Villa Aurelius Ursus| Nuptiae ab Manius Tiberius Durus et Aurelia Flora

  • Der plötzliche Rüffel des Onkels, ließ Faustina zusammenzucken. Damit hatte sie nicht gerechnet. Ihr verliebtes Herz, schien ihr ins Unterkleid geruscht zu sein.Von Rebellion keine Spur mehr. Sie hatte sich doch nur eingehakt. Aber Onkelchen gehörte einer anderen Generation an. Wie von selbst, löste sich Faustinas Arm von dem Macers. Immerhin hatte er Macer begrüßt, in wie weit dies wirklich so freundlich war, wie es klang, konnte niemand wissen. Onkel war halt ein Politiker und zu dem noch ein Patrizier der alten Schule, denen sah man nie an, was sie wirklich dachten.


    "Onkel ich freue mich Dich so glücklich zu sehen. Es ist eine prachtvolle Hochzeit, mit einer prachtvollen Frau. Die Götter müssen Dich lieben.".


    In Faustina floß auch etwas von dem Blut, das in Durus floß.

  • Nachdem der offizielle Teil vorbei war und Durus zum Essen gebeten hatte, schoben sich Albina und Macer erst einmal zwischen den Gästen hindurch zum Brautpaar, um es zu beglückwünschen. "Alles Gute, euch beiden und mögen eure Wünsche für diese Ehe in Erfüllung gehen!" wünschte Macer zurückhaltend höflich in Richtung der Braut und kollegial freundschaftlich wie unter Senatoren und Consularen in Richtung des Bräutigams. "Ich bin mir sicher, dass die Götter es gut mit eurer Verbindung und euren beiden Familien meinen werden."

  • Sim-Off:

    Das "Faustina" sollte eigentlich eine freundliche Anrede sein, aber das habe ich wohl etwas ungeschickt in meine Gedankengänge eingebaut :D Auch gut...


    Die Vorstellung, dass diese Sache mit der Liebe der Götter zu tun hatte, ließ Durus ein wenig schmunzeln - zumal Faustina den kleinen Hinweis offensichtlich verstanden hatte. Glücklicherweise musste er aber nicht weiter auf seine Nichte und ihren Verehrer eingehen, denn schon kam Purgitius Macer hinzu.


    "Vielen Dank, Purgitius! Ich weiß gar nicht, ob du meine Nichte Faustina schon kennst - und Octavius Macer ist dir ja sicherlich bekannt."


    Die neuesten Pediarii waren ja auch den Consularen normalerweise noch im Gedächtnis...

  • Sim-Off:

    Ist schon gut so ... vielleicht sogar besser. ;)



    Faustina begrüßte Purgitius Macer mit einem freundlichen Lächeln. Sein Erscheinen war irgendwie eine gute Gelegenheit, sich zu entfernen.


    "Ihr habt sicher einiges zu besprechen. Da wollen wir nicht stören. Wenn Du uns entschuldigst, Onkel."


    Das war auch eine Gelegenheit mit der Braut ins Gespräch zu kommen.


    "Liebe Flora, Du bist ja nun glücklich verheiratet. Das wäre ich auch gerne.", dabei schaute sie ihren Macer verliebt an. Jeder musste sehen, was sie für den stattlichen Mann empfand. Auch wenn es so aussach als ob er recht Maulfaul war.


    Sim-Off:

    Sorry wegen des "Übersehenes" der Braut. Umgeschrieben und nun passt es. 8o;)

  • Der offizielle Teil war vorbei, Faustina mit dem Brautpaar und den anderen Gästen beschäftigt. Das war vielleicht die beste Gelegenheit, für eine Weile zu verschwinden. Erst einmal ein bisschen zurückziehen, sich unter die anderen Sklaven mischen und abwarten. Feiern wollte sie schließlich auch ein bisschen, wenn sich schon einmal die Gelegenheit bot. Als sie sicher war, dass ihre Domina sich nicht nach ihr umsah, schlüpfte sie durch die Tür und war weg.... nur für eine Weile. Vielleicht, wenn sie später zurückkam, fand sich auch noch eine Gelegenheit, kurz mit der Braut zu sprechen. Es gab da noch etwas, das sie brennend interessierte.

  • "Nein, ich denke nicht, dass wir schon einmal das Vewrgnügen hatten", erwiderte Macer zunächst auf die Vorstellung von Tiberia Faustina, die sich dann aber recht bald entfernte. "Octavius Macer kenne ich natürlich", fügte er dann hinzu, auch wenn er unter normalen Umstände vermutlich wie üblich einen Augenblick länger gebraucht hätte, Name, Gesicht und Funktion richtig einander zugeordnet zu bekommen. Das Umfeld hier machte es ihm aber etwas einfacher und außerdem erwartete wohl niemand, dass er hier jetzt auch gleich die komplette Vita des Octaviers präsent hatte. "Es gibt ja nicht so viele Männer mit diesem Cognomen in den vorderen Reihen der Politik", setzte er dann hinzu, denn tatsächlich erleichterte ihm diese Namensgleichheit natürlich die Erinnerung.

  • Faustina stellte Macer nacheinander mehrere Personen vor, wobei er versuchte sich alle einzuprägen. Salve Aurelia Flora, es freut mich dich kennen zu lernen.


    Dann kam es zum Aufeinandertreffen mit Durus, Macer versuchte gelassen zu wirken, was ihm auch durchaus gelang.Salve Senator Tiberius Durus, ich freue mich auf deiner Hochzeit zu sein und wünsche dir alles gute in der Ehe.


    Es war eine komische Situation, wobei es ersichtlich war, dass Durus nicht nur überrascht, sondern auch verärgert über Macers Erscheinen war. Doch das war auch der Plan....Er schaute zu Faustina und strahlte sie an, sie jetzt zu küssen....Nein, das konnten sie Durus nicht antun.


    Zum Glück kam Purgitius Macer hinzu, wodurch die peinliche Stille unterbrochen wurde. Salve Senator. Bevor er in ein Gespräch kam wurde er schon von Faustina weitergezogen.


    Nach der Eheschließung kamen sie so zu der Braut. Faustina blickte ihn oft verliebt an, was er stets erwiderte. Wie gern wäre er heute ihr Ehemann....


    Meine Gratulation, Flora. Jeder sollte das Glück erleben dürfen, das du heute erfahren hast. Mögen die Götter diese Ehe gut heißen.

  • Ein wenig verwundert stellte Durus fest, dass der Octavier sich überhaupt nicht schämte, sondern fast etwas herausfordernd aussah - hätte er Faustina geküsst, wären die beiden sofort von der Feier geflogen (und zwar getrennt und bewacht).


    Nachdem also die ersten Glückwünsche ausgeteilt waren, machte Durus sich auf ins Triclinium, wo er neben seiner Gattin und Ursus das Hochzeitsmahl einnahm. Dabei unterhielt er sich mit verschiedenen politischen Freunden, scherzte vergnügt und genoss das exquisite Essen der Villa Aurelia Ursa...


    Sim-Off:

    Ihr könnt das Mahl ein wenig aussimmen, wir werden aber relativ zeitnah mit dem Hochzeitszug fortfahren (wodurch ihr euch aber nicht stören lassen müsst)

  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    Erleichtert darüber, dass sie ihren "offiziellen" Part als pronuba augenscheinlich gut gemeistert hatte, trat Prisca in die Reihen der Zuschauer zurück um das nun folgende Opfer weiter zu verfolgen. Eher aus den Augenwinkeln heraus nahm Prisca dabei die Anwesenheit ihres Gatten wahr, der - nur wenige Meter entfernt, an seinem Wein schlürfend - nicht minder interessiert die Zeremonie verfolgte. Er war spät dran und eigentlich hätte Prisca ihm böse sein müssen, weil er sie an diesem wichtigen Tag nicht von Anfang an begleitet hatte. Nun aber, da sie ihn sah, waren alle Vorhaltungen vergessen.


    So schnell und unauffällig wie möglich, schob Prisca sich zwischen den anwesenden Personen hindurch, bis sie endlich ihren Liebsten erreicht hatte. "Da bist du ja endlich. Wo warst du denn bloß so lange?", hauchte sie ihm lediglich gespielt vorwurfsvoll zu, ehe sie ihm ein verliebtes Lächeln schenkte. "Ich habe mich schon so nach dir gesehnt!" Zusammen mit diesen Worten hakte sich Prisca sogleich bei ihrem Mann unter und schmiegte sich eng an ihn, um allen deutlich zu zeigen zu wem sie gehörte. Lediglich der Gedanke an ihre Cousine Flora plagte das schlechte Gewissen der Aurelia, da sie sich so glücklich zeigte, aber sie war nun mal mächtig stolz auf ihren Liebsten. Oh ja! Sie liebte ihn und das nicht nur, weil er (erfolg-)reich und von edler Abstammung war. Er war jung, gut aussehend, hatte Geschmack und Sinn für ästhetische Werte, er war leidenschaftlich und … ach! Prisca hätte die Liste ins Unendliche weiterführen können, doch hauptsächlich war es sein liebevolles Wesen und seine Art wie er Gefühle zeigen konnte, die Priscas Liebe für ihn täglich neu entflammte.


    Piso grinste breit, als er Prisca zu sich treten sah. Herrje, sie würde ihm wohl Vorhaltungen machen, dass er so spät antanzte. Aber sie sah gar nicht so aus, als ob sie sich wirklich nun daran machen würde. So entkrampfte er seine Hände und umarmte seine Frau nur, bevor er sie küsste. Ob das nun wirklich angemessen war in solcher Gesellschaft? Wurscht. Einzig die Liebe zählte, dachte sich Piso schwülstig. “Ich... öhm... es tut mir Leid. Ich habe mich rumärgern müssen mit diesem Trottel von Verwalter... muss mir wohl einen Neuen suchen. Grr.“ Er seufzte und schaute sich um. “Gut, dass ich wenigstens nicht zu spät gekommen bin für deinen großen Auftritt. Du warst absolut himmlisch! Wirklich! Absolut wundervoll! Flora hätte keine bessere Pronuba auswählen können.“ Er nickte bestätigend.
    Bereitwillig ließ er es zu, dass seine Frau sich bei ihm einhackte und sich an ihn schmiegte. Mit sachten bewegungen streichelte er sie am Kopf, wie eine Hauskatze. Es musste wohl auffallen, dass seine Arme ein wenig dünn waren. Noch nie war er ein Muskelprotz gewesen, doch jetzt wirkte er geradezu ein wenig schmächtig. Viel und gut musste er essen, um wieder etwas Volumen zu kriegen. Wie hatte schon Cicero es gesagt? Ein Redner braucht Volumen! Und tatsächlich wollte Piso im Senat mitreden, auch wenn es an ihn nagte, dass er viel Zeit dazu aufbrachte, an diversen Wehwehchen zu laborieren. Er sollte sich vielleicht mehr Mühe geben für schnellere Genesung.
    Er betrachtete zusammen mit ihr das Opfer, wie ein Mann mit seiner Frau vielleicht einen Sonnenuntergang betrachten würde—der verliebte Blick und das wohlige Gefühl im Magen waren eindeutig. Ach, Hochzeit. Schon eine ganz feine Geschichte.
    “An deiner Hochzeit hat es Flora die Haare abgefackelt. Hoffen wir mal, dass es verkehrt rum nicht auch so läuft“, witzelte Piso, als er das Feuer im Foculus sah. Dann aber schon rief der Bräutigam zum Mahl auf.
    “Hmm, Essen gibt es. Lecker.“ Er leckte sich über die Lippen, als ätherische Düfte ihm ins Geruchsorgan strömten.

  • Auch Octavius Macer schien kein Interesse an einer Plauderei zu haben, was Macer aber nicht persönlich nahm. Offenbar war jener Namensvetter mit in Begleitung von Tiberia Faustina erschienen, die sich ja auch schon rasch entfernt hatte. Statt mit den beiden zu plaudern, zog es Macer und Albina also auch langsam in Richtung Essen. Auf dem Weg dorthin lief ihnen Flavius Piso über den Weg, den Macer natürlich auch erst einem begrüßen musste. "Salve, Flavius Piso. Wie schön, dich ebenfalls hier zu treffen", lächelte er seinem Klienten entgegen, der bei einer patrizischen Hochzeit sicher kein allzu ungewöhnlicher Gast war.

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso


    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    ... Stattdessen rümpfte er schon ein wenig über die allzu intime Begrüßung Pisos durch die Pronuba die Nase ...


    Natürlich war das Brautpaar der Mittelpunkt der Veranstaltung und so war es nicht verwunderlich, dass Prisca den beiden immer wieder Blicke zu warf. Doch was war das? Täuschte sie sich, oder hatte Floras Angetrauter ihr gerade einen missbilligenden Blick zurück geworfen? Prisca stutzte einen Moment lang. Was denn? War er unzufrieden wegen der dextrarum iunctio oder gar, … weil sie sich gerade eben ganz verliebt an ihren Mann geschmiegt hatte? Nein nein, das hab ich mir nur eingebildet!, tat Prisca den Gedanken als absurd ab. Obwohl?! Beim "alten Adel" musste man ja durchaus aufpassen was man tat, zumal gerade die alten Patriarchen solche Intimitäten - vor allem in aller Öffentlichkeit - nicht sehr gerne sahen. Pah! Von wegen alter Adel. Was hab ich denn schon getan?, rümpfte Prisca zumindest gedanklich die Nase in Richtung des Bräutigams und schmiegte sich, wie zum Trotz, noch ein wenig mehr an ihren Liebsten.


    Schließlich war Piso ihr rechtmäßig angetrauter Ehemann und nicht irgend ein Liebhaber und außerdem hatte sie sich "nur" bei ihm eingehakt! So was wird doch wohl erlaubt sein, oder?! Na gut, ihr Mann hat sie anschließend zu Begrüßung geküsst Na und? und … er hat ihr über den Kopf gestreichelt. Ganz sachte zwar nur, jedoch .. Oh je! Neiiiiin!! Nicht!!! Meine Frisur!!!! Und was sollen bloß die Leute von mir denken, wenn mich mein Mann hier in aller Öffentlichkeit streichelt als wäre ich sein Hauskätzchen. Das ging dann sogar Prisca ein klein wenig zu weit, obgleich sie ansonsten sehr gerne von ihrem Mann gestreichelt wurde (auch am Kopf).


    Dennoch behielt Prisca die Ruhe und sie schenkte ihrem Mann ein verliebtes Lächeln, welches nur einen Hauch von Angestrengtheit zeigte, während sie hoffte, dass ihre Haarpracht nicht zu sehr unter seinen Streicheleinheiten leiden würde. Sie war ihm aber keineswegs böse deswegen und über sein Kompliment freute sie sich natürlich sehr. "Du hast mich gesehen und es hat dir gefallen? Oh danke Aulus!", bedankte sie sich dafür, wobei der leise Seufzer, den sie dabei ausstieß, mehr der Erleichterung darüber entsprang, dass er seine Hand endlich aus ihrem Haar nahm, als der vertrauten Zweisamkeit, mit der sie nun das darauffolgende Opfer betrachteten.


    Dabei kam Prisca nicht umhin sich um ihren Gatten ein wenig Sorgen zu machen, hatte der Anblick seines dünnen Armes sie doch erschreckt. Durch seine lange Krankheit hatte Piso einiges an Gewicht und Muskelmasse verloren und diese noch immer nicht wieder vollends zurück erlangt. Zwar brauchte Prisca keinen muskelbepackten Mann um glücklich mit ihm zu sein, doch ästhetischer wirkte ein durchtrainierter Körper zweifellos, ebenso, wie sie selbst stets darauf achtete, dass ihre Rundungen tunlichst nur an jenen Stellen zu finden wären, an denen sie den besonderen Gefallen ihres Mannes erwecken würden.


    Gutes und üppiges Essen wäre allerdings nicht die einzige Lösung, um ihren Liebsten wieder zu Kräften kommen zu lassen, also wäre eine gesunde Ausgewogenheit zwischen Essen und Körperertüchtigung genau die richtige Wahl. Hmm, vielleicht sollte ich ihm vor dem zu Bett gehen etwas Süßes zum naschen reichen?, kam Prisca insgeheim auf so manche Gedanken die sie lieber für sich behielt, während sie ihrem Mann artig an das Buffet folgte.


    "Damit macht man keine Scherze Aulus. Schäm dich! Das mit Floras Haaren war sehr schlimm … und ich möchte nicht dich sehen, wenn du mich mit kurzen Haaren ansehen müsstest. … Dann hättest du jedenfalls nicht mehr viel zum streicheln …" Prisca konnte sich nicht verkneifen, ihren Mann flüsternd ein wenig mit seinen Bemerkungen und seinem Verhalten aufzuziehen. Was sich liebt das neckt sich, sagt man so schön und dies traf in Priscas Fall völlig zu, da sie ihren Mann gespielt vorwurfsvoll und gleichzeitig verliebt zu zwinkernd in die Seite knuffte.


    Als jedoch unvermittelt die Stimme des Patrons ihres Mannes neben ihnen erklang, wirkte Prisca wie verwandelt. Mit würdevoller Haltung, den Blick ergeben gesenkt und stumm, so wie es - entsprechend ihrer Stellung als Ehefrau eines adeligen Senators (eines Flaviers!) - von ihr erwartet würde, harrte sie an der Seite ihres Mannes und überlies alles Weitere ihm.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus et Tiberia Faustina et Faustus Octavius Macer


    Einmal davon abgesehen, dass es nicht sonderlich schicklich war, dass Faustina so offensichtlich herum turtelte, war es nicht gerade rücksichtsvoll, dass sie es Flora unter die Nase reiben musste, dass sie glücklich verliebt war. Diese schmachtenden Blicke waren kaum zu ertragen, aber sie behielt ihr Lächeln bei. „Ich bin mir sicher, du wirst nicht mehr lange zu den unverheirateten Mädchen zählen.“ Das war im Grunde genau das was Faustina hören wollte. Wie gut das einer der Gäste da zu stieß und somit von dem turtelnden Paar ein wenig ablenkte. Schließlich überließ sie die Gäste sich selbst und folgte ihrem Gemahl zum Essen. Schließlich gehörte sie an dessen Seite. Außerdem war sie ganz froh Faustina zu entkommen. Noch ein wenig länger hätte sie diese Zuneigungsbekundungen nicht ausgehalten.

  • Das hier war der rosa-Wattebällchen-Orcus. Sextus hatte bislang nicht gewusst, dass es ihn gab, aber jetzt war er sich sicher, und er war mitten darin. Was auch immer er verbrochen haben musste, dass Pluto meinte, ihn gerade damit strafen zu müssen, aber es musste was schlimmes gewesen sein.


    Sextus stand mit seiner Frau am Rand und beobachtete den Fortgang des Rituals, fragte sich noch einmal, warum sein Patron ihn nicht bezüglich der durchzuführenden Haruspizien gefragt hatte – oder wenigstens einen Haruspex des Collegiums – machte sich aber nichts daraus und begnügte sich damit, neben seiner Frau zu stehen und anwesend zu sein, als die ganze Szenerie immer weiter in diesen Alptraum aus Plüsch und Liebesschwüren driftete.
    Im Gegensatz zu seinem Patron, der es entweder nicht sah oder nicht sehen wollte, bekam er den unwürdigen Auftritt der Tiberia mit Senator Octavius durchaus mit. Sextus hatte ja nichts prinzipiell gegen Plebejer, sie hatten alle auch ihren Nutzen und ihre Qualitäten. Allerdings konnte sich Sextus nicht vorstellen, dass die Tiberier ihre Töchter an Männer verheiraten wollten, die weder Einfluss noch irgendwelche Ämter vorzuweisen hatten. Und die Gens Octavia hatte beides nur in sehr begrenztem Maße, und gerade dieser Senator überhaupt gar nicht. Für ein plebejisches Mädchen wäre er mehr als angemessen, aber als Patrizier sollte man schon ein wenig mehr auf den Stand sehen. Und so, wie die Tiberia diesem Mann ihre Zunge in den Hals steckte, war klar, dass sie zumindest miteinander schliefen – was sie bislang zu seiner Geliebten machte, was NOCH degradierender war. Hieß es im Endeffekt nichts anderes, als dass die Tiberier keinen Ehemann für das Mädchen fanden und sie mit so einer Narretei gewähren ließen.
    Sextus als Gastgeber hätte beide nach dieser Vorstellung wohl hinaus geworfen. Allerdings war er nicht der Gastgeber, Ursus schien es nicht bemerkt zu haben und Durus schien anderes im Kopf zu haben, denn auch nachdem die beiden vor den Bräutigam getreten waren und Glückwünsche vorgebracht hatten, sagte er nichts dergleichen. Nunja, die Tiberier hatten ja schon einige seltsame Gestalten in ihren Reihen – Sextus erinnerte sich an ein gewisses Aufnahmegesuch bei den Saliern von einem Tiberius Dolabella, der östliche Sexkulte als römisch deklariert hatte – da kam es auf ein Weib mehr wohl nicht mehr an. Sextus konnte nur hoffen, dass sein persönlicher Ruf nicht durch seinen Patron und seine Cousine dann ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde.


    Dennoch blieb er ruhig und gefasst. Einzig ein kleiner Kommentar an seine Ehefrau mochte zeigen, dass er solcherlei offenes Verhalten absolut würdelos hielt. “Sollte ich mich je dazu hinreißen lassen, mich in der Öffentlichkeit derartig unwürdig und abstoßend zu benehmen, versprich mir bitte, dass du mich umbringst.“


    Und kurz darauf entdeckte er seinen Schwager, der mit Prisca ein ähnliches Spiel betrieb. Sie schmachtete ihren Gatten wie von Sinnen an, und er bedankte sich dafür, indem er ihr über den Kopf tätschelte wie bei einem geistig zurückgebliebenen Kind (wobei diese Assoziation durch Prisca nicht gemindert wurde, verhielt sie sich doch genau so). Sextus wusste ganz genau, würde er sich dem Haar seiner Gattin außerhalb des heimischen Schlafzimmers auf diese despektierliche Weise nähern oder auch nur daran denken, das filigrane Kunstwerk, für das sie sich stundenlang hatte mit heißen Kämmen quälen lassen, zu berühren, das zierliche Weib neben ihm würde ihm an Ort und stelle die Hand brechen. Mehrfach. Und womit? Mit Recht!
    “Bitte nimm Gift. Etwas schön schmerzhaftes, dass sich qualvoll durch die Eingeweide frisst und mir noch Zeit lässt, mich daran zu erinnern, was für ein sabbernder Idiot ich doch geworden wäre“, fügte er noch leise hinzu.
    Bei dieser ganzen Schmachterei kam Mann sich ja beinahe vor wie in einem persischen Harem, bei der jede Dame nur einmal im Monat beglückt wurde und sonst abstinent leben musste. Die mochten ihren Partner ebenso anschmachten. Nun, Sextus hatte gehört, dass sein Schwager krank gewesen sei, aber dass er so krank gewesen war.... und dass Prisca sich nicht auf andere Art und Weise Erleichterung verschafft hatte und statt dessen hier in aller Öffentlichkeit solch ein Bild abgab... Nunja. Da ließe er sich lieber von seiner Frau vergiften und würde sich nicht so zum Trottel machen auf einer derartigen Veranstaltung.


    Und so geleitete er seine Frau in Richtung des bereiteten Mahls mit dem anderen Schwung der Gäste.

  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca


    Was Prisca sah, mochte Piso durchaus entgehen. Ein beispiel davon war der Blick des Durus. Und selbst wenn? Piso war sehr glücklich mit der Art und Weise, wie ihn Prisca anhimmelte. Es war sehr, sehr fein, wie es war. Da konnte der alte, verbitterte Tiberier noch so schauen, wie er wollte. Er würde nie von seiner Frau so geliebt werden wie er, Piso! Im Gegenteil, es war vorstellbar, dass Flora doch nur auf den Tod des alten Knopperers wartete, damit sie ein wenig von seinem Vermögen absahnte. Auch wenn der Flavier wusste, dass das meiste wohl an dessen Sohn gehen würde. Nun ja, Piso merkte eh den missbilligen Blick nicht, sondern nur, wie er von Prisca noch enger umschlungen wurde. Hmm, ja. Das war gut, das war sehr gut, das ließ er sich gefallen. Adel hin order her. Was war denn der Sinn und Zweck, adelig zu sein, wenn man nicht die Sau rauslassen konnte?
    “Oh. Upps“, entfuhr es ihm, als er sah, dass seine Streicheleinheit seiner Frau gegenüber nicht den erwünschten romantischen Effekt hatten. Stattdessen schaffte er es nur, ihr das Haar zu versauen. Er grinste bedröppelt und versuchte, ihr das Haar wieder richtig hinzubiegen, schaffte es aber, die sorgfältig hergerichtete Frisur nur noch mehr zu demontieren. Er ließ es sein, als er sah, dass es keinen Wert hatte, und ließ die merkwürdige Strähne, die von Priscas Hinterkopf nun hervorragte, sein.
    Stattdessen fiel sein Blick weiter nach drüben, zu seiner Schwester. Das warme Lächeln, das sich schon auf seine Lippen bahnte, vereiste, als er sah, wer bei ihr dabei war. Natürlich. Ihr Mann. Ganz großartig. Er schaute her. Was der sich wohl dachte? Sonder Zweifel, was für ein unerreichbares Genie Piso war. Piso verzog seine Lippen zu einem angestrengten Grinsen und nickte Lupus so aus der Ferne zu, begleitet von einem kurzen Handheben. So, Begrüßung genug. Soll der doch zum Hades fahren.
    Prisca war ohnehin interessanter. Er nickte begeistert, als sie ihn nach einer Bestätigung fragte, ob es ihn gefallen hatte, und damit nach Lob fischte.
    “Du warst toll, Liebes! Ich bin sehr stolz auf dich!“, machte er zu ihr und hielt sich davon ab, sie noch einmal zu streicheln wie ein Kleinkind. Er tat es also Prisca gleich und konzentrierte sich auf das Opfer. Ja, das Opfer. Es erinnerte ihn an seinen Beruf. Ach ja, Pontifex und so. Er sollte auch wieder mal opfern. Wurscht, wem. Irgendjemand, der ihm helfen konnte. Apoll schien geeignet. Ja, warum denn nicht. Er hustete verhalten und versuchte, seine Toga die Arme etwas herab zu ziehen. Götter, Arme wie ein 14-Jähriger. Archias hatte immer gespöttelt, er schlüge wie ein Mädchen. Nun, das war wirklich der Fall. Jetzt umso mehr.
    Er seufzte tief und drückte seine Frau näher an sich. Dann aber kam die Mahnung.
    Piso grinste und duckte sich leicht. Natürlich war das nicht eine wirklich so nette Bemerkung, aber die Zufälligkeit eines solchen Geschehens würde er köstlich finden. Auch wenn es ihn innerlich einen Stich versetzte, daran zu denken. Denn sowas konnte als mieses Omen gewertet werden...
    “Ist ja schon gut, Prisca. Tut mir Leid“, machte er und grinste dabei in einer Art und Weise, welche wohl anzeigte, dass ihm die Entschuldigung nicht sehr ernst war.
    Plötzlich jedoch, eine Stimme! Eine wohl vertraute Stimme! Piso wirbelte umher, nur, um Macer zu sehen. Ah! Er strahlte seinen Patron an.
    “Salve, Patron! Schön, dich wieder zu sehen! Wie geht es dir denn?“, hörte sich sein kläglicher Versuch an, etwas Smalltalk zu machen. “Du hast vielleicht gehört, in letzter Zeit ging es mir nicht so gut. Habe mir etwas eingefangen. Aber es ist jetzt schon wieder besser“, versicherte er Macer, bevor er seinen rechten Arm wieder um Prisca schlang.
    “Ich glaube nicht, dass du schon meine Frau kennen gelernt hast. Prisca, das hier ist der Consular Spurius Purgitius Macer, mein Patron. Patron, dies hier ist Aurelia Prisca, meine Gattin, von der ich dir so viel erzählt habe.“

  • Ihren Auftritt hatte Faustina genossen. In einigen Gesichtern, der hochnobelen Gäste, zeigten die steinernen, zur Schau getragenen Masken, deutliche Risse. Das Getuschel konnte sich Faustina vortellen. Und die Ohhs und Uhhhs konnte sie fast fühlen. Genau das wollte sie erreichen. Weniger um ihrer Freundin Flora die Hochzeit zu verderben, wohl eher um sie etwas aus der Schusslinie der Ohhs und Uhhs herauszunehmen. Letztlich aber wollte sie ihren Onkel etwas unter Druck zu setzten. Jetzt musster er entscheiden, ob der dieser Verbindung zustimmen oder sie verbieten würde. Natürlich war der Kuss eine Provokation. Sicher würden viele denken, Macer und Faustina hätte schon mehr als nur eine Nacht gemeinsam verbracht. Sollten sie es denken. Faustina machte es stolz. Denn sie wusste das es anders war, ganz anders. Im Gegensatz zu machen der hier anwesenden Damen der Gesellschaft, würde Faustina Unberührt in ihre Ehe gehen.


    Im Grunde war mit dem Rückzug der frisch Vermählten, die Hochzeit vorüber. Etwa ratlos schaute sie sich um.

  • Das Zeremoniell nahm seinen Fortgang und der junge Flavius fühlte sich schmerzvoll erinnert an jene peinvollen Stunden, welche er gemeinsam mit Onkel Piso bei juridischen Studien zugebracht hatte und welche sich nicht zuletzt um die rechtlichen Formen der Ehe hatten gedreht, deren penible Divergenzen sich dem Knaben mitnichten erschlossen hatten. Erfreulicherweise folgte der Vertragsunterzeichnung rasch das Opfer, welches summa summarum durchaus jenen glich, welche sein geliebter Vater vor dem häuslichen Lararium zu vollführen pflegte, sodass es ihm rasch sich erschloss, zu welchem Zeitpunkt er Augen und Ohren zu verschließen hatte, um den lätalen Schrei des Schweines zu verdrängen, da die Riten weit genug entfernt stattfanden, dass es ihm sogar möglich gewesen wäre, die Trefferfläche der Blutfontäne genauestens wahrzunehmen.


    Nach dem Opfer nun erfolgte endlich das erlösende Gastmahl, welches Manius Minor zu entschädigen vermochte für die unerquicklichen Minuten der Zeremonien und Rechtsakte. Rasch zog er seinen Vater und seine Mutter in Richtung des Triclinium, um bereits im Vorfeld sämtliche Speisen in Augenschein zu nehmen (was selbstredend aus einiger Entfernung geschehen musste, um einen Apfel nicht mit einer Birne zu konfundieren). Bei dem Fleisch würde er indessen wohl abzuwarten haben, welche Würzung sich an ihm befand und somit um welche Tierart es sich handelte.

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    Plötzlich jedoch, eine Stimme! Eine wohl vertraute Stimme! Piso wirbelte umher, nur, um Macer zu sehen. Ah! Er strahlte seinen Patron an.
    “Salve, Patron! Schön, dich wieder zu sehen! Wie geht es dir denn?“, hörte sich sein kläglicher Versuch an, etwas Smalltalk zu machen. “Du hast vielleicht gehört, in letzter Zeit ging es mir nicht so gut. Habe mir etwas eingefangen. Aber es ist jetzt schon wieder besser“, versicherte er Macer, bevor er seinen rechten Arm wieder um Prisca schlang.
    “Ich glaube nicht, dass du schon meine Frau kennen gelernt hast. Prisca, das hier ist der Consular Spurius Purgitius Macer, mein Patron. Patron, dies hier ist Aurelia Prisca, meine Gattin, von der ich dir so viel erzählt habe.“


    Zum ersten Mal, wirklich zum allerersten Mal, hatte Macer das sichere Gefühl, dass das Gedächtnis seines Gegenübers noch schlechter war als seines. Was nicht bedeutete, dass es tatsächlich das erste Mal war, sondern nur, dass er sich an mögliche frühere Begebenheiten dieser Art schon wieder nicht mehr erinnern konnte. Aber in einer Sache war er sich sicher, nämlich das er Pisos Frau schonmal kennengelernt hatte. "Piso, mein Gedächtnis ist zwar schlecht und ich weiß schon nicht mehr genau, wann eure Hochzeit stattgefunden hat, aber ich erinnere mich zumindest noch, dass ich dabei anwesend war", antwortete er daher mit einem unglaublich stolzen Lächeln. Mit einem weniger herausfordernden sondern noch freundlicherem Lächeln begrüßte er dann auch Aurelia Prisca mit einem Nicken, bevor er sich wieder an Piso wandte. "Aber dass es dir nicht so gut ging, davon hörte ich nichts. Umso schöner, dich wieder gesund zu sehen."

  • Beiläufig beobachtete Nigrina immer wieder mal die anderen Gäste, während ihre offizielle Aufmerksamkeit dem Ritual galt, das – wie üblich – nichts besonderes war, und – wie üblich – natürlich gut lief. Dann allerdings lenkte sie etwas ab. Tiberia Faustina, das kleine Luder... kam die doch tatsächlich mit einem Plebejer zu dieser Feier – und steckte ihm auch noch feuchtfröhlich die Zunge in den Hals. Nun, dass die Tiberier nicht den Anstand hatten, den andere patrizische Geschlechter – namentlich die maiores – pflegten, war keine Überraschung. War ja auch nicht der erste Plebejer, der in diese Gens einheiraten würde. Aber dass die Tiberia sich dafür hergab, war dann doch... etwas... verblüffend. Nigrina kannte sie zwar nicht persönlich, aber nach allem was sie über diverse Klatschkanäle erfahren hatte, war sie eigentlich eine von denen, die sich etwas auf ihren Stand einbildete. Aber nun. Nigrina hatte auch erfahren, dass die Mutter der Tiberia eine Iulia gewesen war. Kein Wunder, dass die Tochter sich dann auch unter Wert verkaufte, wenn der Vater schon so gehandelt hatte.
    Als Sextus sich dann an sie wandte, konnte sie ein Schmunzeln nicht ganz unterdrücken. „Dein Wunsch sei mir Befehl.“ Zur Abwechslung mal. „Wenn du dich mal so aufführst, mach ich das liebend gerne.“


    Und es kam noch besser. Kurze Zeit später: Auftritt Aulus. Wie hätte es auch anders sein können, als dass ausgerechnet ihr Bruder sich daneben benahm? Gut, Prisca hatte da den größeren Anteil daran, so wie sie sich an ihn heran schmiss. Allerdings bekam sie gleich die Quittung, denn ihr herzallerliebster Bruder, der zwar immer furchtbar ästhetisch herum tat, aber nicht den geringsten Sinn dafür hatte, wenn es galt etwas Schönes zu würdigen und vor allem zu bewahren – sie erinnerte sich noch mit Grausen daran, wie er ihr mal zuerst Honig und dann Wasser ins Gesicht geschmiert hatte, mitten in der Öffentlichkeit –, tatschte in der Frisur der Aurelia herum und machte sie doch tatsächlich kaputt, genug jedenfalls, dass eine Strähne am Hinterkopf abstand. „Gift? Gift ist noch zu harmlos. Wenn du mir DAS DA jemals antun solltest, leg ich selbst Hand an, und dann wird Gift höchstens ein Bestandteil von dem Repertoire sein, dass du dann erleben kannst“, zischte sie zurück, und diesmal war die leichte Amüsiertheit von zuvor verschwunden und Genervtheit gewichen. Warum musste ihr Bruder immer wieder solche Sachen bringen? Wo alle Welt es sehen konnte? Was hatten seine Finger bei einer offiziellen Feier in den Haaren seiner Frau zu suchen? Selbst wenn sie Läuse hatte, wäre das hier nicht der richtige Ort um sie davon zu befreien! „Mal ehrlich, können die sich kein Zimmer nehmen? Oder bis heut Abend warten?“ Sie warf ihrem Mann einen düsteren Blick zu, während sie nun gemeinsam zum Essen gingen. „Wenn die Tiberia sich selbst demontieren will, ist das ihre Sache, aber kann sich mein Bruder nicht einmal benehmen?“

  • Puh, geschafft... Chio war gerade rechtzeitig wieder auf der Feier erschienen, um ihrer Domina zur Verfügung zu stehen. Die sah sich schon suchend um. Abwartend blieb Chio am Rand stehen, folgte ihr mit den Augen, um nicht zu verpassen, sollte sie es sein, nach der sie verlangte. Und dann würde Faustina es hoffentlich nicht riechen, wo sie gewesen war. Es war ein ganzes Stück weg, genug, um auf dem Rückweg ordentlich durchzulüften. Und lange war sie schließlich auch nicht dort gewesen. Egal, Faustina hatte im Moment, wie es schien, ohnehin nur Augen für ihren Macer. Ein klein wenig Eifersucht schlich sich in ihr Herz, obwohl sie sich doch freuen sollte für sie.

  • Nachdem der Ritus vollzogen war, beglückwünschten auch Gracchus und seine Gemahlin das frisch vermählte Paar, wünschten nur die beste Zukunft, wie das Wohl aller Götter, ehedem sie den nachrückenden Gratulanten Platz ließen und ihrem Sohn folgten, welcher in das Triclinium strebte als würde er zuhause stets nur hungern müssen. Im Geiste hinterlegte sich Gracchus beiläufig eine Notiz, dass er ihn später noch würde darauf ansprechen müssen, hatte darauf jedoch alsbald schon wieder vergessen als sie kurz vor den Klinen auf seine Base Nigrina und deren Gemahl Aurelius Lupus stießen. Ein erfreutes Lächeln legte sich um Gracchus' Lippen, was indes mehr höflichen Umgangsformen und dem Anlass der Feierlichkeit war geschuldet als wahrhafter Freude - seine Base kannte er kaum, wiewohl er stets seines Onkels Aetius' Einfluss in ihr befürchtete, ihrem Gemahl indes begegnete er seit einiger Zeit mit einem gewissen Maß an Vigilanz, um nicht in unbeabsichtigter Art und Weise ein unbedarftes Wort über ihrer beider Verstrickung in die Konspiration des Tiberius zu verlieren.
    "Salve Aurelius, salve Nigrina! Lasst mich die Gelegenheit nutzen, auch euch an diesem Tage noch einmal meine persönlichen Glückwünsche auszuspre'hen zu der Geburt eures Kindes. Ich hoffe doch, es befindet sich wohl."
    Weder war Gracchus das Geschlecht des Kindes bekannt, geschweige denn dessen Name, ob dessen er direkt das nächste Thema ansprach.
    "Wie gefällt dir deine Amtszeit bisher, Aurelius? Hast du viel zu tun?"

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