Beiträge von Aulus Furius Saturninus

    "Du erzählst alles nach der Reihe und dann gehen wir wieder. Das ist keine große Sache.", sagte ich zu meinem für meine Begriffe zu ängstlichen Diocles:
    "Außerdem sind wir schon da!"

    Ich deutete nach vorne, wo sich die Mauern der Castra auftürmte: Dickes Mauerwerk, unfreundlich dreinblickende, schwerbewaffnete Wachen; ein Schatten schien vorbeizuziehen, und auch ich fröstelte, als sei ich aus der Sonne plötzlich ins Dunkle getreten.

    Ein wenig begann ich Diocles zu verstehen.


    >>> Porta

    Am liebsten hätte ich meinem Sklaven Diocles gesagt, er solle die Angelegenheit vergessen. Zumal es doch sehr konfus war, was ich aus ihm herausbrachte.

    Die erste Schwierigkeit war, dass er sich in Roma nicht gut auskannte, doch als er mir den Ort beschrieb, definierte ich ihn als das

    Tigillum Sororium. Freilich hatte sich Diocles da ganz schön verlaufen, denn er hätte dort gar nicht sein sollen.

    Und dann der Tote. Grausliche Sache. Aber jeden Morgen ging die Sonne über einem Dutzend Toter auf, nach denen kein Hahn krähte. Außerdem war es mittlerweile spät geworden, bestimmt hatte schon jemand den Fall gemeldet, wenn er überhaupt gemeldet wurde.

    Dennoch bewog mich mein Gefühl, ein guter Staatsbürger sein zu wollen, Diocles zur Castra zu bringen um wenigstens eine Anzeige über den Leichenfund zu machen.

    Als ich das Diocles sagte, wurde er regelrecht grün im Gesicht vor Schreck. Ich tätschelte beruhigend seine Schulter: "Selbstverständlich bleibe ich bei Dir.",

    sagte ich: "Keiner wird dir was antun."

    Diocles schaute mich an, als würde ich ihn zur Kreuzigung schleifen. So konnte man seinem Dominus auch ein schlechtes Gewissen einjagen! Egal, da musste er durch.



    Sim-Off:

    mit Diocles abgesprochen

    Officium XIX >>>

    Ich hatte die Nachricht erhalten und eilte nach draußen.

    Dort sah ich meinen Diocles, zitternd vor Kälte. Er wartete gewiss schon längere Zeit, wenn nicht sogar Stunden:
    "Diocles, mein Lieber!", rief ich dem Sklaven entgegen: "Was ist geschehen, dass du mich bei der Arbeit stören musst?"

    Ich musterte ihn, verletzt oder krank wirkte er nicht, eher nur verschreckt.



    Nach etwas ausschweifenden, aber immer genauer werdenden Erläuterungen von Seiten Diocles begreift Saturninus, um was es geht und fasst folgenden Entschluss...

    "Danke", sagte ich und nahm die Tabula entgegen, um sie zu überfliegen. Bei der Götter Willen, was schrieb denn Diocles da? Und was war so wichtig, dass er mich in der Kanzlei störte? Klang so dramatisch, als.... Nein, Diocles war, soweit ich ihn kannte, weder dramatisch noch liebte er große Auftritte. Er gehörte eher zu den stillen, ruhigen Charakteren, deren Qualitäten man eher so auf den zweiten oder dritten Blick erkannte.

    ich sagte Bescheid, dass ich mal nach draußen müsse und eilte zur Porta.

    Ich kannte Serapio vom Oktoberpferd , bei dem wir beim Wagenrennen gegeneinander angetreten waren, und dass er mich nun zu seiner Hochzeit eingeladen hatte, fand ich eine sehr kameradschaftliche Geste.

    Ich war mit Diocles, meinem Sklaven gekommen, der sich dann bei den anderen Sklaven aufhalten und hoffentlich versorgt werden würde.

    Diocles trug auf einem silbernen Tablett ein zusammengefaltetes Tuch aus reiner Seide, das ich aus dem Handelshaus der Furier in Portus Ostiensis beschafft und der unbekannten Braut zugedacht hatte. Silberweiß glänzte es wie gesponnener Mondenschein.

    " Aulus Furius Saturninus, Primicerius ab Epistulis der kaiserlichen Kanzlei", wurde ich angekündigt.


    Die beiden strahlenden Menschen in ihren amethystfarbenen Gewändern mussten das Brautpaar sein, und der gute Diocles verbeugte sich in ihre Richtung. Sie waren ein so erbaulicher Anblick, der schwarzhaarige Serapio mit den blauen Augen und soldatischen Haltung, die zarte blonde Valentina an seiner Seite, leuchtend vor Glück; Flora oder Aurora hätte ich unter ihr Bildnis schreiben mögen. Oder Ariadne, da der Bräutigam denn Theseus oder Dionysos gliche.

    Ich begrüßte das Brautpaar mit einem kurzen Epithalamium, einem schillernden Hochzeitsgedicht:

    "Denn wo das Strenge mit dem Zarten,

    wo Starkes sich und Mildes paarten

    Da gibt es einen guten Klang."

    Auch ich stand ja einer gewissen Bildung nahe, auch wenn mein Dienst oft eher dem Dionysos anstatt Athene gegolten hatte und zitierte daher Platon aus Menon oder vielmehr die Worte, die er Sokrates in den Mund legte:

    " Wenn nun von jeher immer die Wahrheit von allem, was ist, der Seele einwohnt,so wäre ja die Seele unsterblich.*

    Das ist ein fesselndes Thema, peregriner Freund. In Phaidon nimmt Platon an, dass sich Tod und Leben abwechseln so wie sich Schlaf und Wachzustand abwechseln.

    Aber auch wenn Platon seine Anamnesis durch das Befragen eines jungen Sklaven bewiesen hat, ist doch der Sklavenmarkt kein angenehmer Ort für ein philosophisches Gespräch. Ich schlage daher Morgen zur hora octa die Taberna Apicia vor."

    Ich warf einen kurzen Blick zu Tiberios hinüber, der ja auch pädagogische Ambitionen hatte, soviel ich wusste. Es fiel mir jedoch gar nicht ein, mich mit ihm zu messen; ich war der Dominus und hatte den Fall übernommen:

    " Ich bin übrigens Aulus Furius Saturninus und wie heißt Du?"


    Sim-Off:

    Platons Dialog Menôn, 79e-86c

    Ich nahm den Trinkschlauch aus der Hand des Tribuns und trank nach bäuerlicher Art, in dem ich mir den Strahl direkt in den Mund spritzte. Mir schien es eine Geste der Kameradschaft, und eigentlich hatte ich nichts gegen den Mann. Wir fuhren ja nicht jeden Tag Wagenrennen gegeneinander.

    Jetzt grinste ich sogar und gab Serapio den Weinschlauch zurück:

    "Hispanisch? Ausgezeichnet!", fragte ich in Bezug auf den Wein. Dann nickte ich in Richtung Sufenas:
    "Stilles Wasser, jedoch tief.", bemerkte ich. Der Goldschmied wäre wirklich nicht mein Favorit gewesen, eher der vom Ehrgeiz getriebene Victorius oder Serapio selbst.

    Trotz der Menschenmasse und dem Opfer, das ja noch vollzogen werden musste, überkam mich eine friedliche, ganz und gar elysische Stimmung, die auch meiner plötzlich spürbaren Erschöpfung geschuldet war. Es hatte mir Freude gemacht, mich so richtig zu verausgaben. Alles was nun kommen würde, sah ich mit Gelassenheit.

    Da die Furien mir nicht geholfen hatten, würde ich ihnen kein Opfer bringen….denn Malachit und Minos verweigerten nun völig die Mitarbeit und waren nicht mehr zum Rennen zu bewegen, so sehr ich sie mit der Gerte animierte und ihnen gut zuredete. Sie blähten die Nüstern, als wären sie völlig überanstrengt und scheuten - Kutschpferde waren das, keine Rennpferde. (Wenigstens würde mir meine Cousine nicht den Kopf abreißen, weil sich der göttliche Mars Minas zum Opfer gewünscht hatte).


    Kurz und gut, ich kam als letzter ins Ziel, geschlagen und besiegt.

    Ich sprang vom Wagen ab.

    Erst jetzt merkte ich, wie anstrengend die Sache gewesen war, meine Oberschenkel zitterten, und ich lief breitbeinig
    als wäre ich mit O- Beinen auf die Welt gekommen. Einen Moment lang schwankte der Boden wie nach einer Seefahrt.

    Ich rieb mir mit der Hand Schweiß aus der Stirn, meine Tunika war durchtränkt von Schweiß.


    Timon, mein Pferdeknecht, erwartete mich schon, ich warf ihm die Zügel zu, er würde sich um die Biga kümmern.

    Tiberios und die anderen Furiersklaven waren nirgends zu sehen; waren sie erkannt worden, war der Spott der anderen Diener ihnen gewiss; ich hoffte sehr, dass sie nicht in Schlägereien gerieten, besonders nicht mit Aventin- Anhängern, die sich jetzt an irgendjemandem auslassen würden.

    Tubertus, den Pechvogel mit dem blauen Umhang, konnte ich nirgends mehr sehen; vielleicht war Mars generell heute kein Freund der Farbe Blau; launisch waren die Götter bisweilen uns Sterblichen gegenüber.


    Roma liebte die Verlierer nicht und auch für die Götter zählte nur der Sieger, das war das Prinzip des Agons, des umbedingten Wettstreites.

    Nur etwas Schlechteres gab es als nicht zu siegen, das war es, den Sieg anderer nicht aushalten zu können.


    So bewahrte ich Haltung, gratulierte Sufenas und sah dann dass sich der Zweitplatzierte, der Prätorianertribun, der für die Aurata gefahren war, hinsetzen musste, als wären ihm die Knie weich geworden.

    Kein Wunder, der Mann hatte seinen Hals riskiert, Mut hatte er, dass musste man ihm lassen.

    Ich nickte Serapio zu:

    "Gratuliere", sagte ich knapp, und das galt dem Mut.


    Sim-Off:

    Vielen Dank für diesen Thread an meinen goldenen Mitspieler, das Publikum und "Hand des Schicksals" Rusticus

    Tubertus, stolzer Vertreter des plebejischen Romas, war nun ganz vorne und zeigte den anderen, was eine Harke war.

    Dicht hinter ihm Sufenas, der in den Kurven wahre Meisterschaft gezeigt hatte, in dem er sie so eng nahm, als sei er ein professioneller Auriga.

    Serapio versuchte vorwärts zu kommen und probierte ein ähnliches Manöver – verflixter Aurata- Anhänger, und dennoch ...mir blieb das Herz stehen: Wäre es ihm gelungen, so hätte er sich an die Spitze gesetzt. Ich schätzte Mut durchaus, wenn ich ihn sah….

    Unter mir donnerten die metallbeschlagenen Räder, meine Hände waren schweißnass, Staub brannte in meinen Augen – oder war es etwas anderes: Denn während Victorius und Serapio darum kämpften, ihr Gleichgewicht wieder zu finden, erwachte in meinem Gespann Minos und Malachit, den Rössern meiner Cousine, ihr Selbsterhaltungstrieb. Sie wurden langsamer, um den schlingernden Gespannen nicht in die Quere zu kommen

    – normalerweise hätte ich ihre Klugheit gepriesen

    …. Aber in dieser Situation wurde ich zornig und ließ die Gerte durch die Luft zischen, ohne jedoch ihre Kruppen mehr als zu streifen, denn selbst im Zorn würde ich keine Pferde schinden:

    „Via, bestiae, via!", spornte ich sie an, aber es half nichts; als wollten sie mich verspotten, zögerten sie.

    „Flectere si nequeo superos, Acheronta movebo.* Furien, hört ihr mich; bringt mich zum Sieg wie auch immer und ich werde euch opfern, selbst wenn der große Mars meinen Sieg nicht wünscht!“, zischte ich und war bereit zu allem – aber schlecht sah es aus, denn ich war auf dem letzten Platz gelandet….


    Sim-Off:

    Kann ich die oben (=Götter) nicht beugen , so rühre ich den Acheront (= Unterwelt) auf

    Drei Briefe für eine Captio


    An diesem Tag bekam ich den Befehl, drei Briefe ausstellen zu lassen, was ich hiermit tat. Einer der Briefe war für meinen Freund Tiberius Valerius Flaccus bestimmt. Es ging um seine Cousine, die ich aber nie kennen gelernt hatte.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Virgo Vestalis Maxima Minucia Milicha

    Atrium Vestae | Roma


    s.d.


    Ehrwürdige Virgo Vestalis Maxima Minucia,

    der Caesar Augustus Pontifex Maximus bittet Dich am


    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLXX A.U.C. (6.12.2020/117 n.Chr.)

    zur hora quinta (10 Uhr a. m)

    zur
    Audienz in das Officium Imperatoris Domus Flaviana

    um über die Captio der jungen Civis Valeria Maximilla zu befinden.


    Vale bene


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    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Pontifex Manius Flavius Gracchus

    Villa
    Flavia Felix

    Quirinal


    sd

    Ehrwürdiger
    Pontifex Manius Flavius Gracchus


    Der Caesar Augustus Pontifex Maximus bittet Dich am


    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLXX A.U.C. (6.12.2020/117 n.Chr.)

    zur hora quinta (10 Uhr am)

    zur
    Audienz in das Officium Imperatoris Domus Flaviana

    um
    über die Captio der jungen Civis
    Valeria Maximilla zu befinden.


    Vale bene



    Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen.





    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Tiberius Valerius Flaccus Pontifex Minor

    Casa Valeria




    Salve Pontifex minor Tiberius Valerius Flaccus,


    in deiner Eigenschaft als Oberhaupt der Gens Valeria bittet Dich der Caesar Augustus Pontifex Maximus
    am

    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLXX A.U.C. (6.12.2020/117 n.Chr.)

    zur hora quinta (10 Uhr am)


    gemeinsam mit der Civis Valeria Maximilla, die in deinem Hause lebt,


    zur
    Audienz in das Officium Imperatoris Domus Flaviana

    um über die Captio derselben zu befinden.

    Vale bene


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    Ein Bote der kaiserlichen Kanzlei bringt folgendes Schreiben in die Casa Valeria.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Tiberius Valerius Flaccus Pontifex Minor

    Casa Valeria


    sd


    Salve Pontifex minor Tiberius Valerius Flaccus,


    in deiner Eigenschaft als Oberhaupt der Gens Valeria bittet Dich der Caesar Augustus Pontifex Maximus

    am

    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLXX A.U.C. (6.12.2020/117 n.Chr.)

    zur hora quinta (10 Uhr am)


    gemeinsam mit der Civis Valeria Maximilla, die in deinem Hause lebt,


    zur

    Audienz in das Officium Imperatoris Domus Flaviana

    um über die Captio derselben zu befinden.

    Vale bene


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    Ein Bote der kaiserlichen Kanzlei gibt folgendes Schreiben ab:



    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    Pontifex Manius Flavius Gracchus

    Villa

    Flavia Felix

    Quirinal


    sd


    Ehrwürdiger Pontifex Manius Flavius Gracchus


    Der Caesar Augustus Pontifex Maximus bittet Dich am


    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLXX A.U.C. (6.12.2020/117 n.Chr.)

    zur hora quinta (10 Uhr am)


    zur

    Audienz in das Officium Imperatoris Domus Flaviana

    um


    über die Captio der jungen Civis Valeria Maximilla zu befinden.


    Vale bene



    Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen.



    Ein Bote der Kaiserlichen Kanzlei gab folgendes Schreiben ab:


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Virgo Vestalis Maxima Minucia Milicha

    Atrium Vestae | Roma


    s.d.


    Ehrwürdige Virgo Vestalis Maxima Minucia,

    der Caesar Augustus Pontifex Maximus bittet Dich am


    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLXX A.U.C. (6.12.2020/117 n.Chr.)

    zur hora quinta (10 Uhr a. m)

    zur

    Audienz in das Officium Imperatoris Domus Flaviana

    um über die Captio der jungen Civis Valeria Maximilla zu befinden.


    Vale bene


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