Beiträge von Marcus Aurelius Antoninus

    Zitat

    Original von Gnaeus Postumius Rufus
    Ich notierte die beiden Namen und auch den Betrag, und schob sie dem Aurelier zur Überprüfung hin. "Stimmt es so?"


    Dann nahm ich das Geld entgegen und zählte genau 100 Sesterzen nach. "Oh, du brauchst nur 95 Sesterzen zu bezahlen, ab der 100er Karte haben wir die Vergünstigung. Möchtest du Fünf wieder zurück, oder soll ich einfach einen Wert von 105 Sesterzen eintragen?"


    "Nimm einfach die 5 Sesterzen für den heutigen Brief."


    Antoninus kontrollierte die Notizen des Mannes und nickte zur Bestätigung.


    "Damit haben wir dann alles?"

    Zitat

    Original von Gnaeus Postumius Rufus
    Ich schüttelte bedauernd den Kopf. "Bedaure, nein, das geht leider nicht. Die Rechtmäßigkeit prüfen wir über das Familiensiegel. Ich könnte es natürlich notieren, doch es besteht keine Garantie dafür, dass der zuständige Tabellarius oder Stationarius es bemerkt und im Falle eines Falles könnte der Cursus Publicus auch nicht haftbar gemacht werden."


    "Hmm, dann notiere ohne Garantie, dass Aurelius Commodus und Aurelia Antonia nicht berechtigt sind, die Wertkarte zu benutzen."


    Antoninus öffnete seinen Geldbeutel und legte insgesamt 100 Sesterzen auf den Tisch.

    "Ja, ich halte jede Umwälzung in den Provinzstädten für nennenswert. Vor allem, weil durch die Abwesenheit des Kaisers und dem Ausblieben sonstiger Großereignisse in Rom die Chronica sonst recht dürftig ausfallen sollte."


    Der Vorschlag zu den Militäreinheiten veranlasste Antoninus zu einem behäbigem Nicken. Er hatte sich mit den Kandidaten bereits per Liste befasst und bei den Vigiles war er persönlich gewesen.


    "Halten wir als Ergebnis der heutigen Besprechung fest, dass du die Chronica ab Mitte letzten Monats weiterführst und mir die Ergebnisse der Tiberia Honoria zukommen lässt. Den Punkt mit den Ernennungen lasse ich fallen. Man muss es ja nicht übertreiben, aber für dich will ich mich wohl einsetzen. Mach dafür deine Arbeit gut, Quaestor. Wenn du sonst nichts mehr hast, von meiner Seite war das alles."

    Antoninus musste schmunzeln.


    "Es war Zufall, als ich den Kaiser sah, weil ich just in diesem Moment aus der Schreibstube trat, als er den Gang entlanglief."


    Dann ging alles ganz schnell. Ein Scriba kam herein und sollte Antoninus führen. Er kam gerade noch dazu, sich vom Magister Officiorum zu verabschieden, ehe der Scriba aus dem Augen war.


    "Vale, Decimus Maior und vielen Dank."

    Antoninus ließ sich zum Besprechungsraum führen. Als der Magister Officiorum eintraf, formulierte Antoninus sein Anliegen.


    "Salve, so sieht man sich wieder. Ich habe gehört, der Kaiser ist wieder zurück und da habe ich gedacht, bevor du mir erst lange Post in die Villa schickst, spreche ich dich an, denn ich war ja gerade im Palast. Es geht immer noch um die Audienz beim Kaiser."

    "Ja, warum eigentlich nicht. Eine Wertkarte zu 100 Sesterzen sollte dabei reichen und so lange keiner meiner Söhne einen regen Briefverkehr mit seiner Liebsten entspinnt, kann natürlich jeder aus der Gens die Karte benutzen. Ach nein, nicht jeder. Ist es möglich, Ausnahmen von der Regel verlässlich zu hinterlegen?"

    "Ich habe wieder einen Brief nach Germanien aufzugeben. Die normale Postgeschwindigkeit reicht auch in diesem Fall. 5 Sesterzen?"




    Maximus Decimus Meridius
    Legatus Augusti pro Praetore
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum


    Salve Maximus Decimus Meridius!


    Für die Einladung zu deiner bevorstehenden Hochzeit bedanke ich mich auf diesem Wege. Ich bedaure, nicht teilnehmen zu können, denn ich werde zu dieser Zeit, so die Götter wollen, auf der Rostra stehen und für das Aedilat kandidieren.


    Die Verantwortung, die ich mit dem Vorsatz, den Cursus Honorum zu beschreiten, auf mich genommen habe, muss allen privaten Annehmlichkeiten vorangestellt werden. Das bin ich meinen Mitstreitern und allen Römern, die für den Erhalt der Traditionen kämpfen, schuldig. So ich auch in dir einen Verfechter für das Rom unserer Vorfahren finden könnte, sollte mich das sehr freuen. Seantoren wie Vinicius Hungaricus, Purgitius Macer und Helvetius Geminus haben mir bereits ihre Unterstützung zugesagt.


    Dir und deiner zukünftigen Gattin eine angenehme Feier und der Götter Segen.


    Vale
    M. Aurelius Antoninus
    Quaestor Principis, hier jedoch als Privatperson

    Antoninus war die Anwesenheit des Kaisers im Palast nicht verborgen geblieben. Weil noch immer die Privataudienz ausstand, vieles sich zwar inzwischen erledigt hatte, aber er außerdem noch sein Wahlversprechen umsetzen wollte, legte er alle Akten zur Seite und machte sich auf die Suche nach Decimus Maior, der für die Terminplanung zuständig war.

    Antoninus betrachtete gefällig seinen jüngsten Sohn. Wie es schien, besaß Corvinus ein sehr umgängliches Wesen und keinesfalls den rebellischen Charakter, den er zuweilen bei Maxentius zu spüren bekam. Maxentius…Antoninus versank für Augenblicke in Gedanken. Auch dieser Sohn wählte die Laufbahn eines Magistrats, er war ihrem Teil der Familie treu ergeben und den Göttern zugeneigt. Leider hatte er manchmal das Standesdenken vermissen lassen, aber ansonsten war auch er gut geraten.


    "Ich nehme an, du möchtest über Mantua hinaus Namen benannt haben?" Antoninus war sich nicht sicher, daher fragte er nach. Sein Dienst beim Militär schränkte seine civilen Bekanntschaften ein, aber es gab Familien oder auch Einzelpersonen einiger Familien, die von der Familie allgemein bevorzugt oder abgelehnt wurden.


    "Wir pflegen vor allem zu denen Kontakte, die wie wir eine konservative Grundeinstellung haben. Da wären einmal die Flavier aus Italia. Der Zweig aus Hispania hingegen hält es weniger mit den Traditionen. Aus der Gens Claudia sind es nur Einzelpersonen, die kontaktwürdig sind, denn dort schleifen sämtliche guten Sitten vollkommen am Boden. Claudius Vesuvianus ist verlässlich und als Kontakt anzuraten.
    Hmm, der Gens Tiberia stehe ich sehr skeptisch gegenüber, da ihre Frauen wie die spanischen Flavier Ämter anstreben und von den Männern darin unterstützt werden. Also, in der Hinsicht lasse ich nun gar nicht mit mir reden. Entweder eine Frau wird von mir als Frau ohne Amt gesehen oder nicht einmal das.
    Zu vereinzelten Plebejern halte ich Kontakte durchaus für gewinnbringend, aber nur dann, wenn die Lebensweise derer vorbildlich ist. Der Pater Gentis der Annaea fällt darunter. Kürzlich habe ich noch politische Kontakte zu Seantor Hungaricus, Senator Macer und Senator Geminus geknüpft. Ob sich daraus ein engerer Kontakt ergibt, bleibt abzuwarten. Ich werde von ihnen in meinem Bestreben unterstützt, zukünftig den Frauen den Eintritt in den Senat zu verbauen. Entscheiden wird das natürlich der Kaiser und diese Unterredung steht mir noch bevor. Dabei fällt mir noch Senator Meridius ein, von dem Deandra recht gut spricht.
    Ein paar aufrechte Männer, die es mit den Traditionen nicht so genau nehmen, gibt es sonst auch noch. Ich weiß nicht, wie weit ich ins Detail gehen soll."

    Antoninus stand auf.


    "Ich muss mich entschuldigen, denn es war mir nicht möglich, in der letzten Ausgabe einen Artikel erscheinen zu lassen. Die Arbeit nimmt mich zu stark ein und ich möchte deswegen nachfragen, ob jemand anderer gewillt ist, zukünftig diese Arbeit zu verrichten."

    Antoninus durchforstete heute das Tabularium. Er besah sich mögliche Anwärter, die er für die Erhebung in den Ritterstand vorschlagen könnte. Drei Namen zog er bereits in die engere Wahl. Das waren Titus Petronius Varus, Marcus Aelius Callidus und Manius Pompeius Trimalchio, die er alle kannte und grob einschätzen konnte. Natürlich dachte er auch an die Klienten der Gens Aurelia. Annaeus Metellus und Didius Albiuns sollten von seinem Amt profitieren.


    Über die Zuarbeit des Quaestor Strabo ärgerte sich Antoninus, denn er musste ihn inzwischen ein zweites Mal an die Abgabe der Vorschläge aus Germanien erinnern. Bald wollte sich Antoninus an dessen Part setzen und den Quaestor schlecht aussehen lassen.


    Plötzlich sah er in der Liste seinen Bruder Titus und wunderte sich, dass der unter den Bürgern anstatt unter den Patriziern zu finden war. Antoninus sah ein zweites Mal hin.

    Antoninus saß über Akten und blickte, eine Pause machend, auf. Leider war die ursprünglich zum Amtsantritt geplante Privataudienz beim Kaiser nicht zustande gekommen, weil eine dringende Geranienreise vorrangig war. Natürlich fehlten dem Quaestor inzwischen die notwendigen Ansprachen und so blieb ihm nichts anderes übrig, als sich an die den Gesetzen festgehaltenen Pflichten für sein Amt zu halten.
    Ein Nachreisen seinerseits hatte sich als wenig zweckvoll herausgestellt. Lange ließen die nächsten Wahlen auch nicht mehr auf sich warten, dabei war noch so viel zu erledigen. Vor allem sein Anliegen wollte Antoninus noch mit dem Kaiser besprechen.


    Wieder senkte sich sein Haupt über die Einträge und Antoninus fuhr in seiner Tätigkeit fort.

    Der Besuch ergab, dass die Einträge im Tabularium stimmten, auch wenn sie zunächst irreführend ausgesehen hatten.


    Immer wieder führten die Wege des Quaestors in den Palast. Die Germanienreise des Kaisers dauerte länger als erwartet, aber trotzdem gab es viele Akten zu sichten und zu kontrollieren. Für heute war das weitere Sichten der Einwohnerlisten geplant.

    Antoninus zog eines der beschrifteten Pergamente aus einem Stapel hervor und legte es auf den Tisch.


    "Folgende Ereignisse sind zuletzt festgehalten:


    ANTE DIEM IV ID MAI DCCCLVI A.U.C. (12.5.2006/103 n.Chr.)
    Der Aedilis Plebis Spurius Purgitius Macer richtet anlässlich der Ludi Martiales ein Wagenrennen aus. Sieger wird Trax aus der Russata, Zweitplatzierter ist Patroklos aus der Aurata und dritter ist Plinius aus der Praesina. Alle Fahrer zählen zu den Nachwuchslenkern, die nicht mehr als 10 Rennen bestritten haben.


    ANTE DIEM III ID MAI DCCCLVI A.U.C. (13.5.2006/103 n.Chr.)
    Titus Aurelius Cicero wird zum Duumvir in Mantua ernannt.


    ID MAI DCCCLVI A.U.C. (15.5.2006/103 n.Chr.)
    Vibius Valerius Victor wird ein Septemvir und Mitglied dieses Collegiums


    Das zur Chronica. Bei der Durchsicht der Einwohner Romas brauche ich tatsächlich Hilfe. Allerdings war ich bisher der Auffassung, dass sich der Patron für seine Klienten einsetzt und nicht der Quaestor Principis für jeden Bürger oder Peregrinus. Wie sieht es eigentlich mit dir aus? Ich könnte mich dafür stark machen, dass du in den Ritterstand erhoben wirst."

    Antoninus reichte dem Mann Geld und Brief.





    Decimus Pompeius Strabo
    Quaestor Pro Praetore
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum


    Salve Decimus Pompeius Strabo!


    Der Zeitpunkt meiner dir im letzten Brief vorgegebenen Frist, zu der du mir die Vorschläge zu den Standeserhebungen aus der Provinz Germania machen solltest, ist ohne Reaktion verstrichen. Ich erinnere dich hiermit an deine Pflicht zur Zuarbeit und erwarte umgehend deine Vorschläge.


    Für deine Arbeit wünsche ich viel Erfolg und der Götter Segen.


    Vale
    M. Aurelius Antoninus



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