Io Saturnalia! Goldenes Zeitalter! - Bankett und Gelage, Glücksspiel und Tanz, Genuss und Exzess

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    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    Tolmides grinste etwas geheimnisvoll als sich der Germanicus zu ihm gesellte, die beiden verband eine geschäftliche Beziehung, eine sehr diskrete geschäftliche Beziehung, sodass das jetzige geplauder Vergnügen und Tarnung zugleich war..
    "Nun meine Mädchen sind für dieses opulente Fest geladen worden. Es könnte durchaus schlechter laufen." entgegnete Tolmides ebenso diskret während seine Augen weiterhin auf dem Geschehen verharrten, "Ich hoffe doch deine Geschäfte verlaufen ähnlich zufriedenstellend?" fragte er nun wieder etwas weniger leise nach und legte auch den Blick auf sein Gegenüber.

  • Severus war sich unsicher gewesen, ob er die Einladung des Decimers hatte annehmen sollen. Allerdings waren die Alternativen nicht besser gewesen. Eine anonyme Feier in einer der Tabernae? Auf keinen Fall. Und allein zu Hause rumzusitzen, während sogar die Sklaven unterwegs waren, war mit Abstand die schlechteste Variante. Also hatte er sich zurechtgemacht und war der Einladung gefolgt. Das Essen war gut und üppig gewesen, ganz ungewöhnlich für Severus, der normalerweile nur recht kärglich zu essen pflegte, die Getränke flossen in Strömen, womit der Helvetier allerdings weniger Probleme hatte, da er doch einiges vertrug. Und auch die Unterhaltung, die die Decimer, deren gesellschaftliche Bedeutung Severus erst jetzt in ihrem gesamten Ausmaß bewusst wurde, boten, konnte sich sehen lassen.


    Nach den ersten Programmpunkten wollte Severus schon aufstehen, doch hielt ihn eine der Schönheiten ab, die die Decimer für diesen Abend gemietet hatten. Eine junge syrische Frau, etwa in seinem Alter, vielleicht etwas jünger, hatte es sich im Triclinium neben ihm bequem gemacht und hörte gar nicht damit auf, ihn zu bezirzen. Allerdings merkte Severus schnell, dass sie weniger für interessante Gespräche offen war, als für andere Dinge. Hätte sie nicht andere Vorzüge gehabt und hätte er sich nicht genau so amüsieren wollen, er wäre schon früher aufgestanden. So ließ er sich von der der jungen Frau ein bisschen hnig um den Mund schmieren, fütterte sie dann und wann den glasierten Früchten, die immer mal wieder gereicht wurden, konnte sich dann aber doch noch von ihr lösen. Aus dem Augenwinkel nahm er mit einem Schmunzeln zu Kenntnis, dass sie sich gleich dem nächsten Mann an den Hals warf, während er selbst mit einem gefüllten Becher hinaus ins Atrium trat, wo die Luft nicht nur besser, sondern auch etwas kühler war, was ihm gut tat.


    Im Atrium blickte er sich erstmal um. Unglücklicherweise kannte er niemanden hier. Gut, den Decimer kannte er, wobei er dessen Nähe jetzt nicht unbedingt aktiv suchte, und er hatte auch gehört, dass Plinia Chryosgona hier sei, doch hatte er sie noch nicht gesehen. Stattdessen blieb sein Blick auf den Tänzerinnen hängen, die mit ihren lasziven Bewegungen, eine magische Anziehungskraft ausübten. Doch hatte er sich grade erst zu Genüge von einer von ihnen unterhalten lassen und der Abend war auch noch lang genug, dass er sich später noch einer von ihnen widmen konnte. Jetzt dürstete es ihn nach neuen Bekanntschaften.

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    Original von Manius Flavius Gracchus


    Gracchus, Scato und vor allem: Prisca.
    Unangenehm war das Wort das Scato als erstes in den Sinn kam als dieser Abend begonnen hatte, sicher, die Ereignisse in Pyrgi lagen nun schon etwas zurück und die Ehe seines Onkels mit eben jener Aurelia war auch schon länger geschlossen und dennoch hatte sich der junge Flavius bis zum heutigen Abend nicht unbedingt um eine Normalisierung der Beziehungen bemüht. Aber es gab kein zurück und sein Onkel hatte praktisch auf seine Anwesenheit bestanden, sodass genug Rebensaft fließen musste damit Scato auf andere Gedanken kam.
    Das Essen war herrlich gewesen, vor allem im Hause von Angehörigen des Plebs hätte Scato das in dieser Form nicht erwartet, und nach dem siebten und letzten Gang, und ebenso viel Wein, wenn dieser auch verdünnt war, war der gute Quaestor schon etwas angewärmt sodass ihn auch die Anwesenheit seiner, naja, Tante, wenig störte.


    Die Worte seines Onkels jedoch vermochte er noch immer mit einer Prise zu viel ernst zu genießen, er hatte ja keine Ahnung was Scato für Ambitionen hatte, welche Pläne und Ziele! Doch ehe er formellen Protest einlegen konnte reichte ihm eine leicht bekleidete Dame bereits einen weiteren Becher und er ergab sich seinem Schicksal, "Ich versuche es zu beherzigen Onkel. Doch um meine Gedanken zu zerstreuen bedarf es noch ein wenig mehr des Weines."
    Kurz ließ er sich zu einem Scherz hinreißen bevor er einen Schluck aus seinem Becher trank. Eine goldene Nymphe auf seinem Schoß, der Wein ließ diese Vorstellung verlockend klingen, aber noch hatte er die Pragmatik nicht zu verdrängen vermocht.

  • Man soll die fest ja bekanntlich feiern wie sie fallen. Aber ich muss zugeben, dass mich das ganze hier doch etwas... nun ja ängstigt ist wohl das falsche Wort – trifft aber im Kern wohl das was gerade in mir vorging. In den Jahren zuvor hatte ich eben jene Tage unter meines gleichen verbracht und nun war ich hier und feierte die Saturnalien mit ihm und seiner ganzen Familie und so wie es aussah mit halb Rom.
    Ich stand wie immer bei derlei Anlässen im Hintergrund und beobachtete die Anwesenden. Und man sollte es nicht glauben, ich erblickte doch tatsächlichen ein mir bekanntes Gesicht.
    „Helvetius richtig?“ Fragte ich den Mann, von dem ich mir zumindest fast ganz sicher war, das wir den selben Kurs der Philosophie besuchten. Sei Blick hing an den Tänzerinen. Ich lächelte, ja das hatten diese Frauen drauf. „Ich kenne eine, wenn die tanzt, dann gibt es kein halten mehr.“ Morrigan – verdammt ich hatte mich viel zu lange nicht bei meiner guten Freundin gemeldet. Aber monemt wer er hier vielleicht sogar mit dem... „Bist du mit einem gewissen Helvetius Varus verwandt? Wenn ja, dann hast du sie bestimmt schon das ein oder anderen Mal gesehen.“ Zumindest hatte ich gehört, das Morrigan ständig bei dem Helvetius ein und aus ging.

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    Original von Caius Flavius Scato und Aulus Iunius Avianus


    Mit einem schelmischen Zwinkern hielt Gracchus das Mädchen, welches bereits zum nächsten Becher weitergehen wollte, kurzerhand auf.
    “Du hörst es holde Goldene aus einem fernen Zeitalter, noch ein wenig mehr des Weines brau'ht der junge Mann, um seine tristen Gedanken zu zerstreuen! Geselle dich also zu ihm und schenke nur reichlich ein, wenn sein Becher leer ist! “
    Zu Scato gewandt hob er sein eigenen Becher, dessen tönerne Form ein faunisches Gesicht zierte.
    “Wusstest du, dass dein Onkel Marcus Aristides nahezu auf jeder Saturnalien..feier zum rex bibendi gekürt wurde? Du musst dich schon ein wenig mehr anstrengen, um ihn in den Schatten zu stellen.“
    Kurz durchzog ein melancholischer Zug seinen Blick in Erinnerung an jene Tage, gefolgt indes von einem klandestinen Schmunzeln, denn zweifelsohne übertraf Aristides just in diesem Moment im fernen Baiae jeden einzelnen der Gäste dieser Feierlichkeit. Im Gedanken an seinen Vetter trank er einen Schluck auf dessen Wohl.
    “Allfällig sollten wir nach all dem Essen unseren Geist ein wenig inner..vieren. Wie wäre es mit einem saturnischen Rätsel?“
    Er blickte durch die Runde am Tisch, welche neben Prisca und Scato auch Iunius Avianus inkludierte, dann hob er seine Hand, um anzudeuten, dass er ein solches im Sinne hatte.
    “Es ist gewaltiger als Iuppiter Optimus Maximus und destruierender als Pluto selbst. Die Armen haben es reichlich, die Glücklichen be..gehren es. Und wer es isst, der geht daran zugrunde. Was ist es?“

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

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    Original von Borkan


    Erst eine Stimme brachte ihn dazu, sich von den verführerischen Bewegungen der tanzenden Mädchen zu lösen. Severus blickte sich um und sah ein ihm bekanntes Gesicht. Zumindest wusste er, dass er das Gesicht von irgendwoher kannte, auch wenn er ihm jetzt auf Anhieb keinen Namen zuordnen konnte. Der junge Mann jedenfalls kannte seinen Namen, oder zumindest seinen nomen gentile, was ein untrügliches Zeichen dafür war, dass sie sich mindestens einmal begegnet waren. Ja, richtig. Helvetius Severus. Aber für heute Abend können wir gern bei Severus bleiben. Schließlich waren an den Saturnalia ohnehin alle Regeln außer Kraft gesetzt - wobei er daran zweifelte, ob die Patrizer, von denen einige anwesend waren, das genauso sahen. Dennoch blieb er distanziert, denn er war sich unsicher, mit wem er es zu tun


    Währenddessen überlegte Severus weiter, wer sein Gegenüber war, der mittlerweile ebenfalls einen Blick auf die Tänzerinnen geworfen hatte und davon erzählte, dass er eine regelrechte Künstlerin in dieser Disziplin kannte. Severus musste grinsen, denn die Mädchen hier im Atrium konnten sich schon sehen lassen und schienen ihr "Handwerk" bestens zu beherrschen. Dann aber fiel ihm ein, woher er das Gesicht kannte: Es war der junge Mann, der den Decimer zu dem Epikureerzirkel begleitet hatte. Wie war gleich sein Name? Irgendwas mit B... Brocchus? Buca? Nein, es war irgendwas fremdländisches, dem Aussehen des Mannes nach aus dem Osten, aus Asia oder sogar noch weiter östlich... Ach, wäre sein Namensgedächtnis nur ein bisschen besser Nun, wenn deine... Freundin so gut ist, sollte ich sie mal kennen lernen. Erneut grinste Severus, dieses Mal ab anzüglich, und prostete seinem Gegenüber zu. (Hatte der überhaupt was zu trinken dabei? Wenn nicht musste schleunigst was her.)


    Dann aber wechselte der Mann erneut das Thema und Severus war für einen Augenblick versucht, sich einfach umzudrehen und zu gehen. Helvetius Varus gehörte in diesem Haus mit Sicherheit zu den unangenehmsten Gesprächsthemen, zumal der decimische Gardetribun noch vor ein paar Wochen nicht nur vor dessen, sondern auch vor der Tür der Casa Helvetia Esquilina, die Severus teilweise bewohnte, und hatte kräftig Radau gemacht, um sich mit eben jenem Varus zu messen. Nicht direkt. Er ist aber ein Cousin mütterlicherseits meines Cousin Helvetius Commodus. Daher kenne ich ihn auch nicht wirklich gut. Das wiederum war wahr, denn Severus hatte diesen Varus gefühlt einmal gesehen und hatte dabei nicht mal ein paar Worte mit ihm gewechselt. Commodus kannte ihn besser, ja, er lebte ja sogar in dessen Haus. Für Severus indes war er letztlich nur ein Verwandter eines Verwandten und Mitglied seiner Gens, was ihm andererseits aber auch eine gewisse Loyalität sicherte. Ich kann daher auch nicht behaupten, dass ich seine Bekanntschaften kenne. beendete Severus seinerseits das Thema und kam stattdessen auf die Expertin zu sprechen.


    Wo kann ich denn diese... Spezialistin finden? Offenbar ist sie ja einen Besuch wert. Severus hatte bislang nicht die Zeit gehabt, sich abseits der Arbeit zu amüsieren. Vielleicht konnte er das aber noch ändern.

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    Original von Marcus Decimus Scipio: "Natürlich komme ich gerne mit dir mit. Allerdings sehe ich hier nun keine 'wichtige' Person die ich dir unbedingt vorstellen müsste, von den wenigen die ich selbst kenne. Ich kann dir nur mit einem Centurio der Urbaner dienen, aber den lernst du sicherlich eh noch kennen."


    Wenn Chrysogona gedacht hatte, dass Scipio mehr Gäste kannte als sie, hatte sich die Medica wohl getäuscht. Immerhin erkannte sei Marcus Helvetius Severus. Er war ins Gespräch vertieft mit Serapios Freund Borkan. Der kleine Kreis der Philosophieinteressierten. Chrysogona wollte nicht stören, sie lächelte Borkan und Severus nur grüßend zu.
    Dann entdeckte sie eine sehr hübsche junge Frau in Serapios Nähe. Chrysogona wandte sich an Scipio.
    "Ist das die Verlobte von Serapio? Ich habe sie noch nicht persönlich kennengelernt. Du vermutlich schon, oder? Magst du uns bekannt machen?"

  • Suchend schaute sich Scipio um und entdeckte Valentina, natürlich wie immer bestens gekleidet (selbst für diesen Anlass) und ebenfalls wie immer äußerst gutaussehend. Serapio hatte schon einen sehr guten Fang gemacht, das musste man ihm lassen.
    "Ja das ist sie." Er zeigte kurz auf einen weiteren Mann, in der Nähe von Valentina. "Und der Mann dort ist Iunius Avianus, Centurio der Urbaner. Du wirst ihn sicher ab und an begegnen wenn du im Palast zugange bist."


    Dann sucht der junge Decimer weitere Gesichter die ihm bekannt vorkamen und entdeckte Primus gemeinsam mit... wow wer war denn das? Eine bildhübsche junge Dame, etwa in seinem Alter. Na die würde er ihm aber auf jeden Fall mal vorstellen müssen, aber zuerst einmal kam Valentina an die Reihe. Vorsichtig nahm Scipio Chrysogonas Hand, er wollte sie in der Menge nicht verlieren, und ging mit ihr in Richtung Valentina, während er noch auf Primus einging.
    "Der junge Mann da hinten ist Purdentius Primus, der Stiefsohn von Livianus. Wenn du mich fragst ein komischer Kerl mit seltsamen Sichtweisen, aber ich denke mal er wird auch noch reifer im Kopf und dann seinen Weg gehen."


    Endlich kamen sie bei Valentina an und der junge Decimer machten die beiden Damen bekannt. "Io Saturnalia Valentina. Wie ich gehört habe kennst du Plinia Chrysogona noch nicht, aber ich gehe davon aus dass Serapio sie bereits mehr als einmal erwähnt hat. Sie ist die Medica des Imperators."


    Sim-Off:

    Ich gehe davon aus dass Valentina und Scipio sich bereits mehrfach gesehen haben und kennen, alles andere wäre schon komisch

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    Original von Manius Flavius Gracchus
    ..."Was meinst du, meine liebe Prisca, was könnte unserem jungen Scato hier ein wenig die ernst..haften Gedanken an Politik und Pfli'ht austreiben? Womöglich eine von diesen goldfarbenen Nymphen auf seinem Schoße?"...


    Prisca trug dem Anlass entsprechend ein etwas freizügiger gestaltetes Kleid aus feinster weißer Seide, welches in fließenden Bahnen kunstvoll um ihren Körper geschlungen worden war. Ein roter Rubin fungierte hierbei als besonderer Hingucker, welcher den Nabel der ausgesparten Bauchpartie zierte und somit tief blicken ließ. Dazu das schwarz glänzende Haar in Schneckenform hochgesteckt, das Gesicht dezent geschminkt … alles sollte perfekt sein, so wie immer … doch wozu der ganze Aufwand??...


    Bei allen Göttern! Wo bin ich da nur hinein geraten?, hatte Prisca regelrecht einen stummen Schrei ausgestoßen als sie erkennen musste, in welchen Höllenschlund sie da hinein geraten war. Wobei sie damit nicht das lasterhafte Gelage meinte (an dem sie durchaus Gefallen finden mochte), sondern vielmehr die Lokalität an sich. Die Casa Decima war (mal abgesehen von Plutos Totenreich) wohl der letzte Ort auf Erden, den Prisca freiwillig betreten hätte und der Grund dafür war ihrem Gemahl sehr wohl bekannt. Er muss den Verstand verloren haben, oder warum hat er mir verschwiegen, dass dieses Fest ausgerechnet hier stattfindet? Prisca konnte Gracchus´ Beweggründe nicht nach vollziehen und hätten sie sich nicht gerade in aller Öffentlichkeit befunden, dann …ja dann hätte sie ihm mit ziemlicher Sicherheit eine riesen Szene gemacht.


    Aber gut, das könnte sie später immer noch nachholen. Jetzt galt es erstmal das Beste aus der Situation zu machen. Ich könnte ihn einfach stehen lassen und gehen … Doch hätte man ihr dies wiederum als "zickiges" Verhalten vorgeworfen, insbesondere da Scato Zeuge gewesen wäre. Ja, ausgerechnet Scato, mit dem sie seit einer gefühlten Ewigkeit kaum mehr als drei Worte gewechselt hatte. Also blieb Prisca nichts anderes übrig als weiterhin eine gut gespielte Miene zum bösen Spiel zu machen und die brave Ehefrau zu mimen. Brav? Warum eigentlich brav? So wie sich das Gelage hier zu entwickeln schien, müsste sie nicht mal große Diskretion und Sorgfalt walten lassen um sich zu amüsieren, genauso wenig, wie sie sich Gedanken um ihren Gemahl machen müsste - oder?


    Ach sieh mal an. Mit genügend Wein intus, findet er sogar an Frauen Gefallen. Vielleicht sollte ich mich auch mal goldfarben anmalen und ihm auf den Schoß springen?! In memoriam an die Geschehnisse in der Hochzeitsnacht konnte Prisca sich diesen sarkastischen Gedanken nicht verkneifen, während sie auf Gracchus´ schlüpfrige Bemerkung hin gespielt kichernd erwiderte: "Dies zu beurteilen fällt mir schwer, liebster Gemahl, da ich seine Vorlieben leider nicht kenne … ganz im Gegensatz zu den deinen." Den Nachsatz sprach Prisca bewusst so leise, dass dieser vom Geräuschpegel des Umfeldes verschluckt wurde und nur das kurz aufflammende Funkeln, in ihren Augen, mochte das Lippenbekenntnis verraten.


    Sei´s drum … Dank der Ansage ihres Mannes müsste Prisca sich eh nicht hinter Lügen verstecken. Zumindest so lange nicht, wie ich die nötige Diskretion und Sorgfalt walten lasse, na dann auf ins Getümmel! Diesem Vorsatz folgend ließ Prisca ihren Blick über die anwesenden Männer schweifen. Oh ja! Da waren schon einige "Prachtexemplare" darunter, bei denen sie ganz spontan schwach würde. Aber auch manch weiblicher Gast zog Priscas Interesse an, wobei sie kurzzeitig glaubte - zwischen all den Gesichtern - ausgerechnet das ihrer Cousine Drusilla ausgemacht zu haben. Täusche ich mich? So musste es sein, denn Drusilla wäre doch nie ohne ein Wort zu sagen, einfach hierhergekommen, oder doch …?

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    Original von Aulus Iunius Avianus
    Vom Dessert brachte Avianus kaum noch etwas hinunter. Bei den Göttern, wenn das so weiter ging, würde man ihn nach Hause tragen müssen. Er ließ vom Essen ab, nippte stattdessen weiter am Wein und betrachtete die Mädchen, die der Bordellbesitzer, dieser Tolmides, mitgebracht hatte. Gar keine blöde Idee … bessere Werbung gabs vermutlich nicht. Und zu verachten waren sie auch nicht, nein, auf gar keinen Fall, dachte er sich, als er sie weiterhin über den Rand des Bechers hinweg musterte. Dabei blieb es dann aber auch, er hatte ja seine noch um einiges hübschere Ehefrau.
    Zweifellos hatten die Decimer ein berauschendes Fest organisiert, welches er sich glücklicherweise nicht entgehen ließ. Hier und da hatte er schon die Möglichkeit genutzt, ein paar interessante Gespräche zu führen, und mit Sicherheit würden sich noch mehr Gelegenheiten bieten, die Speisen waren köstlich und der Wein ebenso - von dem er eventuell schon ein kleines bisschen zu viel getrunken hatte. Kurz gesagt: Er amüsierte sich prächtig.



    Die ersten Saturnalien in Freiheit! Sibel hatte diese Zeit des Jahres schon immer gemocht. Doch in diesem Jahr war sie etwas ganz Besonderes. Auch wenn sich inzwischen ihre Schwangerschaft kaum mehr verbergen ließ und es nur noch wenige Wochen bis zur Niederkunft waren, ließ sie es sich nicht nehmen, ihren Gatten zu der Festivität der Decimer zu begleiten.
    Dort erwartete sie eine illustre Gesellschaft. Doch heute waren alle gleich und so schob sie schnell die eventuell vorhandenen Bedenken beiseite und gab sich dem Glanz der Feierlichkeiten hin. Sibel musste sich nicht mehr verstecken. Erst recht nicht mehr seitdem sie verheiratet war.

    Soweit es ihr Zustand zuließ, erfreute sie sich an den Annehmlichkeiten die ihr auf dem Fest zuteilwurden, schließlich war sie nicht jeden Tag zu Gast im Hause des Vorgesetzten ihres Mannes. Und auch Avianus schien sich richtig gut zu amüsieren. Dennoch musste sie sich keine Sorgen machen, als der sich für einen kurzen Augenblick jenen leichten Mädchen zugewandt hatte, die keinerlei Zweifel offen ließen, welchem Gewerbe sie angehörten. Schauen war schließlich erlaubt, solange es nur beim Schauen blieb. Doch ihr Ehemann wusste ihre Anmut zu schätzen und ließ die Lupae Lupae sein.
    Zu gerne hätte sie auch ein wenig Wein getrunken, doch die Vernunft gebot es, dies zu unterlassen. Schließlich gab es auch andere Möglichkeiten, sich zu vergnügen.

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    Original von Manius Flavius Gracchus


    Durch den Vorschlag des Flaviers wurde seine Aufmerksamkeit wieder weg von den hübschen Mädchen und zurück zur mehr oder weniger heiteren Gesellschaft an seinem Tisch gelenkt. "Wie?", fragte Avianus erst ein wenig verpeilt, ließ dann endlich den Becher sinken und lachte, leicht angeheitert wie er war, leise auf, wegen seiner eigenen kurzzeitigen, geistigen Abwesenheit. "Ein Rätsel? Eine gute Idee", meinte er dann lächelnd. Ein wenig Unterhaltung und Denkarbeit schadete nie.
    … Gewaltiger als Iuppiter Optimus Maximus und destruierender als Pluto selbst. Die Armen haben es reichlich, die Glücklichen begehren es. Und wer es isst, der geht daran zugrunde … Grübelnd saß er da, blickte zu seiner Frau, die sich vielleicht auch zu Wort melden wollte, und glaubte, die Lösung bereits zu kennen. Wenn man die Hinweise nicht einzeln betrachtete, sondern verband und, was am wichtigsten war, ganz simpel dachte, war es im Grunde kinderleicht. Was könnten Arme essen, was ihnen das Leben kosten würde? Was begehrte ein Glücklicher, was ein Armer hatte? Und gab es überhaupt etwas Mächtigeres als die Götter? Ein einfaches Ding, ein Gegenstand, konnte es dadurch schon einmal nicht sein, auch keine Person, etwas Abstraktes also. Und welche abstrakte Sache war essbar, aber tödlich? Keine.
    Kurz räusperte er sich, wissend lächelnd, und bemühte sich, trotz der Wirkung des Alkohols in der Gegenwart der Patrizier elegantere Sätze zu formulieren als noch zuvor:
    "Der wichtigste Hinweis scheint mir der erste zu sein. Denn welche weltliche Sache soll mächtiger sein als die Götter selbst?", warf er seine Gedanken in die Runde ohne die Antwort direkt zu verraten.

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    Original von Tolmides



    Danke der Nachfrage antwortete der Germanicer recht fröhlich, nebenbei schaute er sich um meinstens aber das Buffet im Auge habend.


    War die Eröffnung so zielführend wie du es geplant hast? Konnte leider nicht erscheinen da andere Geschäfte dringenst erledigt werden sollten.


    Jetzt war Aculeo etwas abgelenkt. Zuerst nahm er aus dem Augenwinkel Valentina wahr. Ein kurzer Ruck mit dem Kopf in ihre Richtung erleichterte ihn den Blick enorm und kurz winkte er ihr zu.


    Gleich darauf erblickte er auch die Aurelierin. Prisca war in Begleitung erschienen was in Aculeo ein kleines Staunen aufsteigen ließ. Hatte sie nun auch jemanden gefunden. Auch wenn er sich sicherer darüber dass sie es nicht sehen würde nickte und lächelte er ihr zu.


    Ist wirklich eine Überraschung wer hier heute erscheint. meinte er mit erstaunten Unterton Wie sieht es mit dir aus, Tolimedes? Ebenfalls in Begleiung oder doch allen?

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    Original von Marcus Decimus Livianus


    Ihr Stiefsohn hatte sich wirklich viel einfallen lassen und ganz offensichtlich nicht an den Attraktionen gespart. Das Essen allein war schon imposant gewesen. Eine Speisefolge, die wirklich wenig Vergleichbares zu finden wusste. Nun versuchten sie sich von dem vielen Essen zu erholen. Sie selbst hatte sich versucht zurückzuhalten. Vespa wusste, dass sie sonst in den nächsten Tagen einige Probleme mir ihrem Bauch haben würde. Dennoch fühlte sie sich vollgestopft und in diesem Moment sehr faul. Sie war gerade sehr froh, dass sie sich für die etwas weitere Tunika entschieden hatte, die im griechischen Stil gehalten war. Da wurde der Bauch nicht so eingezwängt. Ihre Haare waren kunstvoll aufgesteckt worden. Dies hatte zur Folge, dass sie unheimlich aufpassen musste das nicht durch eine unbedachte Bewegung zu ruinieren. Auf der Kline war schon mal ein guter Ort das Kunstwerk in relativer Sicherheit zu wissen. Nachdem ein Teil des Unterhaltungsprogramms dann wieder weitergezogen war, wandte sich ihr Mann an sie. Vespa lächelte ihn an als er seine Worte an sie richtete.


    „Das ist dann die Frage ob wir sie häufiger stattfinden lassen sollte, damit du dich besser daran gewöhnen kannst oder du das nächste Mal ein wenig Zurückhaltung an den Tag legst.“


    Auch wenn vielleicht ein kleine Belehrung oder ein kleiner Vorwurf mitschwingen mochte, so war es nicht wirklich so gemeint. Es sollte ein ausgelassener Abend werden. Dennoch konnte sie gerade nicht anders.


    „Ja, da hat er sich wirklich richtig ins Zeug gelegt. Eine wunderbare Feier.“


    Seine Worte zauberten ihr sofort ein Lächeln auf die Lippen. Sie schien in diesem Moment noch ein wenig mehr zu strahlen als sonst. Er griff nach ihrer Hand und sie blickte kurz auf diese ehe sie Livianus wieder ansah.


    „Vielen Dank und es freut mich sehr, dass ich auch heute wieder deinen Geschmack getroffen habe.“


    Sie hauchte ihm einen züchtigen Kuss auf die Wange.


    „Mich freut es auch, dass wir gemeinsam an dieser Feier teilnehmen können und auch so viele von der Familie und die Freunde da sind. Es ist wirklich schön. Auch einfach mal die ganzen Pflichten für den Moment vergessen zu können.“


    Davon hatten sie ja beide einige. Wieder lächelte sie ihn an und ließ nach einem kurzen Moment den Blick über die Gäste schweifen, die sich in der Nähe befanden. Es waren so viele Leute gekommen. Wirklich beeindruckend. Dann griff sie nach ihrem Becher mit dem Wein und trank einen Schluck davon.

  • Lässig auf der Kline ausgestreckt, in einer Hand den Kelch, in der anderen das Dessert, mal in diese, mal in jene Richtung plaudernd und scherzend, ließ ich es mir gut gehen. Wohin ich auch sah, allenthalben amüsierten sich die Gäste, und sogar mein Vater und meine hochvornehme Stiefmutter schienen ihren Spaß zu haben – sehr gut!
    Nur in die eine Richtung... die Richtung in der Manius... mit der Harpyie in weiß... Platz genommen hatten... da konnte ich nicht so richtig hinsehen. Nur verstohlen schlich sich von Zeit zu Zeit mein Blick dahin... so aus den Augenwinkeln... und zog sich sogleich wieder zaghaft zurück.
    Ach. Das war so... verkehrt.


    Valentina warnte mich fröhlich vor dem Platzen. Da lag allerdings ein Korn Wahrheit darin.
    "Ja wen? Ich weiß auch nicht? Den Schönsten würde ich sagen."
    Das wäre dann wohl Borkan. Wo der wieder steckte? Ich sah mich nach ihm um, dachte zuerst er habe sich wieder einmal unsichtbar gemacht, erblickte ihn schließlich die Tänzerinnen betrachtend, und im Gespräch mit dem helvetischen Freund der Philosophie.
    "Ach übrigens, Dives hat abgesagt, weil er noch in Trauer ist. Ich hatte schon so überlegt deswegen, als ich ihn eingeladen habe, aber dann dachte ich mir, es ist die beste Ablenkung. Naja."
    Gerade schritt einer der goldfarbenen Diener herum, reichte Erfrischungen, und über muskulösen Schenkeln zeichnete sich seine perfekte Rückseite reizvoll durch den halbdurchsichtigen Stoff ab. Besonders als er sich herab zu den Klinen beugte. Ich war ja nicht so, und wollte ja allen was bieten, und hatte darum auch eine Menge Kurtisanen engagiert – unter anderem von dem eleganten Zuhälter, der gerade mit Germanicus Aculeo plauderte – aber eben nicht nur, sondern natürlich auch männliche Prostituierte. So wie dieser holde Jüngling. Es waren schließlich Saturnalien!


    "Hier probier mal!"
    Grinsend hielt ich Valentina den Spieß mit den köstlichen Siebenschläfern in Mohn vor die Nase und führte sie damit in Versuchung.
    "Wetze deine spöttische Zunge lieber an diesen zarten Happen als deinem armen Verlobten!" neckte ich sie und schwärmte: "Ich mag das ganz besonders, wenn die zarten kleinen Knöchlein so zwischen den Zähnen zerknuspern!"



    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/151227/plvczjoc.png]| Der Possenreißer...
    ...kam in den Raum gewatschelt, ein kleiner Mann in schreiend bunten Kleidern, mit einer Maske angetan, deren Züge in dem grotesken, schon fast unheimlichen Zerrbild des Lachens erstarrt waren.
    "Aaah!" lobte er den Wein, mit Kennergestik einen Kelch gegen das Licht haltend, "Was für ein herrlicher Rebensaft, er erinnert mich an den Aminaia-Wein des Scholastikos!"
    Und quirlig, seine Geschichte zugleich lebhaft darstellend, begann er zu erzählen:
    "Ein Bekannter von mir, Scholastikos seines Zeichens, hatte sich nämlich ein Fäßchen kostbarsten Aminaia-Wein erworben. Er versiegelte es sorgsam, und bettete es in seinen Weinkeller, um es dort behütet ruhen zu lassen, für eine ganz besondere Gelegenheit.
    Sein Sklave jedoch, ein nichtsnutziger Galgenschwengel, hatte ein Gelüst nach dem wunderbaren Tropfen gefasst. Er schlich sich in den Keller... Dort bohrte er heimlich still und leise ein Loch unten in das Fass und nahm sich von dem Wein. Immer wieder. Ja, was für ein Galgenstrick!
    Als aber der Scholastikos bemerkte, dass der Wein immer weniger wurde, da wunderte er sich, ja ganz perplex war er. So dass ich zu ihm sagte: 'Mein lieber Freund, schau doch einmal nach, ob nicht unten angezapft worden ist.'
    Da aber entgegnete mir der Scholastikos: 'Dummkopf! Nicht unten fehlt ein Teil sondern oben!!"

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

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    Oirginal von Aulus Iunius Avianus und Manius Flavius Gracchus


    Da der Wein ja nun für sie in unerreichbarer Ferne war, obwohl direkt vor ihr eine Kanne des edlen Rebensaftes stand, lenkte sie sich lieber damit ab, den übrigen Gästen dabei zuzusehen, wie sie sich amüsierten. Als sie ihre Blicke schweifen ließ, stach ihr alsbald ein Mann ins Auge, der ihr auf seltsame Art und Weise bekannt vorkam. Woher sie ihn nur kannte, fragte sie sich ständig und die Frage wurde schon bald zur Qual. Denn irgendetwas sagte ihr, dass es nichts Gutes war, was sie mit ihm verband. Letztendlich dämmerte es ihr schließlich, während ihre Augen immer noch auf den gut gekleideten Mann mit dem auffallend hübschen Gesicht regelrecht festgehaftet waren. Es waren inzwischen einige Jahre vergangen, seit sie ihm und seinen Begleitern in der kleinem Taberna im Trans Tiberim begegnet war, in der sie gelebt und gearbeitet hatte. An jenem Abend, an dem sie kurze Zeit später in die Fänge der Urbaner gerauten war, die sie als vermeintliche Anhängerin der Christianer verhaftet hatten. Schnell löste sich wieder ihr Blick von ihm und sie zwang sich, in die entgegengesetzte Richtung zu schauen. Wenn sie ihn erkannt hatte, konnte auch er genauso sie wieder erkennen, dachte sie zumindest. Und noch schlimmer, vielleicht war ja auch sein Begleiter von damals heute hier zugegen. Um nichts in der Welt wollte sie ihm noch einmal begegnen!


    Stattdessen zog sie es vor, dem Tischgespräch zu lauschen. Dies war im Augenblick sicher die beste Ablenkung, zumal einer ihrer Tischnachbarn mit einem Rätsel aufwartete. Im Grunde war Sibel nie gut im Lösen von Rätseln gewesen. Womöglich weil sie selten über den Luxus verfügt hatte, ausgiebig darüber nachzudenken. Doch nun, an diesem Abend schien auch das sich geändert zu haben. Also tat sie es ihrem Ehemann gleich und widmete sich eben jenes saturnischen Rätsels, welches der Patrizier, der mit an ihrem Tisch lag, anbrachte. Gewaltiger als Iuppiter Optimus Maximus… und destruierender als Pluto selbst… destruierend? Die Armen haben es reichlich, die Glücklichen begehren es. Und wer es isst, der geht daran zugrunde… Im Stillen sann sie immer wieder darüber nach, ging jedem einzelnen Hinweis immer und immer wieder nach. Letztendlich lieferte Avianus die Antwort, ohne es direkt auszusprechen. „Nichts,“ antwortete sie und war scheinbar über sich selbst überrascht, da sie sich bislang wenig (oder eigentlich gar nicht) an der Unterhaltung am Tisch beteiligt hatte. Nichts ist größer als die Götter. Nichts haben die Armen reichlich und ebenso nichts begehren die, die glücklich sind… und wer nichts isst, der geht daran zugrunde.“ In gewisser Weise konnte sie da aus Erfahrung sprechen.

  • Scato hatte tatsächlich scharf über das Rätsel seines Onkels nachgedacht, es half ihm dabei sich von Prisca abzulenken, und von dem ganzen Trubel welcher ihm mit wenig Wein einfach nicht geheuer war. Je mehr Rebensaft jedoch seinen Bauch füllte, desto besser fühlte er sich, doch auf des Rätsels Lösung kam er dennoch nicht, bis eine ihm gänzlich unbekannte Frau etwas tatsächlich äußerst logisches Aussprach. Nichts. Er blickte überrascht vom Rand seines Bechers auf und schaute seinen Onkel an, er selbst war von der Lösung weit entfernt gewesen denn in einem Leben im Überfluss kamen die Worte "Nicht" und "Nichts" eher selten vor.
    "Hört hört! Nun Onkel, ich denke die Dame hat des Rätsels Lösung gefunden, oder irrt sie sich vielleicht doch?" stieß Scato fröhlich aus und überspielte damit seinen angekratzten Ehrgeiz welcher sich bis hin zu kleinen Dingen wie diesen zog. Ein verstohlener Blick legte sich auf Prisca bevor er sich wieder seinem Becher widmete, auch wenn die Gedanken an die Politik langsam weniger spezifisch wurden.

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    Original von Paullus Germanicus Aculeo


    "Es kamen eine interessante Persönlichkeiten." antwortete Tolmides vielsagend. 'Interessant' schloss 'Wichtig' nicht unbedingt mit ein, aber meistens warteten die reicheren ja ab um von ihren Klienten oder Angestellten Empfehlungen zu erhalten.
    "Die Geschäfte laufen gut, du kannst dich bald über den Lohn deiner Investition freuen mein Freund." fuhr er fort und schaute durch die Menge, dort entdeckte er einen jungen Burschen, Decimus Scipio, welcher ebenfalls schon den Weg zu ihm gefunden hatte.
    "Der junge Decimus dort hatte auch schon einmal die Ehre. Ein aufgeweckter Bursche, mit einem Hang zum Starrsinn." scherzte Tolmides, nach allem was man so hörte lag dies wohl am decimischen Blut.


    Auf die Frage nach der Begleitung blickte Tolmides zu seinen Damen, "Ich habe viele Begleitungen, und keine. Im Gegensatz zu den vielen Römern hier habe ich jedoch den Vorteil dass meine Begleitungen mich nicht sitzen lassen können." scherzte Tolmides und meinte es dennoch bitterernst. Sollte eine Dame meinen Reißaus zu nehmen, würde er seine Finger um ihren schönen Hals legen.

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    Original von Prisca, Avianus, Sibel und Scato


    Mit einem Nicken und einem pikaresken Lächeln um die Lippen quittierte Gracchus die Worte Avianus', schien dieser doch bereits auf der richtigen Spur, indes kam augenscheinlich seine Begleiterin ihm mit der Antwort vorweg.
    "Ausgezei'hnet! Nichts ist in der Tat des Rätsels Lösung! Nun, wie es mir scheint bedingt der scharfsinnige Ver..stand dieser Gesellschaft ein etwas diffizileres Rätsel."
    Da es dem Flavier bereits auf der Zunge lag, fügte er dies auch sogleich an:
    "Er schläft tief verborgen in einem steinernen Haus, eine eherne Waffe fordert ihn heraus. Unscheinbar klein und schwach kann jeder Atemzug ihn be..zwingen, selbst der Tropfen des Regens kann ihn verschlingen. Doch wä'hst er durch seinen gierige Fraß empor tritt aus ihm der schlimmste Feind der Stadt hervor."
    Während das Rätsel seine Wirkung entfaltete ließ Gracchus beiläufig seinen Blick durch den Raum schweifen, blieb einen Moment hier an den fein geschwungenen Lippen eines markanten Gesichtes hängen, schweifte da über einen athletischen Körper hinweg, und visierte dort das ebenmäßige Antlitz eines fremdländischen jungen Mannes, ehedem er unwillkürlich sich an jenen Tisch hin verirrte, an welchem Serapio lag - neben einer jungen Frau, welcher er neckisch einen Spieß andiente. Er schien nicht unglücklich mit seiner Verlobten - ganz im Gegenteil. Aus zusammengekniffenen Augen visierte der Flavier die übrigen Gäste um diesen Tisch auf der Suche nach einem Manne, welcher den Namen Borkan verdiente - ein homo novus zweifelsohne, allfällig aus Raetia oder Noricum stammend, groß und muskulös, doch eher grobschlächtig und plumb in seiner Art (obgleich dies selbstredend in keinem Falle zu Faustus' exquisitem Geschmack mochte passen, doch ein Mann, der nicht nur den Namen Borkan trug, sondern Faustus in seinen verderbten Bann hatte geschlagen, konnte schlechterdings kein Adonis sein). Er fand keinen solchen Mann, doch zweifelsohne war er irgendwo unter den Anwesenden. Mit einem unterdrückten Seufzen wandte Gracchus sich wieder seinem Weinbecher zu. Er hätte die Einladung nicht annehmen sollen, er hätte zuhause bleiben und gemeinsam mit Scato die Vorräte des flavischen Weinkellers dezimieren sollen. Was nur hatte er erwartet? Eine Wiederholung der unvergesslichen Meditrinaliennacht, in welcher alles begonnen hatte? Sein Blick fiel auf Priscas' Hand, glitt von dort ihren Arm entlang zu ihrem Antlitz - Aphrodites Tochter gleich lag sie neben ihm, eine Augenweide welche jedem Mann die Sinne musste rauben. Eingehend betrachtete er ihre Rundungen, den Schwung ihrer vollen Lippen, ihre makellose, helle Haut und ihr perfektes Ebenmaß. Allfällig sollte er noch einmal Meister Fasiri aufsuchen. Oder den Göttern ein Opfer bringen. Einen Tempel für Cupido bauen. Eine Wallfahrt unternehmen zum Heiligtum des Eros nach Athenae. Das mare internum austrinken. Vorerst indes begnügte er sich damit, seinen Becher erneut zu leeren. Dieser überaus süffige Wein würde ihm zweifelsohne an diesem Abend noch zum Verhängnis werden.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

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    Original von Marcus Decimus Scipio und Faustus Decimus Serapio


    Auf die Bemerkung ihres Zukünftigen, dass sie sich einfach den Schönsten zum heiraten raussuchen sollte, wenn er hier zerbersten würde, zog Valentina eine Augenbraue nach oben. "Soll ich schon mal eine Vorauswahl treffen?" Konterte sie dann und aß eine der Früchte obwohl sie glaubte auch bald platzen zu müssen.
    Serapio ließ den Blick schweifen und so tat sie es. Aculeo sah zu ihr hinüber und sie nickte ihm zu. Schön, wenn er sich hier amüsieren konnte.
    Dann hörte sie Serapio erzählen, dass Dives abgesagt hatte.
    "Das ist natürlich schade aber verständlich. Es war dennoch richtig, dass du ihn eingeladen hast."
    Da hielt er ihr auch schon einen Siebenschläfer vor die Nase und Valentina biss vorsichtig davon ab. Spöttische Zunge! Das würde er später schon noch zurück bekommen und wer hier arm war musste auch erst noch geklärt werden. Aber sie nahm es ihm nicht übel, heute war feiern angesagt, da durfte es auch mal etwas turbulenter zugehen. Der Possenreiser ergriff das Wort und gerade als es sich Valentina auf ihrer Kline gemütlich machen wollte, trat Marcus Decimus Scipio zu ihr. Im Schlepptau den Gast der Familie.


    "Io Saturnalia Scipio. Du hast recht, wir hatten noch nicht die Gelegenheit uns persönlich kennen zu lernen aber in der Tat habe ich bereits viel über den Gast der Familie gehört."
    Sie schenkte Plinia Chrysogona ein freundliches, wenn auch etwas angeheitertes Lächeln.
    "Dann wollen wir mal hoffen, dass deine Dienste nicht oft in Anspruch genommen werden müssen."

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    Original von Manius Flavius Gracchus, Iunia Sibel und Caius Flavius Scato


    "Nicht nur hübsch ist sie, meine Frau, nein, klug auch noch", schmeichelte er Sibel fröhlich grinsend. Und noch so viele Dinge mehr, fügte Avianus in Gedanken hinzu. Bescheiden, liebevoll, großzügig ... Wie angenehm es doch war, sie einfach mitbringen zu können, wohin auch immer er ging, und wie gut sie sich noch dazu einlebte. Trotz ihres inzwischen unübersehbaren Bauches hatte sie ihn begleiten wollen und schien das Fest zu genießen, so glaubte er jedenfalls. Dass sie beim Anblick mancher der Anwesenden ganz und gar nicht entspannt war, entging ihm vollkommen und er war ohnehin überzeugt, sie würde es ihn wissen lassen, falls sie sich nicht wohl fühlte.
    "Ein steinernes Haus … ein Berg? Felsen? Schlimmster Feind der Stadt … hmhmhm", dachte er laut über das nächste Rätsel nach und gönnte sich noch einen Schluck Wein. "Hat es irgendetwas mit dem Vesuv oder dergleichen zu tun? Dann ergeben aber das unscheinbar und schwach keinen Sinn." Nachdenklich blickte er in den Becher, fand aber logischerweise auch dort keine Antwort, dann noch immer grübelnd zu Sibel und musste sich irgendwann eingestehen, dass er die Lösung ganz so schnell nicht finden würde. Vermutlich dachte er viel zu kompliziert. "Ich gebe zu, ich weiß es nicht."
    Dieses kleine Geständnis hielt ihn selbstverständlich nicht davon ab, sich weiter den Kopf wegen des Rätsels zu zerbrechen, während er ein weiteres Mal die restlichen Gäste beobachtete. Selbstverständlich waren ein paar bekannte Gesichter anwesend. Germanicus Aculeo, den er in letzter Zeit überall sah, Decimus Serapio, Tolmides, der seine schönsten Weiber mitgebracht hatte … und der Praefectus Urbi. Bei dessen Anblick stellte der Iunius sogleich den Weinbecher ab. Unbedingt wollte er mit ihm noch ein paar Worte wechseln, möglichst ohne dabei zu lallen. Er wandte sich an seine Liebste: "Ich werde nachher noch kurz den Praefectus Decimus Livianus sprechen … falls er die Zeit erübrigen möchte. Was hältst du davon, mich zu begleiten?"
    Oh, vermutlich hielt sie es für eine absolut fabelhafte Idee! Seine sichtlich schwangere, freigelassene Ehefrau sollte einen der mächtigsten Männer des Reiches kennenlernen, etwas Besseres könnte sie sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, dachte er sich mit einer ordentlichen Portion Ironie. Aber natürlich sollte sie mit ihm kommen. Wenn er dem Decimer schon für seine Hilfe bei der Verleihung des Conubiums dankte, sollte seine Frau möglichst dabei sein, wenn sie schon im selben Raum saß.

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