Beiträge von Assindius

    Zitat

    Original von Claudia Aureliana Deandra
    Der Schritt ist lange und gut überlegt. Bitte diese ID und meine Sklavin Samira berücksichtigen. Danke.


    Ich komme mit. Bitte in Elysio.

    Mensch Mädel :D, das hatten wir doch grade schon. Woher soll ich das wissen, war ich vielleicht schon mal hier? Ich kann doch nur fluchen, fragen und fahren Mir schien es so, als hätte die Herrin mittlerweile einen durchgesessenen Hintern; die Fahrt war ja auch lang und sie war dahinten eingepfercht, während ich hier oben zumindest Bewegungsfreiheit hatte, zwar nicht viel, aber immerhin noch mehr als sie. Vielleicht war ihr auch langweilig. Als einzige Römerin war es wahrscheinlich auch nicht besonders erfrischend und sich mit sich selbst zu unterhalten ist auf Dauer auch öde.- Wirklich? – Ja, wirklich! – Ich bin mir also zu langweilig? – Ruhe jetzt!-
    Vielleicht sollte ich ihr etwas vorsingen; na ja, meine Stimme glich noch nie einer Lerche, mehr einer Krähe, das konnte ich also schon mal vergessen. Vielleicht sollte ich ihr eine Geschichte erzählen, aber bei dem Fahrtwind und von hier oben dürfte sie schwer zu hören sein.
    „Es dauert nicht mehr lange, Herrin!“ sagte ich mit gespielt neutralem Ton. Das hatte ich vorhin zwar schon mal gesagt, aber soweit konnte es ja nicht mehr sein. Immerhin waren wir schon in der Nähe der Stadt. Mehr und Mehr Menschen waren zu sehen, das versprach zumindest, das es nicht mehr weit sein konnte. Eine Mansion dürfte nicht diese vielen Menschen erklären, so gut war das Essen dort nicht und das es hier Freibier gibt halte ich für sehr unwahrscheinlich.

    Ja, da bin ich mir auch sicher. Sollte es tatsächlich während der Fahrt zu Unstimmigkeiten kommen, würde ich mich angemessen darum kümmern und zwar in der Weise, dass die Herrin davon nichts mitbekäme. Muss sie ja auch nicht. Die Herren wollen keine Probleme, sondern Lösungen und für Lösungen sind schließlich die Sklaven verantwortlich.


    Aufbrechen. Gut, dann brechen wir jetzt auf. Bei dem Wort „brechen“ kam mir allerdings ein anderer Gedanke. Hoffentlich war es nicht zu viel Eis, was ich der Herrin da gab. Die Portion war ja doch ziemlich groß und die hin- und herschaukelei war auch nicht unbedingt magenfreundlich. Na ja, die Fahrt würde lang dauern, da könnte alles Mögliche passieren.


    Ich bestieg den Bock und kurz darauf ging es bereits los. "Yo, ab dafür!, Hey" Da die Herrin aß, ließ ich den Wagen langsam kommen und fuhr sanft an, um dann für eine Weile im Gemütlichen Schritttempo weiterzufahren. Wie schnell durfte man eigentlich in der Stadt fahren? Nicht das uns jemand anhält, weil ich zu schnell fuhr.


    Sim-Off:

    Umgemeldet

    „Moment, Moment, es fehlt noch die Dekoration! Das Auge ist schließlich mit. Auch wenn nicht immer ausreichend Zeit vorhanden ist, weil der Hunger zu groß ist. Aber jetzt haben wir ja noch etwas Zeit.“ Ich drehte mich zu dem Sklaven um, der das Eis gebracht hatte und zischte ihn flüsternd an. "Ssst, die Deko hasse vergessen! Hier komm ma fäddich da. Ja komm, kuck nich, sonder mach hin! Ach die Deko kommt jetzt! Super Idee, echt super! Komm zeig her, jetzt ist zu spät für dich."


    Der Sklave überreichte mir einige Stücke von Zitronatsfrüchten und ich legte sie behutsam und sorgfältig auf das kühl rauchende Eis. „Es gab Unstimmigkeiten mit meinem Assistenten, Herrin. Aber das Problem ist nun gelöst. Ebenso wie jenes mit den Zitronatsfrüchten, die sich noch in Gänze in diesem Korb befinden.“ Ich deutete auf einen der Körbe die noch unverladen und unbenutzt herumstand und wandte mich noch einmal an jenen Sklaven mit einem hektischen Kopfzucken. Es war ein Zeichen dafür das er in Windeseile einen Korb mit eben diesen Zitronatsfrüchten auftreiben sollte, weil dieser hier natürlich vollkommen leer war. Das musste aber die Herrin auch nicht wissen, weil wir hier alles im Griff haben. Anders wäre auch schlecht und zwar für mich. Ist doch auch kein Problem, sobald die Herrin eingestiegen war, schöbe ich schnell diesen Korb an die Seite und verlüde den richtigen, ohne das es ihr auffiele. Soweit der Plan. Was ich aber machen würde, wenn die Herrin jetzt eine Frucht aus diesem Korb haben wollte, wusste ich auch noch nicht. Vielleicht die Schuld auf Ratten schieben? Mir würde schon etwas einfallen, mir fällt immer etwas ein, wie man sieht. „Dieser Korb wird zuletzt verladen, weil diese Früchte zum einen empfindlich sind und zum anderen, damit wir bei Bedarf möglichst schnell darauf zugreifen können.“

    „Ach, sa Naman, sa habiga ist. Turdam! Claudia waito, laibon frahen gamoto. Ake marganai“ (Ach, dieser Name, der ist wichtig. Mist! Claudia weiß ich, den Rest kann ich fragen. Aber Morgen) murmelte ich vor mir her, als die Herrin den Raum verlassen hatte. Warum war ihr das so wichtig, warum war es ihr so wichtig, das ein Sklave ihren Namen kennt. Ich würde Samira fragen oder einen der anderen Sklaven, morgen nach dem Aufstehen oder vielmehr gleich nach dem Aufstehen.


    Ich setzte mich an den Tisch, auf dem die Herrin noch vorhin gesessen hatte und aß den Rest der Hähnchenschenkel. War gar nicht über, aber es fehlte Pfeffer. Da ich aber zu faul und zu träge war aufzustehen, blieb ich sitzen und aß sie auf. Das Wasserschälchen indem sich die Herrin vorhin die Finger wusch benutzte ich ebenfalls sowie das selbige Handtuch. Schmunzelt trocknet ich mir die Hände, da mir einfiel, dass ich soeben das Essen einer Römerin gegessen und ihre Sitten mit genau den gleichen Dingen machte wie sie selbst. Ich verhielt mich im Grunde wie ein Römer, der selbstverständlich die Gegenstände nutzt. Ob das einer der Sklaven von sich behaupten konnte. Wahrscheinlich war das nicht der Fall. Ich goß das Schälchen aus und stellte es mit dem Teller zu den Dingen die noch gesäubert werden mussten. Es war nicht die geeignete Uhrzeit dafür und außerdem gehörte es nicht zu meinen Aufgaben. Irgendjemand würde es morgen sowieso machen und da vielen ein Teller und ein Schale nicht ins Gewicht. Kurz darauf ging auch ich wieder schlafen und grübelte über einen Namen.

    Ob ich was? Na klar, so was spricht sich rum! Wir hatten eine eigne Kiste nur mit Knabberreien verladen, die mussten wir zu zweit tragen. :D Das musste die Herrin ja nicht wissen, wie viel es war, so lange sie ihre Verpflegung haben würde, wäre sicherlich alles in Ordnung. Aber diese Schlepperei geht doch ganz schön auf die Hüfte und vor allem auf den Rücken. Nur gut, dass ich das Schleppen und Verräumen gewöhnt bin, dann macht mir das wenigstens nichts.


    Ich deutete mit den Hände noch einmal aufzählend flüchtig auf die Kisten und Koffer: „Also, was haben wir hier, Knabbersachen, Saft, Wasser und hier ist noch das Obst drin; im Wagen selbst sind jede menge Kissen, wie ihr seht, damit es unterwegs nicht zu unbequem wird.“ Um die linke Schulter hatte ich mir einen Beutel gehängt. In ihm waren die Dinge, die sie während der Fahrt essen konnte. Ich hielt ihn hoch, etwas auf Schulterhöhe. „Hier, das muss ich noch umpacken und dann kann es losgehen!“ Einen kleinen Weidenkorb hatte ich besorg und füllte den Inhalt des Beutel vor den Augen in ihn hinein, damit sie eventuell fehlende Dinge bemerken würde. Vielleicht war ihr ja heute nicht nach Äpfeln, sondern mehr nach Birnen. „Also, hier sind Kekse, ein paar Birnen, ein paar Äpfel, natürlich Trauben, Pflaumen und Oliven. Hier ist noch Saft und hier das Wasser.“ Das letzte in meinem Beutel war ein kleines, hübsch verziertes Döschen das ich der Herrin flüchtig zeigte. „Und was für die Lippen!“
    Nachdem ich den Korb im Inneren des Wagens verstaut hatte blickte ich ungeduldig in die Runde der Sklaven, trat nervös von einem Bein auf das andere und brachte meine Unruhe zu Ausdruck: „Das dauuuert wieder, Geduld ist ja keine meiner Stärken! Wir sind so weit, wo is’er. Wir fahren gleich ab und der Wicht ist noch nicht aufgetaucht.“ Aber just in dem Moment sah ich den, den ich sehen wollte und er überreichte mir das, was ich zum Abschluss vorbereitet hatte. „Bevor wir abfahren, Herrin, gibt es allerdings noch etwas für jetzt.“ Ich hielt das Schälchen hoch und zeigte: „Eis.“

    Hä, was. Hoffentlich denkt sie nicht, dass ich irgend etwas schlechtes über sie gesagt habe. Solche Situationen kennt man ja, in denen sich der eine abwenden und dann in seiner Heimatsprache Beleidigungen vor sich hin murmelt, weil er zu feige ist sie auszusprechen und zu doof sie für sich zu behalten. „Nichts besonders Herrin, ich frug mich einfach nur, wo die Schüsseln waren. Manchmal, in Gedanken, spreche ist leise etwas vor mich hin.“ Was hatte ich noch mal genau gesagt? Ach ja „Skela bedeutet Schale, sind bedeutet sind“ ein breites Grinsen im Gesicht zeigte meine Grübchen, weil ich mir dachte, dass sei das folgende Wort ganz bestimmt nie aussprechen könnte, selbst wenn sie es versuchen sollte „Hwer bedeutet wo“. Den (a)ch-Laut am Anfang betonte ich ganz besonders und holte ihn tief aus der Kehle. Aber da ich nicht davon ausging, dass sie die Worte nachsprechen würde zog ich mir das Handtuch von der Schulter und trocknete behutsam die Finger der Herrin ab, einen nach dem anderen.
    Als ich mit der ersten Hand fertig war, wollte ich ihr erst den Wasserbecher geben, weil sie mir durstig schien, entschied mich aber dann doch mit der zweiten Hand weiterzumachen, dabei sprach und sang ich leise etwas, das mir grade in den Sinn kam und übersetzte dabei: „Hwat aldraz ist? sakon ferhwauz, saiwaloz garunan! Was ist das Alter? Der Feind des Leibes, der Seele Freund! Wer weiß schon, wie alt er ist. An unsere Geburt können wir uns doch nicht erinnern, vielleicht liegt sie ja schon 1000 Jahre zurück und es hat uns bloß keiner gesagt. Irgendwann kommen wir, irgendwann gehen wir. Spielen da Zahlen eine Rolle?“ Auch die zweite Hand war abgetrocknet uns so griff ich nach dem gefüllten Becher und hielt ihn der Herrin hin.

    Auf einem Zahnstocher herumkauend betrachtete ich die Ladung. Natürlich hatte ich vorhin wieder am Hirsebrei genascht, ich konnte es nicht lassen, auch wenn er mir in diesen Tagen überhaupt nicht schmeckte. Jetzt hingen mir die Hirsekörner noch zwischen den Zähnen und dann und wann pulte ich mir mit dem Hölzchen im Mund herum.
    Alles lief hier flüssig und ohne Schwierigkeiten. Man gewann den Eindruck als seien es die Sklaven gewohnt die Koffer für die Herrin zu packen und sie zu verladen. Verrückt, das würde es bei uns nicht geben! Bei uns würde man ein par persönliche Gegenstände mitnehmen und bekäme den Rest dort, wo man zu Gast ist. Das sieht man bei uns nicht so genau. Aber schon klar, unsere Sachen sind wesentlich einfacher und nicht immer so wertvoll. Außerdem käme bei uns auch kaum jemand auf die Idee eine Reise von dieser Entfernung anzutreten. So war das, andere Länder, andere Sitten. Und wenn die Römer zu eine Vielzahl an Dingen haben, bitte, das ist ja nicht mein Problem.
    Ich verlud noch eines der Gepäckstücke und begab mich dann zur Herrin, um ihr alles mitzuteilen.


    „Herrin, wir sind so weit!“

    Das Handtuch, auf das ich jetzt mit meinem Kopf zeigte, wollte sie also nicht. Nun gut. Ziemlich fettig die Finger der Herrin, das spricht ja für ein gutes Essen, auch wenn die ein oder andere dadurch Rettungsringe befürchtet. Gut, dass die Herrin das nicht nötig hat, sie kann also jede Menge essen, wenn sie will.
    Mit dem Kopf nickend stellte ich Krug und Becher auf die Arbeitsfläche. Eigentlich wollte ich ihre Hände packen und sie ihr freirubbel, aber mit Wasser geht das ja auch –das Handtuch ist also für später gedacht, ahhh, jetzt hat es bei mir auch geklingelt. Na gut dann hohl ich mal einen Eimer, nä Schüssel hat sie gesagt. Gut dann eine Schussel.
    „Hwer skelan sind?“ murmelte ich leise vor mir her und grübelte einen Moment. Aber wo die Schüsseln waren wüßte ich, die waren mir grade über den Weg gelaufen und so griff ich zielsicher in den richten Schrank und beförderte unter leisem Geklimper eine der Schüssel hinaus. Nachdem ich mich ächzend wieder aus der Hocke erhoben hatte, zog es mich zum Abfalleimer in den ich, aus etwa einem Meter Entfernung, den Knochen, den ich ja immer noch Mund hatte, hineinspuckte. ‚Streeee eik‘ dachte ich grinsend, ‚beim ersten mal getroffen. ich brauche jetzt kein Handtuch, aber ich hätte mir auch die Finger am Oberkörper abgewischt.‘
    Ich leckte mir anschließend noch einmal die Lippen und wendete mich dann wieder der Herrin zu. Der Krug mit Wasser stand bereit und so goss ich plätschernd erst das Wasser in die Schüssel und daraufhin in den Becher. Jetzt waren meine Hände frei und ich reichte der Herrin die Schüssel hin. „Eine Schüssel mit Wasser für die Hände!“


    Sim-Off:

    Hwer = wo, skela = Schale, sind = sind 3 P. Pl. A

    Das die Herrin Hunger hatte war deutlich, nicht nur an ihrem knurrenden Magen, sondern auch daran, dass sie mir fast den Teller aus der Hand riß. ‚Na dann Mahlzeit‘ dachte ich. Während sie bereits aß, sucht ich nach Wasser und nach Tüchern. Zumindest die Tücher hatte ich zuvor in einem der Schränke gesehen. Ich öffnete wiederum einige der Schränke und blickte zwischen Nudeln, Gewürzen und Tellern hin und her, bis mir endlich einfiel in welchem der Schränke ich sie gesehen hatte. Ich nahm eines davon und warf es mir über die rechte Schulter. Im Anschluss griff ich nach einem der mit Wasser gefüllten Krüge und nahm einem entsprechenden Becher aus einem anderen Schrank. Bei der Herrin angekommen hielt sie mir auch schon den ersten Knochen vor unter die Augen. Die Art wie sie ihre Zunge über die Lippen gleiten ließ, sprachen dafür, dass es scheinbar gar nicht schlecht geschmeckt hatte. ‚Witzig, was soll ich jetzt mit dem Knochen machen? Beide Hände voll und das klappt nicht wirklich gut!‘ Clever wie ich bin öffnet ich meinen Mund und nahm ihn der Herrin mit den Zähnen aus der Hand. Ich beugte mich ein wenig nach vor, so dass sie mir das Handtuch von der Schulter nehmen konnte, schenkte derweil das Wasser ein und hielt es der Herrin hin. Man sollte ja nicht mit vollem Mund sprechen, aber was sollte ich sonst mache: „a asser, errin“ Ich überlegte einen Moment, wie viel Pfeffer ich benutzt hatte. Vielleicht würde die Herrin statt des Bechers ja auch den Krug nehmen vor lauter Durst. Jedenfalls war an dem abgenagten Knochen nichts mehr von den Gewürzen zu spüren. Nur noch die Wärme des selbigen drang mir in den Schlund und ein wenig Sabber füllte, unsehbar, meinen Unterkiefer
    Nach dem Hände waschen wollte sie wieder ins Bett. Warum sagte sie nicht, dass sie wieder ins Bett gehen wird. Das hatte doch was zu bedeuten. Wollte sie, dass ich sie wie das Handtuch auf meine Schulter werfe und sie in ihr Zimmer trage? Von mir aus, kein Problem. Aber hoffentlich bekommt sie keine Höhenangst.

    „Ich werd einmal nachsehen.“ Ich öffnete den Ofen und blickte mir die Hähnchenschenkel genau an, sie hatten bereits eine schöne Bräune, würden aber noch ein klein wenig im Ofen bleiben müssen. Wegen der geöffneten Tür wich etwas von dem Geruch hinaus und strömte mir in die Nase. Die Mischung aus Pfeffer, Honig und Salz harmonierte gut mit dem Fleisch. Ich zog meinen Kopf wieder hinaus und schloss den Ofen wieder. „Nicht mehr lange Herrin.“
    Mir war aufgefallen, dass die Zeit wie im Fluge vergangen war. Nach der gefühlten Zeit war das Fleisch erst seit kurzem im Ofen, nach der wirklichen Zeit allerdings wesentlich länger.


    Da war ja noch dieses Namen-Problem. Wie hieß die Herrin jetzt genau? Hm, mir viel eine alte Mär ein. Eine Frau ließ sich von einem Männchen helfen, welches anschließen einen Wunsch frei hatte. Nachdem ihr das Männchen geholfen hatte verging einige Zeit. Als es wiederkam wollte es das Kind der Frau mitnehmen. Sie erbat sich eine Möglichkeit dies zu verhindern. Das Männchen sagte ihr, dass sie ihr Kind behalten könne, wenn sie seinen Namen erriete. Drei Tage hatte sie dafür Zeit.
    Nun dachte die Frau die ganze Nacht über an alle Namen, die sie jemals gehört hatte, und schickte einen Boten über Land, der sollte sich erkundigen weit und breit nach neuen Namen. Als am andern Tag das Männchen kam, fing sie an mit Caspar, Melchior, Balzer, und sagte alle Namen, die sie wußte, nach der Reihe her, aber bei jedem sprach das Männlein: »So heiß ich nicht.« Den zweiten Tag ließ sie herumfragen bei allen Leuten, und sagte dem Männlein die ungewöhnlichsten und seltsamsten vor, Rippenbiest, Hammelswade, Schnürbein, aber es blieb dabei: »So heiß ich nicht.« Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück, und erzählte: »Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Burg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein, und schrie: ...Ach wie gut das niemand weiß, das ich Rumpelstilzchen heiß.
    Als das Männlein nun wieder zu der Frau kam sagte sie ihm eine Reihe von Namen und es verneinte wieder. Als sie aber den Namen Rumpelstilzchen sagte, zerriss es sich.


    Das sollte bei der Herrin aber nicht der Fall sein, wenn ich ihren Namen nenne. Aber ich sollte ihn ja auch nicht erraten, sondern selber darauf kommen. Eigentlich war es doch ganz leicht.


    Es vergingen einige Augenblicke und schüttelte die Gedanken wieder von mir ab. Ich warf noch einen Blick in den Ofen und stellte fest, dass das Essen nun fertig sei. Mit einem entsprechenden Tuch holte ich das Blech heraus und stellte es zum Abkühlen auf die Arbeitsfläche. Der warme Geruch drang nun in die Küche und stieg rauchig in jeden Winkel. Einem der Schränke entnahm ich einen Teller und einer einem anderen eine Zange, mit welcher ich die Hähnchenschenkel auf den Teller legte. Die Dekoration erschien mir unnotwenig zu sein, obwohl das Auge ja mitißt, aber die Herrn hatte ja Hunger, wie man hören konnte.

    ‚Immer diese Extrawünsche :D. Ich komm mir vor, als wäre ich mit ihr verheiratet. So ähnlich muss eine Ehe sein; sie kommandiert ihn herum und er macht, treudoof wie er ist, alles was sie sagt. Und falls es mal Schwierigkeiten mit den Anweisungen gibt, kann er einfach sagen, dass er es vergessen hat oder sie falsch verstanden hat. Sehr praktisch so ein Gedächtnisverlust, man kann sich Fehler erlauben und die Herrschaften sind vielleicht auch ein wenig nachsichtiger.‘


    Aber es war drollig anzusehn, wie die Herrin die Beine baumeln ließ. Sänge oder summte sie jetzt noch ein Liedlein, gewönne man den Eindruck, dass hier ein Kind in der Küche herumspielte und den Sklaven bei der Arbeit zusieht. Ich war schon fast versucht ihr zart in die Wange zu kneifen oder ihr über das Köpfchen zu streichen, natürlich mit der Bemerkung , was sie doch für ein Süsse ist, wie man das bei kleinen Mädchen eben so macht. :D. Aber natürlich widerstand ich der Versuchung, weil sie letztlich auch nur im Scherz gedacht war und griff nach einem der Messer, um den Käse zu zerteilen. Eine gute Erklärung, weswegen ich den Käse noch nicht geschnitten hatte, hatte ich auch: „Ich war mir unsicher, wie es aussähe, wenn ein Sklave wie ich mit einem Messer in der Hand hantierte. Nicht das da eine falsche Assoziation entsteht.“ Als ich es gesagt hatte, ging ich nocheinmal in mich. Der Germanische Sklave steht mit einem Messer in der Hand vor seiner Herrin. Als wenn ein Germane eine Waffe bräuchte, um eine unbewaffnete Römerin umzubringen oder eine bewaffnete Römerin oder einen bewaffneten Römer. Meine Erklärung war wohl doch nicht so gut, wie ich dachte. Aber jetzt war sie gesprochen und glitt durch den Raum.


    Ich suchte nach einer Unterlage für den Käse und nahm dazu eines der Brettchen, welches ich vorhin neben den Makkaroni im Schrank gesehen hatte. Als ich meine Hände wusch, legte sich mein Blick suchend in den Raum und ließ meine klagen folgen: „Natürlich, keine Seife.“ Ja ich weiß, von Seife hatten die Römer noch nie etwas gehört. Aber trotzdem konnte ich mich ja darüber aufregen, dass hier keine lag. Aber wenigstens waren meine Hände mit Wasser in Berührung gekommen, dann war es nicht ganz so schlimm.


    Der gelbliche Käse war in ein Tuch gewickelt, welches ich nun von ihm abnahm. Den Käse selbst legte ich auf jenes Brettchen und schnitt eine größere Scheibe davon ab. Anschließend zerteilte ich diese Scheibe in kleinere, etwas daumendick und Daumennagel lang, also bequem eßbar. Ich hob das Brettchen auf und reichte es der Herrin hin. „Käse?“

    Das war ja eine hilfreiche Anwort. Meine Frage hätte ich mir also auch sparen können. Nun gut, so war das jetzt eben, dann müsste ich eben einen oder eine der Sklaven fragen. Die wüssten genau, wie viele Sklaven die Herrin mitnehmen würde. Oder bekäme ich das eventuell auch so hin? Ich überlegte und rief mir das Haus in meine Erinnerung zurück. Schließlich war ich in diesem Haus erwacht und dies könnte ein Orientierung für meine Planungen sein. Wie viele Zimmer, wie viele Betten? Nein, das war unnötig. Die Zimmer gehörten den Herrschaften, die Herrin aber wollte alleine fahren. Ich werde seekrank, ich nehme den Landweg, ich brauche usw. Führen wir mit mehr Leuten, hätte sie wir gesagt und nicht ich. Also nur sie allein.
    Sklaven? Es standen ungefähr zehn Betten in der Sklavenunterkunft, also würde sie sicherlich zumindest nicht mehr Sklaven mitnehmen wollen. Allerdings waren diese zehn Betten für zehn Sklaven und diese waren sicherlich auch für alle Herrschaften und waren nicht zehn Sklaven für eine Person. Nun gut, vielleicht standen auch mehr als nur zehn Betten in der Sklavenunterkunft, vielleicht waren es auch fünfzehn, aber das wäre dann unerheblich. Ich plante jedenfalls mit 10 Sklaven die mitkommen würden.„Ich kümmere mich um alles!“


    Sie hatte so etwas aufforderndes in der Stimme und ihre spärlichen Worte und ihr Hinweis wo ich sie fände ließen mich denken, dass ich nun gehen sollte. Also nickte ich und trat ab.

    ‚Die Mädels ziehen der Herrin die Schuhe an? Warum? Hat es die Herrin im Kreuz? Das ist bestimmt eine der typischen Gebräuche, von denen ich sowieso nichts verstehe; muss ich ja nicht, solange ich das tue was mir gesagt wird und ich dafür alles notwendige an Wissen habe bzw. Informatinen erhalten habe, um es auszuführen, reicht es doch.


    Also, nochmal sortieren: Eine Reise. Ziel ist Tarraco. Wir brauchen, eine Route über den Landweg, dafür ein Gespann und Pferde, Unterkünfte und wir müssen wissen, wie lange wir brauchen werden. Das wirft aber alles in allem noch weitere Fragen auf. Wenn sie schon zwei Sklavinnen braucht, um sich die Schuhe anzuziehen, braucht sie doch sicherlich für andere Tätigkeiten ebenfalls einige Sklaven. Die müssen doch dann wahrscheinlich auch alle mit. Außerdem, was heißt, dass sie ein Gespann braucht. Braucht sie eines nur für sich und dann noch drei für die Sklaven?‘
    Mit leicht schüchternem Ton richtete ich das Wort an die Herrin:


    „Ääääähm, Herrin, was ist mit Sklaven? Wieviel Sklaven sollen mit? Was ist dann mit Verpflegung, den Gespannen und Pferden. Das muss ja alles genau eingeplant sein.“

    Sim-Off:

    Was ist denn da passiert, muss ich mir wohl eine andere Farbe aussuchen. Aber beim nächsten mal!


    Mit geschlossnen Augen runzelte ich die Stirn und ging in mich, ein Gesicht zu einem Namen suchend. Diese vielen Namen und diese vielen Gesichter, das war alles gar nicht so einfach. Und dann kommt noch hinzu, dass diese Namen nicht so eine schöne Klangfarbe haben, wie die heimatlichen, so wie Hrodebert, Sunihild oder Scafthilda. Wo gibt es schon so schöne Namen wie bei uns. „Samira, Samira? Lallte ich vor mir her. Moment, gleich hab ich’s. Ähm, Samira ist die mit den roten Haaren, welche sie immer bedeckt trägt. Ja genau, die ist das!“


    Aber ich hatte den Eindruck, dass die Herrin meine Auffassung über schöne Namen nicht teilte. ‚Deganhild klingt furchtbar? Hm, vielleicht in einem römischen Ohr. Aber es war ja klar, dass sie diesem Namen nicht tragt. Eine Römerin mit einem germanischen Namen gibt es wahrscheinlich auch nirgendwo und schon gar nicht in solch großen Häusern, in denen reiche Leute wohnen. Das wäre wahrscheinlich furchtbar unrömisch und furchtbar unbeliebt. Aber das mit dem betiteln hab ich nicht ganz verstanden, reden die Sklaven die Herrschaften mit ihren Namen an, also das würde ich mich nicht trauen.


    Den Namen der Herrin soll ich bis zu ihre Sättigung erraten. Na toll, wenn ich sie mir so ansehe, würde das ja nicht lange dauern. Sollte sie irgendwann einmal Mäusen ein Stück Brot zuwerfen, würfen die Mäuse das Stück doch wieder zurück. Ist ja nichts dran an der Frau. Dann werde ich mich eben beeilen müssen. Das lieb ich ja, immer diese Hetzte! Und jetzt auch noch schnell etwas eßbares zusammenstellen. „Ich lass mir was einfallen“


    Als ich mich umgedreht hatte, um die Hähnchenschenkel aus dem kühlen Keller zu holen, hörte ich ein ziemliches Brummen. Es gibt ja Frauen, die sehr viel essen können und an denen trotzdem nichts dran ist. Vielleicht war meine Herrin ja eine davon. ‚Vielleicht müssen die auch deshalb so viel Geld verdienen, um ihren Appetit stillen zu können‘ dachte ich hämisch, verwarft aber diesen Gedanken gleich wieder. ‚Sie hat so eine leichte Blässe an den Wangen, wahrscheinlich hat sie einfach noch nichts gegessen und deshalb wackeln hier die Schränke.‘


    Im Keller angekommen brauchte ich nur einen Handgriff, um das Gewünschte zu finden. `‘Was hätte sie eigentlich gemacht, wenn sie auf ihrem Weg in die Küche niemanden getroffen hätte? Wäre sie dann in die Sklavenunterkunft gekommen und hätte einen geweckt?‘ dachte ich, als ich wieder die Küche betrat. Ich wusch und trocknete zuerst die Hähnchenschenkel, dann verrührte ich Honig, Pfeffer und Salz, anschließend verteilte ich Olivenöl auf einem Backblech, legte das Huhn darauf und träufelte die Flüssigkeit darauf und schob es in den Ofen, den ich bereits vorgewärmt hatte, bevor ich in den Keller ging. „Das dauert jetzt ein paar Momente, bis es soweit ist, habe ich hier den Käse mitgebracht‘“

    Mit glitzernde Stirn erwachte ich aus einem Traum, der mir in den vergangenen Tagen öfter den Schlaf nahm. Ich setzte mich ins Bett, legte das Gesicht in meine Hände und wusch mir die Sandkörner hinaus. Es zog mich aus dem Bett. Nachdem ich mich angezogen hatte, lief ich einige Schritte im zwar dunklen, aber leicht mondbeleuchteten Raum umher und ging anschließend hinaus, um niemanden dem wohl verdienten Schlaf zu rauben. Der Inhalt des Traumes schien ein Erlebnisse von früher gewesen zu sein, alles wirkte so vertraut, ich fühlte mich so aufgehoben, so gut. Aber das Einzige was ich sehen konnte waren Augen. Sie sahen mich an, hoben und senkten die Lider, sahen mich an und stachen mir ins Herz. Und ich wusste nicht, wem diese Blicke gehörten, wusste nur, dass sie mir galten, fühlte aber, dass irgend etwas nicht richtig war.


    Schon oft trat mir dieses Bild im Träum entgegen, schon oft hatt ich dieser Augen leuchtendes Paar lächelnd gekostet. Mit jedem Erwachen musste es sich jedoch scheidend schließen, da auch des Tages rötliche Färbung erwachend am Himmel empor kroch. Aber nicht der Tag war Auslöser, es verschloss seine Wärme aus einem andren Grunde. Als müsste ich sie meiden und dürfte nicht minnig einen Gruß an sie richten. Es schien als glänzte dieser Stern einem Glücklichen und mich letzte es mit des Lebewohles letztem Kuss.


    Es war zerreißend. Fast jede Nacht träumte ich diesen Blick. Es war, als wäre eine Melodie von Elfenzungen vor meinen Augen erklungen und hätte sich am Liderrücken eingebrannt. Senkte ich die Lider, erklang es in meiner Seele, hob ich sie, verblasste und verschwand die Freude aus mir. Mit jedem Wimpernschlage drangen diese Gefühle in mein Innerstes. Jede Liderhebung glich einem Abschied, als wichen dem Wonnemond Winterstürme, die kalt in mir Empor krochen durch alle Glieder, bis zur völligen Vereisung. Ein Abschied von einer mir Unbekannten. Jede Lidersenkung war, als leuchtete im milden Lichte der Lenz leicht und lieblich auf lauen Lüften. Und mir fiel nicht ein, wem dieser Blick gehörte.


    Jedoch gelang es mir nicht zuzuordnen, welchen Erlebnissen die Geräusche zu Grunde lagen. Im Hintergrunde war ein sanftes Schwanensingen zu hören. Deutlich konnte ich durch die schlagenden Flügel spüren, wie mir des Windes Atem die Haut entlang hauchte. Er flog hinfort und glitt würdevoll auf der Schwanenstrasse sanft platschende Wellen hinab.
    Als alles um mich herum still geworden, spürt ich jedoch der Lungen fehlende Luft. Es sog mich hinauf. Plötzlich drang es klatschend und tropfend an meinem Gesicht hinab und meine Brust füllte sich gierig mit dem Ersehnten. Kein Schwan war zu vernehmen, es blieb still. Der kalte Wind legte sich peitschend auf meine nasse Haut, so dass ich erwachte.


    Jedes mal wenn ich diesen Traum hatte lief ich ein wenige im Haus herum, ging in den Garten und starrte den Mond an, lauschte dem Wehen des Windes in den Blättern oder sah ihm zu, wie er über so manches Grün huschte. Ich frug mich dabei, welches Gefühl eigentlich schlimmer war, nicht zu wissen wem der Blick gehörte oder diese Leere zu fühlen. Vielleicht drang auch diese Leere nur in mir ein, weil ich diese Augen nicht zuordnen konnte. Vielleicht verlöre sich diese Leere, wenn ich wüßte wem diese Augen gehörten. Am Tage hatt ich Arbeit die ich erledigen musste und konnte. Aber in der kühlen Nacht lenkte nichts meine Gedanken ab.
    Und dieses Schwanenbild. Warum ein Schwan, warum nicht ein Krähe; und warum Wasser?

    ‚Wie werde ich das wohl meinen. Ach so Moment, sie glaubt doch jetzt wohl nicht, dass ich sie meine, weil ich herkommen musste und dass ich sie jetzt, weil ich sauer bin, entsprechend quäle. Au Mann, das wollte ich doch auf keinen Fall damit sagen, da ist wohl etwas voll daneben gegangen. Ich und meine große Klappe! Das hab ich jetzt davon. Wie komm ich aus der Nummer wieder raus. Und ich kuck noch die Sklavin an, aber warum sollte jemand mit einer Sklavin sprechen, bevor er mit der Herrin gesprochen hat. Mich angemeldet hab ich ja auch nicht. Boah bin ich bescheuert! Gibt es hier auf dem Boden irgendwo Löcher in die ich versinken könnte? Natürlich nicht, wieso auch, ist ja ein ordentlicher Haushalt. Und was mach ich jetzt. Simuliere ich einen Schlafwandler oder sollte ich ihr sagen, dass ich einfach mein böses Gesicht und meine dazugehörige Stimme testen wollte. Das könnte als Leibwächter schließlich wichtig sein. Nä, das ist alles für’n Arsch, weil es unehrlich ist. Also lieber raus mit der Sprache.‘ Verunsichert sah ich die Herrin an.


    „Es wäre leicht, mir eine Ausrede einfallen zu lassen, Herrin, aber Unaufrichtigkeit verachte ich, also bleibe ich bei der Wahrheit. Ich als Leibwächter bin doch dafür verantwortlich, dass Euch nichts passiert und das Ihr nicht gequält werdet. Euer Aufschrei von grade ließ mich denken, dass man Euch Leid zu fügt. Sollte das so sein, kümmerte ich mich um die Verursacherin.“ Den letzten Satz sagte ich mit mehr Deutlichkeit in der Stimme und mit dem Blick auf diese Sklavin geheftet.

    „Was haben die hier bloß ohne mich gemacht“ murmelte ich in meinen Bart. Offensichtlich gab es notwendige Botengänge und diejenigen, die sie jetzt machen waren entweder zu blöd oder es wurde, weil die zu blöd sind, schon lange keiner mehr geschickt. Davon geh ich aber mal nicht aus. „Also, ich kann mir ja einige Tage Zeit nehmen, um mich wieder zu finden. Ich schnapp mir, mit Eurer Erlaubnis, einfach einen aus dem Sklavenheer und der zeigt mir dann alles oder zumindest das Wichtigste.“ ‚Am besten eine von den Frauen, die sehen dann jemanden und kommen ins tratschen, bäh, tratschen ist ja so widerlich! Dann hab ich aber in aller Ruhe Zeit die Umgebung auf mich wirken zu lassen und mir alles anzusehen‘ dachte ich hämisch. „Das wird schon klappen! Das mit dem Sprechen klappt ja auch. Als ich hier vor der Tür stand, war die Verständigung auch kein Problem, weil ich sofort die Worte verstand und antworten konnte. Die waren sofort wieder da. Das wird dabei nicht anders sein! Und auch bei den sonstigen Sachen nicht! Das wird schon!“


    Ihr Name, wie war der bloß. Name ist Schall und Rauch heißt es. Also Claudia weiß ich schon mal.„Mit den Namen ist das so’ne Sache. Hier die Länge, ähm, Aintzane verriet ihn mir. Aber ohne Gesicht ist ein Name schwer zu merken. Irgendwas mit De...De..., ähm, Dea.“ Ich runzelte die Stirn. „Also Deganhild ist ganz klar es nicht! Wenn ich ihn höre, wird er haften bleiben, jetzt habe ich ja ein Gesicht dazu.“


    ‚Ich kenn mich nicht in der Küche aus? Muss ich doch auch gar nicht, um was zu essen zu finden.‘ „Huhn oder Käse? Zéro problème! Kein hungriger Wolf geht ungesättigt aus einem fremden Hühnerstall! Wir finden hier schon was!“ Ich öffnete einige der Schränke, sah mir Töpfe, Pfannen, Messer und Küchengeräte an und hatte auch schon einige Idden. „Geht, geht. Das geht, das geht auch, das hier können wir nehmen und das hier auch. Jo, alles klar, alles da! Also entweder essen wir einen Happen oder ich koch uns etwas. Kochen würde allerdings ein knappes Stündchen dauern, schneller wären wir natürlich zusammen. Ich würde jetzt allerdings nicht diesen Fraß kochen, den ich hier schon auf so manchem Teller gesehen habe, sondern etwas, ähm, improvisieren. Nachtigallen sind für die Ohren, nicht für den Magen. Damit könnte ich nicht dienen.“
    Während ich mit erwartungsvollem Blick auf die Reaktion der Herrin wartete, kam mir in den Sinn, dass das hier eine ziemlich bizarre Situation war. Selbst wenn ich gekocht haben werde, würde sie als Cheffin nicht mit mir zusammen essen, geschweige denn das Essen machen; Ging ja eigentlich gar nicht. Aber wie läuft das überhaupt so. Wenn sie etwas äße , was würde ich dann machen. Ginge sie in ihr Zimmer und ich müsste die Küche aufräumen? Bekäme ich etwas von dem ab, was ich kochen würde oder wäre das unüblich und unschicklich?

    Ich sollte mich bei der Herrin melden. Was kam jetzt.


    Als ich den Raum betrat, blickte ich verwundert auf das Geschehen. ‚Was machen die da? Warum fummelt die Sklaven der Herrin an den Füssen rum? Hat die Herrin eventuell Hühneraugen oder Warzen? Das könnte natürlich bei den offenen Schuhen, die die hier tragen unschön aussehen.‘ Als ich dann dieses etwas von einem Schrei hörte, war meine Aufgabe doch völlig klar. Ich stampfte also auf die Sklavin zu und sah sie böse an.


    „Mach das noch mal und ich kümmre mich um dich.“

    ‚Ich mache was? Ich diene ihr. Ach du scheiße, das soll wohl heißen, dass das keine Sklavin ist, sondern..., ach du scheiße. Was hab ich vorhin noch mal zu ihr gesagt, Schätzchen?. Au Mann, das ist wieder typisch. Darum war sie auch grade so gereizt. Ein Sklave der seine Herrisch Schätzchen nennt, au Mann. Was mach ich denn jetzt? Erst mal auf blöd oder mehr auf reumütig. Was wäre jetzt angemessen und was erwartet man jetzt von mir. Ich bin doch Leibwächter, erwartet man von einem Leibwächter ein Reuegefühl oder mehr Gefühlskälte? Erwarten die Herrschaften von den Sklaven ein anderes Verhalten als anderen gegenüber. Aber mal kurz überlegen, sie ist nicht gleich ausgerastet, nachdem ich sie mit Schätzchen angesprochen hatte. Könnte doch ein gutes Zeichen sein, außerdem könnte man das Gefühl gewinnen, dass wir uns schon ewig kennen und sie deshalb auch meine Stimme so gut kennt. Darum kommt sie mir auch so bekannt vor. Was mach ich denn jetzt? Erst mal lächeln!‘


    Der Versuch ein lächeln auf meine Lippen zu zaubern gelang nur zaghaft, eigentlich gelang es überhaupt nicht. Dieses Gesicht schien schon seit längerem diese Muskelgruppen im Gesicht nicht mehr gebraucht zu haben, so dass es wahrscheinlich mehr gequält als aufrichtig aussah, wahrscheinlich sogar fast hilflos. Hoffentlich dachte sie jetzt nicht von mir, dass ICH irgend etwas falsches geschluckt hatte. Das fing ja gut an.


    Irgendetwas antworten wäre auch eine gute Idee. „Also, meine Erinnerung setzt da wieder ein, wo ich aufgewacht bin“ sagte ich schüchtern und mit leisem Ton. „Körperlich bin ich nicht beeinträchtigt, auch der Kopf funktioniert einwandfrei, oder fast. Was mir eben fehlt sind die Erinnerungen vor meinem Aufwachen. Was ich festgestellt habe ist, dass ich mir Namen schlecht merken kann, aber das können ja viele nicht und vielleicht konnte ich das auch vor dem Bären schon nicht gut. Meinen eigenen Nehmen kenne ich übrigens auch nicht und den, welchen ich hier trage, habe ich mir jetzt gemerkt.“


    Ich strich mir durch den Bart und überlegte einen Augenblick, was ich noch sagen sollte. Ein Unwohlsein kam plötzlich in mir auf, so ein Gefühl, als müsste ich mich für irgend etwas erklären, wusste aber nicht genau für was. Ich stammelte also weiter. „Als ich aufwachte und mich wieder gefangen hatte, bemerkte ich das Brandzeichen auf meiner Haut, oder vielmehr den Rest, den der Bär davon noch übrig gelassen hat. Es war offensichtlich das ich ein Sklave bin. Und so machte ich mich allein auf den Weg aus dem wunderschönen Germanien, nach Rom. Hat’ne Weile gedauert, aber da bin. Im Kopf scheint es also doch zu arbeiten.“