Nach den Pferderennen hatte es einen Tag Pause im Geschehen auf der Rennbahn gegeben, in der es dafür auf dem MArkt und den angrenzenden Gebieten großes Spektakel mit vielen Gauklern und Schauspielern gegeben hatte. Nun war es aber an der Zeit zu dem Höhepunkt der Spiele zurückzukehren: den Wagenrennen!
Die Factiones hatten jeweils zwei Wagen anmelden dürfen und jeder wollte gewinnen. Überall liefen bereits Wetten, wer gewinnen würde. Bei den Pferderennen hatten viele nicht das Glück gehabt ihre Sesterzen zu vervielfachen, dass wollten sie nun bei den Wagenrennen aber wieder reinholen. Heimlich und öffentlich hörte man die Menschen diskutieren und wetten.
Langsam füllten sich die Ränge und gespannt sah man wieder auf die Loge des Kaisers. Zu welchem Gespann würde er heute halten? Oder war er neutral? Ob ihm die Pferderennen gefallen hatten? Was sagte er zu dem Ausgang? Wie fand er es in dieser Stadt? Wie gefiel ihm die Provinz? Würde er noch mehr besichtigen? War alles zu seiner Zufriedenheit oder musste man damit rechnen, dass Germanien auch in Zukunft nichts weiter als als die Grenzprovinz angesehen wurde? Wie stand er zu den hohen Beamten und Kommandeuren? Würde der Sieger beim Festbankett teilnehmen dürfen? Würde das auch für die Sieger der Pferderennen gelten? Solche und tausend andere Fragen hörte man durchs Publikum schwirren, während sich ein jeder einen Platz suchte und sich dann entweder dem Sitznachbar im Gespräch zuwandte, entspannt den Blick durch die Reihen schweifen ließ oder einfach nur angespannt auf die Bahn starrte.
Bald war es soweit! Nicht mehr lange! Man konnte die Anspannung, die nervöse Erwartung und Vorfreude förmlich greifen!