Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    Die Besichtigung des Carcers, bei dem sich der Praefectus Urbi nacheinander alle Inhaftierten der Razzien zeigen ließ, lag Tage zurück. Tage, in denen den Kommandoführenden der einzelnen Razzien Gelegenheit geboten wurde, die Verhöre voranzutreiben, oder - falls diese bereits abgeschlossen waren, die Berichte zu fertigen. Menecrates wollte Ergebnisse und sein Kontrollgang verdeutlichte diesen Wunsch.

    Zu Dienstbeginn ließ er an geeigneter Stelle der gemeinsamen Principia eine Anordnung aushängen, die von beiden Einheiten gesehen werden konnte, denn zwei der Kommandierenden gehörten der Garde und zwei der Stadteinheit an.


    Anforderung der Ergebnisse zu den Spezialeinsätzen


    Die Kommandierenden der Einsatzbefehle I - IV von

    ANTE DIEM VII ID MAR DCCCLXXII A.U.C. (9.3.2022/119 n.Chr.)

    sind aufgefordert, die Ergebnisprotokolle des Einsatzes und der Verhöre beim Praefectus Urbi abzugeben.


    Darüber hinaus wird auch von Optio Furius Cerretanus (CU) ein Bericht erwartet, da er den Einsatzbefehl III übernommen und zu einem erfolgreichen Ende geführt hat.


    itcrom-praefectusurbi.png


    Die Besichtigung des Carcers, bei dem sich der Praefectus Urbi nacheinander alle Inhaftierten der Razzien zeigen ließ, lag Tage zurück. Tage, in denen den Kommandoführenden der einzelnen Razzien Gelegenheit geboten wurde, die Verhöre voranzutreiben, oder - falls diese bereits abgeschlossen waren, die Berichte zu fertigen. Menecrates wollte Ergebnisse und sein Kontrollgang verdeutlichte diesen Wunsch.

    Zu Dienstbeginn ließ er an geeigneter Stelle der gemeinsamen Principia eine Anordnung aushängen, die von beiden Einheiten gesehen werden konnte, denn zwei der Kommandierenden gehörten der Garde und zwei der Stadteinheit an.


    Anforderung der Ergebnisse zu den Spezialeinsätzen


    Die Kommandierenden der Einsatzbefehle I - IV von

    ANTE DIEM VII ID MAR DCCCLXXII A.U.C. (9.3.2022/119 n.Chr.)

    sind aufgefordert, die Ergebnisprotokolle des Einsatzes und der Verhöre beim Praefectus Urbi abzugeben.


    Darüber hinaus wird auch von Optio Furius Cerretanus (CU) ein Bericht erwartet, da er den Einsatzbefehl III übernommen und zu einem erfolgreichen Ende geführt hat.


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    Die Verhöre der Festgenommenen schienen noch nicht abgeschlossen zu sein, denn dem Praefectus Urbi lagen keine Protokolle darüber vor. Um sich ins Bild zu setzen, entschloss sich Menecrates, dem Carcer einen spontanen Besuch abzustatten, damit er im Falle einer Nachfrage des Kaisers oder des Senats erste Auskünfte geben konnte. Nicht zuletzt trieb ihn ein eigenes Interesse an. Er rechnete mit dem Ausheben radikaler Splittergruppen bei weit mehr als nur einer der angesetzten Razzien, die zur einen Hälfte von Offizieren der Cohorten und zur anderen von Führungskräften der Prätorianer geleitet wurden.


    Menecrates ahnte, warum sich die Verhöre in die Länge zogen, denn seitens der Cohorten erschwerte der krankheitsbedingte Ausfall des erfolgreichen Optio Furius Cerretanus und der unerwartete Todesfall des zweiten einsatzführenden Unteroffiziers der Cohorten die Aufarbeitung der Razzien. Der Präfekt vermisste seinen Cornicularius schmerzhaft, fehlte er doch nicht nur dienstlich an allen Ecken und Enden, sondern auch privat. Die Kompensation gestaltete sich schwierig, auch wenn der neue Vorzimmeroffizier sein Bestes gab. Immerhin rief er die angeforderten Begleitpersonen für den Kontrollgang des Präfekten zeitnah zusammen und schloss sich selbst der Gruppe an, die ohne Verzug in Richtung Carcer aufbrach.


    Nach der Einweisung durch die Wachsoldaten strebte Menecrates der ersten der bezeichneten dunklen Unterkünfte zu, hielt vor der Vergitterung und ließ das Dejavue auf sich wirken, das ihn unwillkürlich gefangen nahm. Vor Jahren stand er schon einmal hier - in vergleichbarer Situation, mit den Mitgliedern der Ermittlungskommission, in Aufarbeitung des Sklavenaufstands. Heute wie damals ging es um Christen.

    "Ich möchte zu den einzelnen Fällen eine kurze Zusammenfassung", äußerte er nach Augenblicken es Schweigens. Während er sprach, fixierte er den Gefangenen, bevor er den Kopf wandte und sein Blick den Prätorianer erfasste, der ihn und seine Leute seit der Carcerwache bis hierher begleitete.

    "Fangen wir mit diesen hier an." Er wies in einer seitlichen Bewegung mit dem Kopf Richtung der Zelle. "Wie kommt es, dass keine Einzelhaft gewählt wurde? Haben wir Platzprobleme?"

    Der Vorarbeiter murrte und schnaufte mehrmals durch, nachdem der Praefectus Urbi gegangen war, bevor er sich zur Maurergruppe auf der betreffenden Seite umwandte. Er schritt zügig, vom Ärger angestachelt, aber ihm wurde klar, dass der Unmut den verunglückten Zeitplan nicht wieder geraderückte. Vorerst behielt er das Zeitproblem für sich, damit die Qualität nicht unter einer unnötigen Hektik litt.

    "Milites, ihr habt es vielleicht gehört, die Mauer muss eingerückt werden, um für Wall und Graben Platz zu machen. Wir befinden uns in Stadtnähe, also reichen uns die Mindestanaforderungen. Das heißt: Breite elf Fuß, Tiefe sieben Fuß, aber zunächst brauchen wir nur das Breitenmaß. Erst wenn die Mauer steht, wird der Spitzgraben ausgehoben."

    Er überschlug den erforderlichen Platzbedarf mittels Schrittlängen. Als er sich umdrehte, wies sein Zeigefinger nach unten.

    "Hier wird das neue Fundament errichtet. Ab hier - elf Fuß weiter - befindet sich der später ausgehobene Graben, und damit das bisherige Fundament nicht ganz umsonst war, wird darauf ein kleiner Wall errichtet, der wiederum von einem schmalen Graben gesäumt ist."

    Er winkte den Männern zu, die mit Gerüst und Schnüren auf Anweisungen warteten, und beaufsichtigte das Einmessen. Ab und zu warf er einen Blick zu den Soldaten, die die angefangene Mauer abtrugen.

    "Den Mörtel von den Steinen klopfen, bevor ihr sie aufstapelt. Platzsparend stapeln, wenn ich bitten darf." Er musste nicht bitten, er konnte befahlen, aber auf einer Baustelle herrschte zuweilen ein vom Exerzierplatz abweichender Ton.

    Als die neuen Abmessungen standen, trat der Vorarbeiter zum Maurertrupp und Hilfsarbeitern. "Die Hälfte von euch erledigt hier den Rest, die anderen kommen mit. Ich möchte heute noch einen Maueranfang sehen. Die nächste Runde Posca geht auf mich." In Anbetracht der Hitze samt fehlendem Schatten hielt er die Aussicht für verlockend.

    Der Architekt fühlte sich unwohl, weil er sich zum einen an der Ehre gekratzt fühlte und zum anderen nicht schätzte, dass er sich rechtfertigen musste, aber er sah die Notwendigkeit der Nachfrage ein und verbuchte sie nicht unter Schikane.

    "Es sind sehr hohe Mauern vorgesehen und ein kleiner Graben sollte auch noch Platz finden, allerdings ist der Bauplatz für die Wunschgröße der Castra knapp bemessen." Für diesen Umstand konnte er nichts, womit der Ball in den Händen des Praefectus Urbi lag.

    "Natürlich braucht es ein Mindestmaß an Platz, wenn eine gesamte Kohorte aufgenommen werden soll, aber wir können unmöglich an der Sicherheit Abstriche machen", erwiderte Menecrates neutral, wobei er innerlich Ärger verspürte. Er betrachtete nochmals den Teil der Anlage, der nicht nur den weitesten Baufortschritt zu verzeichnen hatte, sondern auch eine halbwegs akzeptable Entfernung vom nächsten Wohnblock, bevor er die andere Seite der Castra begutachtete.

    Er schüttelte den Kopf und wartete, bis der Architekt zu ihm aufgeschlossen hatte.

    "Hier findet nicht einmal ein schmaler Graben Platz", stellte er fest. "Ein schmaler Graben ist außerdem ein Witz, denn er bietet keinen Schutz. Folgendes: Ich erwarte schnellstmöglich eine Lösung. Entweder die Häuser entlang der linken Längsseite werden geräumt und abgerissen, oder wir müssen mit der Mauer ein Stück nach innen rücken, was bedeutet, dass wir weniger Platz haben und die fertigen Fundamente umsonst errichtet wurden."

    Menecrates ärgerte sich auch über sich selbst, weil er zwar die Entwürfe kontrolliert, aber deren Einbindung in die Umgebung nicht überprüft hatte.

    Der Architekt breitet die Arme aus. "Die weitaus teurere und zeitintensivste Variante wäre der Abriss, weil den Bewohnern Alternativen geboten werden müssten, der Abbruch Zeit kostet und außerdem durchschnittliche gute Bausubstanz zerstört wird. Mein Vorschlag wäre, um die Staatskasse nicht zusätzlich zu belasten, das Castragelände zu komprimieren. Die Kosten für die bereits gesetzten Fundamente sind überschaubar." Er schwieg aus Sicherheitsgründen, aber auch, um dem Präfekten das Wort zu gönnen.

    Die Ausführungen klangen plausibel und Menecrates nickte. "Ihr rückt soweit mit der Mauer nach innen, dass ein ordentlicher Graben inklusive Wall und vorgelagertem schmalen Graben Platz findet, allerdings keinen Doppelschritt weiter als nötig." In Kombination mit einer hohen Mauer sollte die Castra dann den üblichen Anforderungen an die Sicherheit genügen.

    "In einer Woche sehe ich mir die Fortschritte an", sagte er abschließend, wandte sich mit seinem Gefolge um und trat den Rückweg zur Castra Praetoria an.

    Zeitgleich strebte der Architekt der Baukolonne zu, die an der betroffenen Seite arbeitete.

    "Steine ablegen, Maurerkellen zur Seite, Messlatten schnappen und neues Schnurgerüst einmessen. Die Mauer verlagert sich fünf Doppelschritte nach innen. Los geht’s!"

    Am heutigen Tag stand eine Besichtigung des Praefectus Urbi, samt Architekt, Bauleiter und diversen Schreibkräften sowie Aktenträgern auf dem Programm, wofür Menecrates den frühen Vormittag auserkoren hatte. Außentermine boten sich um diese Tageszeit an, um nicht in der glühenden Hitze Gewerke begutachten zu müssen, bei denen es nicht um eine Kontrolle pro Forma, sondern um eine Überprüfung im Sinne von zeitigem Eingreifen soweit notwendig ging. Entwürfe mochten auf dem Papier optimal und fehlerfrei erscheinen, aber ob sie der Wirklichkeit standhielten, musste sich erst erweisen.

    Während der Architekt und der Bauleiter zum Vorarbeiter gingen, um die Materiallage zu besprechen, verblieb Menecrates vor dem Tor, oder dem, was zukünftig ein Tor werden wollte, denn bislang deutete nur eine Aussparung in den ersten Steinreihen der Wehrmauer auf selbiges hin. Um einen besseren Überblick zu haben, trat der Praefectus sogar einige Schritte zurück, begutachtete den bisherigen Bau und strich sich nachdenklich über das Kinn. Danach beschloss er, ungeachtet des unbefestigten und von Bauabfällen verunreinigten Randstreifen, den Bauplatz zu umrunden. Die meiste Zeit seines Soldatenlebens legte der Claudier ungeachtet seines Standes Strecken über staubige Böden zurück, weil es in freiem Gelände selten befestigte Straßen gab. Schuhe konnten ausgewechselt und Füße gewaschen werden.

    Als er bei den Männern um Ferox vorbeikam, nickte er ihnen kurz zu, bevor er - die Mauer betrachtend und den Abstand zum daneben stehenden Wohnblock prüfend - weiterschritt. Beim Tor angekommen, schickte er einen der ihn begleitenden Miles mit dem Auftrag zum Architekten, dieser möge zu ihm kommen. Als dieser eintraf, hob Menecrates zur seitlichen Mauer weisend die Hand.

    "Es ist schön, dass du den Bauplatz optimal ausnutzen möchtest, aber hier entsteht ein Militärlager und kein Kinderspielplatz." Seine Hand wies entlang der Fassade des vorderen Häuserblocks bis hoch zu dessen Dachgeschoss. "Ein Militärlager sollte schwer bis gar nicht einnehmbar sein. Von diesem Haus ist es selbst mir möglich, mich ins Castellum abzuseilen." Er übertrieb, denn der Sprung über die zukünftige Mauer erforderte außer Schwung auch eine sportliche Fitness, über die er nur noch eingeschränkt verfügte, aber das tat nichts zur Sache.

    "Wir brauchen nicht darüber diskutieren, dass es zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen geben muss. Ich möchte hören, welche."

    Da die neue Castra außerhalb des Pomerium lag, benötigte der Bau außer der Zustimmung der Genii Loki keinerlei Genehmigungen oder zusätzliche Weihen, sodass unmittelbar nach der Grundstücksweihe mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte. Im Unterschied zur Statio Urbana, die sich - durch die Bauweise am Rande der Subura angepasst - auf schmaler Grundfläche in die Höhe streckte, folgte die Anlage der Castra Urbana der für Kastelle üblichen flächigen Auslegung. Gleichzeitig unterschied sie sich von anderen Kastellen. Während die Castra Praetoria an jeder ihrer Seiten ein Tor besaß, war bei der deutlich kleineren Castra Urbana nur eines vorgesehen. Es lag im Westen und ermöglichte den Milites, mit wenigen Schritten auf die Via Flaminia zu gelangen, die wiederum unmittelbar ins Herz Roms führte. Die Lage und Anbindung der Castra an die Stadt stellte für zukünftige Einsätze einen deutlichen Vorteil dar, weil Unruhen schneller bemerkt und zeitnah bekämpft werden konnten.

    Die Seiten der Castra flankierten Wohnhäuser, was beim Bau der Fundamente noch nicht störte, aber nun beim Errichten der Außenmauer die Bewegungsfreiheit der Arbeiter einschränkte und eine besonderer Umsicht verlangte. Sicherlich wären hölzerne Palisaden handlicher gewesen, aber ihnen hätte ein Graben zur Seite gestellt werden müssen, was in freiem Gelände durchaus üblich war, sich auch bewährt hatte, aber hier in Stadtnähe nicht ging. Demzufolge standen die Arbeiter - viele davon Milites - nicht außerhalb des Castrageländes, während die Mauern hochgezogen wurden, sondern arbeiteten von innen. Manche kamen mit der unüblichen Arbeitsrichtung gut zurecht, andere fluchten. Alleine die Einmessung erfolgte von ungewohnten Punkten aus und die Pfähle für die Markierungen standen entweder in den Ecken beim Mauern im Weg, oder - falls sie doch außerhalb aufgestellt waren - mussten beim Wachsen einer Mauer weichen und fehlten daher ab einer gewissen Mauerhöhe. Messlatten ersetzten weggefallene Stricke.

    Da es sich bei der Statio Urbana um einen Wiederaufbau handelte, wurde für die Einweihung ein kleiner Rahmen gewählt. Der Ansprache des Praefectus Urbi folgte eine Opfergabe an die speziell für diese Statio mit bitterer Vergangenheit auserwählte Schutz- und Glücksgöttin Fortuna, dem die feierliche Übergabe der Signa folgte. Vor vielen Wochen wurde in einer einheitsweiten Umfrage über das Symbol abgestimmt: ein Falke. Die lebensgroße Bronzefigur thronte auf der ersten Standartenstange, die von Tribunus Pinarius Pegasus herangetragen und dem wachhabenden Centurio übergeben wurde. Es folgte ein Kaiserbildnis, ein Wimpel - das Feldzeichen der hier stationierten Centuria - und ein Weihealtar. In der Zukunft würden alle Soldaten, die in der Statio ihren Dienst verrichteten, beim ersten Antritt im Fahnenheiligtum einen Schwur ablegen.

    Jene Soldaten, die während der Bauphase den Wachdienst leisteten, erneuerten heute ihren bereits getätigten Schwur. Es handelte sich dabei nicht um den wiederholten Gang ins Heiligtum, sondern um eine gemeinschaftliche Ableistung im Außenbereich der Statio und unter den Augen vieler Schaulustiger, so wie es die Organisatoren vorsahen. Viele Kehlen schworen den Eid zur Pflichterfüllung und Treue gegenüber dem Kaiser und Rom, der - eindrucksvoll im Chor gesprochen - so manchem der Umstehenden eine Gänsehaut verschaffte.

    Als die feierliche Stimmung einen Festcharakter annahm, begann die Volksspeisung. Sie galt vornehmlich den Suburaeinwohnern, aber jeder Besucher - gleich welchen Ranges oder Standes - erhielt Brot, Früchte und verdünnten Wein. Es wurde geschmatzt, geplaudert und viel gelacht, einige tanzten zur Musik bis in den Abend hinein.


    Seitdem waren Wochen vergangen. Längst hatte der Alltag die Bewohner und Soldaten eingeholt, deren Anwesenheit im nördlichsten Zipfel des Viertels inzwischen zur Normalität gehörten.

    Liebe Mitspieler,

    veranlasst durch die letzte Mitteilung der Spielleitung habe ich entschieden, meine ID Menecrates in Kürze wieder - wenn auch zunächst sporadisch - zu bespielen. Ich habe zwar nach meinem solidarischen Rückzug andernorts eine Plattform für Schreibkreativität gefunden, die auch weiterhin Zeit von mir bindet, aber ich denke, jeder Beitrag und sei er noch so klein oder selten nährt das IR.

    Salve Romanus,

    Magnus besaß die richtige Ahnung:

    An dieser Stelle bitte ich den SimOFF-Verwalter der Gens "Claudia" um sein Wort.

    Bitte besprecht hier gemeinsam die möglichen Verwandtschaftsverhältnisse, falls die Gens Claudia überhaupt bereit ist, neue Mitglieder aufzunehmen.

    Für die Gens Claudia ist aktuell nicht die Zeit, neue Mitglieder aufzunehmen. Ich bin aber sicher, in einer anderen Familie findet sich ein Platz. Dort dann viel Spaß!

    Vale

    Menec

    Menecrates hätte sich nicht zu Wort gemeldet, wäre die Antwort des Seius aufrichtig ausgefallen. So aber warf sie - wie er fand - ein seltsames Bild auf den Präfekten selbst, sodass der sich genötigt sah, die Lage klarzustellen. Er erhob sich und atmete einmal durch.

    "Zum damaligen Zeitpunkt, werter Seius, lag mehr oder weniger eine gesamte Amtszeit zwischen meiner Auftragserteilung und deiner Nachfrage. Ein Zeitraum, in dem ich von dir noch nicht einmal informiert wurde, dass die übertragenen Aufgaben krankheitsbedingt nicht zur Ausführung kommen können. Mit dieser Arbeitseinstellung ist bei mir nichts zu gewinnen, und ich werde, da wir kurz vor dem lange geplanten Zugriff standen, gewiss nicht brisante Ermittlungsergebnisse in unzuverlässige Hände geben."

    Immerhin ging es um nichts Geringeres als die Wahrung der Pax Deorum nach der Ermordung der Virgo Vestalis Maxima, aber wie sollte ein aus fremden Landen Zugereister Roms Bedürfnisse verstehen.

    "Und 'weitere' Fälle, werter Seuis, lagen zu diesem Zeitpunkt nicht an, oder waren inzwischen ebenfalls von anderen Ermittlern übernommen worden."

    Menecrates setzte sich wieder. Er verabscheute es, wenn Personen nicht zu dem standen, was sie verbockt hatten, sondern versuchten, sich auf Kosten anderer herauszuwinden.

    Lurco fand es sehr löblich, dass der Praefectus die Größe hatte, vor einem Untergebenen seinen Fehler einzuräumen. So eine Courage hatte nicht jeder, das verlangte ihm Respekt ab.

    ?( Diese Gedanken blieben Menecrates zum Glück verborgen. Stattdessen stand er wieder einmal da und wusste nicht, wie ihm geschah. "Selbstverständlich hattest du das Kommando über deine Streife bei den Razzien." Er schüttelte den Kopf, dann fügte er an: "Ich habe doch gerade gesagt, dass ich darüber hinwegsehe, dass du mangels Erfahrung die Farbeimergruppe hast laufen lassen. Gerade DU hättest aber wegen der Teilnahme an der Audienz beim Kaiser und den Ermittlungen zum Fischanhänger wissen müssen, wonach wir suchen. Die Farbeimergruppe trug sowohl Fischanhänger als auch Äxte bei sich und außerdem ein Kreuzzeichen auf der Stirn." Immerhin war diese Truppe inzwischen auch im Carcer gelandet und kontrolliert worden. Auffälliger konnten sich Christen kaum zeigen.

    Er atmete einmal durch und hörte weiter zu, dann fasste er einen Entschluss.


    "Folgendes, Cornicularius Purgitius. Beweise mir, dass du selbstständig handeln kannst und nicht mehr in den Kinderschuhen steckst. Bei der Razzia ist das schief gegangen, bei der Ausbildung kannst du dich noch beweisen. Wenn du bei allem Hilfestellung brauchst oder nur mit Anleitung ausbilden kannst, dann hast du noch nicht das Zeug zu einem Centurio. Also geh ans Werk! Wegtreten."

    Sim-Off:

    Moment! Kathus wurde gegen seinen Willen hinausmanövriert. SimOff-Zitat von dir: Wir haben am Tiberufer jetzt auch schon zu seinem Vorteil weitergeschrieben, wir überlassen die Gruppe Christen samt Kathus sich selbst.

    Vielleicht sollte sich Kathus dazu mal äußern.

    Menecrates, der nicht mit dieser Reaktion gerechnet hatte, schaute verblüfft, drehte sich ab und begann erneut seine Wanderung. Er hörte längst nicht auf alles, was Purgitius aussagte, denn es war - wie so oft - einfach zu viel. Stattdessen dachte er nach. Als er stehenblieb, rieb er sich die Stirn, bevor er Purgitius anblickte.

    "Dann hast du heute eine wichtige Lektion gelernt. Bei einem SONDER-Einsatz ist nicht nur das Ziel heikel, weil es eine besondere Gefahr für den Staat darstellt, sondern ein SONDER-Einsatz ist in der Planung streng geheim. Beim Losschlagen kennen nur diejenigen der eingesetzten Streifen mehr über den Auftrag, die das jeweilige Kommando führenden. Für alle anderen steht ein unspezifischer Begriff auf dem Befehl, in diesem Fall 'Zugriff' und der zugehörige Ort."


    Menecrates atmete einmal durch und beruhigte sich langsam wieder. "Du bist jung und jeder macht mal einen Fehler. Niemand ist perfekt." Damit ließ Menecrates durchblicken, dass es keine Konsequenzen für den verpatzten Einsatz geben würde. Er ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder und legte die Hände übereinander auf der Tischplatte ab.

    "Sorgen musst du dir keine machen, auch keine Vorwürfe. Die Farbeimergruppe wurde von einer anderen Streife gestellt und verhaftet. Dafür allerdings musste sich eine unserer Streifen teilen, weswegen der Zugriff am Grenzstein nicht mehr umsetzbar war. Beide Teile dieser Streife mussten in Unterzahl mehrere Gefangene zur Castra abtransportieren."


    Sim-Off:

    Kontaktiere bitte deinen Spielpartner. Ich habe am 20. März die Mitteilung bekommen die Geduld der Mitspieler ist erschöpft. Daraufhin musste ich die Razzien für Kathus umplanen, denn der wollte unbedingt weiterspielen.



    "So, kommen wir zum Thema 'Ausbildung'. Da die von dir angebotene Ausbildung um mehr als die Hälfte kürzer ist als die von Octavius, liegt es auf der Hand, dass deinen Auszubildenden Erfahrung fehlt. Ich erwarte von dir, dass du weitere Trainingsstunden an den Waffen und zu den Formationen anbietest. Wiederholungen, und selbige nicht im Schnelldurchlauf, sondern eine pro Tag. Nach der Ableistung steht einer Ernennung zum Centurio nichts mehr im Weg."


    Um Klarheit zu schaffen, fügte Menecrates noch Erklärungen an.

    "Folgendes noch zu deinem Verständnis: In dem Zeitraum von KAL APR DCCCLXXI A.U.C. (1.4.2021/118 n.Chr.) bis ANTE DIEM IV NON IUN DCCCLXXI A.U.C. (2.6.2021/118 n.Chr.) hast du ZWEI Karrieresprünge gemacht und zwar vom Miles zum Cornicularius. Das ist gänzlich gegen die Norm und eine Auszeichnung gab es obendrauf.

    Zweitens gilt es ab sofort zu beachten, dass du keine Beförderung aussprechen darfst. Ebensowenig besitzt du die Befugnis, Beförderungen zurückzunehmen, die nun leider einmal von der Verwaltung erfasst sind. Melde die Durchführung der Ausbildung in meinem Vorzimmer.

    Als drittes: Ich möchte, dass mir keinerlei Missgunst von deiner Seite gegenüber anderen Milites mehr zu Ohren kommt. Das ist ein sehr unschöner Charakterzug.

    So, wenn es dann keine Fragen mehr gibt, kannst du wegtreten."

    Menecrates rückte unwillig seinen Stuhl zurück und stand auf.

    "Wenn ich sage, eins nach dem anderen, dann meine ich das auch! Wir sprechen jetzt über die Razzien. Hast du das verstanden, Cornicularius?" Ärger kam in ihm auf, aber er schluckte ihn zunächst hinunter. Gleichzeitig begann er eine Wanderung durch den Raum.


    "Seit Monaten arbeiten wir auf die Razzien hin, bei denen es um nichts anderes als um die Christen ging. Alle haben auf den Startschuss gewartet und du bist der Einzige in der gesamten Castra, der dasteht und mir erzählt, dass er nichts versteht." Menecartes schüttelte während dem Gehen den Kopf.

    "Immerhin, das Erkennungszeichen für Christen, oder eine Gruppierung von ihnen, kennst du. Also noch einmal: Wie viele von der Christengruppe trugen einen Fischanhänger?" Menecrates hielt erst an, als er nah vor Purgitius stand und fixierte ihn.


    Sim-Off:

    Ich verstehe nicht, auf was ihr gewartet habt. Mir wurde mitgeteilt, dass ihr nicht länger mit dem Gegenspieler Kathus spielen möchtet. Kathus hat mehrfach SimOff erklärt, unbedingt weiterspielen zu wollen. Ihr wolltet nicht.