Eröffnung des neuen Aquäduktes für Rom

  • Es war ein grosses Vorhaben gewesen, zu welchem der Kaiser seine Leute befehligt hatte, nichts weniger nämlich als den Bau eines neue Aquäduktes für Rom. Dazu musste zuerst einmal eine Quelle gefunden werden, dann musste geplant und gerechnet werden, wie man so ein Bauwerk überhaupt bewerkstelligen konnte und dann musste natürlich auch noch alles gebaut werden. Selten war es einem Mann vergönnt, eine solche Aufgabe vom ersten Moment an zu begleiten, doch Lucius Annaeus Florus Minor wurde dieses Glück zuteil. Er hatte als kleiner Quaestor Principis bereits an den ursprünglichen Plänen mitarbeiten dürfen. Nach der Amtszeit als Tribunus Plebis wurde er zum Curator Aquarum ernannt und mit dem Bau des Projektes betraut und nun, erneut einige Amtszeiten später, würde der Bau endlich eingeweiht werden.


    Auf dem Platz, dessen Name bereits in wenigen Wochen kein Geschichtsschreiber mehr kennen würde, der jedoch heute als zentraler Ort für die Feierlichkeiten ausgesucht worden war, weil hier das erste Wasser aus dem neuen Aquädukt und Verteilwerk in den hier stehenden öffentlichen Springbrunnen gespiesen wurde, auf diesem Platz wurden nun die letzten Vorbereitungen getroffen. Ein grosser jedoch noch immer tragbarer Altar wurde aufgestellt, der Brunnen wurde mit Girlanden geschmückt und rings um den Platz wurden Häuser und Wohnungen durch die Prätorianer kontrolliert und bewacht, damit möglichst keine Gefahr für den Kaiser bestehen würde, wenn er dann den Aquädukt eröffnete.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • In Karren und Körben wurden viele verschiedene Früchte herbeigebracht, nachdem die sonstigen Vorbereitungen beendet waren. Sie sollten sowohl als Opfergaben, als auch als Gaben an das Volk dienen.

    Schon bald würde man das Volk auf den Platz lassen und danach würde der Kaiser selbst erwartet.

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  • Als Curator Aquarum war Florus bei den ganzen Vorbereitungen natürlich vor Ort. Er über- oder besser bewachte den Platz, als wäre es sein eigenes Heim. Der Kaiser war angekündigt und es ging um ein absolutes Prestigeprojekt, natürlich auch für den Curator Aquarum. Einen neuen Aquädukt hatte es in Rom seit vielen Generationen nicht mehr gegeben. Umso wichtiger war es, dass heute nichts, aber auch gar nichts schief laufen würde.


    Schon bald besprach sich Florus mit dem zuständigen Prätorianer. Dieser gab wenig später ein Zeichen und die Zugänge zum Platz wurden geräumt. Der Platz war nun offen für das Volk, welches von allen Seiten, kontrolliert durch die Cohors Urbana und die Cohors Praetoria auf den Platz gelassen wurde.

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  • An diesem grossen Tag war natürlich auch Stella mit dem gemeinsamen Sohn zusammen vor Ort. Florus, oder Papa, bei der Arbeit zuzuschauen, das war erstens nicht jeden Tag möglich und zweitens würde man gleichzeitig auch den Kaiser sehen. Der kleine Primus war in der Zwischenzeit alt genug um mit seiner Mutter und natürlich weiteren Sklavinnen, welche die Aufsicht über ihn unter sich teilten, solche öffentliche Veranstaltungen zu besuchen und heute war es ihm garantiert, dass er den Kaiser zum ersten Mal sehen würde. Selbstverständlich waren auch einige Leibwächter mit dabei, welche die Sicherheit der Damengesellschaft garantierten, bis sie den abgesperrten Bereich für ihren Aufenthalt erreicht hatten.


    Als Frau des Curator Aquarum war es Stella und ihrem Sohn natürlich erlaubt, die abgesperrten Plätze für spezielle Gäste betreten zu dürfen. Diese lagen in der Nähe des Brunnens, welcher die offizielle Eröffnung des Aquäduktes symbolisierte. Ihre Begleiter und Sklaven mussten etwas nebenan in einem anderen Bereich warten, der nicht so im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen würde.


    Von weitem sah Stella ihren Mann, vermied es jedoch ihm zu winken. Er hatte jetzt ganz andere Sorgen als sich um seine Familie zu kümmern und sie wusste sehr wohl, wie sie sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hatte. Mit hoch erhobenem Haupt und Primus an der Hand ging sie daher stolz zu den ihnen zugewiesenen Plätzen in der ersten Reihe.

  • Auch Sophus war wieder einmal für eine Zugangskontrolle eingeteilt worden. Diesmal nicht am Palast, aber grundsätzlich blieb der Dienst derselbe. Der Kaiser wurde erwartet und daher mussten Menschen kontrolliert werden, die ihm gefährlich werden konnten. Geduldig kontrollierte er daher jeden, der an ihm vorbei auf den Platz wollte.

  • ... Selbstverständlich waren auch einige Leibwächter mit dabei, welche die Sicherheit der Damengesellschaft garantierten. ...

    In dieser Gruppe, respektive als deren Anführer, war Selenus mit dabei. Als alter Freund der Familie, nein, des Curator Aquarum, war es logisch gewesen, dass dieser sich an ihn gerichtet hatte um seine Familie zu schützen. Dass er über ein hervorragendes Netzwerk und einige Männer verfügte, welche auch im Hintergrund und nicht für die anderen Besucher sichtbar die Gruppe im Blick behalten würden, war ein weiterer Vorteil.


    So geleitete er Iulia Stella und ihren Sohn nach der Kontrolle durch einen Urbaner zu den ihnen zugewiesenen Plätzen.

  • Stilos Kiefer mahlten. Nach dem letzten, eher unerfreulichen Gespräch, würde der Imperator Augustus ein besonderes Augenmerk auf die Qualität von Stilos Arbeit legen. Der morgendliche Appell war mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit abgehalten worden. Stilo war nicht laut geworden, das war nicht seine Art, doch seine Soldaten wussten, wann sie den Bogen besser nicht übersspannten. Sie waren die Besten, sonst wären sie nicht bei den Cohortes Praetoriae, doch heute trieben sie ihre Professionalität auf die Spitze. So blieb Stilo vor allem in der Rolle des Organisators, dessen Blicke aufmerksam über die Zivilisten und über seine Männer strichen. Nur selten musste er einen Hinweis geben, Hauptsächlich besprach er mit seinen Unteroffizieren die Einteilung und das Vorgehen.


    Neben den offensichtlichen Prätorianern hatten sich einige seiner Männer in zivil unter das Volk gemischt, um die Stimmung auszuhorchen.

  • Die Menge an Volk nahm langsam zu. Die Senatoren hatten sich bereits in Stellung gebracht, die besten Plätze waren ebenfalls schon komplett voll und nun ging es darum, das Volk gesittet auf dem engen Raum des Platzes zu versammeln. Sehr bald schon wurde der Kaiser erwartet und je mehr Menschen sich einfanden, umso lauter wurde das Gemurmel.

  • Unter den Gästen fand sich auch Galeo Seius Ravilla, gewandet in eine nach fernöstlichen Gewürzen duftende Toga, welcher höchst angetan von jemem Projekt es für empfehlenswert erachtete, dem Curator Aquarum seine persönlichen Glückwünsche zu überbringen. In Anbetracht einer guten Bekanntschaft, welche auch bereits einige private Treffen mit Annaeus Florus Minor ermöglicht hatte, war es sogar moralische Pflicht.


    Auf dem Weg durch die sich drängende Menge, umschwirrt von einigen Sklaven, die weitaus besser gekleidet und frisiert waren als der durchschnittliche römische Bürger, erspähte Ravilla seinen Bruder, welcher sich bei jenem schönen Wetter mit der Pflicht des Offiziers zu plagen hatte. «Salve, mein lieber Stilo», grüßte er im Vorbeigehen und nickte dem Angesprochenen freundlich zu.

  • Sieh an, wer da eine handbreit über dem Boden angeschwebt kam. Stilo gönnte seinem Bruder ein flüchtiges Grinsen. "Salve, Ravilla." Für Gespräche blieb keine Zeit, er war im Dienst und private Plaudereien machten keinen guten Eindruck, wenn der Kaiser erwartet wurde. Ansonsten war Stilo einem Gespräch nicht abgeneigt. Es war nicht so, dass sofort die Abläufe zusammenbrechen würden, kaum dass er mal nicht ganz bei der Sache war, seine Männer waren die Besten und zu selbstständigem Arbeiten mehr als fähig. Aber wenn es um seine Karriere ging, war er pingelig.


    Er blinzelte seinem Bruder kurz zu, dann wandte er sich einem seiner Unteroffiziere zu, um mit ihm die Situation in einer Engstelle auszuwerten, wo sich zu viele Leute stauten. Das war aufgabe der Cohortes Urbanae. Wenn die Urbaniciani nicht in naher Zukunft von allein auf die Idee kommen würden, die Menge vorher zu einem anderen Eingang umzuleiten, würde er einen entsprechenden Hinweis geben.

  • Als sein Bruder die Aufmerksamkeit wieder der Pflicht widmete, welche Zweck der Offizierswürde war, wandte auch Ravilla seinen Blick wieder in andere Gefilde. Ihn interessierte das Geschehen um den gekürten Curator Aquarum, und um die Eröffnungszeremonie seines ambitionierten Bauprojektes, welche in Bälde beginnen würde. Ravilla ließ den Blick gen Himmel schweifen, wo die steinernen Bögen das Aquädukt trugen, um Rom mit dem Wasser der frisch erschlossenen Quelle zu versorgen. Für einen Moment gedachte er der Straße, deren Bau er in Germania betreut hatte, für welche er auch von hoher Stelle aus belobigt worden war, doch ein erhabenes Bauwerk wie dieses gefiel ihm besser.

  • Endlich schien es so weit zu sein. In der Ferne erschallten erste, noch kaum hörbare Töne aus Musikinstrumenten, welche die Prozession des Kaisers ankündeten. Wenig später wurden sie bereits so laut, dass das versammelte Volk auf dem Platz sie hören musste. Sofort wurde es zuerst so still, dass man eine Münze hätte fallen hören, dann erhob sich das Geraune umso lauter. Alle drehten sich in die Richtung, aus welcher der kaiserliche Umzug erscheinen würde.

  • An der Spitze des Umzuges zogen Musiker mit verschiedenen Instrumenten. Dahinter die für heute ausgewählten Priester und ihre Helfer mit dem Opferstier. Dann folgte der Wagen mit dem Kaiser. Das Volk jubelte ihm zu, als hätte es ihn seit Jahren nicht gesehen. Naja, eine solche Gelegenheit hatte sich zwar schon seit einigen Jahren nicht ergeben, doch seine Auftritte in der Öffentlichkeit waren trotzdem nicht gerade selten. Dennoch war dies heute speziell, denn einfach so in die Stadt liess er sich üblicherweise auch nicht fahren. Ja, fahren, denn dieses Privileg, in der Stadt am Tage einen Wagen fahren zu dürfen, war einzig dem Kaiser vorbehalten und auch dies bloss an speziellen Anlässen.


    Huldvoll winkte er seinem Volk zu, während der Wagen an stramm stehenden Prätorianern vorbei auf den Platz der heutigen Zeremonie einbog.

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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Sim-Off:

    Aus Gründen der fehlenden Spielpartner und der langen Dauer dieses Plots wird hier nun abgekürzt, um zu einem Schluss zu kommen.


    Die weitere Handlung ist schnell erzählt, denn Staatsopfer liefen immer nach dem gleichen Prinzip ab. Der Altar wurde gereinigt, der Kaiser erliess den Befehl den Stier zu opfern, das Opfer wurde vom zuständigen Priester für angenommen erklärt. Grundsätzlich nichts Spektakuläres.

    Dann schritt der Kaiser persönlich zum Holzkeil, welcher speziell für diesen Anlass angebracht und verziert worden war. Er blockierte mit Hilfe eines Holzbretts einen Korkpfropfen, welcher wiederum den Ausfluss des Springbrunnens verstopfte, der durch den neuen Aquädukt auf diesem Platz gespiesen wurde. Seine Inbetriebnahme würde den neuen Aquädukt offiziell eröffnen. Mit einer dramatischen Handbewegung zog der Kaiser den Holzkeil weg. Zunächst passierte wenig, ausser dass das Holzbrett, welches durch den Keil an Ort und Stelle gehalten wurde, abrutschte und in den Springbrunnen fiel. Doch bloss einige Sekunden später flog der Korkpfrophen mit einem gut hörbaren "Plop" in die Luft, tanzte für einen Moment auf dem Wasserstrahl, der nun aus dem Sprungbrunnen schoss und fiel dann ebenfalls in den Brunnen.

    Das Volk applaudierte und Johlte, der Aquädukt war offiziell eröffnet.


    Doch die Feier war noch nicht ganz zu Ende. Am Brunnen, platziert auf einer Höhe die für alle gut sichtbar war, war noch ein grosses Tuch aufgehängt, welches einen Teil des Brunnens verbarg. Dass sich dahinter eine Inschrift versteckte, war allen Anwesenden klar, doch welchen Inhalt würde sie tragen?


    Auf ein Handzeichen des Kaisers verstummte das Volk wieder. Er schritt huldvoll zum Tuch, deutete darauf und erklärte in wenigen Sätzen, was nun folgen sollte: Der Auftrag für diesen Aquädukt hatte er vor einigen Jahren einem jungen Quaestor Principis erteilt. Natürlich nicht alleine, doch ebenjener Quaestor Principis hatte das Glück, dass er später zum Curator Aquarum ernannt wurde und sich dieses Projektes wieder mit vollem Elan widmen durfte. Nun war das Projekt vollendet und die Dankbarkeit des Kaisers sollte sich auch in der Öffentlichkeit zeigen.


    Mit einem Ruck zog der Kaiser das Tuch vor der Inschrift weg. Natürlich stand da zuerst, dass der Kaiser diesen, nun unter dem Namen "Aqua Aquiliana" zu nennenden, Aquädukt für das Wohl des Volkes von Rom erbauen liess, doch dann folgte die grosse Ehre. Lucius Annaeus Florus Minor wurde namentlich genannt. Dazu stand da auch, dass er den Auftrag des Kaisers als Quaestor Principis erhalten und als Curator Aquarum erfüllt habe. Es war eine grosse Inschrift, welche diesem Mann zugesprochen worden war und auf welche er zu Recht stolz sein durfte.


    Der Kaiser schritt nun hinüber zu seinem Curator Aquarum, der mit Tränen in den Augen, komplett überrascht von dieser Geste, neben seiner Frau stand und seinen kleinen Sohn vor sich stehen hatte. Der Kaiser sprach kurz mit dem Senator, drückte ihm herzlich die Hand, klopfte ihm zweimal auf die Schulter und drehte sich dann wieder zum Volk, welches seit der Enthüllung der Inschrift nicht aufgehört hatte zu jubeln. Unter diesem Jubel bestieg der Kaiser dann wieder seinen Wagen und verliess den Platz der Einweihung.

  • Kurz vor dem Eintreffen des Kaisers hatte ich mich zu meiner Familie gesellt und gemeinsam standen wir nun in der ersten Reihe als der Kaiser das Opfer darbrachte, das Wasser fliessen liess und die Inschrift enthüllte. Als ich darauf meinen Namen las war ich dermassen überrascht, dass ich von den folgenden Dingen kaum etwas mitbekam. Der Kaiser sprach zwar mit mir, aber mehr als ein Nicken und einige gestammelte Worte des Dankes brachte ich nicht heraus. Tränen liefen mir unkontrolliert über die Wangen, was mir jedoch im Augenblick noch nicht bewusst wurde. Erst als der Kaiser den Platz verliess bemerkte ich dies und trocknete sie schnell. Ein Senator der sollte in der Öffentlichkeit nicht wirklich weinen.

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