'Bewunderer' wäre wohl ein wenig zu viel gesagt, auch wenn der Tiberier die Leistungen des Patriziers natürlich zu würdigen wusste. Bewunderung war jedoch ein Wort, welcher er lieber den Staatsmännern vorbehielt, die auch eines Tages in den Geschichtsbüchern auftauchen würden und nicht nur in einer sehr langen Liste gewesener Consuln. Dennoch war die schmeichelnde Einführung der Flavia natürlich nützlich. "Es freut mich sehr, dich nun auch persönlich kennenzulernen, Consular Flavius" Im Senat standen sie sich immerhin schon einmal entfernt gegenüber, woran der Tiberier ihn freilich gern erinnerte. "Ich möchte mich noch einmal recht herzlich für deinen lobenden Worte während meiner Kandidatur zum Vigintivirat danken. Ich bin mir sicher auch sie waren es, die meine Wahl und mein erfolgreiches Amtsjahr ermöglichten" Auch wenn der alte Mann sich wahrscheinlich kaum noch an seine Worte erinnern mochte, so stimmte er ihm doch gleichsam seiner Ansicht über die Bedeutung des Götterdienstes bei - freilich sicher nicht so, wie es der Flavier wohl eigentlich im Sinn hatte. "Ganz recht, Consular. Die Erhaltung der Pax Deorum wird für mich stets eine Aufgabe sein, der ich meine ganze Kraft widme. Ich bin froh in einem Haus geladen zu sein, wo dies so hoch geschätzt wird. Umso mehr wird es dich freuen, dass ich für das kommende Jahr für die Quaestur kandidieren werde. Denn wie von unseren Vorfahren noch häufiger praktiziert, ist der Pax Deorum am besten gedient, wenn religiöses und politisches Amt gleichermaßen ausgefüllt werden." Anschließend wandte er sich der Frage des jungen Mannes, der ihm noch gar nicht vorgestellt wurde, zu: "Darf ich fragen, wie du heißt, junger Mann?" Fast hätte er statt 'junger Mann' so etwas wie 'Kleiner' gesagt, aber der Tiberier konnte sich in solchen Momenten zum Glück immer noch besinnen nicht allzu lässig zu werden. "Ich bin Pontifex und habe das Vergnügen im ehrwürdigen Collegium Pontificum mit sehr respektablen Persönlichkeiten zu sitzen, wie in etwa der ebenfalls unter diesem Dach hausende Senator Manius Flavius Gracchus."
Die Wahlsiegfeier des Caius Flavius Scato | Atrium
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Jene Frage des Tiberius beschämte Manius Minor in nicht geringem Maße, da sie doch darauf verwies, dass der Knabe sämtliche Courtoisie hatte fahren lassen, indem er implizit den Anspruch gestellt hatte, man erkenne ihn in seinem eigenen Hause selbstredend, sodass sich seine Wangen ein wenig röteten.
"Mein Name lautet ebenfalls Manius Flavius Gracchus Minor. Ich bin der Sohn von selbigem."
, antwortete er, wobei ihm gewahr wurde, dass jene Information, dass Lepidus nämlich ein Collega seines Vaters war, ebenfalls nicht rühmlich für ihn einzuschätzen war, da Manius Maior zweifelsohne hier oder da ein Wort über dem Tiberius verloren haben mochte, welches von ihm lediglich nicht angemessen rezipiert worden war. In der Hoffnung, zumindest Informationen zutage zu fördern, die jenes sträfliche Unwissen zu exkulpieren vermochten, fragte er neuerlich:
"Seit wann gehörst du jenem Gremium an?"
Deplorablerweise war der junge Flavius mitnichten imstande, das Antlitz des Tiberius einer intensiveren Inspektion zu unterziehen, da doch die große Proximität dessen Züge in den Augen Manius Minors verwischte, womit etwaige Falten ebenfalls den Invisibilität anheim fielen, während auch die sonore Stimme keine rechte Einordnung erlaubte. Indessen bot doch der Inhalt der vorherigen Worte Lepidus' einige Indizien, dass jener sich erst am Beginn seiner Karriereleiter befand und somit noch nicht sehr lange zu den Pontifices zu zählen war, welche für gewöhnlich nur Senatoren und solche an der Schwelle zur Curia Iulia kooptierten. -
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Aufgrund ihrer Sättigung und der damit einhergehenden Passivität der Großkatzen, ließ das Interesse der Gäste für den, als „Spectaculum“ geplanten Programmpunkt recht schnell nach. Da half es auch nichts, als die Männer, die die Tiere führten, ihre Katzen mit Stöckchen dazu animieren wollten, doch wenigstens noch einmal zu fauchen. So war man sich schnell einig geworden, die Gäste nicht weiter zu langweilen und beorderte die Tiere samt ihrer Wärter wieder zurück.
Da inzwischen einige Sklaven den Gästen kleine Häppchen anboten, schien es nun an der Zeit zu sein, den Musikant wieder mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Mit wenig aufdringlichen Melodien sollten sie dafür Sorge tragen, dass sie Gäste sich wohlfühlten. Dadurch schafften sie einen perfekten Übergang zum nächsten Programmhöhepunkt, der für die Feierlichkeiten angesetzt worden war.
Zunächst erschrak wohl der ein oder andere Gast, als zwei Sklaven, die mit Bucinae bewaffnet waren, die seichte Hintergrundmusik mit dem lauten Klang ihrer Instrumente durchbrachen. Doch diente diese Maßnahme ganz allein nur der Aufmerkamkeitsgewinnung der Gäste. Kurze Zeit später zogen auch schon die beiden Ringer ein, die durch ihren Schiedsrichter und einen weiteren Sklaven angeführt wurden, der sogleich damit begann den Gästen die beiden Kontrahenten vorzustellen.
„Hohe Herren, hohe Damen! Erfreut euch an den nun folgenden Ringkampf und erlebt mit, welchem der beiden Kämpfer Fortuna mehr gewogen ist. Zu meiner Rechten seht ihr aus dem Haus der Claudii einen ehemaligen Gladiator, der jeden seiner Gegner in der Arena erzittern ließ und den Sand derselben mit Blut düngte, den Schlächter von Londinium – DRAAAACOOOOON!“ Offenbar war es dem Sklaven schon einmal vergönnt gewesen, selbst einem Kampf beizuwohnen. Dadurch hatte er es sich zu Eigen gemacht, die Namen der Kämpfer unnatürlich in die Länge zu ziehen und dabei die Tonlage seiner Stimme variieren zu lassen.
„Zu meiner Linken seht ihr den Kämpfer des Hauses Flavia. Ein Barbar aus dem Norden Britannias, der bevor man ihn mit römischen Ketten bändigte, dutzende Soldaten Roms auf dem Gewissen hatte –AAAAANGUUUUSSSS!“
Natürlich stand wohl außer Frage, welcher der beiden Kämpfer aufgrund der Präsentation zum Publikumsliebling avancieren konnte.[SIZE=7]Bild: „NAMA Base for Funerary Kouros“. Lizenziert unter Creative Commons Attribution 2.0 über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/w…e_for_Funerary_Kouros.jpg[/SIZE]
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Gelassen und sich seiner Ausstrahlung bewusst betrat Dracon neben Angus, hinter den zwei Sklaven, die Räumlichkeit in der sie Ringen sollten. Wie immer wurde bei den Vorstellungen der Kämpfer ordentlich eins drauf gegeben. Ein gewisses Quäntchen aha und der Blutdrust des Publikums mussten angeheizt werden. Dracon ließ seine Muskeln spielen und drehte sich zu den anwesenden Damen, dass sie ihn bestaunen konnten. Blut floss heute auf jeden Fall. War es nicht Angus oder seins, hatte Dracon ein Ass im Ärmel, wenn er welche hätte. Der Schiedsrichter hatte sich vorhin bei den Vorbereitungen regelrecht angeboten und sich auf Dracons Merkliste eingeschrieben. Fertig mit dem Präsentieren, stellte sich Dracon auf. Bereit zu kämpfen warf er Angus einen herausfordernden Blick zu.
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Meine Güte, was für ein Aufzug hier veranstaltet wurde! Nun ja, mir konnte es ja egal sein. Ich trottete brav diesem aufgeblasenen Wicht Philemon hinterher, den man ausgerechnet als Schiedsrichter auserkoren hatte. Gelegentlich schielt ich zu meinem Gegner hinüber, der neben mir her trabte. Der Glatzkopf genoss es sichtlich, als ihn Philemon in den höchsten Tönen zu loben begann. Wie er seine Muskeln spielen ließ um die Leute zu beeindrucken. Lächerlicher Angeber! Dracon – der Schlächter von Londinoium! Das ich nicht lache!
Natürlich kam ich bei Philemon nicht so gut weg, was einzig und alleine an unserer interpersonellen Inkompatibilität lag, um es mal kompliziert auszudrücken. Kurzum, bei unserer ersten Begegnung hatte ich dem jungen Sklaven klipp und klar ins Gesicht gesagt, das er ein elender Schleimbeutel sei und sich verpissen sollte. Naja, bis zum heutigen Tage war er ja meiner Bitte nachgekommen. Aber nun hatte er einen Freibrief von der Flavia erhalten, mir wieder auf die Ei… äh Nerven zu gehen.
Allerdings spielte ich diesmal mit. Denn was der dämliche Glatzkopf konnte, konnte ich doch schon längst. Also ließ auch meine Muskeln spielen und verzog dazu mein Gesicht zu einer wilden barbarischen Maske. Natürlich brüllte ich dazu, wie ein hirnamputierter Irrer. Wenn das den Leuten nicht gefiel …
Dann brachte auch ich mich in Position und wartete, bis Philemon, die elende Kröte endlich den Kampf eröffnete. Obwohl mich Dracons provokativer Blick dazu einlud, ihm sofort eins überzubrezeln. -
Neben all der negativen "Effekte", die das Altern so mit sich brachte, konnte Prisca dem unaufhaltsam kürzer werdendem Lebensfaden wenigstens ein Gutes abgewinnen: Den Zugewinn an Erfahrung! Sei es nun im Umgang mit der Damen- wie auch (und vor allem) mit der Männerwelt. In dieser Beziehung empfand Prisca nämlich eindeutig mehr Lebensqualität, seit sie Witwe war. Nicht, dass sie sich darüber gefreut hätte, aber in gewisser Weise bot dieses Stellung auch einige Vorteile wenn man bedachte, dass sie immer noch ansehnlich und jung genug war um den Männern den Kopf zu verdrehen. Und da sie ja quasi verpflichtet war sich wieder zu binden, konnte Prisca viel ungezwungener damit umgehen. Ein harmloser Flirt hier, ein kleines Abenteuer da, eine unverbindliche Liebelei dort ...Niemand schien sich sonderlich daran zu stören noch es ihr übel zu nehmen, außer vielleicht die alten (also die richtig alten!) Matronen, denen Keuschheit und Moral über alles ging.
Auf die Meinung dieser alten Glucken gab Prisca allerdings nicht viel, vielmehr taten ihr diese jungen Dinger richtig leid die - noch halb Kind - bereits wie gestandene Frauen heraus geschmückt waren und von ihren Tutoren bei jeder sich bietenden Möglichkeit öffentlich vorgeführt wurden. Immer auf der Suche nach einem passenden Ehemann, den die Mädchen aber vor der Hochzeit kaum ansehen durften, geschweige denn, dass sie mit ihm in irgendeiner Weise näheren Kontakt hätten pflegen dürfen. Von den üblichen Floskeln mal abgesehen, die ihnen meist noch in den Mund gelegt wurden, wie: "Ich freue mich sehr deine Bekanntschaft zu machen und es ist mir eine Ehre mit dir in den Stand der Ehe zu treten. Diese Verbindung möge für unsere Familien von Vorteil sein und mein persönlich größter Wunsch ist es selbstverständlich, dir viele gesunde Söhne zu zeugen usw. … bla bla bla ... Unverfängliche Worte eben, die nichtssagend aber eben schön anzuhören sind - weiter nichts …
Diesen goldenen Käfig hatte Prisca zum Glück längst hinter sich gelassen , wobei sie aber, so im nachhinein betrachtet, nicht beklagen konnte. Zwar hatte ihr Onkel ebenfalls stets mit Argusaugen über sie gewacht, aber er hatte ihr auch so manche Freiheiten zugestanden die vielen anderen Frauen gleichen Alters von vorne herein verwehrt blieben. Naja, meist hab ich ihn aber vor vollendete Tatsachen gestellt, mich über seine Weisungen hinweg gesetzt ohne über die möglichen Konsequenzen nachzudenken, gab Prisca ehrlicher Weise zu, wenn sie da an so manche Eskapaden zurück dachte, die sich vor ihrer Hochzeit mit Piso geleistet hatte … aber auch während … und danach …
Ob die Flavia in dieser Beziehung ähnliche "Erfahrungen" vorweisen konnte, entzog sich natürlich Prisca´s Kenntnis. Zutrauen würde ich es ihr aber schon ... - angesichts des kleinen Geheimnisses, welches die Flavia ihr nun anvertraute: "Nein!! Gleich ZWEI?! ...Oh wie aufregend. ", hauchte Prisca ebenfalls mit gesenkter Stimme zurück, um der konspirativen Note ihres Gespräches den nötigen Ausdruck zu verleihen. Zwei Verehrer und einer war heute sogar hier? Prisca folgte dem Blick der Flavia und erkannte einen Mann in ihrer Nähe, auf dem die Augen ihrer Gesprächspartnerin schließlich ruhten: "Ooh, … ist er das? … Wie ist denn sein Name?" … Sicher ist er das. Prisca hatte kaum Zweifel. Nur um sicher zu gehen fragte sie nach und,um den Namen jenes Unbekannten zu erfahren, der durchaus auch ihr gefallen könnte ...
Sim-Off: Sorry für meine lange Abwesenheit. Ich hoffe es ist ok, wenn ich den Thread dennoch wieder auf greife, da ich ihn nicht einfach so stehen lassen wollte.
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Sim-Off: Aber gerne doch!
Selbstredend hatte Domitilla noch nie über die die Vorteile des Witwendaseins nachgedacht. Dafür war sie schlichtweg zu jung und unerfahren gewesen. Jedoch bei genauerem Hinsehen lagen die Vorteile doch klar auf der Hand. Eine Witwe genoss weitaus mehr Freiheiten, als ein junges Ding wie sie, welches auf dem Hochzeitsmarkt noch höchstbietend an den Mann, den Ehemann gebracht werden musste. Doch so naiv, wie die Flavia nun einmal war, bedachte sie selbst dies nicht. Sie lebte einfach noch in ihrer eigenen Traumwelt, in der alle ihre Wünsche Erfüllung fanden und in dem es noch die wahre Liebe gab. Die Realität sah freilich anders auch. Doch das würde sie noch früh genug erfahren. So gab sie sich vorerst der Illusion hin, sie hätte tatsächlich eine Wahl zwischen den Männern, die sich für sie interessierten und denen sie sich hingezogen fühlte.
„Oh ja!“, gab sie kichernd auf die Nachfrage der Aurelia zurück. „Sehr aufregend, wenn du mich fragst. Wie schade, dass man sich für einen entscheiden muss!“, gab sie dann noch grinsend im Flüsterton zu bedenken.
Hach, es war einfach schön, jemanden zu haben, mit dem man über solche Dinge reden konnte. Vielleicht sollte sie sich in Zukunft öfter mit der Aurelia treffen, denn auf irgendeine Art fühlte sie sich gut aufgehoben in ihrer Nähe.
So war es schließlich auch selbstverständlich, dass sie ihrer neugewonnenen Freundin den Namen jenes einen Verehrer, nicht länger vorenthalten wollte. Sie trat noch etwas näher heran und flüsterte ihr schließlich seinen Namen zu. „Er heißt Tiberius Lepidus und ist Pontifex.“ Das war´s dann auch schon, was sie über ihn wusste. Gleichwohl hatte sie aber natürlich auch keinerlei Intentionen, den Tiberius tatsächlich in ihrer nähere Wahl zu sehen. Hier ging es lediglich ums gegenseitige Imponieren. -
"Das ist in der Tat schade, dass man irgendwann eine Entscheidung treffen muss", stimmte Prisca Domitilla zu und im Gedanken fügte sie an: Sofern man in der glücklichen Lage ist, selbst zu entscheiden ... und man nicht einfach im Interesse der Familie mit einem Mann zwangsverheiratet wurde. Prisca wünschte es Domitilla jedenfalls, dass sie ihren Traummann würde selbst wählen dürfen, da sie die Flavia mittlerweile ziemlich sympathisch fand. Ja, denn aus der kleinen verzogenen Göre von damals war in der Tat eine junge hübsche Frau geworden. Eine, die auch mal locker und ungezwungen kicherte (so wie eben), anstatt immer nur hochnäsig durch die Gegend zu stolzieren wie manch andere junge Zicken.
"Oh ein Tiberer?! Und Pontifex ist er auch!", hauchte Prisca anerkennend als sie nun den Namen des einen Verehrers erfuhr. Nun erhielt der Unbekannte in ihrer Nähe also einen Namen und Prisca überlegte inwieweit dieser Tiberer wohl mit Ahala verwandt wäre. Ich muss Ahala mal bei Gelegenheit fragen, wer genau das ist und woher genau er stammt, entschied sie kurzerhand, denn Domitilla´s Verehrer war ihr bei den Tibereren zumindest noch nie näher aufgefallen. Und an ein solch markantes Männergesicht hätte sie sich bestimmt erinnert: "Hmmm, wenn ich ihn mir so ansehe, ...oh jaaa, der würde mir durchaus auch gefallen. Solltest du dich also für den Anderen entscheiden und den Tiberer frei geben, so sag mir doch bitte Bescheid, ja?"
Diese "kleine" Neckerei konnte sich Prisca nicht verkneifen und verschmitzt grinsend zwinkerte sie Domitilla dabei zu. Ganz ohne Hintergedanken und natürlich ohne böse Absichten, im Gegensatz zu manch anderer Heiratskandidatin auf dieser Feier, die Domitilla diesen Mann liebend gerne abspenstig machen würde. So wie Lucrezia Fabiosa zum Beispiel, die ihre Augen ebenfalls auffällig oft auf den Tiberer heftete und die keine Gelegenheit unversucht ließ, um sich in das Blickfeld der anwesenden Männer zu "drängen". Die Fabiosa war ihrem Stand nach selbstverständlich keine ernst zunehmende Konkurrenz für eine echte Flavia auch was das Aussehen betraf, so sah Domitilla um Klassen besser aus. Jedoch neigten Männer mitunter schnell dazu sich auf ein unverbindliches Abenteuer mit einer Frau einzulassen, wenn sich eine Gelegenheit dazu bot und mehr noch, wenn sich eine Frau derart "willig" und aufreizend gab, wie Lucrezia es gerade tat. Da spielten Stand, Aussehen und Familienplanung mitunter kurzzeitig eine eher untergeordnete Rolle, was wiederum sehr zum Leidwesen der (potenziellen) Gattin bei trug.
Männer eben. Pah! ... So ein billiges Flittchen, rümpfte Prisca verächtlich die Nase über die junge Fabiosa, ohne es jedoch offen anzusprechen da sie davon ausging, dass Domitilla ebenfalls genügend Beobachtungsgabe besaß um zu erkennen, wo die übrigen anwesenden Damen Roms überall ihre Augen hatten:"Und wie heißt nun der andere Verehrer, von dem du vorhin gesprochen hast? … Es ist aber nicht zufällig jemand aus meiner Familie?", wollte Prisca stattdessen nun auch den zweiten Namen erfahren, wobei sie nicht ernsthaft glaubte, dass es sich bei diesem Kandidaten um einen Aurelier handelte. ...
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Sim-Off: Sorry, hab's total verschwitzt.
„Doch mal ganz unter uns..,“ begann sie dann ganz bedeutungsschwanger der Aurelia zuzuflüstern. „eigentlich habe ich meine Wahl bereits getroffen!“ Dann folgte ein zuversichtliches Lächeln. Oh ja, Domitilla war sich ihrer Sache ganz sicher. Schon als Kind hatte sie gewusst, was sie wollte. Und nicht nur das, im Laufe der Zeit hatte sie Mittel und Wege gefunden, wie sie auch bekam, was sie wollte. Drum machte sie sich gar keine Sorgen darum, ihr Vater könne gegen ihren Traummann entscheiden. Im Prinzip hatte sie mit dem Claudius alles richtig gemacht: Er kam aus einer altehrwürdigen Familie, er war vermögend und na ja, wenn man ihm etwas auf die Sprünge half, wurde aus ihm vielleicht auch noch ein Politiker.
Den Tiberius konnte Domitilla also getrost an Prisca abtreten. Schließlich schwärmte sie ja so sehr von ihm. Er war ja auch recht ansehnlich. Mit „ihrem“ Claudius aber konnte er nicht mithalten! Aber nun hatte sie die Aurelia nur noch neugieriger gemacht mit ihren Andeutungen und den noch verheißungsvolleren Bemerkungen. Nun wollte sie sie auch nicht länger auf die Folter spannen. „Nein, leider nicht,“ antwortete sie unschuldig lächelnd auf Priscas Frage. Leider ist gut! Mein Ex-Schwager und ich? Igitt! Sie glaubt doch nicht, ich würde mich an Nigrinas abgelegtem Ex ranschmeißen!?
„Nein, es ist ein Claudius!“, fuhr sie schließlich strahlend fort. Wenn die Aurelia nun genau hinsah, konnte sie den Glanz in Domitillas Augen erkennen. Ja, der Claudier war der wahre Verehrer der jungen Flavia. Alles andere war lediglich Fassade gewesen. Dennoch fühlte es sich für eine junge Frau, wie es Domitilla eben war, gut an, von den männlichen Vertretern ihres Standes wahrgenommen zu werden. Aber davon konnte die Aurelia bestimmt bereits ein Liedchen singen. Ob sie sich irgendwann wieder vermählen wollte? So alt war sie ja noch gar nicht. Nun, das sie ja so vertraut miteinander waren, hielt die Flavia nichts mehr, die Aurelia prompt danach zu fragen.
„Aber sag mit Prisca, wie steht es mit dir? Gedenkst du dich eventuell auch wieder zu vermählen?“ Nun ja, diese Frage war ja fast schon eine Spur zu direkt gewesen. Andererseits hatte die Flavia auch ihrerseits einige private Geheimnisse anvertraut. Ihr Neffe Scato wäre doch ein passendes Gegenstück zu ihr. Dann könnte Prisca wieder hier wohnen, dachte Domitilla in einem Anfall infantiler Gefühlsduselei. Nun, da sie sich ja so gut verstanden... -
Zitat
Original von Flavia Domitilla
Sim-Off: Kein Problem
"Ach wirklich? …, horchte Prisca auf und sie neigte das Haupt etwas zu Domitilla, um das Geflüsterte besser verstehen zu können. Der Tiberuis war also gar nicht ihr Favorit? Noch einmal warf Prisca einen verstohlenen Blick hinüber zu dem Besagten und sie fragte sich gerade, wer wohl der Andere sein mochte, als sie auch schon den Namen des Auserkorenen zugeflüstert bekam. "Ein Claudius!", echote Prisca den Namen leise und ein verschmitztes Grinsen huschte über ihre Lippen, als sie den Glanz in Domitillas Augen bemerkte. Na der scheint es ihr wirklich angetan zu haben, wenn mich nicht alles täuscht, musste Prisca unwillkürlich an die Zeit zurück denken, als sie zum ersten Mal mit der Männerwelt in Berührung gekommen war. Da hatte es so einige Kandidaten gegeben, bei denen Prisca regelmäßig dahin geschmolzen war, wann immer sie jenen auf irgend einer Feier begegnet war.
Doch diese Zeit lag lange hinter ihr und mittlerweile hatte sich vieles verändert. So auch die Maßstäbe, mit denen Prisca die Männer verglich, wie auch ihre Erwartungshaltung an jene wenige Auserkorene, die es in die engere Wahl schafften, wobei Prisca hier durchaus zwischen "dem Mann fürs Leben" und "dem Mann für gewisse Stunden" unterschied - ja nachdem in welcher Stimmung sie sich gerade fühlte.
Die Frage ihrer Freundin zielte natürlich eindeutig auf den Mann fürs Leben ab, der zweifellos schwerer zu finden war, da er viel mehr Kriterien zu erfüllen hatte als Einer, der lediglich für ein kurzzeitiges Abenteuer herhalten musste.
"Natürlich gedenke ich, mich wieder zu vermählen. Dazu bin ich per Gesetz ja verpflichtet. Aber erst einmal muss ich einen passenden Mann finden, der mir gefällt und das ist gar nicht so leicht bei der Auswahl, die Rom zu bieten hat", entgegnete Prisca mit einem Augenzwinkern zu Domitilla. Ob die Auswahl nun "groß" oder eher "bescheiden" war, ließ Prisca einfach mal offen, denn in jedem Fall fiele ihr die Wahl schwer: "Umso besser, dass ich mich heute hier ein wenig umsehen kann und vielleicht finde ich ja den Einen oder Anderen, den ich in die engere Wahl ziehen kann. … Aber sag, du und der Claudius? Eine Verbindung zwischen euren Familien wäre politisch mit Sicherheit sehr bedeutend! Hast du denn schon mit deinem Vater darüber gesprochen?", erkundigte sich Prisca ganz unbefangen bei Domitilla über den Stand der Dinge, denn wenn ihr der Claudius wirklich gefiel, dann sollte sie besser alles dafür tun, dass sie ihn auch bekäme. Nicht, dass ihr Vater bereits ganz andere Pläne hat und Domitilla am Ende vor vollendete Tatsachen gestellt wird … Wie schnell sowas gehen kann, sollte Prisca in nicht allzu ferner Zukunft am eigenen Leib erfahren. Aber noch war die Welt in Ordnung - so wie sie war - und das Angebot an potenziellen Ehemännern für beide reichlich vorhanden ...
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