Antoninus betrachtete gefällig seinen jüngsten Sohn. Wie es schien, besaß Corvinus ein sehr umgängliches Wesen und keinesfalls den rebellischen Charakter, den er zuweilen bei Maxentius zu spüren bekam. Maxentius…Antoninus versank für Augenblicke in Gedanken. Auch dieser Sohn wählte die Laufbahn eines Magistrats, er war ihrem Teil der Familie treu ergeben und den Göttern zugeneigt. Leider hatte er manchmal das Standesdenken vermissen lassen, aber ansonsten war auch er gut geraten.
"Ich nehme an, du möchtest über Mantua hinaus Namen benannt haben?" Antoninus war sich nicht sicher, daher fragte er nach. Sein Dienst beim Militär schränkte seine civilen Bekanntschaften ein, aber es gab Familien oder auch Einzelpersonen einiger Familien, die von der Familie allgemein bevorzugt oder abgelehnt wurden.
"Wir pflegen vor allem zu denen Kontakte, die wie wir eine konservative Grundeinstellung haben. Da wären einmal die Flavier aus Italia. Der Zweig aus Hispania hingegen hält es weniger mit den Traditionen. Aus der Gens Claudia sind es nur Einzelpersonen, die kontaktwürdig sind, denn dort schleifen sämtliche guten Sitten vollkommen am Boden. Claudius Vesuvianus ist verlässlich und als Kontakt anzuraten.
Hmm, der Gens Tiberia stehe ich sehr skeptisch gegenüber, da ihre Frauen wie die spanischen Flavier Ämter anstreben und von den Männern darin unterstützt werden. Also, in der Hinsicht lasse ich nun gar nicht mit mir reden. Entweder eine Frau wird von mir als Frau ohne Amt gesehen oder nicht einmal das.
Zu vereinzelten Plebejern halte ich Kontakte durchaus für gewinnbringend, aber nur dann, wenn die Lebensweise derer vorbildlich ist. Der Pater Gentis der Annaea fällt darunter. Kürzlich habe ich noch politische Kontakte zu Seantor Hungaricus, Senator Macer und Senator Geminus geknüpft. Ob sich daraus ein engerer Kontakt ergibt, bleibt abzuwarten. Ich werde von ihnen in meinem Bestreben unterstützt, zukünftig den Frauen den Eintritt in den Senat zu verbauen. Entscheiden wird das natürlich der Kaiser und diese Unterredung steht mir noch bevor. Dabei fällt mir noch Senator Meridius ein, von dem Deandra recht gut spricht.
Ein paar aufrechte Männer, die es mit den Traditionen nicht so genau nehmen, gibt es sonst auch noch. Ich weiß nicht, wie weit ich ins Detail gehen soll."