[Colonia Augusta Treverorum] Begrüßungsbankett für den Augustus

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Meridius neigte sich etwas mehr zum Kaiser und sprach etwas gedämpfter, was aber auch an den Speisen liegen konnte, die vorzüglich mundeten.


    "Nun, bei der Legio IX waren die Abläufe klar geregelt und jeder wusste ganz genau, wie die Dinge zu laufen hatten. Vor allem konnte ich mich dabei voll und ganz auf meinen Stab und die Offiziere verlassen. Ich wurde regelmäßig informiert, ansonsten ließ ich den Offizieren bei der Ausübung ihrer Arbeit freie Hand.


    Bei der Legio II dauert es eben ein wenig, bis es rund läuft. Und manche Offiziere wissen noch nicht recht, wie sie mit ihrer Freiheit umzugehen haben. Aber ich denke, das gibt sich noch."


    "Das denke ich auch Legatus! Für eine Einheit ist es oft viel schwieriger sich an einen neuen Kommandeur anzupassen, als für einen Kommandeur an eine neue Einheit. Denn mit dir kommen sehr viele Veränderungen. Eine neue Führungskultur, vielleicht neue Strukturen und natürlich auch das Vertrauen, das die Männer erst in dich aufbauen müssen. Die absolute Befehlsgewalt über die Truppe und den Gehorsam deiner Männer wirst du aufgrund deines Ranges natürlich sofort haben, aber den Respekt der Männer muss sich jeder Kommandant erst erarbeiten.
    Aber was erzähle ich dir. Du bist lang genug Soldat um dies selbst zu wissen!"


    Er nahm sich einen Happen und blickte wieder zu Meridius.


    "Legat Macer hatte also einen strengeren Führungsstil als du? "

  • Einer der Sklaven trat an den Vorkoster heran um ihm die Getränke, die für den Augustus zur Auswahl standen anzubieten. Einige andere tauschten leere mit vollen Platten des zweiten Ganges aus.
    Zartes Hirsch und Wildschweinfilet, Geflügel und Fisch wurden aufgetragen. Gemüse, gedünstet und gebraten und frisches, noch heisses Dinkelbrot wurde aufgetragen.

  • Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    "Das denke ich auch Legatus! Für eine Einheit ist es oft viel schwieriger sich an einen neuen Kommandeur anzupassen, als für einen Kommandeur an eine neue Einheit. Denn mit dir kommen sehr viele Veränderungen. Eine neue Führungskultur, vielleicht neue Strukturen und natürlich auch das Vertrauen, das die Männer erst in dich aufbauen müssen. Die absolute Befehlsgewalt über die Truppe und den Gehorsam deiner Männer wirst du aufgrund deines Ranges natürlich sofort haben, aber den Respekt der Männer muss sich jeder Kommandant erst erarbeiten.
    Aber was erzähle ich dir. Du bist lang genug Soldat um dies selbst zu wissen!"


    Er nahm sich einen Happen und blickte wieder zu Meridius.


    "Legat Macer hatte also einen strengeren Führungsstil als du? "


    Meridius schmunzelte.


    "Die Zeit, als ich unter seinem unmittelbaren Kommando stand ist lange her. Bei der Legio I Traiana Pia Fidelis ließ er mir weitgehend freie Hand, so zumindest glaube ich mich zu erinnern."


    Er hielt einen Moment inne.


    "Ich weiß nicht, ob er strenger ist, dazu müsste man die betroffenen Soldaten fragen. Ich kann nur sagen, dass ich den Ruf genieße, die Dinge in die Hand zu nehmen. Man sagt mir nach, eine straffe Hierarchie zu bevorzugen und auch Entscheidungen zu treffen, die nicht unbedingt die Meinung der Mehrheit betreffen. Das trifft durchaus zu. Doch alle Offiziere, die mich persönlich kennen, wissen, dass ich gerne delegiere. Ich habe das letzte Wort, wie die Offiziere die Anweisungen dann umsetzen, obliegt ihrer Verantwortung. Bei der Legio IX bin ich damit bisher sehr gut gefahren. Und so lange sie ihre Arbeit gut machen, werde ich ihnen auch nicht nacharbeiten, oder sie kontrollieren."

  • Freundlich wie immer hatte sie alle neu hinzukommenden begrüßt und sich schließlich auf ihren Platz begeben als das Bankett losging. Sie war wirklich sehr zufrieden mit dem Bankett wie man es bisher arrangiert hatte und auch die Speisen waren sehr köstlich bisher. Hin und wieder ließ sie ihren Blick schweifen um zu sehen ob alles in Ordnung war. Aber das war es natürlich. So ließ sie sich einfach die Köstlichkeiten weiter schmecken.

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Ich habe das letzte Wort, wie die Offiziere die Anweisungen dann umsetzen, obliegt ihrer Verantwortung. "


    Besonders ein Satz in Meridius Darstellung verblüffte den Kaiser doch, und er fragte schmunzelnd nach, was damit genau gemeint war.
    "Ich hoffe, dein letztes Wort und die Eigenverantwortung der Soldaten beschwört keine wie immer gearteten Konflikte herauf."


    Der Kaiser griff zu einem Stück Wildschwein und sprach dann wieder Meridius an.
    "Du weißt, das Imperium fußt nicht nur auf einem Heer von Befehlsempfängern, es benötigt auch potentielle Legati, die selbst Führungsqualität erlernen müssen."

  • Ich hatte das Pech - oder das Glück, je nachdem - einen Platz neben einem sehr mitteilsamen Kollegen aus Durocortorum erwischt zu haben, der mir erst von seinem Städtchen erzählte und schließlich von seiner dritte Frau (Eine wahre Perle, wie er mir versicherte. Nicht zu vergleichen mit dem Drachen und der Furie, mit der er zuvor verheiratet gewesen war.), deren verschollenem Vetter zweiten Grades (Ein Nichtsnutz, der nur Ärger machte, aber auf ihn hörte ja niemand.), sowie diversen Familienzwistigkeiten, die mir sofort wieder entfielen, berichtete.
    Ein höfliches Lächeln im Gesicht, lauschte ich dem älteren Herrn und begnügte mich damit, ab und an zu nicken, wach zu bleiben und hin und wieder etwas von dem Essen zu probieren.

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Medeia stand neben einer Säule und neben Ioanna als wieder einige Essensplatten vorbeigetragen wurde. Dabei behielt sie den obligatorischen Vorkoster, dieses mal ein dürrer Mann mit verkniffener Miene, im Auge. Dieser schnappte sich immer wieder Häppchen von dem Essen, dass dem Kaiser vorgetragen wurde. Zwar verzog der Vorkoster immer wieder das Gesicht als ob er die schrecklichsten Speisen aß, aber er kippte nicht um. Und schließlich sollte es ihm nicht schmecken, sondern er sollte das Leben des Kaisers im Falle einer Vergiftung retten. Außerdem verzog er auch das Gesicht bei den edelsten und exotischsten Speisen.


    Schmunzelnd nachdem Medeia eine Weile den Vorkoster beobachtet hatte, widmete sie ihrer Aufmerksamkeit den Dienern, die den Kaiser umsorgten. Ihr Blick fiel zufrieden über die fleißigen Sklaven. Dann sah sie auch zu Ioanna. "Alles in Ordnung, Ioanna? Geht es Dir nicht gut?" fragte sie Ioanna leise.




    Etwas überrascht da man sie ansprach sah sie Medeia an und wirkte in diesem Moment etwas perplex, weil sie nicht damit gerechnet hatte angesprochen zu werden. "Nein, ist schon alles in ordnung, ich habe ein wenig Kopfweh aber das halte ich schon aus." In Wirklichkeit war ihr Herz schwerer als sie dieses Gewicht eigentlich tragen konnte, aber sie versuchte sich auf andere Dinge zu konzentrieren.

  • Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    Besonders ein Satz in Meridius Darstellung verblüffte den Kaiser doch, und er fragte schmunzelnd nach, was damit genau gemeint war.
    "Ich hoffe, dein letztes Wort und die Eigenverantwortung der Soldaten beschwört keine wie immer gearteten Konflikte herauf."


    Der Kaiser griff zu einem Stück Wildschwein und sprach dann wieder Meridius an.
    "Du weißt, das Imperium fußt nicht nur auf einem Heer von Befehlsempfängern, es benötigt auch potentielle Legati, die selbst Führungsqualität erlernen müssen."


    Meridius nickte.


    "Mein Kaiser, ich habe zweimal eine Legion auf die Beine gestellt und zu einer funktionierenden, verschworenen Gemeinschaft geformt, die auf dem Schlachtfeld jeden Gegener besiegen kann. Dies war beide mal möglich, dank der Mitarbeit und der Qualität der daran beteiligten Offiziere.


    Es entspricht meiner Auffassung von Führung, als Verantwortungsträger das strategische Ziel zu definieren und die taktische Ausrichtung vorzugeben. Es obliegt dann jedoch den einzelnen Offizieren und ihrer Einheiten, wie sie diese Ziele in Eigenverantwortung ereichen.


    Mein Officium, mein Kommandeurszelt steht ihnen dazu Tag und Nacht offen, ich höre mir jeden Vorschlag und jedes Anliegen an. Jeder der Männer weiß, dass er zu mir kommen kann. Ich setze großes Vertauen in sie, erwarte aber dafür, dass sie Pflichtbewusstsein und Disziplin mitbringen."

  • Der Kaiser nickte zufrieden.
    “Gut, gut! Ich wollte dies nur noch einmal bestätigt wissen. Bisher sind unter deiner Führung ja bereits einige fähige Kommandeure herangewachsen wie Caecilius Crassus der derzeit die Vigiles kommandiert oder auch dein Cousin und Nachfolger Livianus. Ach ja! Wo wir gerade von ihm sprechen?!“


    Der Kaiser sah sich um.
    "Bisher konnte ich ihm auf dem Bankett noch nicht sehen? Ist er hier?“

  • Aufmerksam sah Medeia Ioanna an. "Wenn Du meinst!" sagte sie nur. Für Medeia schienen Kopfschmerzen, die sie selber öfters hatte, nicht Grund genug, Ioanna von ihrer Arbeit zu entbinden. Medeias Blick schweifte über Decimus Meridius und den Kaiser hinweg. Ihr Blick blieb unbeteiligt, aber ihre Augen verfolgten, ob die Diener das Protokoll genau einhielten. Auch dem Essen widmete Medeia immer wieder ihre Aufmerksamkeit. Und schließlich wieder dem Vorkoster.


    Medeia beobachtete für einen Moment den Vorkoster, der den dargebotenen Wein ergriff. Der Vorkoster, mit der verkniffenen Miene, musterte den Wein skeptisch und trank einen tiefen Schluck. Dabei verzog er das Gesicht zu einem angewiderten Ausdruck, als ob er Essig trinken würde. Nickend reichte er die Getränke weiter. Zeichen dafür, dass sie er sie für unbedenklich hielt. Medeia schüttelte den Kopf bei dem Ausdruck des Vorkosters. Mit einer kaum merkbaren Geste winkte Medeia einen Sklaven heran und flüsterte ihm einige Worte zu. Dieser nickte und brachte auch Medeia etwas von dem Wein. Stirnrunzelnd betrachtete Medeia den Wein, roch daran und trank einen kleinen Schluck. Kopfschüttelnd nickte sie dem Sklaven zu. "Hervorragender Wein...!" flüsterte Medeia leise. Sie sah noch mal zum Vorkoster und zuckte mit der Schulter.


    Medeia sah zu den anderen Gästen und dann zu Ioanna. "Ioanna?" murmelte Medeia leise zu ihr. "Hast Du das Nachschenken mittlerweile weiter geübt? Kannst Du es?" Medeia hob fragend ihre Augenbraue.

  • Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    Der Kaiser nickte zufrieden.
    “Gut, gut! Ich wollte dies nur noch einmal bestätigt wissen. Bisher sind unter deiner Führung ja bereits einige fähige Kommandeure herangewachsen wie Caecilius Crassus der derzeit die Vigiles kommandiert oder auch dein Cousin und Nachfolger Livianus. Ach ja! Wo wir gerade von ihm sprechen?!“


    Der Kaiser sah sich um.
    "Bisher konnte ich ihm auf dem Bankett noch nicht sehen? Ist er hier?“


    Meridius schüttelte den Kopf.


    "Er ist bei den Spielen, doch zu dem Bankett ist er nicht erschienen, mein Kaiser. Vermutlich wurde er aufgehalten."

  • Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Medeia sah zu den anderen Gästen und dann zu Ioanna. "Ioanna?" murmelte Medeia leise zu ihr. "Hast Du das Nachschenken mittlerweile weiter geübt? Kannst Du es?" Medeia hob fragend ihre Augenbraue.


    Ioanna fand es natürlich sehr schade, dass sie nicht einfach weggeschickt wurde und nun hier bleiben musste ob es ihr gefiel oder nicht. Innerlich seufzte sie tief, aber versuchte nichts nach aussen hin durchdringen zu lassen. "Ich habe geübt ja" sagte sie etwas unsicher. "Soll ich es versuchen? Mehr als schief gehen kann es ja nicht" versuchte sie etwas aufzulockern.

  • "Wie auch immer! Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit den bisherigen Offizieren, die aus deinem bisherigen Kommando hervorgegangen sind.“


    Der Kaiser wandte sich nun an den Praefectus der ALA II.
    "Decimus Magnus! Wie geht es dir und deiner Einheit?“

  • Zum ersten Male in meinem Leben sprach mich der Kaiser persönlich an. Ich liess mir aber meine Aufregung nicht anmerken und versuchte ruhig und sachlich zu antworten.


    "Mein Kaiser! Ich kann nur sagen, der Einheit geht es hervorragend. Seit dem Krieg hat sich die ALA wieder erholt und ist nun wieder gestärkt. In der letzten Zeit erfreuten wir uns eines regen Zuwachses und die Probati machen sich gut, nicht zuletzt Dank unserer Ausbilder!"


    Eine kurze Atempause war von Nöten...


    "Und mir....mir geht es genauso! Seit du, mein Kaiser, meinen Lebenstraum erfüllt und mir das Kommando über die ALA erteilt hast.
    Schon als ich damals in den Dienst des Militärs trat träumte ich davon eines Tages diese, für unsere Schlagkraft sehr wichtige, Einheit kommandieren zu dürfen!"

  • Der Kaiser nickte zufrieden und fuhr dann fort.
    "Das freut mich zu hören Praefectus. Vor allem, da es anscheinend keine Probleme zwischen den alteingesessenen Iberern und den nun germanischen Probati gibt. Und du selbst hast also keine Ambitionen ebenfalls den Weg deiner Brüder einzuschlagen, Senator zu werden und später einmal eine Legio zu kommandieren?“

  • "Die Probati scheinen keine Probleme damit zu haben, sich unterzuordnen! Abgesehen davon mischt sich meine Einheit aus Angehörigen vieler, verschiedener Provinzen, nicht nur aus Hispaniern.


    Wir haben Italier, Hispanier, Germanen, Gallier, ja sogar Griechen in der Einheit und ich muss sagen, bis jetzt sind mir keinerlei Probleme zu Ohren gekommen.


    Schliesslich kämpfen alle für diesselbe Sache, für das römische Reich. Aus welchen Beweggründen auch immer, sie waren sich bewusst, wofür sie eintreten, als sie der ALA beigetreten sind."


    Nach dem vielen Gerede musste ich erstmal einen Schluck Wein nehmen, bevor ich weiter sprach.


    "Und was meine Ambitionen betrifft, mein Kaiser, nunja..... ich bin glücklich, da wo ich bin und stolz darauf, diese Einheit zu kommandieren.
    Ich habe sie nach dem Krieg übernommen, ein Castellum mit aufgebaut, die ALA wieder auf Sollstärke gebracht, ein, wie ich meine, verbessertes und sehr gutes Ausbildungsystem eingeführt und es würde mir im Herzen schmerzen, dies alles aufzugeben und einem Anderen zu überlassen.


    Natürlich, man weiss nie, welchen Weg die Götter für mich vorgesehen haben, aber mein Herz gehört der ALA!"

  • Der Kaiser schmunzelte. Ein redseliger Mann dieser Decimer.
    “Schon gut Decimus Magnus. Du hast mir ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, dass ich jegliche Überlegungen betreffend einer Versetzung deiner Person in der nächsten Zeit lieber unterlassen soll. Keine Sorge! Ich bin froh unter meinen Kommandeuren eine solche Leidenschaft und Verbundenheit zur eigenen Einheit zu sehen.“


    Sein Blick ging weiter durch die Runde der Geladenen und blieb schließlich bei Prudentius Commodus stehen.
    "Senator Commodus! Es freut mich dich zu sehen! Was macht deine Gesundheit? Ich hoffe sie hat sich seit deinem letzten Besuch bei mir in Rom verbessert!“

  • Ich lächelte ebenfalls, bei der Bemerkung des Kaisers..... hatte ich ihm zu viel gesprochen..... naja, wenn man schon mal die Gelegenheit hatte, mit dem Kaiser persönlich zu sprechen, musste ich das doch ausnutzen....


    Seine Bemerkung über meinen Verbleib bei der ALA quittierte ich nur mit einem kurzen "Ich danke dir, mein Kaiser!" und hielt mich dann wieder zurück, da der Imperator nun Commodus ansprach.

  • Meridius hatte das Gespräch zwischen dem Kaiser und seinem Cousin mit einem Lächeln verfolgt. Soviel Emotionalität war er von Magnus gar nicht gewohnt gewesen. Er nahm einen Schluck aus seinem Wein, schüttelte frohen Mutes kurz den Kopf und blickte dann zu Commodus.

  • In diesem Moment fiel mir etwas ein und ich nutzte die Gelegenheit, da der Kaiser mit Commodus beschäftigt war, beugte mich zu Meridius hinüber und sprach leise zu ihm....


    "Meridius, was mir gerade einfällt.....weisst du schon etwas wegen meinen Equites, die das Bürgerrecht erhalten sollen?"

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