Ein Sklave der Gens Decima gab ein Schreiben ab.
Ein beflissentlicher Schreiberling übertrug die Daten in das städtische Eheregister.
Für die Eintragung ins Tabularium bitte über das Ticketsystem melden.
Ein Sklave der Gens Decima gab ein Schreiben ab.
Ein beflissentlicher Schreiberling übertrug die Daten in das städtische Eheregister.
Für die Eintragung ins Tabularium bitte über das Ticketsystem melden.
Ein Bote überbrachte die traurige Nachricht über den Verlust von Helvetia Esquilina.
Auch wenn die Toten selten den Kultbeamten bekannt waren, lag in der aktenkundlichen Beendigung einer Ehe aufgrund Tod doch stets eine gewisse Tragik, welche auch die Beamten nicht kalt ließen. Sorgfältig wurde das traurige Ereignis festgehalten.
M.F.G.
Aus der Regia her überbrachte ein Sklave des Cultus Deorum eine Nachricht für Servius Annaeus Vindex.
Ad Servius Annaeus Vindex, Casa Annaea
Salve Annaeus!
Ich schreibe dir bezüglich deiner Nachricht an das Collegium Pontificum und deiner Bewerbung um eine Position als Aedituus. Pontifex M' Flavius Gracchus wird dich in zwei Tagen* zur zweiten Stunde in der Villa Flavia auf dem Qurinal empfangen, um dein Anliegen zu besprechen.
Vale bene,
M. Domitius Pulvillus,
i. A. des Collegium Pontificum
* Simoff jederzeit.
Ein Kultbeamter widmete sich dem kleinen Stapel an Gesuchen und Schreiben an das Collegium Pontificum. Anfragen aus dem Palast gab es diesen Tages keine, alles weitere wurde nach Dringlichkeit sortiert und bearbeitet, so auch die Anfrage des Annaeus Vindex*.
* in SimOff-Bearbeitung.
M.F.G.
Mercurinus lachte verhalten, denn als rangniedriger Bürger nahm er natürlich das Missverständnis sofort auf seine Verantwortung.
"Oh, nein, Verzeihung, da habe ich dich wohl falsch verstanden! Natürlich kann ich die Ehe noch nicht im Voraus eintragen, sondern erst wenn sie geschlossen wurde! Lucius Annaeus Florus Minor und Iulia Stella, Verlobung am 28ten des Decembrius. So werde ich es eintragen."
M.F.G.
Mercurius kratzte sich kurz an der Stirn.
"Nun ja, um eine Verlobung einzutragen benötige ich allerdings ein Datum ab dem sie gültig ist. Und da ihr beide heute hier seid, um eure Verlobung bekannt zu geben, dann sollten wir vielleicht das heutige Datum nehmen?" fragte er vorsichtig.
M.F.G.
An diesem Tag tat Valerius Mercurinus seinen Dienst in der Eheregistratur. Lucius Annaeus Florus Minor, das war doch der neue Quaestor Principis! Die Sache mit Rusius und das durch den Augustus forcierte Nachrücken des Annaers hatte in Rom natürlich längst die Runde gemacht. Und gerade in der Regia, die nur einen Katzensprung vom Senat entfernt war, wusste man über diese Stadtgespräche natürlich bestens Bescheid.
Was in dieser Angelegenheit zwar nichts zur Sache tat, aber mit einem Quastor sprach man schließlich nicht alle Tage! Zumindest nicht als kleiner Beamter. Dieses Anliegen war also durchaus eine gute Gelegenheit am Abend vor Familie und Freunden zu prahlen. Aber noch stand die Arbeit vor dem Prahlen.
"Lucius Annaeus Florus Minor und Iulia Stella, sehr gerne. Welcher Tag soll für die Verlobung eingetragen werden?" fragte Mercurinus freundlich während er die Namen auf einer Tafel notierte.
M.F.G.
Die Überprüfung der Korrektheit der Referenz war zugegebenermaßen ein bisschen platt. Aber Quintilius Clemens nannte seinen Namen so schnell und ohne Zögern, dass er entweder ein sehr gewiefter Betrüger war, der sich seit Wochen in eine falsche Identität gestürzt hatte, oder eben tatsächlich Lucius Quintilius Clemens. Dem Kultbeamten reichte die Übereinstimmung von Name der Person und Name in der Referenz in jedem Falle aus - er war schließlich kein Prätorianer. Eifrig notierte er sich den Namen und dazu auch den des empfehlenden Priesters.
"Ich werde dein Anliegen den entsprechenden Stellen vorlegen. Falls noch Zweifel an deiner Eignung besteht wird man noch einmal auf dich zukommen." Er grinste ein wenig. "Aber ganz ehrlich, bei deiner Empfehlung wird das nicht der Fall sein. Wo können wir dir eine Nachricht hinsenden?"
M.F.G.
Bei der Erwähnung früherer Zeiten im Senat nickte der Beamte energisch, ganz so als hätte er diese Zeit selbst erlebt - was selbstredend nicht der Fall war, da er weder alt genug war, noch jemals auch nur einen Fuß in die Nähe der Politik, geschweige denn den Senat hatte gesetzt.
"Wahr gesprochen, wahr gesprochen, mein Freund! Und der Ruhm", er winkte ab. "Der Ruhm macht dich im Zweifelsfall auch nicht satt!"
Es war kaum zu verhehlen, dass er ein Mensch ohne Ambitionen war, dem es genügte tagein, tagaus seinen einfachen Dienst in der Regia zu tun im Wissen, dass dies ihm jeden Tag einen nahrhafte Schüssel Puls am Morgen und ein ordentliches Mahl am Abend bescherte, manchesmal gar ein saftiges Stück Fleisch von einem der großen Staatsopfer.
Er nahm das Schreiben an sich und las geflissentlich, murmelte dabei 'Aha' und 'Mhm', bevor er nickte. "Das ist eine gute Referenz." Einem Zauberer gleich zog er eine Tabula hinter seinem Rücken hervor - sie hatte dort in seinem Gürtel gesteckt - und zückte den Griffel, der mit einem ledernen Band am Holz befestigt war. "Und du bist römischer Bürger, ja? Wie ist dein Name?"
M'.F.G.
Ein wenig verwirrt über das Gebaren des vor der Tür stehenden, der gewissermaßen erst einmal von unten emportauchte, runzelte der Bedienstete des Cultus Deorum die Stirn. Als Quintilius jedoch sein Anliegen vorbrachte, erhellte sich seine Miene wieder.
"Ah, sehr schön, sehr schön! Gute Leute können wir immer gebrauchen. Tatsächlich gibt es derzeit wohl mehr Tempel als wir Aeditui haben. Ich weiß gar nicht, wie das gekommen ist", verfiel er sodann ein wenig ins Plaudern. "Wahrscheinlich leben wir schon zu lange in friedlichen Zeiten, da werden die Bewohner unserer schönen Stadt immer ein bisschen träge und ... ja, man könnte fast sagen leichtfertig. Da wollen die jungen Männer lieber in irgendeine Verwaltung in einem gut geheizten Officium oder sich gleich in der Politik versuchen. Oder Wagenlenker werden! Wagenlenker! Als wäre das eine vernünftige Aufgabe! Aber die Frauen stehen wohl mehr darauf als auf einen Tempeldiener. Versteh mich nicht falsch, es gibt wohl kaum eine weniger ehrenhafte Aufgabe als den Göttern zu dienen! Aber derzeit ist es einfach nicht so populär. Nun ja, du hast ja noch einige Jahre vor dir, was? Da gibt es sicher noch die ein oder andere Krise und schon stehen wieder alle Schlange!"
Er zuckt die Schultern und schien erst nun wieder zu realisieren, dass er Quintilius die eigentliche Antwort auf seine Frage schuldig geblieben war. "Ah so, also ein Einstieg als Discipulus, das ist natürlich möglich. Aber wenn du nicht gerade hinter dem Mond aufgewachsen bist und dir dein Vater ein paar Traditionen mitgegeben hat, dann wäre auch die Anstellung als Aedituus direkt möglich. Hast du vielleicht ein Referenzschreiben*?"
M'.F.G.
[simoff]*Es reicht reicht ein fiktives NSC-Referenzschreiben.[/simoff]
Geflissentlich notierte der Beamte alle Angaben und nickte zwischendrein betroffen.
"Oh ja, dieser Mord, eine schreckliche Sache!" Natürlich war dies auch in der Regia ein Gesprächsthema gewesen, immerhin war Caesoninus als Aedituus hier ab und an ein- und ausgegangen.
"Vielen Dank, ich habe alles notiert. Üblicherweise gleichen wir die Ehen mit den Sterbelisten ab, aber ich werde überprüfen, ob alles korrekt ist." Man konnte schließlich nie wissen und bei Tausenden Einwohnern konnte sich auch einmal ein Fehler einschleichen ... oder mehrere.
Fürwahr! Wie blamabel. Mit Zahlen und Daten stehe ich leider des öfteren auf Kriegsfuß... Im Hinterkopf die Faustregel, dass die letzte Ziffer der Jahreszahlen stets identisch mit dem RL ist habe ich dies beim Verlobungsdatum Axillas überprüft, das indes auch nicht korrekt war und mich darob in die Irre geleitet hat. Vermutlich habe ich es vor Jahren ebenfalls schon fehlerhaft eingetragen.
Wie auch immer, nun sollte hoffentlich wieder alles korrekt sein. Vielen Dank für den Hinweis!
Als der Beamte am Mittag die Daten der Flavia eintrug bemerkte er im Register die Ehe des Flavius Furianus, der schon lange nicht mehr unter den Lebenden weilte. Eine kurze Stichprobe ergab, dass noch einige weitere Ehen längst keinen Bestand mehr hatten. So war also der Nachmittag (und womöglich auch der folgende) vor Langeweile gerettet, indem der Beamte es sich zur Aufgabe machte, die Register zu aktualisieren.
Der Beamte nickte, erfragte noch eben den Namen des geschiedenen Gatten und das Datum der Tat, und notierte sich alles auf einer Tabula. Der Eintrag in das Archiv würde noch am gleichen Tag erledigt werden.
Der zuständige Schreiberling kam, sah und gratulierte. Ein eingetragen hat er es danach auch noch.
“Hört, hört!“ schloss Cossus Casperius Megellus den Redebeitrag und die anderen Augustales gaben ihren Beifall kund. “Dann wollen wir doch einfach einmal abstimmen? Wer dafür ist, Tiberius Caudex in unsere Reihen aufzunehmen, der hebe bitte die Hand.“
Er wartete ein wenig und zählte die erhobenen Hände durch. “So, Gegenprobe, wer ist gegen eine Aufnahme?“ Auch hier kurzes Warten, schauen und zählen.
Schließlich räusperte sich Cossus Casperius Megellus feierlich und setzte mit geschwellter Brust an: “Nero Tiberius Caudex, ich heiße dich hiermit in den Reihen der Augustales willkommen. Trinken wir also gemeinsam darauf, den Kaiserkult wieder durch ein neues Mitglied in unseren Reihen ein Stückchen bereichert zu haben! Auf die Divi Augusti!“
Cossus Casperius Megellus nickte hier und da mal beim zuhören und schien zufrieden.
“Ich würde vorschlagen, du kommst heute Abend einfach auch zur Cena. Ich werde dich dann vorstellen und dir an einer passenden Stelle die Möglichkeit geben, vor allen Mitgliedern der Augustales zu sprechen und sie um ihre Stimmen zu bitten. Anschließend wird abgestimmt und dann gegessen. Ich bin zuversichtlich, dass sie zustimmen werden.“
Cossis Casperius Megellus richtete sich gerader auf und grinste breit. “Oh, das ist sehr schön und trifft sich auch gut. Heute Abend habe ich die anderen Augustales zu einer Cena eingeladen, weil ohnehin eine Versammlung anstand. Da könnten wir gleich über deinen Antrag dann abstimmen, wenn du dich anschließen und vorstellen magst. Aber erst einmal wäre es nett, wenn du dich mir kurz vorstellen würdest und mir sagen würdest, weswegen du denn gerne zu den Augustales willst? Wir sind für junge Patrizier nicht häufig die erste Wahl.“
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Selbstverständlich wurde der Gast hereingebeten und nach kurzer Wartezeit auch ins Tablinum vorgelassen, wo der oberste der Augustales, Cossus Casperius Megellus, schon auf ihn wartete. Immerhin hatte der junge Mann ja einen Termin.
“Ah, Salve, Tiberius“, grüßte der Mann, der die fünfziger schon deutlich überschritten hatte, den weniger als halb so alten Tiberius beim Eintreten. “Wie kann ich dir behilflich sein?“
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Der Schreiberling nickte und notierte alles geflissentlich, um es den beiden noch einmal zur Prüfung vorzulegen.
"Bitte hier noch einmal überprüfen, ob alles seine Richtigkeit hat." Sprachs, hielt Scato die Tabula mit den Daten hin und bereitete sich gedanklich schon auf den nächsten Antragsteller vor.