Beiträge von Marcus Artorius Valerianus

    Die Reaktion seines Gegenübers war ihm nicht entgangen, und etwas unbehaglich korrigierte er den Sitz seiner Toga. Anders als Corvinus würde er sich wohl nie an dieses umständliche Kleidungsstück gewöhnen. So normal es in der Hauptstadt des Reiches auch sein mochte, er war nun einmal nicht damit aufgewachsen. Im Augenblick jedoch schwirrten ihm ganz andere Gedanken durch den Kopf.


    "Du weisst, dass dies schon immer meine Absicht war", verteidigte er sich unnötigerweise.


    Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den beiden, dann schürzte er die Lippen und versuchte, das vermutlich für beide nicht ganz angenehme Thema in andere Bahnen zu lenken: "Du wirst also in der Stadt bleiben? Vielleicht können wir sie uns ja einmal gemeinsam ansehen wenn du Zeit hast. Ich werde noch einige Tage hierbleiben und habe bislang kaum etwas gesehen. Roma ist unglaublich groß."


    Marcus war sich der Tatsache wohl bewusst, dass er sich mit diesem Angebot auf sehr dünnes Eis begab, und das sah man ihm auch an. Einerseits wollte er sich im Sinne beider Glück nicht auf eine erneut aufflammende Liebschaft einlassen, andererseits konnte er sie auch nicht einfach so harsch von sich weisen.

    Hui! :app: :D


    Jetzt fehlt nur noch eine kleine Erläuterung zu den einzelnen Optionen - beispielsweise bis wann man noch als "junger Erwachsener" gilt und ab wann man das "mittlere Alter" erreicht hat. Oder was die "mittlere Körpergrösse" zu bedeuten hat. ;)
    Und die Aufmachung wird irgendwie noch nicht mitangezeigt in der Übersicht.


    Aber schonmal vielen Dank für diese durchaus willkommene Neuerung. :)

    Wieder hält Marcus auf die Torwache zu, diesmal jedoch ein gerolltes Dokument in der rechten Hand präsentierend um es dem Wächter zu übergeben.



    "Salve, könntest du dies bitte dem Praefectus überbringen?"


    an den Praefectus Vigilum


    ~~:~~


    Salve, Praefectus, und Ave Caesar.


    Mein Name ist Marcus Artorius Valerianus, und ich wurde beauftragt nach dem Verbleib eines Mannes namens Sergius Catilina zu suchen. Dieser Mann soll angeblich in einem der Carcer verstorben sein, und die Gens Sergia wünscht sich seiner sterblichen Überreste anzunehmen um ihm ein angemessenes Begräbnis zu gewähren.


    Ich hoffe, dass du mir bei meiner Suche behilflich sein kannst, denn gewiß werden die Namen der Gefangenen und ihr genauer Aufenthaltsort in den Listen niedergeschrieben. Somit bitte ich dich um Einsicht in jene Listen, sowie um die Erlaubnis die sterblichen Überreste des Sergius Catilina an mich nehmen zu dürfen, sollten sie gefunden werden. So du etwas Zeit für mich erübrigen kannst würde ich mich selbstverständlich auch über eine kurze Unterredung freuen.


    Bitte übersende mir deine Antwort in die Casa Artoria, und möge Iuppiter über dich wachen.


    M. Artorius Valerianus

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Da bin ich anderer Ansicht. *mal den Juristen raushängen lass* Eine Ehe bleibt solange bestehen, wie der Konsens über diese Ehe besteht und dieser Konsens kann auch von der Frau aus aufgegeben werden.


    Hast recht, ich hab' gerade eben noch einmal nachgelesen.
    Siehe hier:


    Zitat

    Kaiser Augustus hatte für seine Moralgesetze ein nicht zu erfüllendes Idealbild vor Augen und kriminalisierte dadurch besonders die Frauen. Der Ehemann hatte sich im Falle eines Ehebruchs seiner Frau zu scheiden und diese vor Gericht zu bringen. Im Falle eines Schuldspruches verlor die Frau die Hälfte ihrer Mitgift und musste in die Verbannung gehen. Die Lex Iulia de adulteris erlaubte es dem Ehemann sogar die Verehrer seiner Frau zu töten, falls er Zeuge des Ehebruchs wird. Die Ungleichbehandlung wird deutlich an der Tatsache, dass im umgekehrten Falle eine Anzeige möglich ist, aber nicht notwendig. Ausserehelicher Verkehr mit dem anderen Geschlecht war der Ehefrau strikt untersagt, wohingegen sich der Mann mit Frauen des horizontalen Gewerbes und Sklavinnen straflos vergnügen durfte. Tabu waren bloss Verheiratete und Witwen der Oberschicht. Unverheiratete Frauen mit dem nötigen Kleingeld liessen sich gerne von Sklaven "bedienen", wurden aber seit Kaiser Claudius per Gesetz zu Sklavinnen erklärt, falls die Beziehung dem Eigentümer des Sklaven widerstrebte.

    Zitat

    Original von Helvetia Messalina
    Liebte er Cleoprata oder trieb ihn seine Lust? ;)


    Hm, soweit ich weiss war es anfangs seine Lust, die sich dann in Liebe wandelte. Immerhin hat er sich von der guten Cleo' angeblich ganz schön an der Hakennase herumführen lassen - was die Mitrömer seiner Zeit natürlich nicht gern sahen. Auch bestätigten sich in diesem Verhalten natürlich die damaligen (vermuteten) Vorurteile, nämlich dass Liebe abhängig macht.


    Zitat

    Original von Helvetia Messalina
    Ich bin wahrlich gespannt, was sie wohl über uns in 2000 Jahren schreiben. Über Rückgang der Ehen, Swingerclubs, BDSM und dergleichen. Wahrscheinlich genereller Sittenverfall und Dekadenz, während sich auf der einen Seite Reichtum, auf der anderen Seite Armut häuft.


    Na das gab's doch alles früher auch schon. ;)

    Zitat

    Original von Tiberia Livilla
    Und das ist heutzutage absolut undenkbar, hm? ;)


    Heutzutage kann die Ehefrau dagegen klagen oder die Scheidung einreichen. Das war damals nicht möglich - nur der Mann konnte das wenn die Frau fremdging. ;)


    Aus besagten Texten geht auch hervor dass diese Praxis seinerzeit recht verbreitet war. Wenn man heute jeder Ehe unterstellen darf, dass der Mann öffentlich(!) zu Prostituierten geht, na dann prost mahlzeit.

    Soweit ich weiss waren Selbstdisziplin und eine gewisse Form der Askese hohe Güter im alten Rom. Ich kann mir schon vorstellen dass jemand, der eine Karriere einer Liebe wegen aufs Spiel setzt damals um einiges schiefer angeguckt wurde als heutzutage.
    Bestes Beispiel: Caesar und Cleopatra. ;)


    Insofern: natürlich wird es Liebe gegeben haben, aber sie besaß imho im Großen und Ganzen wohl einen anderen Stellenwert bzw wurde differenzierter betrachtet.
    Aus überlieferten Gesetzestexten weiß man z.B. heute, dass es garnicht so unüblich für verheiratete Ehemänner war, sich auch in den Betten anderer Frauen herumzutreiben oder Vertreterinnen des ältesten Gewerbes der Welt zu besuchen.

    Gelassen ließ Marcus einen fragenden Blick gen Sulla wandern, momentan noch keine Anstalten machend irgendetwas zu unternehmen. Freilich mochte sich dies auf eine entsprechende Anweisung hin rasch ändern.


    Valerianus war wohl ein wenig zu spät eingetroffen um überhaupt mitzubekommen was der Grund für den Tumult war oder was genau geschehen ist - genaugenommen hatte er gerade noch so gesehen wie der Junge zum Ausgang geeilt war. Es lag nun wohl einzig und allein bei Sulla, zu entscheiden, ob jene "Halbwilden" im Haus geduldet wurden oder eben nicht.

    Uff, falls sie einen Namen hatte ist jener nicht überliefert - aber Sappho hat auf der Insel Lesbos ein ziemlich großes Internat gegründet, in welchem sie junge Mädchen unterrichtete (hauptsächlich in Philosophie, aber auch dem Handwerk, der Einflussnahme und der Liebe) ... und dabei soviel Erfolg hatte, dass ihre Schola schon kurze Zeit später als "Eliteuni" bekannt war, und einflussreiche Familien aus dem gesamten Raum ihre Töchter zu ihr schickten.
    Mehrere später entstandene Internate - teilweise auch von ehemaligen Schülerinnen Sappho's gegründet - knüpften an dieses Lebenswerk der Dichterin an.


    Mehr zu Sappho gibt es hier - aber vor kurzer Zeit war die Gute auch Bestandteil einer durchaus lesenswerten PM History Dokumentation.

    Naja, ein Disput war es ja nicht wirklich. Aber stimmt, Off-Topic. *g*


    Hat irgendjemand Ahnung, ob es in der von uns bespielten Epoche noch solche "Mädchenschulen" wie damals die von Sappho gab? Dort wurden immerhin Frauen aus aller Herren Länder - auch aus Rom - geschickt. Das wäre doch mal ein Anhaltspunkt.

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Sicher, Sean Connery ist auch Ritter. ;) In diesem Fall, gestehe ich ein, dass es vereinzelt weibliche Ritter wohl gegeben hat. Doch diese werden keine Panzerreiter auf dem Schlachtfeld gewesen sein. Sie müssen ausserhalb des gängigen Systems von Lehnsherr und Vasall gestanden haben.


    Die heutige inflationäre Vergabe von Rittertiteln mit den Zuständen in den Zeiten zu vergleichen, die ich angesprochen habe, willst du mir jetzt aber nicht ernsthaft als Argument verkaufen, oder? ;)


    Auf dem um ~1300 verfassten I.33 (auch Walpurgis-Fechtbuch genannt) findet sich auf den letzten Seiten ein Bild von einer Frau mit Schwert und Buckler, auch dies ein Fakt. Siehe hier.


    Der Militärhistoriker Salmonson hat weiterhin die Erfolge britischer Heerführer im Mittelalter miteinander verglichen und merkte an, dass eine gewisse Aethelflaed, Lady von Mercia, wohl die erfolgreichste gewesen war ... und man sie leider nur kennt, weil sie die Tochter Alfreds des Großen gewesen ist.


    Weiters hätten wir noch Eleonore von Aquitanien, die an vorderster Front mit in den Kreuzzug ritt.


    Willst du eine genaue Liste haben? Bitte lies dir mal diese Seite durch und schau dir an, wieviele Beispiele dort für die verschiedenen Jahrhunderte vermerkt sind.


    Natürlich waren diese gemessen an ihrer prozentualen Vertretung in der damaligen Zeit alles Ausnahmen. Aber bei weitem nicht so selten wie du es hier hinstellen willst. :)


    Es war nunmal die Kirche (in Form der Mönche in den Klostern), die die Geschichte festgehalten hat. Und wie die Kirche zur Rolle der Frau steht - auch heute noch - wissen wir doch mittlerweile alle, oder?

    Ob des weithin hörbaren Lärms fand sich auch Marcus alsbald nahe der Quelle desselben ein. Die Arme vor dem Brustkorb verschränkend ließ er seinen Blick gelassen über die Szenerie schweifen, um die Situation erst einmal zu analysieren. Offenbar war hier gerade etwas schiefgelaufen, doch es wäre verfrüht, von Ärger zu sprechen. Er beschloss, für den Moment wachsam zu verbleiben und sich einstweilen zurückzuhalten.