[Epistolae] Briefkasten

  • Als Valeria Maximilla zum Briefkasten ging, lag ein neuer Brief von Viri für sie drin. Der Bote Nubius war leider nicht mehr zu sehen.
    Da sie die einzige weibliche Valeria in Casa war, war sie trotz ihrer vierzehn Jahre sozusagen die Domina des Hauses. Daher hätte sie Nubius gerne eine Erfrischung angeboten und ein Trinkgeld gegeben.
    Doch wie gesagt, fort war er.
    Dafür hielt sie es vor Neugierde nicht mehr aus und öffnete die Schriftrolle gleich.
    Ihr Herz machte einen Sprung, als sie las: Viri wollte sich mit ihr treffen!
    Maximilla freute sich.
    Oh, natürlich würde sie mit ihrer eigenen Sänfte mit dem Familienwappen der Valerier, der Quadriga, kommen.
    Viridoramus sollte gerne mit ihr gesehen werden, daher würde sie sich auch schminken und frisieren, wie er es ihr gezeigt hatte...
    Sie war so in Gedanken, als sie zurückging. Sie bemerkte nicht einmal, dass Graius, ihr zahmer Rabe angeflogen kam, sich auf ihre Schulter setzte und ihre Tunika bekleckerte.


    >>> Cubiculum Valeria Maximilla

  • Sim-Off:

    Dieser Brief ist nur der Form halber an Valerius Flaccus gerichtet, da Valeria Maximilla ja eine Frau ist und Caesoninus sie nicht kennt und es daher wohl höchst unschicklich wäre ihr direkt ungefragt zu schreiben. Doch natürlich kann Valeria Maximilla so auf diesen Brief reagieren, als wenn er direkt an sie geschrieben wäre!



    Ad
    Tiberius Valerius Flaccus
    Casa Valeria
    ROMA


    Salve, Tiberius Valerius!


    Mein Freund, ich schreibe dir heute leider aus unerfreulichen Gründen. Mir wurde die Beschwerde angetragen, dernach eine meiner Sklavinnen ein Familienmitglied aus deiner Gens beleidigt haben soll. Die Geschädigte nennt sich Valeria Maximilla. Ich möchte mich an dieser Stelle offiziell bei dir entschuldigen für dieses Vergehen und ich möchte weiterhin Valeria Maximilla zur Wiedergutmachung in die Domus Iulia einladen, damit wir das auch persönlich aus der Welt schaffen können, wenn das dir genehm ist. Wie wäre es mit morgen zur neunten Stunde*? Es kann in ihrem Gefolge mitkommen wer immer will.


    Mach es gut und mögen die Götter dich schützen!



    Vale Bene


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    GAIUS IULIUS CAESONINUS
    VIGINTIVIR TRESVIRI CAPITALES


    Domus Iulia | Collis Esquilinus | Roma


    Sim-Off:

    * = 14:00 Uhr

  • Nubius war erneut zur Casa Valeria geeilt, um einen Brief seines Herrn einzuwerfen. Das Grinsen von Viridomarus hatte er nicht vergessen. Vermutlich würde er noch so einige Briefe schreiben, wenn sich die beiden nicht einfach auf ein Gespräch trafen. Aber in Rom war alles etwas anders, dass musste der Nubier schon häufig feststellen. Gehorsam warf er den Brief ein und eilte wieder zurück zum "duftenden Viri".





    Salve Maximilla,


    absolut meine Liebe, Freunde sollten ehrlich zueinander sein. Du hast mich offen gefragt und genauso habe ich Dir geantwortet. Allerdings muss ich Dir auch gestehen, dass Deine Enttäuschung darüber, dass ich bereits verheiratet bin, ein sehr großes Kompliment ist. Es schmeichelt mir, vielen Dank.


    Gerne nehme ich Deine Einladung an. Meine Frau ist etwas speziell, aber dazu vielleicht einmal in einem persönlichen Gespräch mehr. Und meine Liebe, nur weil ich verheiratet bin, heißt das doch nicht, dass ich auch verheiratet bleibe nicht wahr?


    Zudem steht auch noch unsere Kunstaustellung aus, die wir besuchen wollten. Zwischen uns ist alles beim alten Maximilla, es ist alles gut zwischen uns, mach Dir keine Sorgen.


    Vale bene und auf bald


    Dein Viri


  • Valeria Maximilla hielt es nicht aus. Sie musste sofort wissen, was Viri ihr geschrieben hatte! Sie brach das Siegel und las. Ein ganzes Gebirge fiel ihr vom Herzen.
    Nun verstanden der Thraker und sie sich wieder. Sie waren wieder Freunde. Zufrieden ging Maximilla zurück ins Haus.
    Und doch war sie ein wenig traurig. Lala hatte Viri für sich, und sie, Valeria Maximilla, hatte ihn nicht.


    >>> Cubiculum Valeria Maximilla

  • Wieder war Nuibus an dem Briefkasten den er mittlerweile besser kannte als ihren eigenen und warf schnell den Brief seines Herren ein. Es schien eine wichtige Botschaft zu sein, denn der Brief war lang.




    Salve Maximilla,


    nun Du hast mir mit Deiner Verärgerung zu verstehen gegeben, dass Du an mir Interesse hast. Andernfalls wärst Du nicht darüber enttäuscht gewesen, dass ich schon in festen Händen bin. Welcher Mann siehst dies nicht als Kompliment?


    Du hast richtig gehandelt, Dich über das Verhalten dieser Sklavin zu beschweren. Es steht der Sklavin nicht zu, fremde Personen überhaupt ungefragt anzusprechen. Eine Römerin zu bleidigen erst Recht nicht. Ich glaube da hat jemand in seinem winzigen Kopf vergessen, welchen Stand er bekleidet. Sie ist ein Nichts, ein Ge- und Verbrauchsgegenstand. Und scheinbar ist sie zu nichts nützlich.


    Leider musste ich mit eigenen Augen im Garten sehen, wie unfähig diese Sklavin sogar als Mutter ist. Ihr Herr sollte gut darüber nachdenken, ob er dieser Sklavin das Kind überlässt. Ist es Dir nicht auch aufgefallen, dass die Sklavin ihr Kind auf die Steinbank abgelegt hat? Ein Kind legt man selbst bei heißen Tagen nicht auf Stein. Daran siehst Du doch schon, wie beschränkt diese Sklavin ist. Eine gute Mutter hätte stets eine Decke dabei, auf welche sie ihr Kind bettet. Und auch schon um seinen Mund abzutupfen.


    Ebenso kann man sein Kind in einem Tuch tragen. Bedauerlich, dass dies einem Mann auffallen muss und nicht der Kindsmutter selbst. Ich halte diese Sklavin nicht für geeignet Kinder groß zu ziehen.


    Ihr Dominus sollte sich überlegen, ob er bereit ist den Verlust dieses jungen Sklaven in Kauf zu nehmen. Es wäre schade um den Geldwert des Kindes. Zudem hat eine solch vornehme Familie sicher Sklaven mit Befähigung im Hause, auch jene die dazu in der Lage sind ein Kind großzuziehen.


    Aber nun meine Liebe zu Deinem Anliegen. Gerne leihe ich Dir einige meiner Nubier. Sie sind gehorsame, treue und stets loyale Sklaven. Sie haben nicht nur das gewisse etwas, sondern zeichnen sich auch durch Zuverlässigkeit und Verschwiegenheit aus.


    Vielleicht ist es gar nicht schlecht, wenn Du dem Hause einmal Sklaven vorführst, die sich entsprechend zu verhalten wissen. Komme einfach rechtzeitig vorbei, dann leihe ich Dir von meinen Sänftenträgern einige Sklaven, sowie auch Nubius, der Dich an diesem Tag begleiten und beschützen wird. Nubius ist absolut vertrauenswürdig, Du hast den Guten ja bereits in meinem Laden kennengelernt.


    An die Hand geben kann ich Dir als weibliche Begleitung meine beiden Kosmetikerinnen Corinna und Lanassa. Sie stehen meinen anderen Sklaven in nichts nach, sind geschickt mit Wort und Witz und wissen sich ebenfalls gebührlich zu verhalten.


    Beschwerden über einen meiner Sklaven sind mir noch nie zu Ohren gekommen. Das hätte ich mir mit aller Strenge und Konsequenz auch verboten. Ihr Fehlverhalten fällt auf mich als Besitzer zurück und zeugt von Schwäche. Ein Umstand, den sich ein Geschäftsmann nicht leisten kann meine Liebe.


    Zur Beschwerde, ich würde der Gens Iulier vortragen, wie es zu dem Treffen und auch der Beleidigung gekommen ist. Ferner würde ich auf eine direkte Entschuldigung sowie Bestrafung der Sklavin bestehen. Sie soll sich vor Deiner Person entschuldigen und ebenso soll sie die Peitsche schmecken.


    Denn meine Liebe, was nicht mit guten Worten in den Verstand einer Sklavin dringt, muss mit der Peitsche eingeflößt werden. Wehret den Anfängen. Lasst Du einmal so ein Verhalten durchgehen, wird sich das einschleifen und jeder Sklave hegt den üblen Gedanken, dass er so mit Dir umgehen könnte. Lasse dies nicht zu.


    Ebenso würde ich anregen, dass der Sklavin das Kind entzogen wird. Rein zu dessem Schutz, denn Du selbst musstest sie auffordern, dass Kind in den Schatten zu legen. Und Du hast auch mit eigenen Augen gesehen, dass diese Sklavin das Kind auf die Steinbank bettete. Mag es auch nur ein Sklavenkind sein, dennoch sollte es nicht in einer derartigen unfähigen Obhut sein. Es gilt hier im Namen des Kindes und auch des Dominus und dessen Eigentum Schlimmeres zu verhindern.


    Halte Dich bei Deiner Erläuterung an die Tatsachen. Sprich sachlich und neutral. Beschönige nichts, lasse aber auch keine Schandtat weg. Hast Du Deine Beschwerde vorgetragen, äußere Deine Forderung nach Entschuldigung, Bestrafung und weise vorsorglich darauf hin, dass das Kind vor dieser Sklavin zu schützen ist.


    Ich hoffe ich habe Dir mit meinem Rat helfen können. Halte mich auf dem Laufenden, was die Beschwerde bezüglich der Sklavin ergeben hat.


    Auf die Kunstausstellung freue ich mich.
    Auf bald Maximilla.



    Vale bene


    Viri



  • Oh, Lanassa kann mich dann gleich für den Besuch herrichten, dachte Maximilla, wie wundervoll. Und dass Iduna nicht dazu taugt, ihr Kind erziehen, da hat er recht, das werde ich sagen.
    Mit dem Brief in der Hand ging sie in ihr >>>Cubiculum.

  • Ein Bote der kaiserlichen Kanzlei bringt folgendes Schreiben in die Casa Valeria.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Tiberius Valerius Flaccus Pontifex Minor

    Casa Valeria


    sd


    Salve Pontifex minor Tiberius Valerius Flaccus,


    in deiner Eigenschaft als Oberhaupt der Gens Valeria bittet Dich der Caesar Augustus Pontifex Maximus

    am

    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLXX A.U.C. (6.12.2020/117 n.Chr.)

    zur hora quinta (10 Uhr am)


    gemeinsam mit der Civis Valeria Maximilla, die in deinem Hause lebt,


    zur

    Audienz in das Officium Imperatoris Domus Flaviana

    um über die Captio derselben zu befinden.

    Vale bene


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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • An Pontifex Tiberius Valerius Flaccus


    ~ INVITATIO ~


    Wir verkünden unsere Hochzeit

    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLXX A.U.C.
    (6.12.2020/117 n.Chr.)*

    in der CASA DECIMA


    Wir würden uns sehr freuen,

    Dich und Deine werte Gens

    als unsere Gäste willkommen zu heißen.



    Tribunus Cohortis Praetoriae

    Faustus Decimus Serapio


    und


    Quintilia Valentina



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    Sim-Off:

    *Datum natürlich ganz flexibel

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Ad

    Valeria Maximilla

    Casa Valeria

    Urbs Aeterna



    Minucia Milicha Virgo Vestalis Maxima Valeriae Maximillae s.d.


    Hiermit informiere ich dich als Anwärterin, dass deine Ergreifung am ANTE DIEM VI ID IAN DCCCLXXI A.U.C. (8.1.2021/118 n.Chr.) im Atrium Vestae stattfinden wird.


    Ablauf in Kurzfassung für dich als Anwärterin:


    I. Ankunft in der Mitte des Atrium Vestae

    II. Eröffnung durch den Pontifex Maximus

    III. Vollzug der Ergreifung (symbolischer Akt)

    IV. Haare schneiden durch die Virgo Vestalis Maxima

    V. Lotusbaum

    VI. Einkleidung

    VII. Speisung im Triclinium im Haus der Vestalis zu deinen Ehren

    VIII. Sofortiger Beginn in den Diensten der Vesta


    Deinen engsten Verwandten ist es erlaubt beizuwohnen.

    Deine Lehrende wird Decima Messalina sein.


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    Minucia Milicha

    Virgo Vestalis Maxima


  • Remigius, Maximillas jugendlicher Sklave, hatte seiner jungen Domina den Brief gebracht. Maximilla drückte ihn an ihr Herz, das so schnell klopfte. Ihre Wangen glühten vor Aufregung: "Oh, ich muss Tiberius Bescheid sagen!", rief sie und rannte in die Bibliothek, in der sie ihn hoffte, anzutreffen.


    >>> Bibliothek

  • Ein namenloser Bote überbrachte die flavische Antwort auf Valerius' Gesuch.


    Ad Tiberius Valerius Flaccus



    M' Flavius Gracchus Tiberio Valerio Flacco s.p.d.


    obgleich der Anlass betrüblich ist, so ist es mir eine Freude, dich zur siebten Stunde am fünften Tage vor den Kalenden des Aprilis* in der Villa Flavia zu empfangen**, um über unsere künftige Verbindung und deine Zukunft zu beraten.


    Vale bene

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    Sim-Off:

    *28.3.
    ** gerne direkt, ohne Umweg über die Porta

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Evripídis war ein Sklaven von nicht gar so ansehnlicher Gestalt - nicht hässlich oder ungestalt, doch eher gewöhnlich und um das Kinn herum ein wenig grob -, ob dessen er üblicherweise eher außerhalb des flavischen Hauses wurde eingesetzt. An diesem Tag trug er die Korrespondenz des Flavius Gracchus durch Rom und lieferte sie aus. So auch ein Antwortschreiben des Senators auf Valerius' Nachricht.



    Ad Tiberius Valerius Flaccus



    M' Flavius Gracchus Tiberio Valerio Flacco s.p.d.


    Mit großer Freude habe ich von deiner Genesung und Rückkehr nach Rom erfahren. Tatsächlich ruhte das Projekt Lex Mercatus während deiner Absenz, da auch mein Sohn Minor derzeit auf dem Land weilt. Dennoch ist die Thematik an sich nicht weniger relevant, dass es angebracht ist, das weitere Vorgehen in dieser Causa bei einer Cena* ante diem III KAL NOV** zu besprechen.



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    Sim-Off:

    * gerne direkt, ohne Umweg über die Porta
    **jederzeit

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ein kaiserlicher Sklave brachte das folgende Schreiben zur Casa Valeria, als Antwort auf den Brief, welchen der Kaiser erst kürzlich über seine Administratio vom jungen Pontifex Minor, Tiberius Valerius Flaccus, erhalten hatte.


    Der Brief wurde ordnungsgemäss in der Casa Valeria abgegeben und man konnte davon ausgehen, dass er seinen Empfänger ungeöffnet erreichen würde.


    Ad Tiberium Valerium Flaccum

    Casa Valeria

    Roma


    Imperator Tiberius Aquilius Severus Augustus Tiberio Valerio Flacco suo salutem petit.


    Ich danke dem jungen Pontifex Minor und Advocatus, Tiberius Valerius Flaccus, für die freundlich Widmung und gleichzeitige Überstellung seines juristischen Werkes. Ich habe selbiges mit Interesse gelesen und halte es durchaus für geeignet, den gemeinen Bürger in die Materie einzuführen. Wie mir meine Männer berichten, wurde es auch bereits in die Bibliotheca Annaea de iurisprudentia aufgenommen, wodurch ich diese Empfehlung bereits nicht mehr auszusprechen für notwendig halte.


    In diesem Zusammenhang lade ich dich zu einer persönlichen Audienz an den Iden des Ianuarius ein.*

    Deine persönliche Karriereplanung interessiert mich.


    In Erwartung deines Erscheinens,

    Imperator Tiberius Aquilius Severus Augustus

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