Sie wollte ihn küssen? Dafür gab es drei mögliche Erklärungen.
Erstens: Sie fand ihn noch schlimmer als jeden Frosch und war felsenfest von Hamiris Sieg überzeugt.
Zweitens: Sie fand den Frosch viel schlimmer als ihn und wollte lieber nur einen kleinen Einsatz bringen.
Drittens: Das alles hatte mit dem Frosch nichts zu tun und aus einem Atticus unbekannten Grund brauchte sie eine Ausrede, um ihn küssen zu können. Warum auch immer sie das wollte.
Natürlich war es im Gespräch mit seinen Freunden so, dass er schon hunderte von Mädchen geküsst und mit mindestens einem Dutzend geschlafen hatte. Natürlich wusste er in solchen Gesprächen ganz genau, was die Mädchen so wollten und er war – genau wie alle anderen – der Traum deren schlafloser Nächte. Aber doch nicht in der Realität! Er hatte doch keine Ahnung, warum das weibliche Geschlecht die Dinge tat, die es tat, und was irgendjemanden dazu brachte, einen anderen küssen zu wollen. Wenn er hier und jetzt also auf die Lösung dieser uralten Menschheitsfrage 'Was will eine Frau eigentlich?' gefunden hatte, würde er wenigstens auch gerne wissen, wie die Antwort lautete.
So oder so hatte er aber keine Antworten, nur noch mehr Fragen. Aber wenigstens hatte er einen passenden Kommentar: “Quak!“ Verschmitzt zwinkerte er ihr einmal zu und schaute gebannt auf das Geschehen beim Rennen. “Und das war einer von den drei neuen Fahrern. Ich kann die aber nicht so gut auseinanderhalten.“ Auch wenn er nun insgeheim hoffte, dieser Fahrer würde nun tatsächlich gewinnen. Oder einer der beiden Goldenen, die dahinter kamen. Dann hätte keiner von ihnen beiden gewonnen, und sein erster nicht-erfundener Kuss wäre noch ein wenig aufgeschoben.