Beiträge von Tiberius Decimus Rusticus

    Rusticus Augen verdrehten sich. Schmerz! Sein Kiefer schmerzte, es zog durch die Augen, bis in die Ohren, in den Hals, er wusste gar nicht welche stelle im an seinem Kiefer nicht schmerzte. Warum eigentlich, was war geschehen? Rusticus Augen wanderten umher, Menschen, unmengen an Menschen um ihn herum und warum lag er auf dem blanken Stein? Wie war ihm geschehen und was machte diese sprechende Bärenähnliche gestalt da über ihm?


    „Nimm mal nen kräftigen Schluck, Junge. Du fährst mir nicht auf dem Blutkarren zur Castra zurück. Du nicht!“


    Er merkte einen starken Griff in seinem Nacken und recht rasch etwas flüssiges an seinem Mund. Dachte er erst es ist etwas Wasser, musste es doch etwas anderes sein.
    Der Tiro riss blitzartig seine Augen auf und spuckte die Flüssigkeit sofort wieder in die Richtung zurück aus der sie bekommen war. Was war dies für ein Gesöff? Gift? Brennendes Öl? Irgend etwas musste es in dieser Richtung sein, denn sein Kiefer schmerzte nicht nur, jetzt brannte er auch noch wie Feuer. Jedoch ein was hatte dieses Gesöff geschafft, seine Benommenheit wurde ihm etwas genommen.

    Jeden Morgen das selbe, Rusticus hätte sich nicht träumen lassen das er in der Armee Sold dafür bekommt in der Gegend herum zu stehen und sich zu tode zu rackern.


    "Gleicschritt Marsch, Drehung hin, Drehung er, kehrt Marsch, ach steck dir deinen Marsch in den ... Oh die Kameraden sind auch schon da ...", murmelte Rusticus verbittert vor sich hin, als er den Rekruten auf dem Exerzierplatz immer näher kam.


    Ein Tag war es heute, auf den Rusticus hätte verzichten können. Jeden Tag schwere Körperliche Ertüchtigung, kaum Pause und seiner Meinung nach viel zu wenig Essen. Die langen Abenden in den Baracken machten ihm mittlerweile auch zu schaffen. Hilet er sich am Anfang noch zurück, ist er doch nun gern gesellig, allein wäre es auch nicht aus zu halten, denn Tags über ist außer Ertüchtigung wenig zu tun.


    "Warum gibt es keinen Urlaub für Junge Rekruten? Warum? Gerade die brauchten es am ehesten, nicht die durchtrainierten Kerle die sonst noch hie herum rennen.", fluchte Rusticus vor sich hin. Viel einfacher hatte sich Rusticus die Armee vorgestellt, weniger anstrengend, weniger Hecktig, mehr Sold und vor allem mehr essen. Den Magen von Rusticus konnte man sicher auf dem gesamten Exerzierplatz hören. Aber er wollte es so, zur Armee gehen, in die Fußstapfen seines Vaters treten. Nur leider waren die Fußstapfen seines Vaters sehr groß, vielleicht zu groß? Nein! Daran durfte er nicht einmal danken.


    Schlurfend und mit hängen gelassenen Armen, kam der junge Tiro zu den anderen Tiros und wie konnte es auch anders sein, der Kommandierende Offizier war auch schon da. Schade, kein netter Plausch mehr, der frühe Vogel fängt den Wurm, nicht wahr? So gleich bekamen sie die erste Anweisung: „Na schön, dann wäre das ja wohl geklärt. Tirones, Zweierreihen! In agmen venite!“


    "Nagut los geht es!", rappelte sich Rusticus noch ein wenig auf, "der Tag wird anstrengend und hart und heute Abend liege ich dank dessen wieder auf der Schn ... , säusselte Rusticus noch in seinen Dreitagebart hinein, als er einen leichten Schlag gegen den Rücken bekam. Nicht stark, vermutlich ein Tiro, der einfach nur seinen Platz suchte, jedoch reichte es aus um den geschwächten Ruusticus zum Wanken zu bekommen.


    Keine Sekunde staubte es um ihn herum. Der Nase lang lag er abseits der Reihe im Dreck des Exerzierplatzes. Vor, hinter und neben ihm standen bereits die angetretenen Tiros in zweier Reihe.


    Rusticus schnaufte innerlich und das vor dem neuen Kommandanten, herrlich ...

    Block und Stoß, Block und Stoß, so sollte Rusticus nach den Anweisungen Sulcas arbeiten. Gut gebrüllt Löwe, dachte sich Rusticus. Für einen kräftigen Kerl wie Sulca dürfte dies kein Problem sein, waren doch seine Oberarmmuskeln Baumstämmen gleich. Ganz anders bei Rusticus, kräftig war er, aber weit entfernt von der Kraft Sulacs.


    Mit voller kraft stemmte er sich gegen die aufgebrachten Bürger. Immer wieder ging Rusticus bei jedem Stoß nach vorn durch den Kopf, was die Menge wohl so aufgebracht hatte. Es ist ja auch nicht so, dass Hinrichtungen dermaßen selten sind, es war etwas sehr normales, so wie guter Wein am Abend nicht fehlen durfte.


    Was auch immer, ging dem jungen Tiro durch den Kopf, darüber konnte er sich nun wenig Gedanken machen. Er hatte eine Aufgabe, eine Aufgabe die er gut und mit Glanz absolvieren sollte. Vielleicht gibt es ja auch eine Solderhöhung für besonders gute Arbeit, ging Rusticus noch durch den Kopf, als er bei einem weiterem Stoß mit seinem Schild auf unverhofften Widerstand traf. Drei junge Bürger stemmten sich ihm mit aller Kraft entgegen und warfen ihm zurück.


    Der junge Tiro war dieser Übermacht nicht gewachsen und verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten.


    "Und Block und Stoß!", war das letzte was Rusticus hörte, als Sulcas kräftiger Ellenbogen unter einem kräftigen Knacken Rusticus Kiefer traf. Torkelnd und mit Schmerz verzerrtem Gesicht stürzte Rusticus zu Boden.

    Schritt um Schritt quälten sich die frisch gebackenen Tirones über den Exerzierplatz, Stunden mussten schon vergangen sein, ging Rusticus durch den Kopf, als er abermals den Stand der Sonne kontrollierte.


    Es war ein anstrengender, eigentlich zermürbender Tag für ihn. Er hätte nicht gedacht, dass der Centurio die Tirones schon am ersten Tag derart hart ran nimmt. Schließlich waren die meisten hier körperlich kaum in Form. Junge Burschen, Bauern und andere. Wobei die Bauernjungen die wohl besten körperlichen Voraussetzungen hatten. Sie waren harte Arbeit gewohnt. Ganz anderes Söhne etwas höher gestellter Persönlichkeiten. Man konnte es den Männern schon ansehen woher sie kamen. Rusticus war zwar kein Bauernsohn, hatte jedoch den kleinen Vorteil, dass hatte sich körperlich schon vorbereitet hatte, doch selbst er merkte wie ihm die Kräfte immer mehr verließen.


    Seine Caligae fühlten sich an wie aus Stein, die Riemen schliffen an seinen Knöcheln und eigentlich wünschte er sich nur für ein paar Minuten nicht die Worte "Ad dextram!" oder "Ad sinistram!". Dann würden einfach alle Tirones gegen eine Wand laufen, Befehl ist halt Befehl, er hätte nichts dagegen. Zum einen gäbe es dann etwas zum lachen, zum anderen hätten die Tirones wenigstens einige Minuten, in denen man sich hinlegen könnte, einen Grund gäbe es ja.


    Zu allem Überfluss betraten genau in diesem Moment auch noch einige Prätorianer den Exerzierplatz. Prätorianer, was wollten Prätorianer nur hier? Laut dem Centurio rekrutieren sie gern ihre eigenen Männer aus den Reihen der Urbaner.


    Viele der Tirones waren von einem Augenblick auf den anderen wie ausgewechselt. Plötzlicher Glanz in Augen, wo noch vor wenigen Sekunden ein matter Schein war. Ein Wechsel, als wäre der Kaiser persönlich erschienen. Der Schritt einer Tirones wurde hart und zackig. Die Körperhaltung stramm, aber mit Exerzieren hatte dies nichts mehr zu tun.


    Alles an ihrem Exerzieren war mehr als übertrieben, aber mit was man diesen Gang bezeichnen konnte, konnte Rusticus beim besten willen nicht sagen. Doch war er sich sicher, dass die Prätorianer bei diesem Anblick etwas zum lachen hatten und die steifen Urbaner an sich, konnten froh sein, dass sie Urbaner waren und keine Pferde. Wären sie welche, hätten sie wohl die nächsten morgendlichen Sonnenstrahlen nicht mehr erlebt. Zu groß wäre die Gefahr, dass diese Tiere eine gefährlich ansteckende Krankheit hätten, die beinahe unkontrolliertes Muskelzucken verursachte.


    Der junge Tiro Rusticus machte bei diesem Schauspiel nicht mit, er verhielt sich weiterhin normal, als wären die Prätorianer gar nicht da. Er vermutete sowieso, dass es reiner Zufall war, dass sie gerade jetzt hier vorbei kamen. Was wollten sie denn auch in diesem gerade zusammen gewürfelten Sauhaufen auf finden? Männer, Krieger oder gar zukünftige Führungspersönlichkeiten in den Reihen der Prätorianer? Eher nein, da gäbe es in anderen teilen des Lagers bessere Auswahl. Dem entsprechend war es wohl eher Zufall das sie hier waren oder es war keiner und sie waren einfach verzweifelt, weil keiner mehr zu ihnen gehören wollte und sie jetzt schon blutige Anfänger rekrutieren.


    Aber dies war auch Unsinn, jedoch interessieren würde es ihn trotzdem, warum sie hier waren. Vor allem als er sah das ein Verwandter, Faustus Decimus Serapio, die Prätorianer anführte.


    Was wollte Serapio nur hier, fuhr Rusticus plötzlich durch den Kopf, als sein Herzschlag augenblicklich noch schneller wurde. Schweis lief ihm das Gesicht herunter, wollte Serapio ihn etwa holen? Hatte ihm Großtante Drucilla geschrieben und ihm geraten mich aus der Armee zu holen? Sie war schon immer dagegen gewesen, dass Rusticus in die Armee geht …


    Jedoch, nein, dass konnte nicht sein. Davon konnte sie noch nichts wissen! Erst gestern hatte er sich eingeschrieben, ein Bote wäre niemals so schnell bei seiner Tante und wieder hier gewesen.


    Rusticus Herzschlag und seine Atmung gingen wieder auf ein Exerzierniveau herunter, aber trotzdem beobachtete er die Prätorianer nervous. Wollten sie vielleicht doch einige von ihnen holen, was wenn die Wahl auf ihn fallen würde, wie würde er sich entscheiden?

    Ehrlich gesagt ist mir dies noch nicht aufgefallen, bin aber auch erst ein paar Wochen dabei. Gut im Senat geht es wirklich etwas haarig zu, jedoch sollte man auch bedenken, dass SimOFF und SimON hier ziemlich mit einander verschmelzen.


    In anderen RPG´s hat man seinen Chara, den spielt man voll aus, jedoch außerhalb der Spielewelt ist man wer anders.


    So kann man sagen, bin ich SimOFF zwar ein nettes Kerlchen, habe aber auch ziemliche Ar****** Charaktere, die eigentlich immer Streit suchen und Mitten drin sind, statt nur dabei. :D


    Vielleicht hat sich SimOFF und SimON etwas zu sehr vermengt? :)

    Liegestütze, gerade aus laufen, links, recht, Kurven. Wer konnte ahnen das die Armee so anstrengend wäre. Dies hatte sein Vater jeden Tag mit gemacht? Nicht das er sich beschwehren wöllte, doch merkte Rusticus schon die Erschöpfung des Vormittags, noch ehe er Vorbei war. Wie sollte dies erst heute Abend aussehen?


    Aber genug gejammert. So gut es ging blieb Rusticus in Formation, Schulter an Schulter mit seinen Kameraden. Dabei achtete er darauf nicht aus dem Takt zu kommen. Es war gar nicht so einfach mit den anderen Tiros mit zu halten, was weniger mit seiner Ausdauer zu tun hatte, sondern eher mit der Tatsache, dass Rusticus um einige Zentimeter größer ist, als alle anderen. Dementsprechend hat er auch eine andere Schrittlänge als sie. Immer wieder korrigierte er nach, schaute auf seine Füße und auf die seiner Kameraden. Ob der Centurio etwas merkte? Gern würde Rusticus mehr erfahren, wie das weitere Training aussieht, doch leider war sprechen, während dem Training verboten. Er würde sich bis zum Mittag gedulden müssen, bis er mit ein paar seiner Kameraden sprechen könnte.

    Rusticus schüttelte den Kopf. Was war nur mit diesen Leuten los? So etwas hatte er noch nicht gesehen, eine ganze Anzahl von Urbanern stand zur Sicherung des Platzes da, jedoch kümmerte dies die Menschenmassen wenig. Einzig das beherzte eingreifen von Sulac und ihm hatte zumindest das schmeißen mit Steinen und etlichen anderen Gemüsesorten unterbunden. Doch glich diese Aktion einem Tropfen auf den heißen Stein.


    Wollte sich der Tiro doch eigentlich ganz in Ruhe die Hinrichtung ansehen, bekam er noch nicht einmal richtig mit, wie der erste schon enthauptet wurden. Nur vom Schreien hinter sich und einigen grünlich gilblichen Flecken auf dem Fußboden, bemerkte er, dass etwas geschehen sein musste. Aber selbst dies stillte den Leuten nicht den Durst weiter nach vorn zu brechen.


    Der Tiro wusste bald nicht mehr, wie er handeln sollte. Was konnte er auch tun, außer sich mit seinem Scutum gegen die schiere Übermacht zu stellen. Warum bekam er keine weiteren Anweisungen. Ein kurzer Blick zum Centurio reichte und Rusticus merkte, dass dieser gerade anderweitig stark beschäftigt war, so hielt er sich lieber an den Miles und verstärkte neben Ferox und Frugi die Linie.


    „Zurück mit euch, im Namen Roma´s!“, brüllte der junge Tiro und schob so kräftig er konnte gegen die voranschreitende Menschenmasse. „Miles, ein guter Rat wäre gerade wünschenswert!“

    Schon war die verdiente Unterrichtseinheit beendet und eine Wissenslücke gefüllt, als es zur nächsten Aufgabe kam.


    "Wir üben jetzt den Gleichschritt. Beginnt mit dem linken Fuss! Aequatis passibus**! Pergite***! Lae - vum, lae - vum, laev - um, ...!", befahl der Centurio und richtete hier und da einige Rekruten nach, die mit dem Befehl Kolonne nichts anfangen konnten.


    Zum Glück war es nur Gleichschritt und noch mehr freute sich Rusticus, dass er nicht mehr das schwere Marschgepäck auf seinen Schultern hatte. Gleichschritt Marsch war nach den ersten Fuß wesentlich angenehmer als Liegestütze.

    Oh, jetzt fühlte ihm der Centrio aber auf den Zahn, mal sehen was Rusticus noch so alles ein viel.


    „Es gäbe da noch die Equites.* Ein dem reicheren vorbehalten Stand, da diese sich Pferde leisten können. Equites haben einen hohen Stand in der gesellschaftlichen über dem des normalen Bürgers, aber immer noch unter dem der Senatoren. Dann gibt es noch die normalen Legionen und die Auxilia.** Dies sind Unterstützungseinheiten, so weit ich weiß sind hier auch medizinische Bereiche zugehörig.“


    Sim-Off:

    * Reiterheer
    ** Hilfs- und Unterstützungseinheiten

    Aufmerksam lauschte Rusticus den Worten der Tiros und derer des Centurios. Interessant war es zum einen, zum anderen gab es etwas Zeit sich zu erholen, was jeden hier wohl gefallen durfte. Auch seine Arme schmerzten nicht mehr so arg wie noch vor ein paar Minuten, großartiges Interesse sie jedoch zu benutzen hatte der Tiro nicht, die Pause war genau richtig, drum lies er es sich auch nicht nehmen sein Wissen zu offenbaren und die Frage des Centurio zu beantworten.


    "Centurio Iunius Avianus, der weitere Unterschied ist, dass nur Praetorianer als Leibwache eingesetzt werden und ihr ansehen höher als das der Urbaner ist.", sprach Rusticus, "Zudem ist der Sold bei den Urbanern schlechter."


    "Und man ist etwas weiter entfernt von zickigen, höhergestellten Frauenzimmern und den hier und da auftauchenden Konspirativen.", konterte noch der Tiro rechts neben ihm.

    Wurde sein Unterarm von einem Mann durch die Menschenmassen gezogen oder befand sich der Arm des Tiros zwischen zwei Mühlsteinen? Was hatte dieser Cluvius nur für eine Kraft in den Händen. Eindeutig gutes und sehr viel Training, bei einer Schlägerei mit ihm möchte Rusticus nicht auf der falschen Seite stehen.


    Doch genug der Gedanken, schon kam der nächste Befehl, „Ich bleib schräg hinter dir und halt dir den Rücken frei. Also los! Hol mir das Arschloch!"


    Das lies sich Rusticus nicht zwei mal sagen, dieses Steine werfen musste sofort aufhören, bevor noch jemand verletzt wurde. Es war so schon ein Wunder, das es keine Verletze gab. Ein paar Eier zu werfen, ein paar Oliven oder Kohlköpfe waren das eine, aber Steine. Rusticus schüttelte den Kopf, wie konnte man nur so etwas gefährliches werfen. Vollkommenes Unverständnis machte sich in ihm breit, würde jemand so etwas an den Kopf bekommen, wäre es aus.


    So Schritt der junge Tiro geschützt hinter seinem Scutum durch die Menschenmassen. Glücklicherweise war der Steinewerfer zu sehr mit sich und seiner Trefferkunst beschäftigt, als das er ihn bemerkte. In einem Bogen näherte sich Rusticus, dem gelockten schwarz haarigen Mann. Der Decimus wollte keinesfalls frontal auf ihn zu gehen, die Chance das der Werfer in den letzten Reihen verschwindet war zu groß.


    Aber das Glück war Rusticus hold. Unter den erstaunten Blicken anderer Besucher schlich er sich nun Seitlich an den Werfer heran und als der Werfer Rusticus bemerkte, war es schon zu spät. Schnell hatte ihn Rusticus am Handgelänk gepackt.


    "Das Steine werfen hat eine Ende, du bist fest genommen. Komm bitte freiwillig mit."


    Dies hatte er wohl nicht erwartet und ohne großartig weiteres murren ging er seitlich neben Rusticus in Richtung des Miles. Kurze Fluchtversuche gab es, jedoch hatte ihn Rusticus schnell wieder am Arm gepackt. In dieser dicht gedrängten Menge, war es eh nicht möglich schnell voran zu kommen.


    Rusticus hoffte, dass er zumindest dieses mal alles richtig gemacht hatte, als er zum Miles kam.


    "Miles Cluvius Sulca, wir haben einen der Steine werfer!"

    Der Tiro nickte, von nun an, alles genau nach Anweisung und lieber zwei mal als kein mal nachgedacht. Der Miles hatte die ausgesprochen gute Idee endlich gegen die Steinewerfer vor zu gehen.


    „Du bist ein ziemlich großer Kerl, das wollen wir doch ausnutzen nicht wahr? Wir gehen jetzt die Reihen ab und picken uns in Ruhe einen oder zwei von den Steinwerfern aus. Wenn sie einigermaßen gut zu erreichen sind, greifen wir zu. Aber keine Alleingänge! Und vor allem kein Gladius! Verstanden, Tiro?"


    Der Decimus nickte. "Verstanden, Miles!"


    Seine Größe war ihm wirklich von Vorteil und einen Moment lang überblickte er die Schar der Menschen. Es war schwer jemanden aus zu machen, eine Nadel im Heufaufen war einfacher zu finden. Ein breite Wand an weißen Tunikas bäumte sich vor ihm aus. Wie sollte Rusticus hier nur ein oder zwei Steinewerfer erblicken?


    Immer wieder schaute er schnell von links nach rechts, nach vorn und wieder zur Seite. Irgendwann würde er schon einen erwischen. Ein paar Augenblicke dauerte es, bis er einen Kerl in den hinteren Reihen entdeckte, gerade als er zum Wurf ausholte.


    „Miles! Da hinten, ein Mann in einer weißen Tunika, ungefähr 30 Jahre alt, dunkles lockiges Haar mit einer Narbe am Hals! Er holt gerade zum Wurf aus!“

    Das hatte Rusticus nun davon. Einfach Befehle befolgen und ein guter Tiro sein, war gar nicht so einfach und die strafenden Blicke von Centurio Iunius Avianus waren auch nicht gerade die pure Freunde.


    Gerade in diesem Moment wünschte sich Rusticus im Boden zu versinken oder wenigstens einen Stein an den Kopf zu bekommen. Ein paar Wochen im Lazarett und den Ärger mit den üblichen Rekruten, hätten sicherlich dazu beigetragen, dass Centurio Avianus die Sache hier schnell wieder vergisst.


    Das Schwert ziehen ... wie unüberlegt doch die Handlung war. War dies doch eine der ersten Sachen, die der Centurio ihnen auf dem Exerzierplatz bei brachte.


    Am besten er würde sich nun nur noch an Cluvius halten und dies hier alles hinter sich bringen. Eventuell könnte er den Fehler so wieder gut machen.


    "Miles Cluvius, wie lauten eure Befehle?"

    Beim Jupiter, so hatte sich das Rusticus nicht gedacht. Eilig und Hände zitternd steckte er sein Gladio wieder ein. Hatte er doch glatt die Hasta vergessen und das das Gladio nicht gezückt werden darf. Die Hitze des Gefechtes, wollte er nur seinen Befehl ausführen und stieg sofort ins Fettnäpfchen.


    Verdammt, dachte sich Rusticus, dies hätte nicht passieren dürfen. Aber wie hätte er sonst auf die Masse reagieren sollen, irgendwie musste er sich Gehör verschaffen. Ein Tiro zu sein, war gar nicht so einfach, ging ihm in diesem Moment durch den Kopf.

    „Komm mit Tiro! Zertreten wir ein paar Schienbeine!"


    Schon der nächste Auftrag, dieses mal von Cluvius.


    "Ein neuer Befehl, mein Angebot bleibt. Sollte jemand näher kommen, kann er den Deliquenten gern Gesellschaft leisten.", sprach der Tiro und schritt zu Cluvius.


    Ein kurzer Blick genügte. Der Tiberius hatte es nur halbwegs geschafft einen kleinen Teil des Pöbels ruhig zu bekommen, in einigen anderen Ecken sah es immer noch schlimm aus. Auch an seinem gerade verlassenen Platz merkte er noch aus den Augenwinkeln, dass schon wieder die ersten Zähen leiste nach vorn wanderten. Was war heute mit den Leuten los, wollten sie selbst Hand anlegen?


    "Zu Befehl, Miles, ich stehe zu eurer Verfügung!"


    Sim-Off:

    Sorry, hoffe es macht nix, dass ich etwas voreilig war.^^'

    Die Menschenmenge war aufgebracht. Steine flogen, Gemüse und Obst jeglicher Art. Ferox und Frugi hatten zusammen mit dem Rest der Urbanern zu tun, die Leute in Schach zu halten. Schon kam der nächste Befehl, an diesem durch aus aufregenden Tag.


    "Miles!", rief er dem Cluvier zu, "Nimm dir den Tiro und hilf' deinen Leuten mal! Wer's übertreibt, kann sich gleich auf den Karren setzen und mit uns zurück zur Castra fahren!"


    Die Deliquenten waren beide fest verschnürt, von ihnen ging keine Gefahr mehr aus, nun musste man sich anderen Aufgaben widmen. Ein Auftrag, den Rusticus nur zu gern ausführte, wollte er doch gern sehen, ob sein neuer Status im normalen Pöbel für Eindruck sorgt.


    Geschwind überblickte Rusticus die Menschenmenge und suchte sich einen Bereich aus, der besonders stark unter dem ungehorsam des Pöbels litt. Stolzen Schrittes, ohne eine Miene zu verziehen schritt Rusticus vor die Menschenmenge. Er wusste schon, wie er den Pöbel zur Ordnung bringen konnte. Als der frisch gebackene Trio vor dem aufbauschenden Pulk Menschen stand, zog er sein Gladio, hielt es kurz in Richtung der Masse und stellte es dann damit auf der Spitze voran auf den Boden.


    „Lieber Römer, mehrfach wurde euch gesagt, ihr sollt Abstand halten, euch zu benehmen und Ordnung walten zu lassen. Bei Jupiter, ich bilde ab sofort eine imaginäre Linie. Sollte einer auch nur Ansatzweise auf die Idee kommen näher als 10 Fuß zu kommen. Werde ich ihn persönlich den Weg zum Miles zeigen und die Möglichkeit lassen die Hinrichtung aus nächster Nähe beiwohnen zu lassen.“, sprach Rusticus und umfasste den Griff seines Gladios noch einmal fester.


    Die Ansprache schien Wirkung zu zeigen, die Leute wichen freiwillig mehrere Fuß zurück. Rusticus viel ein Stein vom Herzen, ob nun er oder das Gladio mehr Eindruck machten, war ihm in diesem Moment egal. Die Hauptsache war, dass er seine Aufgabe erledigte.


    Glücklicherweise hatte man seine Aufgeregtheit nicht bemerkt, für einen Augenblick hätte er auch nicht gewusst was er hätte tun solln, wenn die Leute seinen Befehl nicht folge geleistet hätten.