Auf dem Marsfeld – Equus October

  • Es kam nicht sehr oft vor, ehrlich gesagt konnte wohl kaum jemand sagen wann es das letzte Mal überhaupt vorgekommen war, doch Valentina schrie tatsächlich so laut sie konnte und feuerte Serapio dort unten an. Ihre Wangen waren gerötet und durch den leichten Regen und ihre Aufregung hatten sich einige Haarsträhnen aus dem Haarband gelöst und hingen nun mit den goldenen Bändern, die sie ebenfalls eingeflochten hatte um ihr Gesicht. Sie war so angespannt und hatte solche Angst um ihren Zukünftigen dort unten, dass sie den Blick gar nicht bemerkte der kurzzeitig auf ihr ruhte. Erst als ihre ägyptisches Sklavin neben ihr fast einen Hustenanfall bekam, weil sie sich so laut räuspern musste, löste Valentina ihre Aufmerksamkeit von dem Rennen. Sie blickt in die Richtung, in die ihre Sklavin deutete und konnte gerade noch ihren Verwandten erkennen, bevor sich die Menge um ihn herum drängte. Clemens war noch nicht lange Gast in ihrer Casa und sie hatten sich erst kennen lernen müssen, war ihr Verwandtschaft doch ziemlich weitläufig. Valentina aber mochte den Mann mittlerweile gut leiden. Und einen männlichen Verwandten in der Casa wohnen zu haben war ein beruhigendes Gefühl für sie.

    Sie gab Renenet ein Zeichen und die eher zierlich anmutende Ägypterin bahnte mit erstaunlicher Gewandtheit einen Weg für ihre Herrin durch die anderen Zuschauer.

    Unglücklicherweise kam Valentina genau in dem Moment bei Clemens an, als dieser eine Wette auf einen anderen Fahrer aussprach. Obwohl ihre Wangen nun nicht mehr vom Rufen gerötet waren sondern vom aufkommenden Zorn, war sie zu gut erzogen ihm nicht in aller Öffentlichkeit ins Wort zu fallen. So platzierte sie sich nur neben ihn, wobei ihr Blick sicherlich schneidender war als so manches Schwert. "Ein spannendes Rennen, nicht wahr?" Rief sie ihm dann über die tosende Menge hinweg zu.

  • Möchte man die Gefühlslage des mit dem Satz seiner Verwandten bedachten Menschen verstehen, kann man sich seine Seele anstelle vom großen Caesar an den Iden des März
    vorstellen. Welche Kraft Lucius auch immer ergriffen hatte, soeben hat sie ihn mit aller Wucht wieder auf den Boden der Tatsachen geschmissen. Euphorie wich einem deutlich erzwungenes Lächeln aus Stahl.
    Der sowieso schon wenig überzeugende Ausdruck wird durch die sich
    deutlich abzeichnende Angst in den weiten Augen des Quintilianers nur
    noch offensichtlicher.

    Erst, als er seinen Kopf langsam in Richtung der Stimme wandte und ihn der schneidende Blick Valentinas empfing, wurde ihm der wirkliche Ernst seiner Lage erschreckend deutlich bewusst.

    Die Situation hat sich gleich zweimal verschlechtert. Wirklich viel hatte er zwar mit seiner Mitbewohnerin bis jetzt nicht zu tun, allerdings war Lucius bewusst, dass Frauen sehr
    nachtragend sein können. War ihre Flamme auf die Veneta oder den Blauen nicht so gut zu sprechen? Für ihn waren die abseits der Farben alle gleich – außer, wenn sie seine Kassen füllten. Aber dann liebt man doch die Gaben und nicht den Sport, zumal die Sportler
    dann auch bloß Werkzeuge göttlichen Willens waren.

    Apropos Geld: Das dürfte sich jetzt wohl auch erledigt haben. Gesichter in Zuschauerreihen sind
    austauschbar, aber Zorn kann gerade im Bekanntenkreis eine erstaunlich gute Gedächtnisstütze sein. Die Menge und auffällige Geschehen sind normalerweise jeder Schutz, den sich ein
    Taschenspieler wünschen kann. Selbst wenn einen jemand sieht, bekommt der dann meist nur Dinge raus wie: „Also, so ein Ähnlicher ist glaube ich an mir vorbei gerannt aber da kann ich mich nicht mehr genau dran erinnern.“ Umso besser, wenn wer Freunde und eventuell schon ein bisschen was intus hat. Kaum etwas ist einer missverstandenen Leidenschaft abträglicher als brauchbare Zeugen.


    Umso mehr, wenn sie bei einem wohnen.


    Noch immer mit seiner Grimasse im Gesicht bekam Lucius mit Ach und Krach heraus: „Oh, hallo
    Valentina! Wie schön, dich hier zu sehen! ...Äääähh, ja ja, sehr, sehr spannend, das Rennen... Für die Aurata läuft es ja ganz gut?“


    Innerlich ging er schon die Gottheiten durch, die man jetzt gerade bräuchte. Eine fiele ihm sofort ein – aber sie scheint gerade als Zuschauerin ganz glücklich zu sein.

    Vielleicht springen Iuppiter oder Concordia dieses Mal ein?

  • Wir rasten über die Bahn, Runde um Runde. Der Rausch der Geschwindigkeit hatte mich ergriffen, und das Gebrüll der Menge, das dumpfe Dröhnen der Hufe, das Rattern der Wägen verschmolz zu einer einzigen Woge, die mich vorwärtsdrängte, emporhob als hätte ich Flügel wie Ikarus...
    Doch nicht nur mich. Mal war Victorius ein Stück vor mir, mal gelang es mir, mich vor ihn zu schieben, doch nicht lang, dann waren seine kraftstrotzenden schwarzen Rösser wieder gleichauf mit meinen leichtfüßigen Füchsinnen.
    Während wir so Kopf an Kopf kämpften, war uns der Fuhrmann Autronius schon weit voraus. Ohrenbetäubend krakeelte der Block der Aventin-Anhänger. Dicht hinter mir lauerte der furiose Venetafahrer Saturninus. Und der Goldschmied Sufenas, der so schlecht gestartet war, dass er anfangs kaum Konkurrenz gewesen war, holte langsam auf. Ich musste mich lösen aus diesem Block, musste den Victorius jetzt hinter mir lassen, um überhaupt noch eine Chance zu haben den Autronius noch einzuholen!
    "Mars und Epona steht mir bei!" rief ich, wobei der Fahrtwind mir die Worte vom Mund wegriss, gab meinen Kyrenäerinnen ein scharfes Zügelsignal und lenkte mein Gespann an der nächsten Spitzkehre der Bahn scharf nach innen, um ein paar Pferdelängen zu gewinnen und den Pulk endlich hinter mir zu lassen! Die Wucht der Wendung ließ den Wagen schief liegen, meine Rösser stemmten sich schräg ins Geschirr, doch mein kühnes Manöver hätte funktioniert... ja, hätte bestimmt funktioniert, wenn nicht Victorius zugleich versucht hätte, mir den Weg abzuschneiden, so dass unsere Wägen mit einem ganz hässlichen Geräusch aneinander schabten, es einen Ruck gab, als wäre meine Biga selbst ein bockendes Pferd und beide Gespanne heftig ins Schlingern gerieten. Mein Gespann brach aus der Spur, trudelte wuchtig nach außen Richtung Bretterbande, und während ich nur verbissen darum kämpfte, es aufrecht zu halten, sah ich aus den Augenwinkeln, wie der Goldschmied gelassen an uns vorüberzog...


    Sim-Off:

    Phase 2 des Rennens: 1. Marcus Autronius Tubertus (Aventin) – 2. Publius Papius Sufenas (Goldschmied-Vereinigung) - 3.+4 gleichauf Lucius Vitellius Victorius (Quirinal) und Faustus Decimus Serapio (Aurata) - 5. Aulus Furius Saturninus (Veneta)

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    Klient - Decima Lucilla

  • Tubertus, stolzer Vertreter des plebejischen Romas, war nun ganz vorne und zeigte den anderen, was eine Harke war.

    Dicht hinter ihm Sufenas, der in den Kurven wahre Meisterschaft gezeigt hatte, in dem er sie so eng nahm, als sei er ein professioneller Auriga.

    Serapio versuchte vorwärts zu kommen und probierte ein ähnliches Manöver – verflixter Aurata- Anhänger, und dennoch ...mir blieb das Herz stehen: Wäre es ihm gelungen, so hätte er sich an die Spitze gesetzt. Ich schätzte Mut durchaus, wenn ich ihn sah….

    Unter mir donnerten die metallbeschlagenen Räder, meine Hände waren schweißnass, Staub brannte in meinen Augen – oder war es etwas anderes: Denn während Victorius und Serapio darum kämpften, ihr Gleichgewicht wieder zu finden, erwachte in meinem Gespann Minos und Malachit, den Rössern meiner Cousine, ihr Selbsterhaltungstrieb. Sie wurden langsamer, um den schlingernden Gespannen nicht in die Quere zu kommen

    – normalerweise hätte ich ihre Klugheit gepriesen

    …. Aber in dieser Situation wurde ich zornig und ließ die Gerte durch die Luft zischen, ohne jedoch ihre Kruppen mehr als zu streifen, denn selbst im Zorn würde ich keine Pferde schinden:

    „Via, bestiae, via!", spornte ich sie an, aber es half nichts; als wollten sie mich verspotten, zögerten sie.

    „Flectere si nequeo superos, Acheronta movebo.* Furien, hört ihr mich; bringt mich zum Sieg wie auch immer und ich werde euch opfern, selbst wenn der große Mars meinen Sieg nicht wünscht!“, zischte ich und war bereit zu allem – aber schlecht sah es aus, denn ich war auf dem letzten Platz gelandet….


    Sim-Off:

    Kann ich die oben (=Götter) nicht beugen , so rühre ich den Acheront (= Unterwelt) auf

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    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Gracchus hatte keine Augen für die anderen Fahrer, keine Acht für den Flamen oder dessen Enkelin, keinen Gedanken und kein Gespür übrig für das leichte Nieseln - seine Aufmerksamkeit galt einzig und allein Faustus. Zu seinem Vorteil indes war dies nicht allzu offensichtlich, denn wie er starrten unzählige andere Zuschauer ebenso gebannt auf die Sandbahn hinab, manche mehr, manche weniger in Jubel verfallend. Als indes die Gespanne an Geschwindigkeit zu egten, sich in beinahe halsbrecherischer Manier in die Kurve legten, sich gefährlich nahe kamen, da überkam den Flavier mit einem Male das Bangen. Was, wenn Faustus' Wagen sich überschlug? Wenn er aus der Bahn geworfen wurde? Ein anderes Gespann in ihn hineinkrachte?

    "Wieviele ... Runden fahren sie üblicherweise?"

    wandte er sich an Minor.

    Manius Minor blickte hinab auf die Rennbahn, wo seine Hypermetropie ihm nicht die Sicht behinderte und er somit trefflich die erste Formierung des Feldes zu verfolgen imstande war. Hatte er vor seinem jüngsten Exil durchaus gewisse Kenntnis von den Verhältnissen der Factiones gehabt, ja waren ihm mancher Auriga sogar weitläufig bekannt gewesen (bisweilen wurden sie ja, um eine schnöde Runde von Aristokraten zu erfrischen, zu den Gastmählern der Reichen und Schönen geladen), so vermochte er in diesem Falle keinerlei Prognose zu treffen, wer das Rennen würde als Sieger vollenden, zumal zahlreiche der Kontrahenten Amateure darstellten, die wie besagter Serapio lediglich für den Ruhm des Augenblicks denn für ihr täglich Brot in die Arena stiegen.

    "Für gewöhnlich sieben."

    erklärte er Manius Maior, dessen Timbre in der Stimme verriet, dass etwas ihn ein wenig grämte, wobei sein Sohn nicht recht wusste, ob dieser Gram der Sorge um einen Freund oder der Furcht vor der Ennuyanz endloser Durchgänge entsprang, da er seinen Vater doch nicht eben als Freund des Rennsportes in Erinnerung hatte.

    "Indessen schlägt dein Freund bisher sich nicht übel, möchte ich sagen."

    fügte er mit fachmännischem Blick an, obschon selbstredend ein gelungener Start, wie man wusste, nicht immer von Vermögen, sondern nicht selten auch von Glück zeugte.

  • Das Finale des Rennens:


    Einen Wimpernschlag lang sah ich mein Gespann bereits gegen die Bretter krachen, mich selbst kopfüber in die kreischende Menge dahinter geschleudert, meine Pferde mit gebrochenen Beinen unter dem zertrümmerten Wagen.... so wie damals bei dem unglücklichen Bäckerslehrling, der seinen kurzen Augenblick des Equus-October-Ruhmes mit einem gebrochenen Genick bezahlt hatte.... ich krallte mich fest, verkantete mich irgendwie mit den Beinen und murmelte unzusammenhängende iberische Flüche, doch ich hatte mehr Glück als Verstand, irgendwie gelang es meinen Füchsen, in der Senkrechten zu bleiben, sie zogen wieder an und der Wagen gelangte, eine Elle nur noch von der Bande entfernt, wieder in die Spur. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie die Menschen, die dort dichtgedrängt standen, panisch zurückwichen, dann war ich schon wieder eine halbe Bahn weiter, schreckensbleich, und hörte mich selbst immer nur murmeln wie ein Verrückter:"Bona Dea. Bona Dea. Bona Dea, war das knapp."


    Als ich überhaupt wieder einen Gedanken für die Konkurrenz frei hatte, erkannte ich überrascht, dass die Beinahe-Karambolage Victorius und Saturninus noch mehr geschadet hatte als mir, sie lagen nun deutlich hinter mir. Die nächsten beiden Runden konnte ich unbehelligt auf der idealen Bahn fahren, und begann sogar langsam zu den Spitzenreitern aufzuholen. Fuhrmann Tubertus vom Aventin mit seinem heroisch flatternden Mantel lag noch immer ganz vorne, der Goldschmied Sufenas war ihm dicht auf den Fersen.
    Die siebte und letzte Runde brach an, ich holte noch einmal alles aus meinen sturmschnellen Stuten heraus, wir flogen nur so dahin. Tubertus war nur noch eine halbe Bahn vor dem Ziel, und der Aventin-Block johlte bereits Siegesgesänge – da geschah es: irgendwie musste sein Umhang sich am Wagen verheddert haben, plötzlich verlor er Geschwindigkeit, fuhr Schlangenlinien, Tubertus zerrte hektisch an der Schließe, und das blaue Gewand löste sich von ihm, wurde unter die Räder gezogen und trudelte zerfetzt in den Sand.

    Gazal warf den Kopf und machte Anstalten vor dem blauen Gespenst zu scheuen, doch mein Sattelpferd Zenobia behielt die Nerven, und so fuhr ich in einem leichten Bogen um das Stück Stoff herum, überholte sogar noch den Tubertus, und gelangte kurz hinter Sufenas ins Ziel. Sufenas? Ja, allerdings, der Goldschmied, Senior des Rennens, hatte vollkommen verblüffend gewonnen. Der Jubel für ihn war anfangs recht zaghaft, und fast ebenso laut die enttäuschten Rufe der Aventin-Fraktion, die "Sabotage!" brüllten und "Schiebung!".


    Doch ich, ich war vollkommen euphorisch über den zweiten Platz, der sowohl Ehre für mich als auch ein Überleben für meine treuen Rösser bedeutete. Ich ließ mich vom Aurata-Jubel wie von prickelndem jungen Wein umtosen und winkte verzückt, während ich meine braven, meine tapferen, meine unglaublichen Stuten langsam beiseite trotten ließ. Meine Unterstützer - Ausbilder Geta, Stallmeister Damon und all ihre Helfer - nahmen uns in Empfang. Mit einem triumphalen Grinsen sprang ich vom Wagen. Dann erst wurden meine Knie weich, denn dann erst begann mir so richtig bewusst zu werden, wie verteufelt knapp vor Karambolage das eben gewesen war. Ich musste mich erst mal hinsetzen.


    Sim-Off:

    Phase 3 und damit Finale des Rennens: Sieger: Publius Papius Sufenas (Goldschmied-Vereinigung) - 2. Platz: Faustus Decimus Serapio (Aurata) - 3. Platz: Marcus Autronius Tubertus (Aventin) - 4. Platz: Lucius Vitellius Victorius (Quirinal) - 5. Platz: Aulus Furius Saturninus (Veneta)

    Vielen Dank an Glücksfee Rusticus, an meinen furiosen Mitstreiter und an das wunderbare Publikum!^^

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    Klient - Decima Lucilla

  • Da die Furien mir nicht geholfen hatten, würde ich ihnen kein Opfer bringen….denn Malachit und Minos verweigerten nun völig die Mitarbeit und waren nicht mehr zum Rennen zu bewegen, so sehr ich sie mit der Gerte animierte und ihnen gut zuredete. Sie blähten die Nüstern, als wären sie völlig überanstrengt und scheuten - Kutschpferde waren das, keine Rennpferde. (Wenigstens würde mir meine Cousine nicht den Kopf abreißen, weil sich der göttliche Mars Minas zum Opfer gewünscht hatte).


    Kurz und gut, ich kam als letzter ins Ziel, geschlagen und besiegt.

    Ich sprang vom Wagen ab.

    Erst jetzt merkte ich, wie anstrengend die Sache gewesen war, meine Oberschenkel zitterten, und ich lief breitbeinig
    als wäre ich mit O- Beinen auf die Welt gekommen. Einen Moment lang schwankte der Boden wie nach einer Seefahrt.

    Ich rieb mir mit der Hand Schweiß aus der Stirn, meine Tunika war durchtränkt von Schweiß.


    Timon, mein Pferdeknecht, erwartete mich schon, ich warf ihm die Zügel zu, er würde sich um die Biga kümmern.

    Tiberios und die anderen Furiersklaven waren nirgends zu sehen; waren sie erkannt worden, war der Spott der anderen Diener ihnen gewiss; ich hoffte sehr, dass sie nicht in Schlägereien gerieten, besonders nicht mit Aventin- Anhängern, die sich jetzt an irgendjemandem auslassen würden.

    Tubertus, den Pechvogel mit dem blauen Umhang, konnte ich nirgends mehr sehen; vielleicht war Mars generell heute kein Freund der Farbe Blau; launisch waren die Götter bisweilen uns Sterblichen gegenüber.


    Roma liebte die Verlierer nicht und auch für die Götter zählte nur der Sieger, das war das Prinzip des Agons, des umbedingten Wettstreites.

    Nur etwas Schlechteres gab es als nicht zu siegen, das war es, den Sieg anderer nicht aushalten zu können.


    So bewahrte ich Haltung, gratulierte Sufenas und sah dann dass sich der Zweitplatzierte, der Prätorianertribun, der für die Aurata gefahren war, hinsetzen musste, als wären ihm die Knie weich geworden.

    Kein Wunder, der Mann hatte seinen Hals riskiert, Mut hatte er, dass musste man ihm lassen.

    Ich nickte Serapio zu:

    "Gratuliere", sagte ich knapp, und das galt dem Mut.


    Sim-Off:

    Vielen Dank für diesen Thread an meinen goldenen Mitspieler, das Publikum und "Hand des Schicksals" Rusticus

  • Meine Helfer spannten die abgekämpften Stuten aus, legten ihnen Decken über und begannen sie zum Abkühlen herumzuführen. Ein Sklave reichte mir einen Trinkschlauch, gefüllt mit einem kräftigen Tarraconenser. Ich nahm einen tiefen Schluck, noch immer auf einem der Balken der Absperrung sitzend, und sah nicht rechts, nicht links, als vor meinem inneren Auge erneut die Momente an der fast verhängnisvollen Spitzkehre vorüberzogen. Erst als eine Gestalt in Blau vor mich trat, sah ich auf.
    "Danke! Gleichfalls." antwortete ich automatisch, und straffte mich, um hier keinesfalls so auszusehen, als könne ein Prätorianer jemals in seinem Leben erschöpft sein. "Zum fairen Wettstreit." fügte ich rasch hinzu, damit nicht etwa der Eindruck entstand, ich wolle meinen jungen Rivalen der Rennbahn verspotten. Im Gegensatz zu meiner ersten Teilnahme hier, als der infame Venetafahrer mich allen Ernstes mit der Peitsche attackiert hatte, waren wir heute alle so tugendhaft gefahren wie vestalische Jungfrauen.
    Saturninus trug seine Niederlage mit würdevoller Fassung. (Ganz im Gegensatz zu Victorius, der gerade düsteren Blickes wortlos an uns vorbeistapfte.)


    Kameradschaftlich bot ich dem Furier den Trinkschlauch an. Jetzt, so aus der Nähe, fiel mir erst auf, wie ausgesprochen hübsch er war (so hübsch, dass nicht einmal dieser elende blaue Pannus ihn entstellen konnte). Ein weicher, verwöhnter Zug um die Lippen kontrastierte reizvoll mit dem entschlossenen dunklen Blick.
    Seine Geste hatte mich daran erinnert, dass ich noch dem siegreichen Sufenas gratulieren musste, doch der wurde gerade von einer dicken Matrone tränenreich abgeküsst, dann hoben seine Anhänger ihn flugs auf die Schultern und trugen ihn unter triumphalem Geheule durch die Menge. Sufenas winkte freundlich, wobei er ziemlich überrascht und überwältigt aussah.
    Tubertus war spurlos verschwunden... womöglich hatte er sich vor seinen enttäuschten Anhängern in Sicherheit gebracht.

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    Klient - Decima Lucilla

  • Ich nahm den Trinkschlauch aus der Hand des Tribuns und trank nach bäuerlicher Art, in dem ich mir den Strahl direkt in den Mund spritzte. Mir schien es eine Geste der Kameradschaft, und eigentlich hatte ich nichts gegen den Mann. Wir fuhren ja nicht jeden Tag Wagenrennen gegeneinander.

    Jetzt grinste ich sogar und gab Serapio den Weinschlauch zurück:

    "Hispanisch? Ausgezeichnet!", fragte ich in Bezug auf den Wein. Dann nickte ich in Richtung Sufenas:
    "Stilles Wasser, jedoch tief.", bemerkte ich. Der Goldschmied wäre wirklich nicht mein Favorit gewesen, eher der vom Ehrgeiz getriebene Victorius oder Serapio selbst.

    Trotz der Menschenmasse und dem Opfer, das ja noch vollzogen werden musste, überkam mich eine friedliche, ganz und gar elysische Stimmung, die auch meiner plötzlich spürbaren Erschöpfung geschuldet war. Es hatte mir Freude gemacht, mich so richtig zu verausgaben. Alles was nun kommen würde, sah ich mit Gelassenheit.

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    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Tiberius hielt sich während den Wagenrennen seit er seine Arbeit beim Collegium der Pontifices mit seinem Enthusiasmus immer etwas zurück. Schließlich musste man ja entsprechende Würde ausstrahlen.

    Enthusiasmus war heute allerdings ohnehin nicht angesagt, aber es hätte Tiberius auch durchaus überrascht, wenn Saturninus das Ding hier heute nach hause gebracht hätte. Soweit Tiberius das im Kopf hatte, war sein Studienfreund noch nie in einem kompetittiven Wagenrennen mit gefahren. Nichtsdestoweniger fand Tiberius, dass Saturninus durchaus erhebliches Potential zeigen konnte.


    Deswegen tat es Tiberius fast ein bisschen Leid, als er mitbekam wie in seiner Nähe jemand mit großer Überzeugung auf die Blauen gesetzt hatte. Er trat also zu Valentina und Clemens: "Ich wusste, ich hätte Fortuna noch ein Opfer vorher bringen sollen. Mir scheint, noch mehr von den Anhängern der Blauen haben diese Pflicht versäumt?" Tiberius lächelte ironisch.

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    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

  • Hm, normalerweise findet sich immer ein siegessicherer Trottel in der Menge. Langsam wurde Lucius klar, dass dieses Los wohl ihm dieses Mal zugeteilt wurde.


    Dass der Vertreter der Aurata wohl noch ein richtiges Comeback hingelegt hatte, kam ihm wohl nur zugute. Er wusste nur, dass er sein Leben an seinem inneren Auge vorbeiziehen sah, als Valentinas Flamme absackte, nur um sich zu guter Letzt fast zum Sieg zu reiten. Seine halbherzige Antwort hätte ihm in jedem anderen Fall wohl das Genick gebrochen. Fortunas Wege bleiben wirklich unergründlich...


    Tiberius leicht abfällige Frage war jedes Zeichen, das Clemens brauchte, um sich wieder in den Armen seiner Göttin zu wissen.


    Mit schlecht versteckter Erleichterung drehte er sich souverän zum Neuankömmling und erwiderte: "Ach, ich glaube nicht, dass wir das Treiben dieser launischen Schönheit je werden verstehen können. Am Glauben dürfte es keinem von uns gefehlt haben, nur weiß die Gute einfach nicht, was sie will. Ich für meinen Teil habe meinen Segen von ihr heute bekommen." Mit seiner freien Hand streichelte er den eigentlich nur mit ein paar Münzen und Schrott gefüllten Sack.

    "Was hatte sie für dich so auf Lager?"

  • "Es ist immer gut, wenn man sich ihres Segens zuversichtlich sein kann. Ich für meinen Teil habe heute nichts riskiert. Obwohl ich versucht war, auf meinen guten Freund Saturninus zu setzen, der heute für uns das Rennen bestritten hat und natürlich weil sich das für einen Anhänger der Blauen so gehört."

    Tiberius überlegte kurz, ob er den anderen schon einmal bei der Veneta gesehen hatte, kam dann aber zu dem Schluss, dass er ein neues Gesicht vor sich hatte.

    "Vielleicht versucht ihr es beim nächsten Mal noch einmal mit Saturninus. Durchaus ansprehend, was er hier insgesamt trotz des Ergebnisses heute gezeigt hat, meint ihr nicht?"

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    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

  • "Für gewöhnlich sieben."

    erklärte er Manius Maior, dessen Timbre in der Stimme verriet, dass etwas ihn ein wenig grämte, wobei sein Sohn nicht recht wusste, ob dieser Gram der Sorge um einen Freund oder der Furcht vor der Ennuyanz endloser Durchgänge entsprang, da er seinen Vater doch nicht eben als Freund des Rennsportes in Erinnerung hatte.

    "Indessen schlägt dein Freund bisher sich nicht übel, möchte ich sagen."

    fügte er mit fachmännischem Blick an, obschon selbstredend ein gelungener Start, wie man wusste, nicht immer von Vermögen, sondern nicht selten auch von Glück zeugte.

    Sieben Runden, Bahn für Bahn, Gespanne die im Kreise dahinzogen - dies mochte wahrhaft ennuyant werden, so glaubte Gracchus noch in der ersten Runde. Doch als Serapios Wagen alsbald ins Schlingern geriet und unaufhaltsam auf die Bande zu raste weiteten seine Augen sich vor Entsetzen und er stieß ein leises

    "Faustus!"
    aus, ehedem sein Herz einen Moment lang aussetzte. Unendlich schöne Augenblicke mit seinem Geliebten zogen an seinem inneren Auge vorbei, von ihrem ersten intensiven Aufeinandertreffen auf der Meditrinalienfeier des Voluptarianus Suavis, über diverse Akte in ihren Officien, bis hin zu den langen Abenden und Nächten in der Villa Eutopia - und alles was dazwischen lag. Sollte dies alles binnen eines Herzschlages verloren sein, so wollte Gracchus nicht, dass sein Herz jemals weiter schlug. Während Serapio es indes gelang, sein Gespann zu stabilisieren und zurück ins Rennen zu bringen, raste der Puls des Flaviers und beruhigte sich selbst dann nicht, als der Decimer die Ziellinie überquerte.

    "Bona Dea!"
    sank Gracchus in sich zusammen.
    "Ich kann wahrhaftig nicht na'hvollziehen, was die Menschheit an diesem Sport begeistert"
    , kommentierte er kopfschüttelnd zu Minor. Die Opferzeremonie mochte er noch abwarten, doch spätestens zur Straßenschlacht um den Schwanz des Siegerpferdes würde er Minor zum Aufbruche drängen.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Es ist immer gut, wenn man sich ihres Segens zuversichtlich sein kann. Ich für meinen Teil habe heute nichts riskiert. Obwohl ich versucht war, auf meinen guten Freund Saturninus zu setzen, der heute für uns das Rennen bestritten hat und natürlich weil sich das für einen Anhänger der Blauen so gehört."

    Tiberius überlegte kurz, ob er den anderen schon einmal bei der Veneta gesehen hatte, kam dann aber zu dem Schluss, dass er ein neues Gesicht vor sich hatte.

    "Vielleicht versucht ihr es beim nächsten Mal noch einmal mit Saturninus. Durchaus ansprehend, was er hier insgesamt trotz des Ergebnisses heute gezeigt hat, meint ihr nicht?"


    "Da hast du heute wohl die richtige Wahl getroffen. Dass ausgerechnet der Mann der Goldschmied-Vereinigung gewinnen würde, konnte man kaum kommen sehen."


    "Was Saturnius angeht..." Als er den Namen des Vertreters der Veneta hörte, hielt Lucius plötzlich inne. Was für ein passender Name... Eine leichte Ergriffenheit zeichnete sich ebenso schnell auf seinem Gesicht ab, wie sie nach einem Kopfschütteln wieder verschwand.

    "Auf jeden Fall! Er blieb auch in unschönen Situationen gefasst und schien sehr viel trainiert zu haben. Eine solche Eleganz sucht wirklich ihresgleichen! Der wird auf jeden Fall noch weit kommen, ja ja!"


    Als ob es sich um einen Belang von Leben und Tod ging, untermauerte Lucius seinen Satz mit zwei langsamen, feierlich anmutenden Nickbewegungen.

  • Ahja, ein Kenner. Trotz seines Pechs heute. Und mit einem Auge für aussichtsreiche Fahrer. Tiberius fragte sich, ob sein Gegenüber vielleicht interessiert an einer Mitgliedschaft bei den Blauen war. Aber er wollte da natürlich nicht mit der Tür ins Haus fallen und er war nicht hier, um Werbetäfelchen auszuteilen.


    "Ja, die Goldschmiede haben heute wirklich überrascht nicht wahr? Wollen wir hoffen, dass ihre Goldader nicht gar so lange anhält. In der Zwischenzeit denke ich haben wir einige gute Fahrer am Start, die wir weiter ausbauen können. Und wirklich prestigeträchtige Rennen kommen auch wieder. Es ist Wahlkampfsaison bald."


    Er grinste. Mal sehen, was sich die hohen Herren so zur Volksbelustigung so einfallen lassen würden.


    "Nun, wie dem auch sei. Mein Name ist Tiberius Valerius Flaccus."


    Tiberius konnte sich nicht erinnern, seinen Gegenübern bereits vorgestellt worden zu sein. Er konnte sich auch nicht entsinnen, sie mal im Gefolge der Flavier oder Aurelier gesehen zu haben.

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  • Im letzten Ausspruch seines Gegenübers steckten etwas viele Informationen, die Clemens nicht vollständig erfasst hat. Wie meist bleibt auch bei ihm das hängen, was er gerade zu brauchen meinte. Dass der junge Mann, der ihn so beeindruckt hatte, wohl tatsächlich Potential hatte, überraschte ihn jedoch. Ein blindes Huhn findet eben auch mal ein Korn. Fortunas Gnade kennt manchmal wirklich keine Grenzen...


    "Ich möchte es hoffen. Irgendwas sagt mir allerdings, dass ich dazu nur auf den Goldschmied setzen müsste!"


    Der Satz war begleitet von einem mehr oder weniger spontanen Lachanfall. So müsste er wenigstens nicht mehr über Wagenrennen reden. Würde das passieren, würde sich sein Anfängerglück schnell als solches präsentieren.


    "Ich glaube, wir hatten die Ehre noch nicht. Sehr erfreut, Tiberius! Man nennt mich Lucius Quintilius Clemens."

  • "Tja, man sollte meinen, dass Goldschmiede schon aus dem Grunde vom Glück gesegnet sein müssten, weil sie ständig mit Gold hantieren."


    Da Clemens die Dame bei ihm nicht vorstellte, handelte es sich wohl nicht um seine Ehefrau oder dergleichen. wie dem auch sei.


    "Die Freude ist ganz meinerseits. Nun. Ich bin ja oft abgelenkt und zerstreut, aber ich glaube nicht, dass ich dich schon einmal bei einem Rennen getroffen habe?"


    Das musste eigentlich nicht viel heißen. Rom war groß und Rennsportenthusiasten gab es viele. Zu den größeren Spielen kamen nicht nur tausende Anhänger, sondern auch die Stadtprominenz, die sehen und gesehen werden wollte.

    Es handelte sich bei der Bemerkung also eher um eine dezente Nachfrage darüber, was sein Gegenüber so machte und woher er kam.

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    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

  • Clemens Augen weiteten sich, als sich ihm diese unerwartete Interpretation seiner Selbstironie präsentierte.

    Irgendwie schien es in seinen Augen gut die Ereignisse des Tages zusammenzufassen: Dass ein so schönes Material wie Gold nur von jemandem erlangt werden könne, der auch die Gunst der Götter hat, also denselben wohl auch schön erscheint.


    "Die Kunst des Goldschmiedens scheint den Göttern wirklich zuzusagen, wenn der Sieg des Schmieds heute uns etwas sagen kann. Schließlich erkannten auch unsere Vorfahren schon, dass sich Gleiches stets zu Gleichem gesellt!"


    Irgendwo hatte Lucius das gelesen, aber es war schon lange her. Es kam auf jeden Fall öfters. Als ihm diese Zeilen jedoch spontan in den Sinn kamen, schien er für sich einen winzigen Blick in die hinteren Kulissen der Welt zu bekommen. Als wäre er Teil eines Kreises von Erleuchteten geworden, die ihre Erkenntnisse nur mit wenigen Auserwählten teilten. Seine Augen leuchteten bei dem Gedanken. Was das wohl für den heutigen Tag noch verheißen mag?


    Auf Tiberius Frage entgegnete er, noch ein wenig trunken von seiner neuen Einsicht: "Wie der Schmied bin ich wohl auch da, wo mich die Götter haben wollen. Wenn sie mir Zeichen für Gewinn geben, bin ich bei den Rennen. ...Allerdings scheinen sich die Pläne in der letzten Zeit stark verändert zu haben." Diesen Satz begleitete Lucius mit einem Schwenk seiner freien Hand auf die Rennbahn. Die andere folgte mit einem leichten Schütteln, was ein sanftes Klirren ertönen ließ. "Zurzeit hoffe ich, aedituus bei einem Tempel der Fortuna werden zu können."

  • Aha, Aedituus also. Nun, das erklärte Clemens Einsichten über die Götter. Jemand der sich im Dienst des Cultus Deorum befand - oder jedenfalls dort ausgebildet wurde, wusste da sicher einiges zu sagen, was die Gunst von Göttern anging. Tiberius eigener Zugang zu den Pontifices war ja eher unkonventionell gewesen. Quasi über die Flanke kommend, natürlich kannte er sich natürlich im Cultus aus, jedoch hatte er seine Position durch die Gunst seines Patrons und aufgrund seiner juristischen Fähigkeiten erhalten. Und die Pontifices hatten sich mit seiner Arbeit immer höchst zufrieden gezeigt. Trotzdem war sein Werdegang etwas über das er nicht laut herum zu blöken pflegte.

    Auch spürte er manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn er an die ganzen alt gedienten, hart arbeitenden Aeditui dachte, die er mit beaufsichtigen sollte.


    Doch Tiberius wischte diese Gedanken fürs erste beiseite. Am Renntag sollte man sich nicht mit Grübeleien aufhalten. Mit einem aufgeräumten Grinsen antwortete er also: "Ah. Hervorragend. Dann wirst du ja an genau der richtigen Stelle sitzen, wenn es das nächte Mal wieder darum geht, den Willen der Göttin zu erforschen." Er kratzte sich am Kopf und sah kurz zum Himmel.

    "Also. Wenn ich mich nicht irre... ist es jetzt Zeit, die Niederlage gegen die glücklichen Goldschmiede gebührend zu feiern. Meinst du nicht auch?"

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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

  • Ein verlegenes Lächeln löste den leicht andersweltlichen Ausdruck auf Clemens Gesicht ab.

    "Sicher kann ich mir gerade bei Fortuna nie sein, aber ich werde in den nächsten Tagen noch einmal nachfragen, wo meine Göttin mich sieht."


    Sein Lächeln wurde ein breites, leicht verschlagenes Grinsen, als er Tiberius Einladung vernahm. Die Momente, in denen man sich einfach von den Strömen des Lebens treiben lassen kann, ohne zu wissen wo es hin geht... und jede Sekunde zu genießen. Vorfreude einerseits, Abenteuerlust andererseits. Das war es, was Clemens in diesem Moment für sich sah.


    "Wie es aussieht, weiß ich aber zumindest, wo es als Nächstes hingeht! Kennst du nen Ort mit gutem Wein?"

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