Die Claudisch-Flavische Hochzeit

  • Sie waren wirklich gekommen. Sassia freute sich natürlich außerordentlich, dass das Kaiserpaar ihre Hochzeit krönte. Die Kaiserin hatte ihr Kommen zwar quasi zugesagt. Aber bei dem Kaiserpaar und ihren vielen Terminen konnte man sich ja nie wirklich sicher sein.
    Mit einem Lächeln auf den Lippen schritt sie nun also an Scatos Seite und machte auch ihrerseits dem Kaiserpaar die Aufwartung. „Augustus, Augusta. Welch Freude euch hier begrüßen zu dürfen. Es ist uns eine große Ehre.“ Sagte sie und hoffte, dass sie die richtigen Worte gefunden hatte. Bisher stand sie ja immer nur im Hintergrund, wenn das Kaiserpaar in der Villa Claudia weilte. Ja sie wollte Scato auf keine Fall blamieren, sondern eher an seiner Seite brillieren.

  • Sextus lauschte den leisen Worten und nickte lächelnd dazu. “Gerne. Wobei ich fürchte, dass du als Bräutigam heute sehr eingespannt sein wirst, um allen deinen Gästen gerecht zu werden und es wahrscheinlich kaum Gelegenheit geben wird für einen ausführlichen Plausch über die Zeichen. Falls es sich aber doch ergibt, dann selbstverständlich gerne.“
    Sextus war selbst jetzt zum zweiten Mal verheiratet – wenngleich seine Frau nicht in Rom weilte und wohl auch noch einige Jahre nicht in Rom weilen würde. Momentan war das Mädchen fünfzehn, und Sextus wollte sie erst in seiner Nähe wissen, wenn ihr Brüste gewachsen waren. Dennoch wusste er, wie wenig Zeit einem Mann bei so einer Festivität blieb, und erst recht, wie wenig man Gelegenheit für verschwiegene Vier-Augen-Gespräche man hatte. Allerdings wären die Flavier auch nicht die Flavier, wenn sie einen nicht dann und wann überraschen würden.


    Und damit hatte dann wohl auch der geselligere Teil des Abends begonnen, denn Flavius Scato fragte etwas lauter nun auch nach den anderen Familienmitgliedern. “Ah, ja, meine Nichte Corvina begleitet mich.“ Mit diesen Worten wandte er sich nach dem Mädchen auch um und gab ihr mit einem Wink zu verstehen, dass sie näherkommen und das Brautpaar beglückwünschen konnte. Als sie da war, strich er ihr einmal sanft mit einem noch blutigen Finger ein Stück über die Wange. “Für das Glück“ sagte er dabei nur kurz. Es war allgemein bekannt, dass das Blut von Opfertieren eine besondere, magische Wirkung hatte. Ein so glückverheißendes Tier wie dieses Schaf hier musste also ebenso Glück, Wohlstand und Fruchtbarkeit in seinem Blut tragen, so dass so eine kleine Berührung eine weit verbreitete Geste war. In ein paar Jahrhunderten würde man wohl ähnliches dem Ruß von Schornsteinen nachsagen. Kurz suchte Sextus Blickkontakt mit der Braut, ob ihr das vorausgesagte Glück genügte, oder ob sie ebenfalls mit ein wenig Blut auf ihrer Wange lieber sichergehen wollte. Bräute waren da teilweise unberechenbar, da wollte Sextus nicht ungefragt übergriffig sein.
    “Meine Cousinen wollten, soweit ich weiß, auch noch kommen. Aber mag sein, dass sie sich verspäten“, entschuldigte Sextus sogleich die anderen Familienmitglieder unter seinem Dach. “Aber, wenn ihr mich kurz entschuldigen wollt, werde ich mich kurz umziehen, bevor das Blut noch vollständig an mit trocknet.“

  • Ärgerlich war die Verspätung alle mal, doch sie gehörte nun nicht mehr zu der schnellen Sorte Mensch, auch wenn es ihr über die Maßen schwer fiel, sich das einzugestehen. Immerhin hatten sie nun schon einiges verpasst und es galt sich hier auf der Hochzeit zu orientieren. Der ein oder andere Gast war Maximilla schon ins Auge gesprungen. Als Luna erwähnte, dass das Kaiserpaar schon anwesend war, schwenkten Maximillas Blicke sofort zu diesem hinüber. Vielleicht würde sich die Gelegenheit ergeben, wenigstens mit der Augusta ins Gespräch zu kommen, doch das würde sich zeigen. Noch einmal tastete ihr Augenmerk durch den Raum, auf der Suche nach Verus, doch sie konnte ihn nicht entdecken. “Nun gut,“ erklärte sie dann und griff nach einem der Häppchen auf dem Tablett, welches ihr eine rothaarige Sklavin entgegen hielt. Die Tiberia musterte die Sklavin flüchtig. Eine Rote. Das war doch einmal etwas Seltenes. Dazu eine dunkelblaue Tunika. Wer auch immer dafür verantwortlich war, er hatte Geschmack. Mit einer Handbewegung deutete sie der Sklavin nun an, dass sie nun genug gegessen hatte und sie machte sich auf den Weg hin zum Kaiserpaar, welches im Begriff war, von der Braut begrüßt zu werden. Deren Ankunft hatte sie verpasst, was eigentlich recht schade war, aber so konnte sie wenigstens noch ihre Glückwünsche aussprechen zu einem einflussreichen Ehemann, neben den sie sich nun gesellte. Doch sie würde das Gespräch nicht unterbrechen und warten, bis sie an der Reihe war. Über so viel Takt verfügte sie dann doch noch. “Besorge mir doch etwas zum Trinken, Luna!“ forderte sie dann und deutete noch einmal zu der rotblonden Sklavin mit dem Tablett. “Dieses junge Ding dort drüben wird bestimmt wissen, wo man so etwas auftreiben kann.“

  • Auch Luna beäugte das Treiben. Römische Hochzeitsgebräuche waren ihr gänzlich unbekannt, so dass sie recht interessiert zusah. Das Kaiserpaar hingegen bedachte sie nur mit einem kurzen Blick. Warum sollte sie auch gesteigerte Interesse haben? Sie war eine Sklavin, also waren jene für sie nicht im Fokus. Das natürlich die anwesende Römer um deren Gunst buhlen würden war sonnenklar, denn die konnten sich von einem Gespräch die ein oder andere Förderung oder Hilfe bei dem eigenen Karriereweg erhoffen. Aber natürlich war sie nicht zum Vergnügen hier, das machte Maximilla ihr dann auch sogleich deutlich. „Natürlich Domina.“ Sagte sie und ging zu der rothaarigen Sklavin, die immer noch das Tablett mit den kleinen Happen trug. „Salve, meine Name ist Luna, ich bin Sklavin der Tiberia. Sag wo bekomme ich Wein? Meiner Domina verlangt es danach.“ Das Maximilla keineswegs ihre Domina war ließ sie hier völlig außer acht. Sie begleitete die etwas verschrobene Frau heute, als würde sie dafür Sorge trage, das ihre Wünsche auch vollumfänglich erfüllt wurden.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Scato
    "Augusta, Princeps, es ist uns eine große Ehre und Freude euch heute hier unter unseren Gästen zu wissen. Ich hoffe doch, dass ihr angemessen versorgt werdet und es euch an nichts mangelt?" fragte Scato das Kaiserpaar, bemüht darum die richtige Mischung aus Ehrfurcht und Gastlichkeit zu finden, wobei besonders der letztere Teil ob der ganzen Gardisten etwas schwieriger war als gedacht "Bitte, lasst es uns wissen wenn es einen Wunsch gibt." fügte er also an, da er dem Kaiserpaar nur schwerlich einfach zwei Becher Wein reichen könnte, ohne dass die Prätorianer sofort Wein samt Becher vernichten würden.

    Zitat

    Original von Claudia Sassia
    Mit einem Lächeln auf den Lippen schritt sie nun also an Scatos Seite und machte auch ihrerseits dem Kaiserpaar die Aufwartung. „Augustus, Augusta. Welch Freude euch hier begrüßen zu dürfen. Es ist uns eine große Ehre.“ Sagte sie und hoffte, dass sie die richtigen Worte gefunden hatte. Bisher stand sie ja immer nur im Hintergrund, wenn das Kaiserpaar in der Villa Claudia weilte. Ja sie wollte Scato auf keine Fall blamieren, sondern eher an seiner Seite brillieren.


    Als das Brautpaar sich endlich zu ihnen begab, erntete es ein breites Lächeln des Aquiliers. Der sonst eher harte Senator sah heute wirklich ein bisschen nervös aus und die Braut strahlte. "Meine herzlichsten Glückwunsche euch beiden!" erklärte er zuerst einmal und drückte die Hände der Brautleute. "Selbstverständlich kommen wir, wenn zwei so große Häuser aufs Neue ihr Bündnis erneuern!" Sassia war immerhin die Enkelin des amtierenden Consul.


    Die Frage mit der Versorgung verlangte aber auch nach einer Antwort: "Wir sind hervorragend versorgt, du kannst ganz beruhigt sein." erklärte er deshalb und hob einen Becher, den ihm ein aufmerksamer Diener direkt nach der Ankunft angeboten hatte und den nun einer seiner eigenen Sklaven hielt. "Und euch scheinen die Götter ja auch mit allem zu versorgen, was es für ein glückliches Paar braucht." fügte er dann noch an und blickte in Richtung des Haruspex Primus. Die Prophezeiungen waren ja recht positiv ausgefallen.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ein wirklich segensreicher Zukunftsspruch! Corvina freute sich für das Brautpaar. Was konnte man sich schon mehr wünschen, als Liebe, Gesundheit und ein paar Kinder? Das war weit mehr, als die meisten Frauen ihres Standes bekämen. Corvina konnte nur hoffen, dass wenn sie einmal heiraten würde, ihr Mann sie auch lieben würde, und sie ihn. In ihren Träumen in den letzten Wochen nahm dieser Gedanke immer wieder sogar recht konkrete Formen an, die sie in wachen Momenten sich nicht einzugestehen getraute.


    Ihr Onkel winkte sie heran, und gehorsam kam Corvina näher und bekam noch den Dank der beiden Brautleute an ihren Onkel mit, ebenso wie seine Antwort darauf. Als ihr Onkel sie mit seiner blutigen Hand kurz an der Wange streifte, errötete sie in schüchterner Anmut und lächelte kurz verlegen. Natürlich glaubte auch sie an die Macht des Blutes und den Zauber, der damit übertragen wurde. Allerdings hätte sie sich nie getraut, danach zu fragen.
    Um nicht ganz wie ein dummes Kind dazustehen, erinnerte sich Corvina schließlich an ihre Erziehung und überbrachte auch ihre Glückwünsche. “Salvete, Flavius, Claudia. Ich beglückwünsche euch zu eurer Eheschließung und dem guten Segen, den die Götter hierfür vorhersagen.“
    Gerne hätte Corvina noch ein wenig Plauderei angefügt, aber alles, was ihr einfiel, war, sich nach dem Klienten des Flaviers zu erkundigen. Aber das konnte sie vor ihrem Onkel keinesfalls tun. So blind konnte er nicht sein, diese Frage nicht zu durchschauen oder zumindest einen Argwohn zu entwickeln.
    Allerdings entschuldigte sich der Haruspex auch gleich, um sich umzukleiden, ehe das Blut noch trocknete, und so sah sich Corvina schneller als erwartet allein dem Brautpaar gegenüber. Da musste sie natürlich dann weiter sprechen, um nicht unhöflich zu erscheinen. “Es ist wirklich ein sehr schönes Fest. Ich hoffe, meine Hochzeit wird dereinst wenigstens halb so prächtig. Und es sind auch so viele bekannte Gesichter hier wieder versammelt! Deine Verwandten, werte Claudia, habe ich ja bereits auf dem Fest meines Onkels kurz kennen lernen dürfen, und deine natürlich auch, geehrter Flavius. Deine Klienten sind sicher auch zahlreich erschienen?“ So war die Frage definitiv sehr viel unverfänglicher und sehr viel allgemeiner.

  • Regungslos und mit einem angedeuteten Lächeln auf ihren Lippen hielt Iduna der Maximilla das Tablett entgegen. Und tatsächlich streckte die Römerin ihre Hand aus, um nach einem der Häppchen auf dem Tablett zu angeln. Weiterhin kam kein einziges Geräusch über Idunas Lippen; lediglich als wandelndes Möbelstück fungierte sie auf der Hochzeit ihres Dominus und dieser rothaarigen Schlange. Und eben jene rothaarige Schlange würde von nun an ihre neue Domina sein, durchzuckte es Idunas Gedanken. Etwas was der jungen Cheruskerin so gar nicht schmeckte, auch wenn sie sich ihre Gedanken nicht anmerken ließ. Zum Glück nicht, denn in diesem Augenblick sprach sie eine dunkelhaarige junge Frau an und riss Iduna aus ihren Gedanken. Angestrengt fokussierte sie die ihr Unbekannte und vernahm deren Worte. Ihre Domina wollte etwas zu trinken, nachdem sie vorhin noch selbstgefällig von ihren Häppchen genascht hatte. Und der Rotschopf wusste wo es in der Villa etwas zu trinken gab; wenn nicht sie wer dann, mh? So nickte Iduna kaum merklich und verschwand mit dem mittlerweile leeren Tablett in Richtung der Küche, nur um von dort mit einer Weinkaraffe und einem Trinkgefäß zurück zu kehren. Am Rande der Gesellschaft hielt die flavische Sklavin nach der Maximilla Ausschau und erspähte sie schließlich in der Nähe des Kaiserpaares. Unschlüssig und nervös benetzte Iduna ihre Unterlippe, bevor sie ihre Schritte am Rande der Gesellschaft voran setzte, um sich erneut der Maximilla zu nähern. Dabei geriet die dunkelhaarige junge Frau erneut in ihr Sichtfeld. “Ich habe köstlicheren Wein für Eure Domina.“ War es Idunas Stimmlein welches an Lunas‘ Gehör erklang. “Bitte lass‘ es mich wissen, wenn ich eurer Domina noch etwas gutes tun kann. Die Villa meines Dominus erfüllt jeden Wunsch.“

  • Sim-Off:

    Ich erlaube mir mal den Strang hier zu trennen :)


    "Nun, ich appelliere an dein Erinnerungsvermögen, auf das wir später noch einmal die Möglichkeit erhalten." merkte Scato an, beließ es aber dann dabei, schließlich hatte der Aurelier schon zu verstehen gegeben, dass er sich eine weitere Ausführung in diesem Rahmen nicht so wirklich vorstellen konnte, und Scato hatte natürlich nicht vor, darauf zu beharren.
    Vielmehr widmete sich Scato der herannahenden Aurelia, ein hübsches junges Ding, viel mehr Gedanken erlaubte er sich selbst nicht an seinem Hochzeitstag.
    "Aurelia Corvina, vielen Dank für die Glückwünsche und danke, dass du unsere Einladung angenommen hast." entgegnete Scato und ließ dann Sassia genug Zeit, um ihrerseits zu antworten.
    "Und keine Sorge, ich bin sicher, dass eine Hochzeit der Aurelier den anderen Familien in nichts nachsteht." natürlich war das nicht gänzlich seine Überzeugung, schließlich heirateten heute ja nicht nur irgendwelche Sprösslinge, sondern ein Senator und Enkel einer fast schon legendären Gestalt und die Enkelin des amtierenden Consuls, und dennoch erwähnte er diese Kleinigkeit natürlich nicht.
    Beim Thema Klienten sprach Corvina einen interessanten Punkt an. Wo war eigentlich der Duccius? Scato wunderte sich ein wenig, schließlich war die Hochzeit eines Patrons ja doch eher die Kategorie Pflichttermin, doch eventuell hatte er ihn bislang einfach übersehen.
    "Nun, einige meiner Klienten habe ich bereits gesehen. Ich bin sicher, dass auch sie alle dieses Fest genießen werden. Kennst du einige meiner Klienten?" fragte Scato beiläufig, einige von ihnen waren ja immerhin Patrizier.

  • Sim-Off:

    Das ist mein Stichwort. Ich erlaube mir, an dieser Stelle in den Plot einzutreten, als wäre Callistus schon die ganze Zeit da gewesen. Hatte bisher nur Zeit zum Mitlesen.


    Caius kannte die Villa Flavia, weshalb ihn der Pomp des Hauses nicht mehr überraschte. Auch hatte er die Villa Aurelia bereits festlich geschmückt gesehen. Aber die Ausstaffierung der Villa Flavia anlässlich einer Hochzeit übertraf alles bisher Gesehene. Und es waren so viele Gäste gekommen! Lauter Senatoren, viele davon natürlich patrizischer Herkunft, in Begleitung ihrer erhabenen Familien. Oh, und die vielen schönen Patrizierinnen! Caius hatte das Pech und Glück zugleich, inmitten eines größeren Gästeschwungs die Villa zu betreten, weshalb er irgendwie ohne ordentliche Begrüßung an seinem Patron vorbeigeschoben wurde. Bei seiner Körpergröße war Caius eigentlich nicht zu übersehen, aber einmal im Atrium angekommen, sprachen ihn bereits andere Klienten des Bräutigams an und schon war er erstmal gebunden. Als dann die Braut ankam, war es zu spät für ein Nachholen der Begrüßung.


    Und dann war schon die Opferschau vorbei. Bei Wodans Auge, jetzt musste er sich aber wirklich langsam zeigen. Während der Schlachtung des Schafes hielt Caius sich im Hintergrund, da er in vorderer Reihe bei seinem nordischen Aussehen doch recht viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte. Nun aber befand er, dass es an der Zeit wäre, sich seinem Patron ins Gedächtnis zu rufen. Schnell hatte er also das Brautpaar lokalisiert, das sich gerade mit dem aurelischen Haruspex unterhielt. Und wen sah er da zu seiner Freude? Dessen wunderschöne Nichte, Aurelia Corvina! Natürlich hatte er sich ihren Namen gemerkt. Langsam näherte er sich dem Grüppchen und bevor er heran war, entfernte sich der aurelische Senator. Hoppla. Na, jetzt erst recht.


    Caius kam gerade rechtzeitig, um die letzten Worte seines Patrons zu hören. Ein bisschen aufgeregt war er nun doch, aber es half ja alles nichts. Er konnte ja kaum sprachlos in der Ecke stehen. "Sie kennt jedenfalls einen von ihnen", beantwortete Caius die Frage nach den Klienten mit einem Lächeln. Seitlich trat er zum Brautpaar und Corvina heran, bemüht nicht wie ein Gesprächscrasher aufzutreten, sondern wie eine angenehme Überraschung. "Geschätzter Patron, ich beglückwünsche deine Braut und dich zu den göttlichen Segnungen, die Aurelius verkündete." Er reichte seinem Patron die Hand und adressierte dann auch dessen Braut mit den Worten: "Salve Claudia, du siehst wahrlich bezaubernd aus an diesem Festtag." Etwas galanter als ihrem Bräutigam reichte er auch ihr die Hand. Und schließlich wandte er sich Corvina zu. "Aurelia, welch eine Freude, auch dich wiederzusehen." Auch ihr reichte er die Hand, was er vor Nervosätit beinahe unterlassen hätte aus Angst, etwas falsch zu machen. Daraufhin erwartete er eine Entgegnung seines Patrons in der Hoffnung, nicht zu aufdringlich gewesen zu sein.

  • Die Weissagung des Haruspex Aurelius Lupus ließ ein Schmunzeln auf Gracchus' Lippen erscheinen, war doch Liebe und Leidenschaft nicht unbedingt ein essentieller Bestandteil einer patrizischen Ehe. Selbstredend indes war es, was jedermann auf einer Hochzeit erwartete, und schlussendlich war das Hochzeitsopfer ein Opfer wie jedes andere, bei welchem die wahrhaft brisanten Details entweder dem Eingeweideleser einzig vorenthalten bleiben oder aber später mit dem Opferherrn in stiller Minute geteilt wurden. Als es an der Zeit war dem Brautpaar zu gratulieren fand sich selbstredend auch die flavische Familie um Gracchus und seine Gemahlin, seinen Sohn samt Verlobte Cornelia im Schlepptau, vor diesem ein.
    "Mein lieber Neffe, meine Gratulation und meine besten Wünsche zu deiner Ehe!"
    wandte er sich erstig an Scato, und sodann Claudia Sassia zu.
    "Und auch dir, Claudia, nur die besten Wünsche, glei'hwohl sei willkommen im Kreise unserer Familie! Als Teil der Flavia soll es dir an nichts mangeln,- und wie dem Wohle aller Mitglieder dieses Hauses wird auch deinem Wohle künftig unser aller Bestreben gelten, dessen sei Dir versichert."
    Die Flavia Graccha hatte durch Minors Mutter bereits eine Verbindung zur weitläufigen Familie des Claudius Menecrates, gleichwohl festigte die Ehe Scatos dieses Bündnis nun zwangsläufig ein wenig mehr. Gracchus war durchaus gespannt zu erfahren, welche Reaktionen dies im Senat hatte hervorgerufen, sahen die plebejischen Emporkömmlinge es doch sehr ungern wenn die Bündnisse zwischen den alten patrizischen Geschlechtern sich beständig weiter festigten statt allmählich zu verwässern. Die Erörterung dessen indes war kein Thema für diesen Augenblick.
    "Meine teuerste Gemahlin ist zweifelsohne überaus er..freut über die angenehme Gesellschaft im Hause, nicht wahr, Prisca? Seid ihr beiden denn bereits miteinander bekannt?"
    wandte er sich sodann fragenden Blickes seiner Gattin zu.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • So wie es ausschaute war sie ob ihrer Verspätung im Reigen der Gratulanten für das Brautpaar und in Bezug auf die Nähe des Kaiserpaares zu sich selbst ein wenig ins Hintertreffen geraten. Das gefiel ihr natürlich überhaupt nicht, doch die Schuld dafür lag natürlich bei ihr selbst, weshalb sie dieses Mal auch viel leichter verzeihen konnte. Schnell hatte sie noch Luna zugenickt, die sich nun um etwas Trinkbares für sie bemühen würde. Unterdessen ließ Maximilla ihre Blicke schweifen. Ihren Neffen hatte sie noch immer nicht entdeckt. Dafür aber die Aurelia und Flavius Gracchus. Diesen hatte sie auf Anhieb erkannt und bestimmt würde sich später noch die Gelegenheit ergeben etwaige Bekanntschaften zu schließen oder aufzufrischen. Sie war einfach zu lange fern von Rom gewesen und dieses Rom war seit ihre Jugendjahre doch ein anderes gewesen. Ein anderer Kaiser, andere Gesichter und wie meinte auch ein anderer Geruch. Dass sie hier allein stand passte ihr nun gar nicht, doch sie würde sich noch einen Moment gedulden und abwarten, so lange bis ein Schluck guten Weines ihren Magen wärmte und die leichte Müdigkeit vertrieb, die sich hinter ihren Schläfen aufbauen wollte. Dann aber reckte sie doch den Hals und sah Luna mit diesem roten Sklavenmädchen reden. Ein hübsches Gör, wenn man es genau betrachtete, doch sie war nicht hier um sich über die Dienerschaft anderer Leute Gedanken zu machen, auch wenn sie gerne die Augen und Ohren offen hielt, wo man schmucke und nützliche Sklaven günstig erwerben konnte. Das war schon bei ihrem Hymeas von Vorteil gewesen. Aber nun denn… Luna würde ja hoffentlich hier gleich wieder erscheinen. Ihre Blicke verfinsterten sich ob des Wartens ein wenig.

  • Zitat

    Original von Iduna
    ...Dabei geriet die dunkelhaarige junge Frau erneut in ihr Sichtfeld. “Ich habe köstlicheren Wein für Eure Domina.“ War es Idunas Stimmlein welches an Lunas‘ Gehör erklang. “Bitte lass‘ es mich wissen, wenn ich eurer Domina noch etwas gutes tun kann. Die Villa meines Dominus erfüllt jeden Wunsch.“


    Luna hatte geduldig gewartet während die andere Sklavin ihr Wein für die Tiberia brachte. Ja sie war ob der Wartezeit nicht betrübt. Nein sie hatte diese genutzt um sich ihrerseits umzuschauen. Zum einen sog sie alles in sich auf. Die wirklich gelungene Dekoration. Alles war miteinander abgestimmt und verbreitete wirklich einen festlichen rahmen. Man sah schon, dass hier nicht an Geld gespart wurde. Aber warum sollte auch? Hier vereinigten sich schließlich zwei große Familien. Was Luna aber viel mehr interessierte war die alltägliche Dekoration, die Wandmalereien, die Statuen eben alles so verwendet wurde um ein Wohnhaus zu gestalten. Sie suchte immer noch nach Anregungen. Auch wenn die Villa Tiberia wieder aufgebaut war, so fehlte es natürlich immer noch an eben jenen kleinen Details, die eine Villa zum Heim machten. Hier und da fand sie wirklich eine Anregung. Vielleicht konnte sie erfahren, wer der Verwalter der flavischen Villa war. Er konnte ihr bestimmt ein paar gute Adresse von Händlern geben. Nun trat die Sklavin mit dem Wein wieder zu ihr. Leider hatte sie Luna nicht gesagt wie sie heißt. „Ich danke dir. Auch für das Angebot. Ich werde mich ganz sicher an den wenden, wenn noch etwas benötigt wird.“ Sagte Luna mit einem lächeln und nahm der Frau den Wein ab. Nun musste sie sich aber eilen. Sie trat zu Maximilla heran und reichte ihr den gewünschten Wein. „Domina hier dein Wein und ich habe Verus entdeckt.“ Luna zeigt in die Richtung wo sie ihn gesehen hatte.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Scato


    "Nun, ich appelliere an dein Erinnerungsvermögen, auf das wir später noch einmal die Möglichkeit erhalten." merkte Scato an, beließ es aber dann dabei, schließlich hatte der Aurelier schon zu verstehen gegeben, dass er sich eine weitere Ausführung in diesem Rahmen nicht so wirklich vorstellen konnte, und Scato hatte natürlich nicht vor, darauf zu beharren.


    “Auf dieses kannst du dich verlassen, Flavius Scato. Sollte sich heute keine Gelegenheit ergeben, dann morgen beim Übergeben der Geschenke.“ Die gab es traditionsgemäß ja immer erst beim Empfang durch die Braut am Tag nach der Hochzeit, wo sie das erste Mal als Domina auftreten konnte.
    Bevor Sextus nun aber alles vollklebte mit seinem Blut, verabschiedete er sich und ging eben einmal nach draußen, um sich zu waschen und umzuziehen. Den großen Duccius, der dabei auf das Brautpaar zusteuerte, bemerkte er nur am Rande, ebenso wie er es nur bei einem kurzen Nicken in Richtung seiner Cousine und ihres Mannes vorerst beließ, um anzuzeigen, dass er sie gesehen hatte. Erst frisch umgezogen wollte er die Gelegenheit nutzen und mit Gracchus ein längeres Gespräch führen. Im Vorbeigehen verteilte er noch hier und dort Fruchtbarkeitssegen an interessierte Damen. Was das anging, war Sextus durchaus generös, und glückliche Damen bei einem Fest waren für alle anwesenden Männer ein Segen.


    Sim-Off:

    Falls also eine der Damen ein bisschen Opferblut auf der Wange haben will und sich damit einen original römischen Zauber abholen will, könnt ihr das gerne aufgreifen.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    ... Als es an der Zeit war dem Brautpaar zu gratulieren fand sich selbstredend auch die flavische Familie um Gracchus und seine Gemahlin, seinen Sohn samt Verlobte Cornelia im Schlepptau, vor diesem ein.
    "Mein lieber Neffe, meine Gratulation und meine besten Wünsche zu deiner Ehe!"..."Und auch dir, Claudia, nur die besten Wünsche, glei'hwohl sei willkommen im Kreise unserer Familie! Als Teil der Flavia soll es dir an nichts mangeln,- und wie dem Wohle aller Mitglieder dieses Hauses wird auch deinem Wohle künftig unser aller Bestreben gelten, dessen sei Dir versichert."...
    "Meine teuerste Gemahlin ist zweifelsohne überaus er..freut über die angenehme Gesellschaft im Hause, nicht wahr, Prisca? Seid ihr beiden denn bereits miteinander bekannt?"...


    Gespannt verfolgte Prisca die Eingeweideschau ihres Cousins, die erfreulicherweise positiv ausfiel und den Weissagungen zufolge würde es wohl nicht allzu lange dauern, bis Kindergeschrei die Villa Flavia erfüllen würde. Jung genug waren die beiden ja, um nicht nur eines sondern womöglich sogar mehrere Kinder zu zeugen. Kinder ... Bei dem Gedanken wurde der Wunsch nach einem eigenen Kind wieder übermächtig und prompt verspürte Prisca einen kurzen Stich ins Herz, gefolgt von einer gefühlten Leere, die sie für Sekunden alles um sie herum vergessen ließ.


    Zum Glück wähnte Prisca´s geistige Abwesenheit nur kurz, bis Gracchus sie schließlich aus den Gedanken riss. Der Moment war gekommen, dem Brautpaar zu gratulieren und so schritt Prisca an der Seite ihres Gemahls hinüber, wobei sie den flüchtigen Gruß ihres Cousins mit einem ebenso kurzem Nicken erwiderte. Mit seinen blutbesudelten Armen wirkte Sextus inmitten der Hochzeitsgesellschaft irgendwie surreal auf Prisca, was allerdings nur ihr in dem Augenblick so vorkommen mochte.


    Der Eindrück verflüchtigte sich aber so schnell wie die Rauchschwaden einer verlöschenden Kerze, wobei Prisca ob ihrer spontanen Assoziationen Kinder ... Blut ... verlöschende Kerze weiter ins grübeln geriet, was diese Zeichen wohl bedeuten mochten.


    Erst als Gracchus sich mit einer Frage an sie wandte und ihr Name fiel, bahnte sich Prisca´s Aufmerksamkeit wieder einen Weg zurück in die Gegenwart: "Nein, leider war es mir noch nicht vergönnt deine Bekanntschaft zu machen, Claudia", wandte sich Prisca zur Antwort direkt an die Braut, um sie mit einem offenen und herzlichem Lächeln zu begrüßen: "Umso mehr freue ich mich, dass wir von nun an wohl mehr Gelgenheiten haben werden, dies nach zu holen. ... Ich heiße dich ebenfalls willkommen in diesem Haus. Mögen die Götter euch allzeit beschützen und mögen sie dafür sorgen, dass eure Ehe glücklich und fruchtbar sein wird!", inkludierte Prisca nun auch Scato, indem sie ihm ebenfalls zulächelte.

  • Galeo befand sich inmitten der Schar, die Sassia in ihr neues Heim begleitete. Als ihr Onkel kam ihm keine besondere Aufgabe zu und so hielt er sich weitgehend im Hintergrund. Er wartete auf einen günstigen Moment, an dem das Paar weniger belagert stand. Es dauerte eine geraume Weile, aber irgendwann vor dem Opfer bot sich die Gelegenheit und Galeo ergriff sie.


    "Liebe Sassia, werter Flavius Scato. Meine Glückwünsche erreichen euch heute und meine guten Wünsche sollen euch ein Leben lang begleiten. Mögen die Götter euch wohl gesonnen sein."
    Eine kurze Rede zwar, aber lange standen sie auch nicht alleine und außerdem kam jedes Wort von Herzen und stellte nicht nur eine einstudierte Aneinanderreihung ohne tiefere Bedeutung dar.

  • Ein paar Tropfen des Blutes trafen natürlich auch die Braut, die das natürlich als weiteres gute Zeichen sah und war dankbar für. Was man ihrem strahlenden Lächeln entnehmen konnte.
    Sie wandte sich der jungen Aurelia zu. „Ich bin mir sicher, dass sein Onkel dafür Sorge tragen wird, dass deine Hochzeit ebenso ein besonderes Ereignis für dich werden wird.“ Sagte Sassia, die heute tatsächlich in Geberlaune war. Warum auch nicht. Für jede Frau, sollte der Tag ihrer Eheschließung etwas besonderes sein.


    Sie nahm die Glückwünsche des Klienten ihre Mannes entgegen. „Ich danke dir für dein Kompliment und deine Wünsche.“
    Da sie sich aber auch um andere Gäste zu kümmern hatte, war sie dem Klienten ihres Mannes dankbar, dass er sich der jungen Aurelia annahm. „Ich hoffe, ihr genießt das fest ebenso wir wir. Wir haben bestimmt später noch Gelegenheit uns zu unterhalten. Nun warten aber noch weitere Gäste."

  • Natürlich freute sie sich von dem Flavius Gracchus in der Familien willkommen geheißen zu werden. Sie hoffte, dass dies nicht nur Lippenbekenntnisse waren, denn sie kam aus einer Familie, wo der Zusammenhalt wirklich groß geschrieben wurde. Sie nahm aber einfach mal das Beste an und antwortete. „Flavius, ich danke dir für deine Wünsche und auch für das Willkommen in deinem Hause und deiner Familie. Sei dir versichert, dass ich stets mein Bestes geben werde um meinen Mann und auch seine Familie stets zu unterstützen.“ Nun wandte sie sich er ersten Frau hier im Hause zu. Zukünftig würde sie sich ihr unterordnen müssen, deswegen hoffte sie natürlich, dass sie sich mit der Aurelia verstehen würde. „Aurelia, ich freue mich ebenso endlich deine Bekanntschaft zu machen. Ich hoffe, dass wir diese zeitnah vertiefen könne. Ich danke dir für die Wünsche und das Willkommen.“ ja sie hoffte wirklich, dass sie sich verstehen würde. Auf Streit oder Zwistigkeiten innerhalb der Familie legte sie keinen Wert.

  • „Lieber Onkel ich danke dir für deine Wünsche.“ Sassia strahlte und löste sich dann kurz vom Arm ihres Mannes um den Onkel zu drücken.Ja sie war froh, das ihr Onkel, den sie genau wie seinen Vater – ihren Großvater – sehr schätze, die Verbindung ebenso guthieß. Ihr war der Zusammenhalt der Familie äußerst wichtig. Um so glücklicher war sie, dass hier und heute alle derzeit in Rom lebenden Claudier anwesend waren.







    Sim-Off:

    ich hoffe ich habe nichts übersehen, wenn doch bitte PM

  • Zitat

    Original von Claudia Sassia
    Natürlich freute sie sich von dem Flavius Gracchus in der Familien willkommen geheißen zu werden. Sie hoffte, dass dies nicht nur Lippenbekenntnisse waren, denn sie kam aus einer Familie, wo der Zusammenhalt wirklich groß geschrieben wurde. Sie nahm aber einfach mal das Beste an und antwortete. „Flavius, ich danke dir für deine Wünsche und auch für das Willkommen in deinem Hause und deiner Familie. Sei dir versichert, dass ich stets mein Bestes geben werde um meinen Mann und auch seine Familie stets zu unterstützen.“ Nun wandte sie sich er ersten Frau hier im Hause zu. Zukünftig würde sie sich ihr unterordnen müssen, deswegen hoffte sie natürlich, dass sie sich mit der Aurelia verstehen würde. „Aurelia, ich freue mich ebenso endlich deine Bekanntschaft zu machen. Ich hoffe, dass wir diese zeitnah vertiefen könne. Ich danke dir für die Wünsche und das Willkommen.“ ja sie hoffte wirklich, dass sie sich verstehen würde. Auf Streit oder Zwistigkeiten innerhalb der Familie legte sie keinen Wert.


    Auch der Stammhalter der Flavii Gracchi schloss sich dem Reigen der Gratulanten seiner Familie an und präsentierte ein sublimes Lächeln, als zuerst sein Vater, sodann die aurelische Natter ihre Wünsche formulierten. Dass Prisca Claudia Sassia nicht bekannt war, erschien ihm als eine neuerliche Konfirmation ihrer Ignoranz, da es ihm doch erschien, als wäre man den claudischen Schwestern auf Schritt und Tritt bei den stadtrömischen Gesellschaften begegnet (obschon jene Impression womöglich durch sein Schwärmen für die jüngere von beiden ein wenig mochte getrübt sein).
    "Scato, mein Lieber, auch meinerseits alles erdenklich Gute zu eurer Verbindung."
    , erklärte er an die Adresse seines Anverwandten, um sodann der Claudia gar einen Kuss auf die Wange, respektive den sie verbergenden Schleier, zu hauchen, wie es in der Aristokratie, insonderheit der jüngeren Generation, durchaus modisch war.
    "Herzlich willkommen in unserer Familie. Nun werde ich den Claudii wohl zu keiner Zeit mehr entkommen. Im Amte wacht dein Großvater über mich, im Hause nun du."
    Selbstredend war dies keineswegs als wahrhaftige Klage zu ponderieren, wie der schalkhafte Ton des Jünglings klärlich enthüllte, doch war jene ironische Bemerkung ihm gänzlich spontan in den Sinn gekommen.


    Auch Cornelia Philonica ergriff sodann das Wort und drückte die Hände in schwächlicher Weise, während ihr Lächeln die beachtliche Lücke zwischen ihren gewaltigen Schneidezähnen präsentierte.
    "Flavius Scato, meine Glückwünsche. Und auch dir, Aurelia! Ich hoffe, dass unter eurem Dach nächstes Jahr noch ein Platz für mich verbleiben wird."
    , bemerkte auch sie in leicht ironischer Weise und spielte damit auf die projektierte Hochzeit an, deren Festsetzung selbstredend sämtlichen Flavii und mittels des Gesindes ganz Rom war bekannt geworden. Die Erinnerung an jenes Ereignis hingegen erweckte in Manius Minor Unbehagen, insonderheit wenn er an die Weissagungen des Haruspex dachte, welche jene Leidenschaft hatten erwähnt, die ihm in Bezug auf seine projektierte Gattin zur Gänze fehlte.

  • Gerade wollte Corvina zu einer Antwort auf die Frage des Bräutigams ansetzen, als sie unerwartet unterbrochen wurde. Und nicht nur von irgendwem, nein, da war ER und stand einfach so neben ihr! Corvinas Herz hüpfte so wild in ihrer Brust herum, dass sie meinte, man müsse es nach außen sehen. Selbst, wenn ihr Leben in diesem Moment davon abgehangen hätte, sie hätte nicht sprechen können, so überrascht und... sie hatte kein Wort dafür. Es war einfach, als wäre in diesem Moment die Zeit eingefangen und bis zur Unendlichkeit ausgedehnt. Es war, als richtete sich all das, was gewesen war, alles, was gerade passierte und alles, was in Zukunft passieren würde, nur auf diesen, einen Augenblick aus, als wäre die gesamte Essenz allen Lebens zwischen den Sternen nur dazu erschaffen worden, diesen einen Moment zu gebären und hielte jetzt gebannt den Atem an, um dieses fragile Gebilde aus hauchfeinem Glas nicht durch einen unbedachten Luftzug zu zerstören.
    Aber die Zeit war natürlich nicht bis zur Unendlichkeit ausgedehnt, und das Leben um sie herum wartete auch nicht auf ihre Reaktion. Und so fing sich Corvina nach der ersten Schrecksekunde auch wieder und schaute rasch zu Boden, ehe ihr Blick noch als Starren mißinterpretiert werden konnte. Die Worte von Claudia Sassia bezüglich einer zukünftigen Hochzeit von Corvina verhallten wie in weiter Ferne. Und natürlich hörte sie das Kompliment, dass Callistus der Braut machte, und völlig irrationaler Weise verspürte sie hierbei einen Stich. Närrin!
    Als er sich danach an sie wandte und ihr die Hand entgegen streckte, half hierbei nur bedingt weiter. Sie hatte sehr wohl gehört, dass er ihr kein Kompliment zu ihrem Aussehen gemacht hatte. Dumme Närrin! Dennoch reichte sie ihm ihre kleine Hand, die er in seine große nahm. Eine Kribbeln wie ferner Donner rollte von dieser Berührung durch Corvinas gesamten Körper, ein Gefühl von Elektizität und dem Sonnenschein am ersten Tag des Frühlings. Wie die Geburt eines neuen Sterns und das zersplittern der gläsernen Realität. “Es freut mich auch, dich wieder zu sehen“, hörte Corvina sich selbst in diesem Augenblick sagen. Ihr Blick ruhte auf seinem Gesicht, dem feinen Schwung seiner Nase, dem tiefen, tiefen Braun seiner ruhigen Augen, seinen feinen Lippen, den geschwungenen Brauen.
    Als die Braut sich just da wieder an sie beide diesmal wandte, zog Corvina ihre Hand schnell errötend zurück und mühte sich, den Blickkontakt zur Gastgeberin zu halten, ohne sich irgend etwas von ihrer Verunsicherung anmerken zu lassen. Dabei fiel ihr schmerzlich auf, dass sie nicht wusste, wohin mit ihrer Hand! Wohin tat sie ihre Hände sonst? Sie an den Seiten herunterhängen zu lassen erschien ihr irgendwie unnatürlich mit einem Mal, doch verschränken wollte sie die Arme auch nicht, das wirkte so abwehrend. In einer linkischen Bewegung nahm Corvina die Hände hinter ihren Rücken. Erst da bemerkte sie, dass die Braut sie und den Duccius davon komplimentierte. “Oh, selbstverständlich“, sagte Corvina daher mit einem höflichen Lächeln. Sie wusste, sie sollte noch eine höfliche Floskel anbringen, aber ihre Gedanken schienen eine einzige, karge Wüste zu sein. “Ich freue mich schon auf unser nächstes Gespräch“, fügte sie daher etwas unsicher an und machte dann den Platz vor dem Brautpaar für weitere Gäste frei.


    Mit einem Hals, der trockener nicht sein konnte, fand sie sich also sehr unerwartet und plötzlich allein mit Duccius Callistus dastehend wieder am Rand der Festgesellschaft und neben einem toten Schaf, dessen Körper gerade zum Abtransport in die Küche bereit gemacht wurde. Wieder blickte sie zu ihm auf. Sie wollte etwas sagen. Etwas kluges, gewitztes, charmantes. Sie holte sogar Luft dafür, nur um sie langsam wieder auszuatmen, weil ihr nichts einfiel. Elende, dumme Närrin! Am liebsten wollte sie einfach heulend davonrennen wegen ihrer eigenen Unzulänglichkeit. “Ich...“ aber es fiel ihr nichts ein, den Satz fortzuführen. Nicht einmal das kleinste bisschen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!