Triclinium | Convivium im Oktober

  • Nun öffnete sich die Tür des Speiseraums und Sklaven in Livrees traten ein. Jeder trug eine große Platte mit duftenden Speisen. Als die Platten auf dem Tisch abgestellt wurden, konnte man sehen, dass es sich um gebratenen Siebenschläfer (natürlich ohne Fell und knusprig braun) handelte. Eine anderer präsentierte hartgekochte, aufgeschnittene Eier, die mit einer Kräutersoße übergossen worden waren. Auch ein Korb mit Brot war zu finden.


    Tilla sah hierhin und dorthin, nahm alles auf, was möglicherweise wichtig sein konnte, um sich hier zurechtzufinden. Der Duft der Speisen verbreitete sich im Raum. Die Herrschaften lagen auf den Klinen, redeten miteinander und sie, sie stand hier. Stumm seufzend liess Tilla den Blick abermals wandern, die aufkeimende Langweile hielt jedoch nicht lange an. Das Mädchen erhaschte den Wink von Marcus. Sie zog die Augenbrauen hoch und nickte.


    Es war wirklich gut, dass sie ihre Augen offenhielt und dass vor allem viele Sklaven unterwegs waren, sodass sie am Tisch gar nicht auffallen würde. Höchstens in ihrer Kleidung, die im Gegensatz zu den Sklaven andersfarbig und einfach geschnitten war. Tilla nahm sich einen Teller und belegte den Teller mit den Eiern und etwas Brot. Das Fleisch war schon angeschnitten. Nach reiflicher Überlegung entschied sie sich ein fleischiges Stück von der Brust des Tieres. Das Tablett hatte sie außerdem noch bei sich. Mit Teller und Tablett kehrte sie zu Marcus zurück, stellte ihm alles hin. Besteck und Serviette lagen neben dem Teller. Abwartend, ob er noch etwas haben wollte, kniete sie sich neben sein Kopfteil, sah ihn fragend an. In diesem Moment wünschte sie sich wieder sprechen zu können. Der Moment ihres Unmuts verweilte nicht lange auf dem Mädchengesicht. Mit Brix zusammen hatte sie eine kleine Schiefertafel gebastelt. *Ist alles in Ordnung, Herr? Mache ich es hier richtig?* schrieb sie mit Kreide auf die Tafel, schob sie Marcus zu.

  • Noch vor wenigen Augenblicken, war die schwerste Entscheidung für Commodus gewesen, was er zu erst zu sich nehmen sollte. Erst ein Stück Brot oder doch lieber ein schmackhaftes Ei. Als er aber seinen Namen vernahm, blicke er in Richtung Corvinus. Er musterte dieses, für ihn, nichtssagende Gesicht lange, ehe er leicht nickte. Er wusste diesen Jungen nicht zuzuordnen und wollte auch nicht nachfragen.


    Nachdem er wieder alle seine Gedanken klar geordnet hatte, entschloss er sich für das Ei mit Kräutersoße. Er biss ab und kaute genüsslich darauf herum. Ah! Das Ei war gespickt mit kleinen Mandeln. Durus seine Sklaven waren sicherlich nicht billig gewesen, dass schmeckte man sofort heraus.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Wie steht es um deine Pläne, Tiberius? Wirst du den weiteren Weg des Cursus Honorum beschreiten?"


    Die ganze Zeit hatte der Tiberier gehofft, diese Frage gestellt zu bekommen. Zuerst hatte er darüber nachgedacht, eine kleine Ansprache zu halten, dann hatte er jedoch beschlossen, dass dies seine Einladung zu einer bloßen Wahlveranstaltung deklassiert hätte. So hatte er einfach spekuliert, dass ihn jemand darauf ansprechen würde, was offensichtlich geklappt hatte.


    "Nunja, zugegebenermaßen ist es fast ein wenig früh, dies zu tun, dennoch habe ich beschlossen, im nächsten Jahr eine Stufe weiterzugehen und die Praetur anzustreben."


    erklärte er fast beiläufig, während er sich ein Stück Brot nahm.

  • Die Ankündigung des Tiberius kam denn kaum überraschend, war die Praetur doch eine logische Folge, nicht nur seiner Herkunft, denn auch seiner bisherigen Bemühungen. Gracchus tupfte die Finger an einer Serviette ab und spülte den letzten Bissen des kleinen Nagetiers mit ein wenig Wein die Kehle hinab.
    "Eine äußerst begrüßenswerte Entscheidung. Gerade für das kommende Jahr, da noch einige Klagen ob der staatlichen Edikte in Bezug auf die lex mercatus zu erwarten sind, ist es von gravierender Relevanz, Praetoren im Amte zu wissen, welche nicht alleinig nur die amtlichen Voraussetzungen und theoretischen Kenntnisse für jene Position erfüllen, sondern zudem bereits durch Vertretung Kläger wie Beklagter ebenfalls eine praktische Einsicht in die Judikative des Imperium nehmen konnten."
    Gracchus' selbst tangierte der Zusatz der lex nur marginal, doch es war von höchster Wichtigkeit, über die Gesetze des Imperium Romanum Eindeutigkeit zu schaffen und jegliche Zweifel an der Auslegung jener zu beseitigen. Indes widmete sich Gracchus selbst vorerst der Angelegenheit, seinen Appetit auf ein halbes Ei zu beseitigen.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Als das Gespräch relativ bald noch während der Vorspeise auf gewesene Aedilen und zukünftige Praetoren, insbesondere natürlich in Form des Gastgebers, kam, konnte Macer nicht anders als aufmerksam zuzuhören. Immerhin stand ihm dieser Schritt auch noch irgendwann bevor. Zumindest hatte er sich das vorgenommen. "Ein sehr begrüßenswerter Entschluß, Tiberius Durus", stimmte daher Macer auch zu. "Nicht nur wegen der Lex Mercatus, auch wenn die sicher besonders viel Aufmerksamkeit erfordern wird."

  • Hungi ließ sich seinen Teller mit etwas von den Siebenschläfern anfüllen und knabberte ein wenig, während er den anderen zuhörte. Gut, wo Meridius in nächster Zeit zu Wohnen gedachte, interessierte ihn persönlich jetzt mal nur peripher, viel interessanter war schon die Reaktion der anderen Gäste auf die Ankündigung seines Klienten bezüglich der Kandidatur zur Prätur.


    Ich denke, das Geschrei um die Lex Mercatus wird massiv überbewertet. Ein paar Klagen oder Verhandlungen wird es vielleicht noch geben, dann normalisiert sich wieder alles. warf er mehr nebenbei ein und knabberte dann wieder an seinem Essen.

  • Durus war überrascht, wie sehr alle anderen plötzlich zuhörten...nunja, andererseits unterhielt Durus sich ja über den ganzen Tisch. Die Lex Mercatus war dem Tiberier schon längere Zeit ein Dorn im Auge, zumal das wohl eher die Aufgabe der Censoren war, solche Dinge zu ahnden.


    "Ich denke, dass es wichtig ist, die Lex Mercatus als das zu verstehen, was sie sein soll: Ein Sittengesetz. Ich würde mir wünschen, dass der Kaiser als oberster Sittenwächter ein schärferes Auge auf die Senatoren wirft."


    Er wischte sich die Hände an seiner Serviette ab, da er genug von der Vorspeise hatte.


    "Ich vertrete ja meinen Vetter vor Gericht. Und dass selbst der Praefectus Urbi nicht versteht, wie man dieses Gesetz zu verstehen hat...manchmal muss ich mich schon sehr wundern."

  • In nun doch ein wenig erstaunter Weise hob Gracchus marginal eine Augenbraue, während er langsam das Ei verzehrte. Obgleich auch er durchaus ein strengeres Auge des Kaisers würde begrüßen, so würde dies doch einen Großteil der Senatorenschaft in Bedrängnis bringen, war immerhin ein unbotmäßig großer Anteil derer nicht verheiratete, geschweige denn seiner Pflicht zur Nachkommenschaft bisherig nachgekommen. Doch er schwieg diesbezüglich, da dies auch auf über die Hälfte der an diesem Abend anwesenden Senatoren zu traf, den Gastgeber inkludiert.

    cdcopo-pontifex.png flavia.png

    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Ich würde die Klagen aufgrund der Lex Mercatus nicht als Geschrei abtun und das ganze Gesetz auch nicht in Richtung eines Sittengesetzes deuten", widersprach Macer gleich beiden Vorrednern auf einmal. "Im Kern geht es vielen nur ums Geschäft und im Geschäft wird es immer Konkurrenten geben, die sich mit allen Mitteln bekämpfen, den Gang vor den Praetor inklusive. Wenn ich sehe, welche geradezu abenteuerlichen Interpretationen des Gesetzes in der Basilica Ulpia kürzlich zu hören waren, steht und noch einiges bevor, bis dort Ruhe einkehrt. Und da der Kreativität mancher Menschen bei der Bezeichnung ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten wohl kaum Grenzen gesetzt sind, glaube ich nicht einmal daran, dass dies überhaupt möglich sein wird." Ansonsten hätte der Senat ja schließlich einfach eine Liste erlaubter oder verbotener Betriebe oder Produkte erstellen können. Aber zumindest Macer hatte sich in der Debatte dagegen entschieden, weil sonst früher oder später jeder für seine Betriebe oder Produkte andere Begriffe verwenden würde, als im Gesetz stehen.

  • Sicher baute Meridius auf Sizilien Getreide an. Macer hatte diesbezüglich Recht und nachdem Meridius zu diesem Punkt genickt hatte und sich dann den herbeigetragenen Speisen widmete, wechselte das Gespräch am Tische wenig später der Politik zu. War es bei dieser illustren Runde nicht anders zu erwarten gewesen? Er schmunzelte folglich und legte sich etwas bequemer, aufmerksam die Gesprächsteilnehmer musternd. Hungaricus schien sich ebenfalls auf Vinicische Art zunächst zurückzuhalten. Diesbezüglich hatte er sich in den vielen Jahren wenig verändert.


    Die Vorspeisen mundeten sehr gut, einzig mit Siebenschläfer hatte Meridius nie groß etwas anfangen können. Als Iberer aus Tarraco galten seine Vorlieben Muscheln, Meeresfrüchten und Fischen, welche ebenfalls eine vorzügliche Vorspeise abgaben, wenn man es verstand, sie richtig zuzubereiten. Er hielt sich daher zurück und hoffte, dass die weiteren Gänge eher seinem Geschmack entsprachen.

  • Ah, Bona Dea, Macer... seien wir uns doch ehrlich. Immer und überall werden irgendwelche Geschäftsleute, egal welcher Herkunft, probieren, die Gesetze so auszulegen oder zu umgehen, so daß sie im Endeffekt doch zu ihren Profiten kommen. entgegnete Hungi nach dem letzten Biss an seinem Siebenschläfer. Er deutete seinem Sklaven, daß er jetzt die Eier mit Kräutersauce probieren wolle. Sicher würde man normalerweise zuerst die Eier probieren, gemäß dem römischen Brauch, doch er kannte sich, wenn irgendwo Sauce war, würde er kleckern und dann hätte er keinen reinen Genuß jener anderer Speisen, die zugleich aufgetischt wurden.


    Der Terentier wollte, daß die Senatoren und Patrizier nicht mehr dem Gewerbe zusagen? Na bitte, er hats in seiner Naivität geglaubt, daß er die Tradition wieder aufleben lassen könnte. Nur dummerweise gibt es genug Strohmänner oder Freigelassene, die für ihre Herren oder Auftraggeber die Geschäfte erledigen.

  • Was nun die gute Bona Dea damit zu tun hatte, dass Hungaricus nun das wiederholte, was Macer vorher schon gesagt hatte, nämlich dass es immer Leute geben wird, die die gesetz umgehen und deshalb die Praetoren beschäftigen, wusste Macer nicht, aber zustimmend nicken konnte er dazu trotzdem. "Wenn es denn so einfach wäre", warf er dann aber doch ein. "Aus mir unverständlichen Gründen scheinen einige Herren ja Spass daran zu finden, ausdrücklich selbst als Inhaber der fraglichen Betriebe genannt zu sein. Als wenn es einem Angehörigen des sentorischen oder patrizischen Standes zur Ehre gereichen würde, selber an der Werkbank oder Theke zu stehen."


    Da hatte sich im Gespräch eben Meridius doch als glattes Gegelteil präsentiert, indem er sein Landgut nicht einmal besucht hatte. Und das, obwohl Ackerbau ja nicht einmal verboten war.

  • Ab und soll es vorkommen, daß zwei Menschen dasselbe meinen, obwohl unterschiedliche Nuancen in der Rhetorik bemüht wurden, ein Paradebeispiel für einen versteckten Konsens, wie der Jurist sagen würde. Da Hungi aber gerade mit den Eiern beschäftigt war, entging ihm dieser vielleicht augenscheinliche Hinweis und begnügte sich mit einer Antwort.


    In einem solchen Falle muß man die Frage stellen, wer gerne an der Werkbank oder am Ausschank steht. War unser Imperator zu gütig, zu herzensgut? Hat er Männer nominiert, die zwar von der Ratio her gute Senatoren wären, doch von der Herkunft zu sehr mit ihren niederen Ständen verwurzelt sind? Oder sind die traditionellen senatorischen Werte mittlerweile nur mehr ein geringes Beiwerk, Werte, die man nur mehr herausholt, wenn man sich selber und seinesgleichen hervortun möchte, im Innersten aber dem vollkommen widerspricht? Eine faszinierende Frage, meines Erachtens nach kaum beantwortbar, aber ich lasse mich gern belehren. Und im nächsten Moment ließ er sich eines der Eier schmecken.

  • Während die Männer, Politiker die sie nun einmal waren, sich über die das neue Gesetz unterhielten, von dem Albina nur am Rande mitbekommen hatte, worum es überhaupt ging, beschäftigte Albina sich mit dem Essen. Zwar von allem immer nur wenig kostend, musste sie dennoch feststellen, dass die Sklaven heute wahrlich gute Arbeit geleistet hatten.
    Sie blickte ein wenig um sich, betrachtete die einzelnen Männer, während sie ihre verschiedenen Standpunkte darlegten, sagte aber vorerst selbst nichts.
    Ab und an blickte sie zu Camilla, um sicher zu gehen, dass sie sich nicht allzu unwohl fühlt.

  • Camilla hatte es sich in ihrem Korbsesse lgemütlich gemacht und hielt sich hauptsächlich ans Hühnchen, welches wirklich gut war. Ab und an schaute sie zu Albina hinüber und musterte die anwesenden Politiker. Die Gespräche waren eher, eintönig. Genauer gesagt, nervtötend. Sie bemerkte Albina's Blick und tat so als ob sie gähnen würde. Dann grinste sei breit hinüber. Ach ja, solche Abende nahm man besser mit Humor.

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    In einem solchen Falle muß man die Frage stellen, wer gerne an der Werkbank oder am Ausschank steht. War unser Imperator zu gütig, zu herzensgut? Hat er Männer nominiert, die zwar von der Ratio her gute Senatoren wären, doch von der Herkunft zu sehr mit ihren niederen Ständen verwurzelt sind? Oder sind die traditionellen senatorischen Werte mittlerweile nur mehr ein geringes Beiwerk, Werte, die man nur mehr herausholt, wenn man sich selber und seinesgleichen hervortun möchte, im Innersten aber dem vollkommen widerspricht? Eine faszinierende Frage, meines Erachtens nach kaum beantwortbar, aber ich lasse mich gern belehren. Und im nächsten Moment ließ er sich eines der Eier schmecken.


    Macer wollte nicht widersprechen, dass dies eine faszinierende Frage war, aber es war ihm noch eindeutig zu früh am Tag, um sich jetzt schon in derartig tiefsinnige Betrachtungen zu stürzen. Das konnten andere Herren am Tisch ohnehin zweifellos besser als er. Also verzichtete er darauf, den Consular zu belehren und griff stattdessen noch einmal bei den Vorspeisen zu.

  • Gemütliches Abendessen… dies hatte der Brief von Durus versprochen, leider war dem nicht so. Die Dominanz der Gespräche ging in Richtung Politik und Commodus fand dies sehr ermüdent. Wie in den Hallen des Senats wurde gestritten und diskutiert. Zu seiner Überraschung bemerkte er, dass er nicht der einzigste war. Er nahm einen Schluck vom Wein und wendete sich seinem Nachbarn zu. „Flavius Gracchus, richtig? Gehst Du gerne Jagen?“ Wollte Commodus wissen um vielleicht einen Gesprächspartner sein eigen zu nennen.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer wollte nicht widersprechen, dass dies eine faszinierende Frage war, aber es war ihm noch eindeutig zu früh am Tag, um sich jetzt schon in derartig tiefsinnige Betrachtungen zu stürzen. Das konnten andere Herren am Tisch ohnehin zweifellos besser als er. Also verzichtete er darauf, den Consular zu belehren und griff stattdessen noch einmal bei den Vorspeisen zu.


    Durus hörte sich vorerst die verschiedenen Standpunkte der verschiedenen Senatoren an, während er sich fragte, wann er den nächsten Gang auftragen sollte. Er hatte genau die richtigen Gäste gefunden, wie er feststellte: Alle traditionsbewusst, mit kritischem Blick auf diese Handwerkersöhne.


    "Ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster lehnen..."


    ...was in seinem Haus kaum möglich war, da die meisten Fenster eher klein waren, aber das ganze war ja metaphorisch gemeint...


    "...aber ich frage mich, ob diese Entwicklung nicht ein allgemeiner Trend ist, der eine Gefahr für den Bestand der Res Publica darstellt. Ich sehe die mos maiorum ist großer Gefahr, wenn ich mir den Senat ansehe..."


    Natürlich wollte er nicht noch einmal den Kaiser kritisieren, aber einer konservativen Revolution wäre Durus sicherlich nicht gänzlich abgeneigt gewesen...aber das war nun wirklich nicht öffentlichkeitswirksam!


    "Aber die Schließung des Senats für den Plebs ist schon ein guter Anfang, auch wenn selbst einige Senatorensöhne eine vernünftige Ausbildung missen lassen - oder nicht von ihr Gebrauch machen."


    schwächte er das ganze noch ab.

  • An dieser Stelle musste Macer naturgemäß eine andere Meinung haben, denn eine Ausschluß der Plebeier konnte nicht in seinem Sinne sein. Selbst die Zahl der Männer mit Ritterwürde in seiner Familie war relativ gering. "Wie kommst du jetzt so unvermittelt auf die Schließung des Senates? Unter denjenigen, die zuletzt vom Praefectus urbi mit Edikten belegt wurden, befanden sich auch Angehörige deines Standes. Es wäre wohl zu einfach, hier zwei Dinge miteinander zu vermischen, die keinen offensichtlichen Zusammenhang besitzen." Für einen patrizischen Gastgeber war es natürlich trotzdem einfach genug, denn in seinem eigenen Haus musste Tiberius Durus wohl noch den wenigsten Widerspruch fürchten.

  • Durus sah zu Macer und erinnerte sich an dessen niedere Geburt.


    "Ich will damit nicht sagen, dass Plebejer der Senatorenwürde unwürdig sind - vielmehr meinte ich mit 'Plebs' den Pöbel, der durch polemische Reden bis in den Senat gelangen konnte - ich erinnere mich an einige Volkstribune, die eine Beleidigung für das ehrwürdige Gremium der Senatoren darstellten.


    Ich meinte es dahingehend, dass bei Senatorensöhnen die Wahrscheinlichkeit sehr viel höher ist, dass sie eine vernünftige Erziehung genossen haben und wissen, wie man sich verhält und wovon man besser die Finger lässt. Leider ist es auch bei Patriziern so geworden, dass mancher nicht mehr weiß, was geboten ist und was nicht.


    In keinster Weise wollte ich damit jedenfalls Deine Würdigkeit mindern, Purgitius!"


    Offensichtlich hatte er sich ein wenig unglücklich ausgedrückt. Gerade im Wahlkampf war derartiges höchst ungeschickt...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!