Intermezzo II - Ein Marschlager am Chaboras

  • Nach der Schlacht am Ufer des Flusses, der Schlacht in der die Zehnte Legion im Hinterhalt des Surenas beinahe gänzlich vernichtet worden war, zog das römische Heer, getreu der Befehle seines verwundeten kaiserlichen Feldherren, weiter gen Süden. Erst einmal ging es Richtung Circesium. Oder Karchemis, wie die Parther sagten. Entlang des schäumenden Chaboras marschierten die Soldaten, schritten die Pferde, trotteten die Mulis und rumpelten die Wägen. Kundschafter durchstreiften die Berge. Hin und wieder trafen sie auf parthische Kollegen, hin und wieder gab es Scharmützel zwischen Reitern der Hilfstruppen und parthischen Überfalltrupps, doch die Hauptmacht der feindlichen Armee hatte sich anscheinend zurückgezogen, ebenfalls nach Süden, wohl in Richtung von Dura, der alten Grenzstadt.


    Im Verlaufe des Marsches wurden die Hänge flacher, und die Berge wichen vom Ufer des Chaboras zurück, was den Vormarsch erleichterte. Noch immer zeigte sich die Landschaft in ungeheuren Kontrasten - grün und lieblich blühend an den Gestaden des Flusses, schroff und steinig sobald man ihn verliess. Die Menschen dieses Landstriches flohen und versteckten sich beim Herannahen des Heerzuges, nur die Tiere schienen die Einsamkeit zu bevölkern. Silberreiher staksten durch das fischreiche Gewässer, Raubvögel kreisten über den Schluchten und des Nachts drang manchmal das rauhe Brüllen der Berglöwen bis in die Zelte der Legionäre. Auch Schlangen und Skorpione gab es reichlich.


    Einige Tage waren seit der Schlacht vergangen, und es war nicht mehr weit bis nach Circesium, als das Heer wieder einmal des Nachmittags halt machte und am Flussufer lagerte. Der Chaboras machte hier einen weitgeschwungenen Bogen, floss ruhig und friedlich dahin. Ein kleines Fischerdorf - menschenleer, offenbar in Eile verlassen - schmiegte sich unweit des errichteten Marschlagers an das sanft geneigte Ufer, auf Pfählen errichtet waren die Hütten und schilfgedeckt. Hell blitzten die Strahlen der Sonne auf der Wasseroberfläche. Der Chaboras war hier von einem intensiven, klaren Aquamarinblau, er lud förmlich dazu ein, sich in seinen kühlen Fluten zu erfrischen, und zudem den Dreck und das Ungeziefer des Marsches loszuwerden.

  • Dem Kaiser geht es von Tag zu Tag nur in kleinen Schritten besser, wenn überhaupt. Der parthische Pfeil ist ihm unter die Rüstung in die Schulter gefahren und hat das Gelenk schwer verletzt. Die Operation zur Entfernung der Pfeilspitze hat die Wunde auch alles andere als kleiner gemacht und wenn der Patient nicht der Kaiser persönlich wäre, hätten die Ärzte den steifen Arm längst amputiert. Fast jede Bewegung bereitet dem Kaiser Schwerzen, trotzdem versucht er auf jeder Marschetappe wenigstens ein Stück weit mit zu laufen oder zu reiten, um seine Solidarität mit den Soldaten zu zeigen, denen es nicht unbedingt besser geht. Auch die abendliche Runde durch das Lager lässt er sich von seinen Ärzten nicht nehmen, auch wenn sie meistens klein ausfällt.


    Trotzdem plagen ihn Zweifel. Hatte er die Truppen leichtsinnig angeführt oder waren sie zu zögerlich und wenig selbstbewusst gewesen? Hätten sie schneller marschieren sollen oder langsamer? Hätten sie den Weg besser nutzen müssen oder einen anderen Weg nehmen sollen? War Dura Europos das richtige Ziel oder hätten sie sich nach Norden wenden sollen? War die Verstärkung aus Syria auf dem richtigen Weg oder hätten sie auf den Nordflügel warten sollen?


    "Die Legaten zu mir!"

  • Das letzte Licht drang durch die Löcher der Zeltes, daß durch die Schnürung verursacht wurde, mit der die Zeltteile verbunden oder auch der Eingang geknüpft worden waren, der Eingang des Zeltes von Marcus Flavius Aristides, ein solcher centurio, saß an einem provisorisch erbauten Tisch, eine Kiste, die nun als Unterlage für Pergamente und einem Weinbecher diente, dessen Inhalt – sehr stark verdünnt – Marcus in kleinen Schlücken zu sich nahm und dabei die Musterungslisten betrachtete, die ihm sein Schreiber vor einer hora gebracht hatte. Ein „Grmpf!“ oder ein „Hmm!“, drang von Marcus Lippen und er kniff die Augen zusammen, um beim letzten Lichte noch die Schrift zu entziffern. Seine Lippen raunten leise die Namen, lautlos konnte Marcus einfach nicht lesen, und immer wieder blätterte er in einigen Unterlagen, wenn er sich einen Namen heraus gepickt hatte. Es war mühselig, es strengte Marcus Augen an, ihm tat der Kopf schon höllisch weh von all dem Lesen, aber es mußte sein. Es ging um die Strukturen in seiner Einheit, es mußten Männer angefordert werden aus anderen Einheiten, die weit besser bestückt waren, damit der Kahlschlag etwas aufgemindert werden konnte, zudem hatte Marcus die Beförderung von einigen Männern im Auge, die schon lange oder verdient im Dienste der Legion standen, auch manche von ihnen würden deswegen die Einheit wechseln müßen. All das mußte er endlich bearbeiten. Dazu mußten Listen erstellt werden, damit neue Ausrüstung bestellt werden konnte, lästiger Verwaltungskram eben, um die Marcus - so sehr er es auch wollte!- nicht herum kam. Marcus seufzte schwer und starrte vorwurfsvoll zu seinem blassen und dürren Schreiber, Naevius, der eifrig an irgend etwas herum schrieb, was Marcus von der Entfernung nicht entziffern konnte. Der Schreiber bemerkte den Vorwurf nicht, darum widmete sich Marcus eine Weile lang wieder den Listen.


    „Cafo? Meinst Du...“
    „Ich glaube, der signiferposten würde ihn schon interessieren. Er hat es auch verdient, centurio! Seine Dienstzeit endet bald.“
    Marcus nickte.
    „Scallus?“
    Der betrügt zu sehr, centurio!“
    „Sparsus?“
    „Hm...ein bisschen kurz dabei, centurio. Aber ein tapferer Mann. Und ehrlich. Eine seltene Tugend.“
    „Hmh!“

    ,erwiderte Marcus nachdenklich.
    Optio!“
    Marcus seufzte und war sich unschlüssig, den Mann wollte er nicht verlieren, genauso wenig seinen anderen optio. Aber trotzdem, deswegen würde Marcus nicht die Karriere eines Soldaten verhindern. Marcus Blick fiel auf einen anderen Namen, nachdenklich fuhr er mit dem stylus darüber hinweg.
    „Serapio?“
    „Aber centurio, der ist keine drei Monate dabei!“
    „Er hat sich gut gemacht, Naevius! Tapfer, ordentlich, ehrlich. Wie war das noch gleich? Eine seltene Tugend. Außerdem hat er eine Belohnung verdient, wegen den Prätorianern!“
    „Das stimmt!“
    Marcus sah zu Sparsus Namen zurück.
    Tesserarius!“


    Und so ging Marcus weiter in der Liste. Schließlich war das auch erledigt und Marcus ließ es von Naevius für die principia bereit machen, dann schickte er Naevius los, es zu den Schreibern des ritterlichen tribunus zu bringen, der momentan noch den praefectus castrorum vertrat, dessen Posten seit Plautius Scheiden noch verweist war. Marcus griff schließlich zu einem anderen Stück papyrus und starrte auf das leere Blatt hinab. Es stand etwas unangenehmes bevor, eine Angelegenheit, die er seit langem vor sich her schob, aber was es nun zu erledigen galt. Grübelnd starrte Marcus auf das leere Blatt und nach vielen Minuten erst rang sich Marcus durch, die richtigen Worte zu suchen. Düster war sein Gesicht und umwölkt der Blick seiner braunen Augen. Die Feder kritzelte über das Blatt, der Brief mit den Beileidsbekundungen würde später noch von Naevius sauber kopiert werden, ehe er nach Rom geschickt wurde. Als Marcus damit fertig war, seufzte er schwermütig und griff zu den Listen von Waren, die er anfordern mußte. Er ließ es sinken und griff nach Wein, den er mit einem tiefen Schluck runter spülte- wenngleich er den Geschmack, geschweige denn die Wirkung des Rebensaftes kaum erschmecken konnte.

  • Der Bote aus dem Stab des Imperators erreichte den Legatus der Prima, als dieser dabei war, die Berichte eines Kundschafters entgegen zu nehmen. Hatte er vor der letzten Schlacht noch von Zeit zur Zeit die Berichte persönlich gehört, hatte er seitdem jeden Bericht sich persönlich angehört. Und er war äusserst misstrauisch geworden, jede Ungenauigkeit führte zu harten Nachfragen.


    "Warte hier !" befahl der Legat knapp zu dem Kundschafter, als er den Befehl des Imperators vernommen hatte. "Gib deinen Bericht in der zwischenzeit zu Protokoll."


    Er würde ihn dann später lesen und dann sich noch einmal Berichten lassen. Und wenn es dann Abweichungen gab,...


    Titus stand schon bereit, reichte seinem Legatus Gladius, Umhang und Helm und folgte ihm dann aus dem Praetorium der Prima, durch das Lager bishin zu den Stabszelten des Imperators. Es wurden kaum Worte gewechselt, das war auch nicht nötig, jeder Wachposten grüsste militärisch korrekt und Tiberius Vitamalacus erwiederte den Gruss. Dann stand er schliesslich im Zelt des Imperators.


    "Imperator !"

  • Decius marschierte durch die Zeltreihen, auf das Zelt des Imperators zu. Er war in Gedanken; Viel war geschehen, nicht wenig davon zu ungunsten ROms wie ihm schien.


    Bei der Offiziersbesprechung hatten sich die Centurionen und Decurionen der Garde vom Tribun eine ordentliche Standpauke eingehandelt; Triarius Romanus war äußerst ungehalten gewesen, hatte ihnen Vorwürfe gemacht, an ihren Fähigkeiten kein gutes Haar gelassen.
    Dabei konnte eigentlich niemand etwas für dieses Mißgeschick mit dem Pfeil. Hätte der Kaiser sich schön im Hintergrund gehalten und wäre nicht wie eine wandelnde Zielscheibe herumgeritten... es war ja nicht gerade einfach für die Sicherheit eines bis weithin sichtbaren Feldherrn mitten im Schlachtgetümmel zu sorgen. Und wann achteten die hohen Herren schon einmal auf die Sicherheitsratschläge ihrer Leibwachen. Decius und seine Centurionatskameraden waren heilfroh gewesen dass die Hauptverantwortung für diese Sache diesmal nicht bei der Infanterie, sondern bei der Kavallerie lag, so dass der Zorn des Tribuns sie nur gestreift, die Decurionen aber um so heftiger getroffen hatte.


    Dafür waren sie nun zu um so stärkerer Bewachung angewiesen worden, und für die jetzige Schicht war Decius' Centurie verantwortlich.
    So verwarf er seine Gedankengänge und fuhr mit seiner Runde fort, die ihn nun zunächst direkt zum Zelt des Imperators führte. Vor dessen Eingang standen wie befohlen vier Milites seiner Centurie und hielten Wache. Gerade sah er noch wie einer der Legaten den Zelteingang durchschritt.
    Die Männer nahmen ihren Deenst ernst, und so nickte Decius ihnen knapp zu bevor er weiter an dem Zelt vorbeischritt und sich auf den Weg zum nächsten Posten machte.

  • Der Kaiser nickt knapp, als der Legat der Legio I das Zelt betritt. Selbst Nicken bereitet ihm Schmerzen, wie jede andere Bewegung am Hals auch. Die beiden anderen Legaten treffen ebenfalls ein. Auch jener der Legio X hat die Schlacht überlebt, wenngleich auch nicht ohne deutlich sichtbare Verletzungen.


    "Meine Herren, die letzte Schlacht ist einige Tage her und wir kommen wieder gut voran. Zahlreiche verletzte Soldaten stehen wieder im Dienst, wie ich hörte. Die Versorgungslage ist schwierig wie schon immer auf diesem Feldzug, aber nicht kritisch.


    Trotzdem, wir brauchen nichts schön zu reden. Zu Buche stehen bisher die problemlose Befreiung von Edessa und ein Hinterhalt am Chaboras, der uns eine Legion gekostet hat, mehr oder weniger jedenfalls. Uns ist der Legat der Legio I abhanden kommen, ich selbst bin verletzt und der Kommandeur der Legio X ebenfalls. Natürlich habe ich eine Meinung zu dieser Lage und ihr wisst, in welche Richtung wir marschieren - trotzdem meine Frage: Erfolg oder Misserfolg? Wo stehen wir derzeit?"

  • Die ersten Tage nach der Schlacht waren hart für Priscus gewesen, aber er hatte sich durchgebissen. Die Wunden hatten aufgehört zu bluten, nur noch seine rechte Hand war weiterhin dick in Binden eingepackt. Ein Schwert konnte er damit nicht halten. Das, was er jetzt bei sich trug, war vorher auch nicht seines gewesen, aber es passte in seine Scheide und das war die Hauptsache. Ein Kamerad hatte ihm geholfen, seinen Namen einzuschlagen, jetzt war es seins. Wer auch immer es auf dem Schlachtfeld verloren hatte, hatte entweder wie Priscus inzwischen ein anderes gefunden oder würde es, wie so viele Kameraden aus der zehnten Legion, nicht mehr brauchen.


    Auch bei den Kameraden wurden die Verletzungen und der Umgang damit Routine. Der Optio fand es nicht einmal schlecht, denn es trainierte und erweiterte die Fähigkeiten der Männer. Man half sich noch mehr als sonst und entdeckte ungeahnte Talente, wenn man plötzlich einhändig oder einbeinig eine Arbeit ausführen musste, weil der zweite Arm oder das zweite Bein außer Gefecht gesetzt war.

  • Die Verluste waren hoch, man merkte es wenn man durch das Marschlager ging, viele fehlten dort. So auch einige Offiziere der Reiterei...
    Numerianuns schaute sich seine Männer an, viele gute Reiter, harte Kerle, erfahrene Soldaten, und einige jüngere Männer voller Elan und Kampfesgeist... Sein Blick fiel auf einen jungen Tiberier, Andronicus, welchen er als würdig für eine Beförderung befand.. Er würde dies bald beim Legaten vorschlagen...
    Nun hieß es erstmal Wunden lecken und auf das warten was noch folgen würde...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Die Haltung des Tiberiers bleibt militärisch starr, als die anderen beiden Legaten das Zelt betreten, er grüsst sie militärisch knapp und hört sich die Worte des Imperators an. "Patt !" stellt er knapp fest. Es ist nur en Wort, aber mehr ist eigentlich nicht nötig. Edessa haben sie gewonnen, den Hinterhlat verloren. Doch er zichtet auch darauf, auf Fehler der Vergangeheit herum zu reiten, stattdessen ist sein Blick in Zukunft gerichtet.


    "Wir können es aber noch in einen Sieg verwandeln, wenn wir den Parthern eine empfindliche Niederlage bereiten, an einem Ort, den wir bestimmen, zu einem Zeitpunkt, den wir bestimmen !"


    Viel zu wenig hatten sie bislang den eisernen Grundsatz befolgt, das der Sieger Ort und Zeit de Schlacht bestimmt.


    "Vor uns liegt Circesium, an dieser Stadt dürfen nicht einfach vorbei marschieren. Wenn sie sich nicht freiwillig ergibt, dann müssen wir sie nehmen, anstatt den Parthern blind hinterher zu jagen."

  • Eine stinkende und struppige Bande waren wir inzwischen, wir glorreichen Streiter Roms, dreckig und verschwitzt, und so wurde ich geradezu enthusiastisch, als sich nach dem Schanzen die Möglichkeit auf ein Bad im Fluss auftat.
    "Aaaahhh..." seufzte ich glücklich, als ich in das Wasser hineinwatete, die glatten Kiesel unter meinen Füssen spürte, und das herrlich kühle Wasser meine Beine umfloss. Es war ganz klar. Ein Schwarm winziger silbriger Fischchen stob vor mir davon. Ich kratzte mich am Kopf und sah zu meinen Kameraden, viele von ihnen stürzten sich gerade ebenso begierig wie ich ins Wasser, andere blieben vorsichtig am Rand zurück. Einige wuschen ihre Tuniken, andere fischten mit einem Netz, das sie aus dem Fischerdorf geklaut hatten, einer rief sogar, er habe Reusen gefunden, voll mit Fischen.
    Was ein Glück dass der Fluss so schön breit war, zu breit für Pfeile, und das Gelände hier neben dem Lager doppelt und dreifach abgesichert, sonst hätten wir nicht so sorglos dem Badespass frönen können. Ich stürzte mich in die Fluten, und schwamm mit Genuss ein bisschen hin und her. Dann tauchte ich, und glitt ganz dicht über den Boden entlang, sah dabei verschwommen die Beine der anderen, zappelnd wie Frösche. Übermütig packte ich einen Fuss und zog den Besitzer - Dasius - kurz unter Wasser, dann tauchte ich auf, prustend und lachend, und natürlich stürzte er sich gleich auf mich und versuchte sich zu rächen.. Wir waren nicht die einzigen, die hier herumtollten und planschten. Schon komisch, vor ein paar Tagen noch die schreckliche Schlacht, und jetzt alberten wir hier herum, ganz unbeschwert sah es aus. Aber man konnte ja nicht immer nur an Tod und Leid denken.


    "Ein Krokodil! Vorsicht, ein Riesen-Krokodil!", erklang es auf einmal.
    Bona Dea! Erschrocken brachte ich mich am Ufer in Sicherheit, und der Spassvogel, der den Warnruf ausgestossen hatte, brach in schallendes Gelächter aus. Mit vereinten Kräften warfen ich und die anderen die drauf reingefallen waren ihn daraufhin in den Fluss.
    Dann wusch ich mich gründlich, rubbelte mir mit Sand den ganzen Schmutz ab. Dicke schwarze Ränder waren unter meinen Fingernägeln, bestimmt noch der Russ der Feuerlohe. Wie schwielig meine Hände inzwischen geworden waren. Richtige Männerhände, befand ich zufrieden, nicht länger jünglingshaft.
    Aber ach, mein Kopf juckte. Ich kratzte mich und wollte es zuerst gar nicht wahrhaben. Aber dann musste ich es mir eingestehen:
    "Läuse. Ach nein."
    Jetzt hatten sie mich auch erwischt. Wie die Pest hatten sie sich in den letzten Tagen hier im Lager verbreitet, kaum einer in meiner Umgebung war davon noch verschont geblieben. Was tun? Ob man Läuse vielleicht ertränken konnte?


    "Nette Tätowierung", sprach da eine Stimme neben mir, und ich erkannte einen Mann, so einen vierschrötigen den ich bisher nur vom Sehen kannte, aus der vierten Centurie glaube ich, der interessiert das Bild musterte, das ich mir zu einer anderen Zeit in einem anderen Leben in die Haut hatte stechen lassen: die Mohnblume, ein Stück über der Hüfte, eine filigrane, verschnörkelte Zeichnung, die mir eigentlich immer noch gut gefiel.
    Nur passte sie jetzt gar nicht mehr zu dem was ich sein wollte. Und ausserdem hatte der Typ auf einmal was sehr anzügliches in seinem Blick. Er grinste mich an und machte fragend eine eindeutige Geste. Ich war schon überrascht, ich meine natürlich lief auch hier was unter Männern, und vor allem seitdem es schwieriger geworden war aus der Castra rauszukommen um zu den Trosshuren zu gehen - aber doch sehr verstohlen. Es war ja verpönt, dank der allgegenwärtigen Prüderie. Ich schüttelte den Kopf und machte ein abweisendes Gesicht. Das war mir zu riskant, am Ende noch zum Gespött der Leute zu werden. Ausserdem sah er grob aus, nicht wirklich mein Typ. Er zuckte die Schultern und zog ab. Ich kratzte mich am Kopf, sah aufs Wasser und kam mir irgendwie prüde und langweilig vor.
    Dann schlang ich mir die Tunika um die Hüften - weg mit dem Bild - und sah mich nach einem Kameraden um, vorzugsweise einem mit ruhigen Händen, mit dem ich gegenseitig das Rasieren in Angriff nehmen konnte.

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  • Die Tage seit der verheerenden letzten Schlacht waren für Iulia Helena in einem stetigen, erschöpfenden Hin und Her vorübergestrichen, denn sobald das Heer abends auf seinem Marsch Rast machte, hatte sie ihre Arbeit im valetudinarium wieder aufgenommen, um sich nützlich zu machen, und das Reisen tagsüber, der viel zu kurz gekommene Schlaf während der Nacht, forderten langsam aber sicher Opfer. Xamander war ganz und gar nicht mit dem bleichen, angestrengten Aussehen seiner Herrin einverstanden, noch weniger damit, dass sie tatsächlich fast von einem Brandpfeil erschlagen worden wäre, und insgeheim grummelte er immer mehr über ihre Entscheidung, diesen Kriegszug mitzumachen. Eine Frau gehörte nach Hause in eine sichere Umgebung, in ein atrium, mit Webzeug, Stickerei und Kindern, das hatte er zumindest so von seinen Eltern gelernt und nicht immer kam e mit der unkonventionellen Art seiner Herrin wirklich zurecht. Dass sie sich nun auch noch für fremde Männer im trüben, nach Wunden stinkenden Feldlager aufopferte, gefiel ihm ganz und gar nicht, vor allem, da sie ihn nun dazu gezwungen hatte, ihr zu helfen. Er war nicht länger nur Schwertträger der Iulierin, sondern auch Verbandsaufwickler, und Krügeschlepper, und Wundenauswascher, obwohl er immer mal wieder wegen des Bluts umkippte, das er sah. Aber zumindest waren viele der Männer durchgekommen, die verletzt gewesen waren, und so war die Arbeit der duplicarii nicht ganz sinnlos.


    Und jetzt, da sie in einer anscheinend halbwegs friedlichen Umgebung angelangt waren, verlangte alles in der Iulierin nach einem Bad. Der Fluss sah so einladend aus, das intensive Blau des Wassers wirkte verlockend, und angesichts der kaum erträglichen Hitze lockte das Wasser zudem mit dem Versprechen der Erfrischung. So hatte sie den Entschluss gefasst - und wer sie kannte, wusste, was dies bedeutete - sich ein Bad zu gönnen, am hellen Tag, in diesem Fluss, und wenn es das letzte sein würde, in dem sie ihren Kopf durchsetzen konnte.
    "Xamander!" erklang schon die herrische Stimme der Iulierin, die den Griechen Böses ahnen ließ, und er zuckte auch prompt deswegen zusammen. "Bereite alles für ein Bad vor, wenn ich noch einen Tag irgendwo am Körper Sand habe, wo er nicht hingehört, sterbe ich!" Groß wurden die Augen des Sklaven, nicht nur wegen der Vorstellung, wo überall bei ihr Sand kleben mochte, sondern auch wegen ihres Wunsches. "Aber ...aber ...das ist doch .. hier sind so viele ...!" haspelte er seine Einwände heraus, aber ein Blick in ihre Augen zeigte ihm deutlich, wie sinnlos jeder Einspruch noch war. Da gab es nur eine einzige Rettung ... er musste jemanden finden, der sie aufhalten würde, vor den Augen der gesamten legio zu baden.

  • Schon seit Tagen waren die Truppen direkt am Fluss unterwegs, aber trotzdem war die Möglichkeit zu Baden etwas besonderes. Auch wenn sich die Männer am Tag noch so sehr quälten und dahin schlichen, so legte der Optio doch Wert darauf, dass jeder die Gelegenheit für eine Erfrischung nutzte. Aber wirklich treiben musste er ohnehin niemanden. Abgesehen von jenen, die brennende Wunden an den Unterschenkeln hatten und den Kontakt mit Wasser folglich scheuten. Aber Wasser, Kühlung und Reinigung war das beste, was einer Wunde passieren konnte, erst recht im staubigen, trockenen Parthia. Das hatte Priscus schon vorher gewusst, aber die Ärzte und Sanitäter wiesen auch oft genug darauf hin.


    Selber stand er ebenfalls im Wasser, nachdem die Routinearbeiten des Tages erledigt waren, um kurz zu Entspannen, bevor es an die Zubereitung des Abendessens ging. Wobei Entspannung gar nicht so leicht war, denn es war ziemlich voll im Fluß, selbst wenn nur ein Bruchteil der Soldaten gleichzeitig im Wasser sein konnte. Der Fluß bot zwar viel Platz, aber niemand wollte derjenige sein, der eine ungünstige Untiefe entdeckte oder irgendwelchen Parthern in die Hände lief. Man musste die Götter ja nicht mehr herausfordern als nötig.


    Überhaupt war der Fluss auch eine gute Gelegenheit zum Dienst an den Göttern. Eine beträchtliche Strecke entlang des Ufers hockten Soldaten am Fluß und warfen im Gedenken an gefallene Kameraden Gegenstände in den Fluß. Nichts teueres und bloss keine Waffen natürlich, denn diese konnte man noch brauchen, aber persönliches und irgendetwas, was man auf der Reise ins Jenseits gut gebrauchen konnte.

  • Sparsus nutzte die Gelegenheit wie alle Anderen und ging lediglich mit seinem Pugio bewaffnet zum Fluss. Anstatt sich ins kühle Nass zu stürzen setzte er sich erstmal gemütlich an das eher noch seichtere Ufer und wollte sich in aller Seelenruhe Finger und Fußnägel schneiden. Solange man sie kurz hielt wurden sie nicht so schnell dreckig, man vermied lästiges Jucken oder gar brennen und mit etwas Übung mit dem Dolch war das sogar nicht mal so schwer. Nur schön scharf musste er sein. Sparsus genoss das kalte Wasser. Es stellte eine wunderbare Abwechslung dar zum ganzen Marschieren in der Sonnenglut. Außerdem heiterte es die Soldaten auf, was wohl das wichtigste war, nach dem Massaker, welches sie durchlebt hatten. Schon eigenartig, wie schnell man so etwas vergessen konnte, in Erwartung eines Bades. Ein kleiner Fisch knabberte an Sparsus' linken Fuß.
    Na wenn‘s schmeckt,
    dachte sich Sparsus, zuckte mit den Schultern und bearbeitete weiter seinen rechten Fuß. Nebst beobachtet er wie die Miles versuchten, sich gegenseitig unter Wasser zu drücken. Unteranderen entdeckte er seinen Optio, der sich, Sparsus' Meinung nach, nicht genug entspannte. Kurz überlegte er, ob er ihn Unterwasser drücken sollte, entschied sich jedoch dagegen. Seine Strafzeit der halben Rationen waren gerade abgelaufen, da war er nicht auf eine neue Strafe aus. Also doch lieber ein anderes Opfer. Er erblickte Serapio, der viel zu trocken aussah. Sparsus steckte den Pugio in den Kies, merkte sich die Stelle und ging dann langsam auf Serapio zu. Jedoch schlug er dabei einen leichten Bogen, denn das Ganze war ja vollkommen für die Katz, wenn Serapio ihn entdecken würde.
    Als er dann endlich hinter ihm war, drückte er seine Ferse in Serapio’s Kniekehle und zog leicht mit einer Hand an der Schulter, woraufhin Serapio ziemlich schnell nach hinten kippte. Aber man ist ja kein Schwein, dachte sich Sparsus du drückte Serapio wieder nach vorn.


    "Na Kleiner, hast du Lust heute auf Nachtwache zu gehen?"


    Fragte Sparsus breit grinsend. War natürlich nur eine rhetorische Frage, aber wenn er ja sagte, dann musste er keinen bestimmen. War unschön, immer der Buhmann deswegen zu sein. :(

  • Herrlich war das, da einfach so am Flussufer herumzuliegen. Ich blinzelte in die Sonne, deren schräge Strahlen honiggolden das Tal des Chaboras erfüllten, hörte das Plätschern des Wassers, das Lärmen der Kameraden und das Rascheln des Schilfs... Das alles verschmolz ineinander, zu einer heiteren, friedlichen Geräuschkulisse, und ich liess sie wohlig über mich hinwegrauschen. Die Sonne trocknete mich schnell, wurde schon wieder zu heiss, und so streifte ich die Tunika wieder ab, die ich mir so schamhaft umgelegt hatte, und watete nochmal ein Stück hinein in den Fluss.
    Etwas abseits von uns fröhlich Badenden übergab gerade ein Soldat mit bekümmertem Gesicht dem Fluss eine hölzerne Schale mit einem Löffel dazu. Ein kleines Opfer für einen Gefallenen. Die Schale trieb ein Stück auf der Wasseroberfläche, schaukelnd, wie ein Boot, dann versank sie in den Fluten. Wieviele tote Kameraden mochten am Ort des Hinterhalts am Grunde dieses Flusses liegen, die Leichen beschwert von den Rüstungen, aufgedunsen und angeknabbert... Ach! Weg mit diesen Gedanken! Heute wollte ich mir allerhöchstens wegen meiner Läuse Sorgen machen!


    Der Anblick meines Optios, der nicht weit von mir im Wasser stand, lenkte mich ganz wunderbar ab. Verstohlen betrachtete ich ihn, so aus den Augenwinkeln, ganz hingerissen davon wie durchtrainiert er doch war.... ein Mann aus Stahl! Aber er sah angespannt aus, fand ich, wahrscheinlich machten dem Armen seine Verletzungen zu schaffen. Verträumt liess ich die Finger durchs Wasser gleiten und dachte ganz versunken darüber nach wie ich mich wohl an ihn ran machen könnte, und ob ich vor allem jemals den Mut dazu aufbringen würde - als ich auf einmal von den Füssen gerissen wurde!
    "Hey...!", rief ich, da fand ich mich schon unter Wasser wieder, wusste gar nicht wie mir geschah. Ich zappelte und wand mich wild, Luftblasen stiegen aus meinem Mund auf und trudelten in einem silbrigen Strom fröhlich hinauf zur wogenden Wasseroberfläche. Dann ging's wieder nach oben.
    "Marcus!", prustete ich verdattert und wischte mir das Wasser aus dem Gesicht, "Wie, was Nachtwache nee! Du alte Kanaille, das wirst Du büssen!" Ich sprang ihn an, ganz plötzlich, gab ihm einen Schubs und hängte mich wie eine Mischung aus einem Mühlstein, einer Klette und einem Klammeraffen an ihn dran, versuchte lachend ihn mit ins Wasser zu ziehen.

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  • Zitat

    Original von Iulia Helena
    Die Tage seit der verheerenden letzten Schlacht waren für Iulia Helena in einem stetigen, erschöpfenden Hin und Her vorübergestrichen, denn sobald das Heer abends auf seinem Marsch Rast machte, hatte sie ihre Arbeit im valetudinarium wieder aufgenommen, um sich nützlich zu machen, und das Reisen tagsüber, der viel zu kurz gekommene Schlaf während der Nacht, forderten langsam aber sicher Opfer. Xamander war ganz und gar nicht mit dem bleichen, angestrengten Aussehen seiner Herrin einverstanden, noch weniger damit, dass sie tatsächlich fast von einem Brandpfeil erschlagen worden wäre, und insgeheim grummelte er immer mehr über ihre Entscheidung, diesen Kriegszug mitzumachen. Eine Frau gehörte nach Hause in eine sichere Umgebung, in ein atrium, mit Webzeug, Stickerei und Kindern, das hatte er zumindest so von seinen Eltern gelernt und nicht immer kam e mit der unkonventionellen Art seiner Herrin wirklich zurecht. Dass sie sich nun auch noch für fremde Männer im trüben, nach Wunden stinkenden Feldlager aufopferte, gefiel ihm ganz und gar nicht, vor allem, da sie ihn nun dazu gezwungen hatte, ihr zu helfen. Er war nicht länger nur Schwertträger der Iulierin, sondern auch Verbandsaufwickler, und Krügeschlepper, und Wundenauswascher, obwohl er immer mal wieder wegen des Bluts umkippte, das er sah. Aber zumindest waren viele der Männer durchgekommen, die verletzt gewesen waren, und so war die Arbeit der duplicarii nicht ganz sinnlos.


    Und jetzt, da sie in einer anscheinend halbwegs friedlichen Umgebung angelangt waren, verlangte alles in der Iulierin nach einem Bad. Der Fluss sah so einladend aus, das intensive Blau des Wassers wirkte verlockend, und angesichts der kaum erträglichen Hitze lockte das Wasser zudem mit dem Versprechen der Erfrischung. So hatte sie den Entschluss gefasst - und wer sie kannte, wusste, was dies bedeutete - sich ein Bad zu gönnen, am hellen Tag, in diesem Fluss, und wenn es das letzte sein würde, in dem sie ihren Kopf durchsetzen konnte.
    "Xamander!" erklang schon die herrische Stimme der Iulierin, die den Griechen Böses ahnen ließ, und er zuckte auch prompt deswegen zusammen. "Bereite alles für ein Bad vor, wenn ich noch einen Tag irgendwo am Körper Sand habe, wo er nicht hingehört, sterbe ich!" Groß wurden die Augen des Sklaven, nicht nur wegen der Vorstellung, wo überall bei ihr Sand kleben mochte, sondern auch wegen ihres Wunsches. "Aber ...aber ...das ist doch .. hier sind so viele ...!" haspelte er seine Einwände heraus, aber ein Blick in ihre Augen zeigte ihm deutlich, wie sinnlos jeder Einspruch noch war. Da gab es nur eine einzige Rettung ... er musste jemanden finden, der sie aufhalten würde, vor den Augen der gesamten legio zu baden.


    Appius hatte einen kleinen Ausritt geplant vielleicht bekam er so den Kopf ein wenig frei. Im Laufe seines Legionsleben und vor allem im Laufe des krieges war er ein passabler Reiter geworde, auch wenn es wohl für die Reiterei nie würde ausreichen (Was er auch nicht anstrebte). So hatte er erst einen Galopp hingelegt und führte nun das schon dampfende Pferd in den Fluss um es abzukühlen.
    Die letzten Meter, die ihn auch an die Stelle der badenen Legionäre und der Iulierin führte ließ er sein Pferd im Schritt vollziehen.
    Amüsiert beobachtete er, daß die Iulierin anscheinend plante hier vor allen Legionärsaugen zu baden, was 99% der Legion wohl auch nicht gestört hätte, bei den Göttern für diese Frau brauchte man scheinbar eine ganze Horde an Aufpassern :D. Ein Glück, daß er mit dieser Frau nicht verheiratet war, er hätte wohl keine ruhige Minute gehabt;). So ritt er noch ein Stück weiter an sie und ihren Sklaven ran und grüßte sie:"Salve die Dame, ich sehe du hast den angriff der Parther gut überstanden. Willst du dich hier erfrischen vor all den Männer?! Ich hoffe doch nicht."

  • Man konnte deutlich den Hoffnungsfunken in den Augen Xamanders erkennen, der sich abzuzeichnen begann, je mehr der ihm unbekannte Offizier sprach. Eigentlich hatte er zu Titus gehen wollen, dem Schatten des legatus, aber jetzt von einem anderen Offizier Schützenhilfe zu bekommen, ohne danach gefragt zu haben, war umso willkommener. So verhielt sich der Grieche ganz still - darin war er ziemlich gut - und überließ es erst einmal seiner Herrin zu reagieren, denn reagieren würde sie, das konnte man schon an ihrem Einatmen erkennen, und wie sie einen Teil der dem Klima angemessen dünnen, durchscheinenden palla zurückwarf, die ihr Haar sittsam, aber auch deutlich zu warm bedeckte.
    "Salve, tribunus - und natürlich nicht!" schnaubte die Iulierin wie ein kampferprobter Arenastier. "Ich dachte an einen Badeort etwas abseits der lärmenden Meute, vielleicht dort hinten an der Flussbiegung, wenn das alles sicher ist, man kann ja nie wissen." Was dachte der Kerl denn? Dass sie sich hier vor den Soldaten entblößen würde? Männer hatten bisweilen eine entsetzlich schmutzige Phantasie! Dass auch Xamander ernsthaft befürchtet hatte, seine resolute Herrin würde gleich jetzt in den Fluss stürzen, konnte sie schließlich nicht wissen.

  • Er mußte lachen, bei der Frau konnte man ja nie wissen auch wenn es eine Iulierin war und er daher nicht wirklich annahm, daß sie sich vor allen ausziehen würde:"Gut hinter der Flußbiegung halte ich für eine gute Idee. Ich werde einige Soldaten abstellen, die dafür sorgen, daß du nicht gestört wirst. Sollten diese sich ungebührlich verhalten werden sie ausgepeitscht, ich bin mir sicher das wird die Wachen dann abhalten dich anzustarren. Zum anderen hast du ja noch deinen Sklaven der mich informieren kann sollte etwas passieren."


    Er hoffte nur er müßte wegen dieser Frau nicht noch öffentliche Bestrafungen durchführen, Soldatn waren wie toll und erst recht im Krieg.

  • Xamander zuckte zusammen. Wollte dieser tribunus wirklich seiner Herrin auch noch ermöglichen, sich wie eine peregrina in den Fluss zu stürzen? Blankes Entsetzen in den Augen starrte er den fremden Mann an und schluckte hörbar.
    "Äh, ich meinte, wir könnten auch einen Badebottich voll frischem Wasser .. und dann braucht es keine Soldaten," stotterte der Sklave unsicher hervor und wurde unter dem missbilligenden Blick seiner Herrin gleich einen halben Kopf kleiner. Nie im Leben würde er das zulassen, hatte seine Herrin denn inzwischen das ganze Lager unter ihrer Fuchtel? Man hatte ihm ja einiges vor seinem Verkauf an die Iulierin über die Frauen dieses Geschlechts gesagt, aber seine Herrin war eindeutig die sturste von ihnen. "Ein .. Badebottich?" echote die Iulierin ungläubig. "Das ist doch nicht Dein Ernst?" Cyprianus' Vorschlag fand da schon eindeutig mehr ihre Zustimmung und er konnte sich einige Momente lang in einem sehr dankbaren Blick Helenas sonnen. Da muss jetzt Titus ran, entschied der griechische Sklave für sich und machte bereits Anstalten, sich in Richtung des praeteriums zu bewegen, wo er Vitamalacus' stetigen Schatten vermutete.

  • Schumzelnd folgte er dem Disput:" Nun dein Sklave hat nicht unrecht Iulierin. Immerhin wäre der Aufwand für uns nicht mal halb so groß und ich bin mir sicher auch der Legat sehe das lieber als eine halbe legion als Wache für sein Weib. Wenn er allerdings deiner Meinung ist, nun dann werden wir es schon hinbekommen"
    Auch wenn er den Blick durchaus genoß, man mußte leider auch an andere Dinge denken und daß eine, wenn auch zugegebener Maße hübsche,Frau die ganze Legion auf den Kopf stellte gefiel ihm sowieso nicht.

  • Alt?! Hatte Serapio ihn wirklich alt genannt? Sparsus wwar noch am protestieren, da wurde er schon von Serapio Unterwasser gerissen.


    "Was heißt hie..." *blubb* *glugg glugg*


    Weiter kam er nicht. Verdammt, na immerhin war der kleine Decimer kräftiger geworden, seit er damals als dünnes Kellerkind zur Prima gekommen war. Sparsus drückte sich vom Boden wieder nach oben, immernoch Serapio an der Schulter hängend. Auch wenn Serapio schon deutlcih kräftiger geworden war, war er immernoch ein dürrer Hänftling. Zumindest im Gegensatz zur den meisten anderen Miles. Sparsus schob Serapio runter und schaute ihn leicht sauer an.


    "Ahhh, Miles Decimus Serapio meldet sich freiwillig zum Latrinenputzen und zur Nachtwache. Wie bitte? Für Drei Wochen? Sehr schön!"


    Sparsus sah Serapio an, wartete kurz und lachte dann.


    "Na gut, heute will ich mal nicht so sein! Aber lass dir wenigstens mal wieder die Haare schneiden. Wenn du sie noch länger werden lässt, siehst du aus wie einer dieser Wilden. Einen halben Finger breit, allerhöchstens!"


    Sagte Sparsus und hielt seinen kleinen Finger an ene Strähne von Serapio, mit der er seinen Finger hätte einwickeln können. mit solangen Haaren bei der Legio rumzulaufen war schon arg dreist. Bei den Hilfstruppen, Ja, aber doch nicht bei der Legio. Sparsus schüttelte leicht den Kopf und wartete auf Serapios Proteste, damit er sie abschmettern könnte. :D

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