Es kam nicht sehr oft vor, ehrlich gesagt konnte wohl kaum jemand sagen wann es das letzte Mal überhaupt vorgekommen war, doch Valentina schrie tatsächlich so laut sie konnte und feuerte Serapio dort unten an. Ihre Wangen waren gerötet und durch den leichten Regen und ihre Aufregung hatten sich einige Haarsträhnen aus dem Haarband gelöst und hingen nun mit den goldenen Bändern, die sie ebenfalls eingeflochten hatte um ihr Gesicht. Sie war so angespannt und hatte solche Angst um ihren Zukünftigen dort unten, dass sie den Blick gar nicht bemerkte der kurzzeitig auf ihr ruhte. Erst als ihre ägyptisches Sklavin neben ihr fast einen Hustenanfall bekam, weil sie sich so laut räuspern musste, löste Valentina ihre Aufmerksamkeit von dem Rennen. Sie blickt in die Richtung, in die ihre Sklavin deutete und konnte gerade noch ihren Verwandten erkennen, bevor sich die Menge um ihn herum drängte. Clemens war noch nicht lange Gast in ihrer Casa und sie hatten sich erst kennen lernen müssen, war ihr Verwandtschaft doch ziemlich weitläufig. Valentina aber mochte den Mann mittlerweile gut leiden. Und einen männlichen Verwandten in der Casa wohnen zu haben war ein beruhigendes Gefühl für sie.
Sie gab Renenet ein Zeichen und die eher zierlich anmutende Ägypterin bahnte mit erstaunlicher Gewandtheit einen Weg für ihre Herrin durch die anderen Zuschauer.
Unglücklicherweise kam Valentina genau in dem Moment bei Clemens an, als dieser eine Wette auf einen anderen Fahrer aussprach. Obwohl ihre Wangen nun nicht mehr vom Rufen gerötet waren sondern vom aufkommenden Zorn, war sie zu gut erzogen ihm nicht in aller Öffentlichkeit ins Wort zu fallen. So platzierte sie sich nur neben ihn, wobei ihr Blick sicherlich schneidender war als so manches Schwert. "Ein spannendes Rennen, nicht wahr?" Rief sie ihm dann über die tosende Menge hinweg zu.