Beiträge von Ioshua ben David

    Ioshua erinnerte sich nur schemenhaft an seinen ersten Ausflug an die Casa Vinicia, kurz nach seiner ersten Ankunft in Rom. Ein merkwürdig anmutender Sklave hatte ihm damals die Tür geöffnet und ihm mitgeteilt, daß sein Herr, der ehrenwerte Senator, sich nicht gut fühlte, worauf er - Iohua - unverrichteter Dinge wieder gehen mußte.


    Jetzt wackelte er in seiner Sänfte, die von vier schwarzen, muskulösen Nubiern getragen wurde, den steilen Hang hinauf, beim letztenmal mußte er noch sich den Weh hinaufbemühen.
    Im Anhang folgte ihm eine Schar an Sklaven, die einiges an Kisten zu schleppen hatten.


    Genau vor der Casa Vinicia setzte die Sänfte sanft auf dem Boden ab, ein seidener Vorhang schob sich beiseite und Ioshua mit einem großen Fächer bewaffnet, entstieg wie ein Modezar aus dem Vehikel.


    Selbst ging er an die Pforte und einer seiner Sklaven klopfte daraufhin an.

    Hm, theoretisch muß ein Peregrinus ja nie römischer Bürger werden. ;)


    Hab jetzt mal nur auf Anhieb eine Seite gefunden, die das bestärken würde.


    Zitat

    Manche Freigelassene, die am kaiserlichen Hof Schlüsselpositionen bekleideten, erlangten nicht nur riesige Vermögen, sondern übten als Berater der Kaiser auch grossen politischen Einfluss aus. (Quelle)



    [SIZE=7]Und nein, ich bin KEIN Peregrinus 8)[/SIZE]

    Eine Frage drängte sich mir bei diesen Worten auf:


    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Dann tut es mir leid, denn der Palast beschäftigt keine Peregrini.“


    Soweit ich mich erinnere, habe ich irgendwo mal gelesen - ist aber schon länger her - daß sich der Kaiser auch mit Peregrini, bzw Freigelassenen und Sklaven umgab, die für ihn wichtige Aufgaben taten und dadurch gerade manche Sklaven vermögender und "mächtiger" als ein römischer Bürger war.
    Kann mir das jemand bestätigen ? Unter diesen Gesichtspunkten wäre es dann ja eigentlich falsch, Nicht-Römer vom Palatin auszuschließen.


    Manchmal kommt es mir auch so vor, als würden Nicht-Römer simon vermehrt als "Bürger zweiter Klasse" gesehen, als auf der Gesellschaftsstufe ganz unten stehend. Sicher waren sie idR die besiegten Völker und die Römer die Sieger und darauf haben sich die guten Römer sicher auch was eingebildet (Herrenrasse, usw...), aber das einfache Plebs, oder auch Pöbel, Mob wie man gemeinhin sagt, bestand bestimmt zum größten Teil aus römischen Bürgern.

    Ich verstehe die Frage auch nicht ganz. :P


    Aber Arminius war doch Germane, genauergesagt Cherusker. Der und sein Bruder - den Namen weiß ich jetzt nicht mehr genau - wurden ja gezielt zu den Römern geschickt, um die römische Lebensweise, Mentalität und natürlich römische Waffen und Strategien kennenzulernen, dann irgendwann wieder nach Germanien zurückzukommen und sein erworbenens Wissen gegen die Römer anzuwenden.
    Also sowas wie Spione und daher verstehe ich nicht wirklich wie man die Motivation von Arminius in Frage stellen kann. ;)

    Zitat

    Original von Appius Didius Rufus
    Und du sagst Spaß und Lust ...
    ich habe weder Spaß noch Lust darauf nochmal wie Dreck behandelt zu werden ...


    Dann lass es bleiben. Es zwingt dich doch keiner. Nur wenn, dann spiele das Spiel wie alle anderen und versuche nicht hintenrum, Bedingungen auszuhandeln.

    Zitat

    Original von Appius Didius Rufus
    ich würde eine neue aufmachen, ich hab aber damals schon gesagt unter welchen Bedingungen ... man sagte damals nein und ich würde mal sagen, man wird immernoch nein sagen!


    Irgendwie kommt mir dein Gehabe ziemlich herablassend vor. Entschuldige, aber wie kommst du darauf, daß man auf deine Bedingungen eingehen würde, damit du wieder zurückkommst ? Glaubst du die Spielleitung wartet nur auf dich ?


    Die einzige Bedingung, die es gibt, um bei IR teilzunehmen, ist die, daß man Spaß, Zeit und Lust hat, sich zu beteiligen.


    Sorry, aber das mußte ich jetzt einfach sagen und nun zurück zum Thema.

    Also ich find das gar nicht schlecht. Soweit ich weiß. mußten die Städte nämlich wirklich ihren Wasserverbrauch messen und entsprechende Summen an den Kaiser zahlen.


    Der normale Bürger hat natürlich nichts gezahlt. Dafür gab es ja die Magistrate.

    Der Kaiser ergriff das Wort und Ioshua drehte sich abrupt zu dem Manne. Er vernahm die Worte des Imperators und mußte zunächst grübeln. Die Worte ließen eine solch starke Autorität verspüren, daß Ioshua es nicht wagte, dem zu widersprechen.


    "Jawohl, o Caesar !" verneigte sich Ioshua demutsvoll.


    Eine Frage hatte er dann aber noch.


    "O Caesar, gestatte mir eine Frage. Darf ich davon ausgehen, daß der Hof die Kosten für Einkleidung des Senators und seiner Gemahlin übernehmen wird ?"


    Die Frage erübrigte sich eigentlich, aber Ioshua wollte ganz sicher gehen, daß er den Imperator in seine Worten auch richtig verstanden hatte.

    Sim-Off:

    arg, verdammt, o mein Kaiser, verzeih !


    Sofort wuselten zwei Sklaven, die die Kisten herbeigeschleppt hatten emsig umher. Das Model stand nur ungerührt da, sich nicht bewegend, und ließ die Procedur über sich ergehen, wie die beiden Sklaven ihm die Toga anlegten.


    Hundertmal hatten sie es geübt, jedes kleinstes Detail, diese Toga anzulegen. Ioshua grummelte irgendwas unverständliches in sich hinein. Er wurde schon wütend und fragte sich, was er mit dem Sklaven nachher anstellen sollte.
    Er erwischte einen kurzen Seitenblick auf den Imperator. Hoffentlich ist er nicht zu ungehalten, daß diese beiden Schnarchnasen das Anlegen der Toga nicht auf die Reihe kriegten.


    Jene Sklaven wuselten immernoch hin und her zogen da ein wenig, zupften hier etwas zurecht. Und schließlich nachdem sich schon eine überdimensionierte Rauchwolke über Ioshuas Kopf gebildet hatte, waren diese Stümper fertig.


    Die Toga war angelegt.


    "Los, drehen !" knurrte Ioshua, der jetzt nicht die beste Laune hatte, aber bemüht war sich vor dem Kaiser zu beherrschen. Hoffentlich hatte ihn das Getue der Sklaven nicht verstimmt.


    "Bitte, o Imperator, tretet näher und überzeugt euch selbst von der Qualität der Toga. Ein Meisterwerk in reinsten Weiß."


    Er holte aus einem Beutel zwei rote unterschiedlich breite Bänder hervor.


    "Wahlweise mit einem oder zwei Purpurstreifen !"

    Sim-Off:

    ups, tut mir leid, hatte ich total vergessen.
    wegen der "Naht", hm, wahrscheinlich totaler Bullshit, bin nunmal kein Schneider, dann am besten einfach ignorieren. :P
    Ansonsten hatte ich mir vorgestellt, daß so ein Mantel, der mit einem Futter gefüllt ist, irgendwie verschlossen werden muß (mit einer Naht ?) und daß es nur eine gibt, soll halt auf gute Verarbeitung hinweisen. Wie gesagt, das mag totaler Käse sein, dann einfach ignorieren. ;)


    "Nein, o Caesasr. Ebenso wie mir scheint in Rom." ;)


    Der Wunsch des Kaisers war Ioshua Befehl. Selbstverständlich hatte er mehr zu bieten. Er winkte den zarten Jüngling, dessen Haut pfirischglatt war und das schwarze Haar sauber gestutzt.


    [Blockierte Grafik: http://img474.imageshack.us/img474/6254/1647sklaveslave3wv.jpg]


    "Mein Kaiser, dieser Sklave hier trägt eine exquisite Seidentunika, sitzt angenehm und locker bis zu den Knieen und lässt sich mit jeder Art von Toga kombinieren, auch ein amictus trägt sich dazu passend"


    Zu dem Sklaven, der sich wie auf dem Präsentierteller fühlt, raunzt Ioshua "Los, dreh dich !"



    Sim-Off:

    Bitte den Kranz auf dem Kopf wegdenken ;)

    "Natürlich, o Caeasar."


    Rasch richtete sich Ioshua auf und wäre dabei fast über seine Füße gestolpert, als er sich rückwärts gewandt zu eine der Kisten begab, um die Aufmerksamkeit des Imperators darauf zu lenken.


    Er grollte innerlich, aber so, daß es dem Kaiser verborgen blieb.


    Einer der Sklaven schob eine Kiste nach vorne in den Augenschein des Imperators und entfernte den Deckel.


    "Caesar, darf ich Dein Augenmerk auf dieses exquisite Stück lenken. Ein Mantel aus Wolle von tylusischen Schafen."


    Er nahm den Mantel heraus und reichte ihm dem Imperator ohne selbigen zu nahe zu treten. Er war fein verarbeitet und nur mit einer Naht verschlossen, die unter einem zugeklappten Kragen verborgen war. Die Füllung bestand aus dünner gepresster Schafswolle. Der Mantel reichte bis über die Knie und war am unteren Ende gesäumt durch einen schmalen roten Streifen.


    "Der Mantel wurde in den Werkstätten in Tylus gefertigt, genauer gesagt in Madinat Hamad, dem Bezirk, der unter anderem die schönsten Perlen nach Rom importiert."


    Daß der Mantel tatsächlich in Ostia hergestellt war, machte ja keinen wirklichen Unterschied. Allmählich verflog die Nervösität und Ioshua fühlte sich in seinem Element.

    Als Ioshua gemeinsam mit dem Magister die Aula Regia betrat, war er schon beeindruckt.


    Der Palast seines Königs wies zwar auch den üblichen Prunk auf, aber von der Größe des Saales konnte er eindeutig nicht mithalten. Staunend sah er sich um, als sie über den kahlen Marmorboden in Richtung der apsis liefen, wo der Thron des Imperators einem Altar gleich stand.


    Eigentlich hatte er sich vorgenommen, den Kaiser nicht mehr als wie einen Landesherrn, einen Sultan oder einen Scheich zu behandeln, doch als die imposante Gestalt des Imperators durch eine Seitentür die Aula betrat, vergaß Ioshua all seine Bedenken und ging unvermittelt auf die Knie, um dem Kaiser die nötige Ehre und den Respekt entgegenzubringen. Sein Herz wurde ganz weich.


    "Salve o Imperator Caesar Augustus ! Ich danke Dir, daß Du mich empfängst ?"



    Die Sklaven im Hintergrund waren auch, das Vorbild ihres Meisters folgend, auf die Knie gegangen

    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Ahja, der Schneider aus Tylus, ich grüße dich!


    Der Kaiser ist schon sehr neugierig auf deine Waren. Du hast hoffentlich Muster mitgebracht.“


    Ioshua blickte etwas überrascht auf und zog das linke Augenlid nach oben, als ihn dieser Magister so flapsig als "Schneider aus Tylus" begrüßte.


    Er hatte noch immer die Begegnung mit der unfähigen Wache am Eingang im Kopf, beruhigte sich dann aber rasch und sprach


    "Sehr wohl. Ein paar Muster warten draußen mit einigen Sklaven, die sie herbrachten."


    Verneigt sich. Seine Augen sind dabei nicht zu sehen.

    Weit öffnete sich die Tür und Ioshua stand mitten im Raum. Seine Sklaven hatte er draußen gelassen.


    "Salve Magister ! Ich habe deinen Brief erhalten wegen der Audienz beim Kaiser."


    Und beiläufig fügte er noch hinzu.


    "Mein Name ist Ioshua Hraluch, Bezirksverwalter des tylusischen Königs."