Macro musste grinsen, als das Erste, was Linos äußerte, sich ums Essen drehte. Oh ja, er konnte das Bedürfnis gut nachvollziehen.
"Da haben wir noch mal Glück gehabt", sagte er, ging auf den Gang und ins Bad gegenüber. "Ich hatte noch keine Zeit, das Reisegepäck auszupacken", rief er etwas lauter, damit Linos ihn trotz der Entfernung hörte. Und richtig, sein Tragebeutel stand noch im Bad, weil er vorhin nicht einmal die Zeit hatte, sein Toilettenbesteck wieder einzupacken. "Und wie du ja weißt", er betrat soeben wieder das Zimmer und schloss die Tür, "hattest du ja zwischen Ostia und Rom gehungert." Macro zwar nicht, aber der tägliche Bedarf des Hünen war groß. Er wühlte wieder, weil das Essen inzwischen unten lag. Dann zog er ein Paket heraus.
"Ein Hähnchenschenkel und ein halber." Macro setzte ebenfalls einen bettelnden Blick auf. "Es ist dein Anteil, aber wenn du nicht alles schaffst…"
Bevor die Mahlzeit begann, wollte Linos noch Macros Meinung zu Felix hören. Macro nickte.
"Ich hätte niiiee gedacht, wie forsch der Herr Felix ist. Also, entweder ist er wirklich unbedacht oder sein Auftreten war für uns ein Test.
Ob er uns in Sicherheit wiegen wollte? Also falls ja, hat er deutlich überzogen. Er wirkt auf mich wie ein verwundeter Stier in der Arena: Man weiß, dass er losbrechen wird, riecht es förmlich, und doch weiß man nicht, wann er es tut. Unberechenbar eben."