Was lest ihr denn so?

  • Ich lese hauptsächlich Fantasyromane von wechselnder Qualität, wo die Belgariad von David Eddings sowie der Corum&Elric-Zyklus von Michael Moorcock oder die Black Jewels Saga von Anne Bishop zu meinen Favoriten zählen.


    Ich mag auch historische Romane wie zb. von Philippa Gregory oder Ken Follett ganz gern. Darüber hinaus habe ich so gut wie alle Romane von Terry Pratchett und recht viel von Stephen King. Vor allem die Dark Tower Reihe hab ich schon mehrfach durchgekaut. 😊


    Sachbücher lese ich privat nicht zur Entspannung...das ist mir zu trocken selbst bei Themen, die mich sehr interessieren. In sowas stecke ich nur meine Nase, wenn es unbedingt notwendig ist für ein Projekt oder eine Recherche.

  • Und wie gefallen euch diese Bücher? Gut oder ein Griff ins Klo?

    Bei dem Waltraud Lewin - Buch bin ich mir unschlüssig. Mich stören die Sachfehler, doch mir gefallen die Charaktere. Am liebsten wäre mir, die Autorin würde das Buch nochmal schreiben.


    Das Brevitate Vitae mag ich auch, und auch die Briefe über Ethik an Lucilius.


    Die Prinzen von Amber hätte ich gern als Hörbuch, aber so alte Sachen werden selten vertont.

    Meintest du die "Die Chroniken von Amber. Band 1-5" mit Lesungen mit Stefan Kaminski?

    https://www.medimops.de/roger-…udio-cd-M03742403664.html

  • Ich müßte noch etwas davon ergänzen, doch soweit fast vollständig:


    (Wiki Link)

    Marcus Didius Falco


    Die Bücher der Reihe bauen lose aufeinander auf, vor allem was die privaten Beziehungen betrifft. Sehr gut lesbar, viel Witz und Humor, in sich stimmig.

    Bei jedem Band eine kurze Übersicht der vorkommenden Charaktere, die sehr (schwarz-)humorig ist.

    Die Zeit ist soweit stimmig dargestellt, ebenfalls die sozialen Problematiken. Die Charaktere machen auch keine abrupten Wechsel von Buch zu Buch, sondern folgen einer nachvollziehbaren Entwicklung.


    Kann ich immer wieder lesen, sind auch keine so dicken Bücher, so ca 450/550 Seiten. So 2, 3 Tage gute Unterhaltung je Buch.


    Aktuell "de bello iudaico" von Fl' Iosephus an der einen Hand und "Die Reiter Roms", Junkelmann an der anderen. Ansonsten halt mal etwas zwischendurch, wie die Metamorphoses.

  • Sachbücher :Habe zum Geburtstag von Catherine Nixey :Heiliger Zorn - Wie die frühen Christen die Antike zerstörten, München 2017, geschenkt bekommen. Bin gespannt.

    Sozusagen die Gegenthese zu Frank Thiess"Das Reich der Dämonen " von 1941, der meinte, da wäre nicht mehr viel zu zerstören gewesen, da sich die Römer durch schlechte Regierungen und Misswirtschaft schon selbst heruntergewirtschaftet hatten .


    Wie gesagt, noch nicht damit angefangen.

  • Der Titel! :D


    Halte uns gern auf dem Laufenden darüber, wie fundiert du es empfindest. Die These höre ich nicht zum ersten Mal; die Christen hätten laut mancher Meinungen unter anderem die allgemeine Weltuntergangsstimmung während der damals wütenden Pestepedemien geschickt propagandistisch für sich nutzbar gemacht.

  • Sachbücher :Habe zum Geburtstag von Catherine Nixey :Heiliger Zorn - Wie die frühen Christen die Antike zerstörten, München 2017, geschenkt bekommen. Bin gespannt.

    Sozusagen die Gegenthese zu Frank Thiess"Das Reich der Dämonen " von 1941, der [...]

    Soll nicht schlecht sein, nur nichts für Monotheisten.

    Steht bei mir auf der Kauf-Liste.

  • Stöver, der Autor, hat ein ganzes Geflecht von Personen in verschiedenen Buchreihen, die alle in der römischen Welt spielen. Und "Die Römer - Taktiker der Macht", ein Sachbuch, ist auch von ihm

    Ich mag Quintus besonders gern, spoilere aber nicht. =)

  • Stöver, der Autor, hat ein ganzes Geflecht von Personen in verschiedenen Buchreihen, die alle in der römischen Welt spielen. Und "Die Römer - Taktiker der Macht", ein Sachbuch, ist auch von ihm

    Ich mag Quintus besonders gern, spoilere aber nicht. =)

    Danke für den Tipp, ich hatte das Buch per Zufall entdeckt und mir gegönnt :)

  • :Habe zum Geburtstag von Catherine Nixey :Heiliger Zorn - Wie die frühen Christen die Antike zerstörten, München 2017, geschenkt bekommen.


    Der Titel! :D


    Halte uns gern auf dem Laufenden darüber, wie fundiert du es empfindest. Die These höre ich nicht zum ersten Mal; die Christen hätten laut mancher Meinungen unter anderem die allgemeine Weltuntergangsstimmung während der damals wütenden Pestepedemien geschickt propagandistisch für sich nutzbar gemacht.

    Das Buch von Nixey ist ein antichristliches Pamphlet. Und das soll es auch sein, denn sie schreibt im Vorwort, es gäbe genügend prochristliche Bücher, die die herrschende Religion verteidigen. Sie möchte dazu explizit ein Gegengewicht schaffen.

    Interessant sind die Zahlen über die Anzahl der Märtyrer, anscheinend wurde ihre Anzahl propagandistisch übertrieben.

    Deprimierend die zahlreichen Zerstörungen, die durch fanatische Banden und teilweise auch durch die Staatsmacht angerichtet wurden, wie die restlose Zerstörung des Serapeum und der dem angeschlossenen Bibliothek in Alexandria, und die der klassischen Werke. Ich wusste auch nicht, dass eine solch hohe Anzahl von Philosophen oder Priestern der antiken Religion gefoltert oder getötet wurde, nachdem man erst clandestin versuchte, den Lehrbetrieb aufrecht zu erhalten.

    Ein wenig habe ich vermisst, dass obwohl sich die Autorin sich darüber echauffiert, dass die alten Götter zu "Dämonen" herabgewürdigt wurde, nicht auf den Bedeutungswandel des Wortes daímōn, das ja durchaus positiv konnotiert war, eingegangen wurde.

    Ebenso wenig auf den späteren Beitrag von Byzanz; dort wurde die klassische Bildung trotz Christentum nämlich nicht verachtet, das scheint ein Phänomen der westlichen "Lateiner" gewesen zu sein.

    Ansonsten, es ist eigentlich kein wissenschaftliches Buch, liest sich flüssig und informativ.

  • Zitat

    Interessant sind die Zahlen über die Anzahl der Märtyrer, anscheinend wurde ihre Anzahl propagandistisch übertrieben.

    Natürlich wurde sie das.


    Erst vor wenigen Tagen die Geschichte von Epicharis gelesen, weil eine Spielerin sich hier so nannte. Niemand kann sich heimlich, während man auf einem von Wächtern getragenen Stuhl sitzt, obendrein mit ausgerenkten Gliedern, heimlich seine Unterbekleidung abnehmen, daraus eine Halsschlinge bauen sich und auf seinem Stuhl erhängen, ohne dass die Wächter, die diesen Stuhl tragen, all das merken. Bitte, das ist lächerlich, fast schon eine Parodie.


    Gebildete Menschen nehmen solche Dinge hoffentlich als Gleichnisse wahr, als Lehrgeschichten, und nicht als historische Fakten. Insbesondere, wenn Tacitus als Autor genannt wird, der für die fantasievolle Ausgestaltung seiner Annalen bekannt ist.

  • Niemand kann sich heimlich, während man auf einem von Wächtern getragenen Stuhl sitzt, obendrein mit ausgerenkten Gliedern, heimlich seine Unterbekleidung abnehmen, daraus eine Halsschlinge bauen sich und auf seinem Stuhl erhängen, ohne dass die Wächter, die diesen Stuhl tragen, all das merken. Bitte, das ist lächerlich, fast schon eine Parodie.

    Mein erster Gedanke war, dass die Wächter die Frau umgebracht haben ( Bestochen? Im Auftrag? Vielleicht sogar aus Mitleid), und dann diese Geschichte berichteten.

    "Sklave oder Freigelassener, der sich für seinen Herren foltern und töten lässt" ist auch ein literarischer Topos der Römer, wie "böser Kaiser, der Inzest begeht"

  • Auf den Suizid eines Gefangenen folgt in Rom die Todesstrafe für seine Wächter, ergo unwahrscheinliche Variante. Da wären sie sogar mit der Wahrheit besser gefahren, wenn es denn eine gäbe, wobei ich die Geschichte für vollkommen frei erfunden halte, da sie sich vollständig aus Symbolen und Archetypen speist. Dass es sich bei solchen Dingen um literarische Topoi handelt, ist ein wichtiger Hinweis von dir und weist in die gleiche Richtung, in welche ich solche Geschichten einordne ... wohlwollend betrachtet als Lehrgeschichten, weniger wohlwollend als Propaganda.

  • Ich habe mir aus dem Bücherschrank (wieder) ein Buch vorgenommen, dass in Spanien und Italien sehr beliebt für den Lateinunterricht ist, obwohl die Methode ein Däne :weissnix: namens Hans Henning Ørberg entwickelt hat.


    Es heißt "Lingua Latina per se ilustrata" Pars I Familia Romana und ist ein einsprachiges Lehrwerk. Das Konzept ist so, dass man sich vorstellen kann, man sei ein Peregrinus, kommt nach Rom, hört die Leute reden und lernt so Latein als lebendige Sprache. Das heißt, im Unterschied zur Schule, soll man wirklich aktiv sprechen.

  • Die Reihe "Rivers of London", aktuell "What Abigail did that summer" da ich in interner Chronologie lese.

    Es geht um einen Zauberlehrling im aktiven Polizeidienst im modernen London (2012 und weiter). Mit zeitgenössischen Witzchen und viel flair.

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    KLIENT - HERIUS CLAUDIUS MENECRATES

    TIRO FORI - HERIUS CLAUDIUS MENECRATES

    SODALIS - FACTIO ALBATA



  • Derzeit ist es Hermann Hesses Glasperlenspiel, das seit einer gefühlten Ewigkeit in meinem Regal stand. Im Grunde geht es um einen ganz der Wissenssuche verschriebenen Orden, der sich hierbei in einem Spiel, das alle Wissenschaften und Künste miteinander verbindet, verloren hat. Man verfolgt das Leben des letzten Spielleiters aus den Augen seiner Bewunderer nach seinem Tod. Der Spielleiter genoss die vita contemplativa zwar, wurde aber zunehmend kritischer gegenüber der Abschottung des Ordens vom Rest der Welt. Die Perspektiven auf Wissenssuche sind auch in unserer Zeit mMn noch aktuell, wobei mich va die "Ära des Feuilleton" zum Schmunzeln brachte...^^


    Ansonsten noch "Fundamental Chess Openings" von Paul van der Steeren. Ist mehr eine Art Metabuch, das einem die Gedankengänge hinter den Zügen gängiger Schacheröffnungen erklären will und Parallelen wie Unterschiede herausarbeitet. Die "Lore" um das Glasperlenspiel scheint mir auch ein wenig inspiriert von dem Drumherum der Schachwelt, weshalb sich gelegentlich interessante Parallelen auftun.^^


    Nach dem Glasperlenspiel geht es wieder zurück in die Antike.^^

  • Mal wieder: "In eisige Höhen" von Jon Krakauer (wahre Geschichte).


    Krakauer war bei einer der größten Katastrophen am Mount Everest dabei. In vielen Kulturen glaubt man, dass die Berge der Sitz der Götter seien oder dass die Berge selbst Götter wären. In diesem Jahr waren die Opfer, die der höchste Berg der Erde forderte, besonders hoch. Die Ursachen dafür sind bis heute umstritten. Neben der atmosphärischen Umgebungsbeschreibung gefallen mir Krakauers lebendigen Charakterzeichnungen der beteiligten Menschen, von denen jeder seine ganz eigene Bürde mit sich trägt, um sie am Berg abzustreifen und freiwillig gegen die des erbarmungslosen Berges zu tauschen.


    Wem das Buch zu lang ist, dem empfehle ich die Verfilmung "Everest", die sich akribisch an die überlieferten Ereignisse hält und deren Entwicklerteam eng mit den Überlebenden zusammenarbeitete. Das Einzige, was mir am Film weniger gefällt als am Buch (vom naturgemäß geringeren Detailgrad her abgesehen), ist der Umstand, dass die Sherpas so weit in den Hintergrund rücken, deren wichtige Rolle für die beiden beleuchteten kommerziellen Expeditionen an der Stelle verkannt wird und die während der Katastrophe ebenso viele Opfer zu beklagen hatten. Ansonsten ist der Film sehr gut recherchiert und umgesetzt, die Bergsteiger tragen sogar die gleichen Mützen wie die Teilnehmer der damaligen Expedition.

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