Augenmerk meinerseits liegt auch auf dem Studium von taktischen und strategischen Fragen des Militärs. In Griechenland konnte ich ein breites Spektrum an Klassikern mit zur Gemüte führen. Dabei kam ich auch in Kontakt mit verschiedenen Führungskräften von uns bekannten Staaten die in Griechenland damals verweilten.“


    „Ich war seit ich nach Rom gekommen bin schon eine ganze Zeitlang auf der Suche nach geeigneten Personen aus dem senatorischen Stand um diese, wenn möglich für mein Ansinnen als mein Patron zu fungieren, zu erwärmen. Durch einen Schriftverkehr der in meinem Anwesen aufzufinden war, zwischen bereits dem Weg des wahren Römers gegangenen Vorfahren stieß ich dabei immer wieder auf deinen Namen. Und so war es für mich eine Verpflichtung dir meine Aufwartung zu machen und dir mein Anliegen näher zu bringen. Des Weiteren ist auch in den Straßen Roms der Ruf des Senators gewaltig und wird mit Ehrfrucht in den Mund genommen.“


    Das mit dem guten Ruf des Senators war tatsächlich so, überall wo Titus herum gefragt hatte wurde nur Gutes berichtet und selbst die ihn nicht schätzenden Patrizier berichteten neutral über ihn. Was also hieß das der Mann sein Handwerk verstand und durch Fachkompetenz zu überzeugen wusste. Bei wem also sollte der Aurelier sonst lernen, wenn nicht vom Besten. Und was noch wichtiger war verspürte Titus zu dem alten Mann eine tiefe Verbundenheit. Er hatte das Gefühl eine Art Vaterersatz vor sich zu sehen, einen Vater den er nie wirklich gehabt hatte. Einer der zuhören konnte, wenn man mit Problemen zu kämpfen hatte.


    „Das sind also im Groben meine Erfahrungen die ich bisher erleben durfte. Wichtig sind mir auch die Götter und ihre Zuneigung und Unterstützung für meine Sache. Gerne trinke mit dir einen Wein mit dem Mischverhältnis ½.“


    Dieses Mischverhältnis entsprach dem alten Maß mit dem bei Gesprächen Wein genutzt werden sollte. Dadurch sollte auch gezeigt werden, dass der Wein nicht wirklich wichtig war, sondern man sich absolut auf das Gespräch fokussieren wollte. Wie Titus aus den alten Unterlagen der Familie herausgelesen hatte, entsprach dieses Mischverhältnis auch im militärischen Sinn dem Verhältnis Essig - Wasser für den Proviant.

    Der verliebte Aurelier schlenderte mit seiner Konkubine Coira entspannt durch die Straßen Roms. Und so kamen sie auch an die große Baustelle die derzeit eines der größten Hindernisse in dieser hektischen Stadt bildete. Doch diese Baumaßnahme war dringend notwendig um die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser sicherzustellen. Nun jedenfalls suchten Coira und Titus zusammen die Umgebung nach Coiras Lehrer ab und sichteten aufmerksam die näheren örtlichen Gegebenheiten. Auffallend waren neben den zahlreichen dahinhastenden Menschen auch die langen Sklavengruppen die sich schwerfällig dahinbewegten. Titus sah dabei seine geliebte Frau an und dachte sich dabei, dass es für sie sehr schwerfallen musste diese Menschen zu betrachten, denn vor gar nicht allzu langer Zeit war sie in einem dieser langen Treck hier in Rom angekommen und hatte dabei Erfahrungen machen müssen die man keinem freien Menschen zufügen sollte. Und trotz dieser schrecklichen Vorgeschichte war Coira wir ihn Titus ein Glücksfall gewesen, denn er hatte die Erfahrung machen dürfen wie es ist von einem aufrichtigen und wunderschönen Menschen aus tiefster Überzeugung geliebt zu werden. Welch ein Skandal in dieser, nach außen hin moralisch präsentierten Stadt, ein Patrizier verfiel einer Sklavin. Doch Liebe kennt keine Grenzen und für Titus mit seiner Vergangenheit war die Liebe und Zuneigung eines wunderschönen Wesens wie Coira eine Segnung der Götter. Der Aurelier musste manchmal an seinen Lehrer zurückdenken diesen großen griechischen Gelehrten, der ihm immer gesagt hatte das Glück kommt auf Umwegen zu einem und man muss es mit den Händen greifen und festhalten. Und das hatte er bei dieser liebreizenden Keltin einfach gemacht. Und tatsächlich spürte er eine Seelenverwandtschaft mit jemanden aus einem der niedrigsten Bevölkerungsgruppen Roms.


    So blickte Titus weiter vor sich hin und erkannte dabei 400 Meter vor sich eine vorbeiziehende Sklavengruppe die auf dem Weg zum Sklavenmarkt waren. Wieder ein Haufen von Unglücklichen die dem Monster Rom zum Fraß vorgeworfen wurden. Doch so war das Leben eben in der mächtigsten Stadt der Welt. So folgte der Blick des Aureliers weiter der Gruppe und blieb auf dem Gesicht einer ihm sehr bekannten Gestalt hängen. Das minderwertige Stück Mensch Titus Tranquillus führte die Sklaven an und seinem Gesichtsausdruck nach konnte man erkennen das er sehr zufrieden mit seiner Ware war. Titus beobachte den Mann genauer und musste erfreut feststellen, dass sich der Gesichtsausdruck des Sklavenhändlers plötzlich erheblich veränderte als er ihn erkannte. Dem Sklavenhändler sah man seinen Hass und seine Wut auf ihn den Patrizier wahrhaftig an. Am liebsten hätte er sich auf ihn gestürzt um ihn zu töten. So musste der Aurelier grimmig grinsen und zeigte somit dem Mann seine Verachtung. Doch Titus erfasste auch, dass der Mann sich vor ihm fürchtete. Das lag natürlich an seinen beiden Leibwächtern Selina und Massad die eigenmächtig gehandelt hatten und dem Sklavenhändler den Kopf eines seiner Männer liebevoll verpackt zukommen ließen. Geschenke machten sich also doch gut im täglichen Umgang mit dieser minderwertigen Person. Zufrieden nickte der Aurelier als er sah wie sich der Mann umdrehte und sich mit seinen Sklaven dahintrollte.


    Und da sein Beschützerinstinkt ansprach nahm er seine Coira liebevoll in den Arm und ihr zu zeigen das alles in Ordnung war und er sie über alles liebte. So hob Titus seine Hand und streichelte Coira zärtlich über ihre Wangen als Geste seiner großen Liebe zu ihr. Und wenn alles klappen würde und sie Coiras Lehrer finden könnten würde sie sogar seine Ehefrau werden. Er hoffte inständig das der Mann aufzutreiben war und sein Rechtsbeistand, zu dem er großes Vertrauen hatte, den Fall erfolgreich abschließen konnte. Doch die Jugend darf noch in ihrer Naivität hoffen und mit dem Glauben an die Götter auf deren Hilfe hoffen.



    Der junge Aurelier war glücklich als er vom Magister die Zusage erhielt in die Reihen der Augustales aufgenommen zu werden und daher drückte mit jugendlicher Kraft und Schwung die dargebotene Hand. Er erster großer Schritt war erfolgt um in Richtung Senat zu gelangen mit dieser Aufnahme in den Cultus Deorum. Nun sollte es für Titus möglich werden den nächsten Schritt zu wagen um sich einen Platz im Cursus Hororum zu ergattern. „Vielen Dank wohledler Magister für die Aufnahme in den ehrwürdigen Cultus. Ich bin sehr dankbar für diese Chance im Dienste für den Cultus Deorum stehen zu dürfen. Ich werde mich anstrengen diesem gerecht zu werden.“


    So verabschiedete er sich höflichst und ging mit Stolz erhobenem Haupte aus dem Gebäude. Ein entscheidender Schritt auf der Karriereleiter hatte er Titus Aurelius Romanus beschritten. Für einen Patrizier ohne ausreichend Unterstützung war es schwer nur durch Leistungen zu überzeugen. Doch was sollte er machen. In Rom war ohne Vitamin B schwerlich etwas voranzutreiben. Wenn jetzt auch noch die Götter ihn segnen würden mit einer Audienz beim glorreichen Imperator, dann konnte sein Aufstieg in den Senatorenkreis beginnen. Und Titus nahm sich vor diese Richtung konsequent weiter zu beschreiten. Und sollte es mit Coira und ihrer Adoption auch noch klappen, dann würde bald in der Villa Aurelia Kindergeschrei zu hören sein.

    „Salve wohledler Senator Publius Matinius Agrippa. Mein Name lautet Titus Aurelius Romanus und ich komme zu dir mit einem dringenden Anliegen. Wie du sicherlich bereits weißt sind die männlichen Nachkommen der Gens Aurelia den Weg des wahren Römers gefolgt. Außer meiner Wenigkeit gibt es keinen männlichen Nachkommen mehr und so bin bemüht die Ehre der Gens alleine aufrecht zu erhalten. Die Gens hatte in der Vergangenheit viel für das Reich und den Imperator getan und so möchte ich versuchen meinen Vorfahren gerecht zu werden und wieder als Aurelier einen Sitz im Senat zu erlangen. Doch durch den Aderlass sind auch viele Beziehungen zu freundschaftlich gesinnten Familien verloren gegangen, so dass ich bemüht bin Unterstützung durch einen Patron zu erbitten. Ich bitte dich daher mir wohlwollend zugetan zu sein und mich als deinen Klienten anzuerkennen. Ich bin zwar noch jung, doch konnte ich meine Studien in Griechenland erfolgreich abschließen, ebenso wurde ich in militärischer Kriegskunst in einem außerordentlichen Maße geschult. Ich stehe vor dir treu, redlich und ehrlich mit einem aufrichtigen Gewissen und biete dir meine Dienste an, dies so schwöre ich bei den Göttern und beim unsterblichen Imperator entspricht der Wahrheit.“


    Titus hatte vor dem einschüchternden und doch huldvoll dreinblickenden großen und mächtigen Senator seinen Mut zusammengenommen und ihm ohne Verschnörkelungen offen erklärt wie die Situation für die Gens Aurelia war und wie verzweifelt er als junger Patrizier bemüht war die Familie am Leben zu erhalten. Er konnte nur hoffen, dass dieser mächtige Mann vor ihm gewillt war ihn sich als Klienten vorstellen zu können. Natürlich war Titus klar, dass falls der Senator ihn unter seine Fittiche nahm, er auch die Interessen seines möglichen Patrons vertreten musste. Das war allgemein so üblich und lehrte die junge zukünftige Senatorengeneration sich mit Bescheidenheit, Demut aber auch Durchsetzungswillen in der Schule des Lebens einen Weg zu erobern. Erwartungsvoll sah er auf den Senator, doch konnte er dessen Gesichtsausdruck nichts entnehmen. Sicherlich hatte er ihn auch etwas überrumpelt, aber auch das zeigte das der Aurelier es ernst meinte und auch zielstrebig ein Ziel in Angriff nehmen konnte.

    „Nun wohledler Magister als Patrizier aus der Gens der Aurelier ist es für mich Verpflichtung im Cultus Deorum mein Kraft einzubringen. Das bin ich mir aber auch meinen Vorfahren schuldig. Wie dir sicherlich auch bewusst sein dürfte ist der Weg für einen Patrizier im Prinzip vorgegeben. Denn der Dienst für den Imperator, für das römische Reich und für ein Einvernehmen mit den Göttern zählt zur römischen Lebensart. Ich bin so erzogen worden, dass ich diese Werte weitertrage und hochhalte. Das mit einem möglichen Eintritt in den Cultus Deorum auch eine der Grundvoraussetzungen für den Cursus Honrum gegeben ist, war mir durchaus bewusst. Wie du vielleicht weißt sind die männlichen Nachkommen der Gens Aurelia alle dem Ruf des wahren Römers gefolgt, so dass meine Wenigkeit übrig geblieben ist um die Ehre der Gens wie auch der meiner Vorväter aufrecht zu halten und fortzuführen.“


    Der Magister Cossus Casperius Megellus war in Rom als einer der klügsten Köpfe bekannt, doch das wusste der junge Titus nicht. Sicherlich aber würde er die Familiensituation des verzweifelten Patriziers sehr genau erkennen und beurteilen können. Der Aurelier kämpfte mit seinen bescheidenen Mitteln um den Erhalt der Gens, aber auch um die Ehre der Aurelier und den Erhalt ihrer Position unter den großen Familien der Stadt. Denn was nützte der ganze Reichtum der Aurelier, wenn niemand mehr da war der die Familie fortführen konnte. Doch Titus hatte sich vorgenommen offen und ehrlich mit dem Magister zu sein, damit dieser erkennen konnte, dass der Aurelier es ernst meinte mit seinem Beitrittsersuchen. Wenn eine Gens ausreichend männliche Nachkommen hatte war alles kein Problem, doch wehe es ging dem Ende entgegen dann klammerte man sich an jeden Strohhalm.

    Erfreut stellte Titus fest, dass er durch den Segen der Götter jemanden antraf, vermutlich ein Magister, der ihm freundlich gesonnen schien. So nahm er allen Mut zusammen und erwiderte den Gruß des Mannes.


    „Salve wohledler Magister, mein Name lautet Titus Aurelius Romanus und ich möchte mich um die Aufnahme in die Augustales bewerben. Es ist mir ein tiefes innerliches Bedürfnis mein Wirken in den Dienst des edlen Kultvereins zu stellen. Bestünde die Möglichkeit dahingehend das ich mich in den heiligen Hallen bewerben dürfte? Wir Aurelier standen den Imperatoren sowie dem Imperium immer sehr nahe und brachten auch unser Leben für den Segen der geliebten Imperatoren und dem Wohl des Reiches ein. Die meisten Vorfahren der Aurelier waren Mitglied in diesem hoch geschätzten Kultverein. So ist es für mich selbstverständlich ebenfalls den Weg der Vorfahren zu beschreiten und mein Leben der Augustales zu widmen.“


    Der Aurelier drückte seine tief empfunde Gläubigkeit mit offenem Herzen aus. Man sah ihm an das er nicht nur der Karrierewillen dem Kultverein beitreten wollte. Titus war zwar ein Patrizier mit Stärken und Schwächen, doch in all seiner vergangenen Pein war er zutiefst von seinem Glauben an die Götter und den Imperator überzeugt. Dies hatte ihn schon öfters aus für ihn brenzligen Situationen herausgeführt. Was gab es für einen Patrizier mehr als im Einklang mit der Götterwelt, dem Imperator und dem Reich leben zu dürfen. Titus schätzte dies sehr und natürlich würde der Beitritt ihn gesellschaftlich voranbringen. Nicht viele der Patrizier, vor allem wenn sie noch am Anfang ihrer Karriere standen, waren so erhaben in ihrer religiösen und geistigen Ausrichtung das sie ohne auf die standesmäßigen Schranken zu achten jedem Konkurrenten offen begegnen würden. Patrizier hieß in Rom besser zu sein und mehr Macht zu haben als die Konkurrenz aus patrizischem Haus.

    Titus machte sich auf um den Sitz der ehrwürdigen Augustales und seinem Officium aufzusuchen. Er wollte versuchen vorzusprechen und Kontakt mit der Augustales zu bekommen. Gekleidet war er in eine sehr teure Tunika der man ansah, dass der Träger finanziell gut ausgestattet war. Für den Aurelier war es notwendig sich in den Dienst des Kultvereins zu geben um seine Karriere in Richtung Senat voranzutreiben. Doch fühlte Titus in sich auch eine tiefe Gläubigkeit und wollte somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Als Patrizier war es aber auch selbstverständlich sich im religiösen zu engagieren. Das war man der Gens aber auch den Vorfahren schuldig. Energisch schritt der Aurelier aus um mit jemanden in Kontakt zu treten der ihm bei en Formalitäten unterstützen konnte. Die Götter sollten ihn heute begleiten und unterstützen bei seinem Wunsch dem Kultverein beitreten zu dürfen. Wenn es heute gelingen sollte das Wohlwollen der Oberen des Vereins zu erlangen war dies etwas was gut für die Gens Aurelia und für ihn selber war und sein Ansehen im gesellschaftlichen Kontext der Patrizier voranbringen würde. Titus wollte unbedingt für den Imperator sein bestes geben und wenn es sein musste Tod und Verderben über seine Feinde zu bringen.