Epistolae - Briefe an den Imperator – (Nicht für Privatpost an die Gens Aelia)

  • Lucius Annaeus Florus Minor

    an seinen Imperator

    Tiberius Aquilius Severus


    Mein Kaiser, ich erbitte eine Audienz für meinen Klienten Aulus Iunius Tacitus.

    Ich bin sicher, du hast von ihm als Juristen bereits gehört.

    Die Audienz betrifft einen aktuellen Fall, welchen er übernommen hat und den er dir vortragen möchte.


    Mögen die Götter dich schützen.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Ich gab eine Kiste mit fünf Büchern ab, der ein Schreiben beigefügt war.


    Ad

    Imperator Caesar Augustus

    Tiberius Aquilius Severus

    Palatium Augusti

    Roma


    Salve Princeps Civitatis,


    bei der mir gewährten Audienz, für die ich dir sehr dankbar bin, versprach ich dir, Kopien meiner Bücher zukommen zu lassen. Diese findest du in dieser Kiste. Bei den Büchern handelt es sich um Werke, von denen ich hoffe, dass sie insbesondere im juristischen Alltag nützlich sind. Du wirst hierauf eher nicht angewiesen sein, doch wirst du sicher eine nützliche Verwendung finden.


    Zunächst findest du zwei allgemeine Werke:


    Liber de Interpretatione Legum - ein Buch zur Auslegungslehre


    und


    Commentarius de Bona Fide, Mala Fide et Dolo Malo - ein Kommentar zu den Rechtsbegriffen des guten Glaubens, bösen Glaubens und bösen Willens.


    Des Weiteren findest du zwei Kommentare zum Privatrecht:


    Commentarius de Mancipatione - ein Kommentar zur Manzipation, die prinzipiell immer noch angewendet werden kann


    sowie


    Commentarius de Usucapione - ein Kommentar zur Ersitzung.


    Final habe ich die neu beschlossene Lex Annaea de matrimonio kommentiert:


    Commentarius de Lege Annaea de matrimonio.


    In der Hoffnung, dir mit diesem Geschenk eine Freude zu machen, verbleibe ich mit den besten Wünschen für deine Herrschaft und deine Gesundheit. Mögen die Götter dich segnen.



    Siegel Aulus Iunius Tacitus Advocatus


    Die Kopien der Bücher hatte ich auf bestem Pergament selbst angefertigt, um so meine Wertschätzung auszudrücken. So lagen dann auch in edlen Lederrohren die Bücher:


    Liber de Interpretatione Legum

    Commentarius de Bona Fide, Mala Fide et Dolo Malo

    Commentarius de Mancipatione

    Commentarius de Usucapiono

    Commentarius de Lege Annaea de matrimonio

  • Ad

    Imperator Caesar Augustus

    Tiberius Aquilius Severus

    Palatium Augusti

    Roma


    Betreff: Bitte um eine Audienz


    Verehrter Imperator Caesar Augustus,


    da ich meine Amtszeit als Tribunus laticlavius der Legio XXII Primigenia beendet habe, ersuche ich höflich um eine Audienz, um dich über die Resultate meiner Arbeit in Kenntnis zu setzen.


    Vielleicht findet sich bei dieser Gelegenheit auch etwas Zeit, um die Möglichkeiten einer Quaestur für mich zu evaluieren.


    Hochachtungsvoll


    Galeo Seius Ravilla - Civis


  • Ad

    Imperator Caesar Augustus

    Tiberius Aquilius Severus

    Palatium Augusti

    Roma


    Betreff: Münzreform


    Euer erhaben Majestät,

    allergnädidigster Imperator Caesar Augustus,


    wie besprochen stelle ich Euer Majestät nun die Münreform vor.

    Es wird gehofft , das jene Gnade vor den Augen des Erhabenen findet.
    Natürlich wird jene auch dem senat vorgelegt.


    1.Die sogenannten Provinzialprägungen werden abgeschaffen.

    2. Es wird ein völlig neues Münzsystem eingeführt. Die alte Hauptmünze wurd abgelöst durch eine neue Hauptmünze ersetzt.

    3. Die größere Münze, soll der bisherigen Inflation durch ständige Verminderung von Größe und Gewicht entgegenwirken.

    4. Auf den Münzen werden nun standardisierte Zeichen geprägt, mit denen nachprüfbar wird,

    wo, wann und von wem die jeweiligen Münzen geprägt wurden, um einen einheitlichen Standard zu sichern.


    Mit untertänigster Hochachtung

    Nero Aemilius Secundus

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    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Lucius Annaeus Florus Minor

  • Ad

    Procurator a cognitionibus

    Paullus Germanicus Aculeo

    Administratio Imperatoris

    Palatium Augusti


    Salve, Procurator Germanicus,


    Anbei findest du meinen Entwurf zum Edikt zur Münzreform. Zwar wollten ich dir ursprünglich nur Stichworte zukommen lassen, jedoch werde ich in Kürze nach Mogontiacum in Germania Superior aufbrechen, um mich einer dringenden familiären Angelegenheit zu widmen. Deshalb habe ich den Entwurf bereits vollständig ausformuliert.


    Um dir eine angemessene Argumentation zu ermöglichen, teile ich dir hiermit auch die Erwägungen mit, die ich gemeinsam mit der Münzprägeanstalt in Rom entwickelt habe.


    Die Provinzialprägungen sollen abgeschafft werden (§ 1), um es durch ein einheitliches Aussehen der Münzen den Menschen leichter zu machen, Fälschungen zu erkennen. Aktuell kann fast kein Bürger sagen, ob eine Münze, die angeblich aus Britannien stammt, wirklich eine offizielle Münze ist oder eine Fälschung. Die Falschmünzerei sollte daher durch eine einheitliche Prägung der Münzen im gesamten Imperium Romanum deutlich erschwert werden.


    Die Einführung einer neuen Silbermünze (§ 2) mit festgelegtem Gewicht soll dafür sorgen, dass das Vertrauen der Bürger in die Stabilität der Währung wieder gewonnen wird. Die ständige Verminderung von Gewicht und Silberanteil im Denarius in den letzten hundert Jahren haben das Vertrauen der Bürger erodiert.


    Die Prägezeichen (§ 3) sollen eine weitere Sicherheit schaffen und dadurch einerseits Vertrauen wiedergewinnen und andererseits Fälschungen erschweren.


    Die Ausgabe neuer Münzen (§ 4) enthält einen Strafmechanismus, der die Kooperation der Statthalter und des Senats erzwingen soll. Eventuell müsste die Strafe noch etwas angepasst werden.


    Der Einzug alter Münzen (§ 5) enthält eine zunehmende Entwertung alter Münzen, um so die Bürger zu zwingen, alte Münzen zügig umzutauschen.


    Final wurde noch geregelt, dass die eingezogenen Münzen zu vernichten sind (§ 6).


    Dieses Edikt sollte alle notwendigen Regelungen enthalten, um die Münzreform erfolgreich durchzuführen. Falls du noch Fragen hast oder Änderungen wünschst, kannst du mich per Brief im Domus Iunia in Mogontiacum, Provinz Germania Superior, erreichen.


    Vale bene


    Siegel Aulus Iunius Tacitus Advocatus



    In den Brief eingerollte fand sich der Entwurf des Edikts:


    ENTWURF


    Edictum Imperatoris

    zur Bekämpfung der Falschmünzerei

    und zur Bekämpfung des Wertverfalls der Münzen


    § 1 Abschaffung der Provinzialprägungen


    (1) Die Prägungen werden im gesamten Imperium Romanum einheitlich sein. Die Provinzen haben kein Recht, andere Motive und Bezeichnungen zu verwenden, als die Münzprägestätte der Stadt Rom unter Aufsicht der Tresviri aere argento auro flando ferunde.


    (2) Ausschließlich der Imperator Caesar Augustus und die Tresviri aere argento auro flando ferunde haben das Recht, das Aussehen der Münzen festzulegen.



    § 2 Nennwerte, Material und Gewicht der Münzen


    (1) Die Einteilung der Münzen, ihre Nennwerte, Materialien und Gewichte werden beibehalten.


    (2) Zusätzlich wird eine neue Münze aus 4 1/2 Skrupel reinem Silber eingeführt, deren Benennung durch die Tresviri aere argento auro flando ferunde abschließend zu bestimmen ist. Diese Münze soll den Denarius als Referenzmünze ablösen.



    § 3 Kenntlichmachung von Münzprägestätte und Münzprägedatum


    (1) Jede Münze ist mit einem eindeutigen Kennzeichen zu versehen, aus dem die Münzprägestätte, der ausführende Prägemeister und der Zeitpunkt der Prägung eindeutig erkennbar sind. Die lokale Münzprägestätte hat Bücher über alle geprägten und ausgegebenen Münzen zu führen und muss diese jederzeit auf Verlangen der Tresviri aere argento auro flando ferunde in Kopie an die Münzprägestätte in Rom übermitteln.


    (2) Die entsprechenden Zeichen werden durch die Tresviri aere argento auro flando ferunde festgelegt und den Münzprägestätten mitgeteilt. Die Zeichen sollen kurz sein und keinen übermäßigen Platz auf den Mümnzen einnehmen. Entsprechend können auch Monogramme oder andere Symbole verwendet werden. Diese sind in der Münzprägestätte in Rom zu dokumentieren und zusätzlich im Kanzleiarchiv zu archivieren.



    § 4 Ausgabe neuer Münzen


    (1) Die neuen Münzen sind durch die Münzprägestätten in Rom und in den Provinzen nach Bekanntgabe dieses Edikts unverzüglich in ausreichender Zahl zu prägen.


    (2) Spätestens nach drei Monaten ab Bekanntmachung dieses Edikts sind die neuen Münzen auszugeben.


    (3) Ab Bekanntmachung dieses Edikts dürfen alte Münzen nur noch geprägt werden, wenn der prägenden Münzprägestätte noch keine Zeichen nach § 3 zur Verfügung stehen. Spätestens nach drei Monaten ab Bekanntmachung dieses Edikts dürfen keine Münzen mehr geprägt werden, die nicht konform mit diesem Edikt sind.


    (4) Bei willentlicher Nichterfüllung der Verpflichtung aus Absatz 1 kann der Senat die Statthalter der Provinzen, in denen sich die willentlich nichterfüllenden Münzprägestätten befinden, mit einer Strafzahlung von bis zu einem Zehntel des jährlichen Steueraufkommens der jeweiligen Provinz für jede angefangenen 3 Monate ab dem Ablauf der Frist aus Absatz 2 belegen. Die Strafe ist aus dem persönlichen Vermögen der jeweiligen Statthalter zu entrichten. Wird im direkten Verantwortungsbereich der Münzprägestätte in Rom eine willentliche Nichterfüllung festgestellt, so bemisst sich die Strafe analog aus dem Steueraufkommen Italias und wird kollektiv auf die Senatoren verteilt.



    § 5 Einzug alter Münzen


    (1) Die Münzprägestätten sind verpflichtet, alte Münzen einzuziehen und 1:1 nach Nennwert in neue Münzen zu tauschen, sobald neue, mit diesem Edikt konforme, Münzen, in ausreichender Zahl verfügbar sind.


    (2) Alle Bürger sind verpflichtet, alte Münzen gegen mit diesem Edikt konforme Münzen einzutauschen.


    (3) Nach dem Ablauf einer Frist von 15 Monaten ab Bekanntmachung dieses Edikts werden alte Münzen nur noch zu einem Wechselkurs von 2:1 in neue Münzen umgetauscht. Nach weiteren 12 Monaten nur noch zu einem Wechselkurs von 4:1 und nach insgesamt 36 Monaten ab Bekanntmachung dieses Edikts verlieren alle alten Münzen ihren Wert.



    § 6 Vernichtung alter Münzen


    Die eingezogenen Münzen werden durch die Münzprägestätten zu Barren eingeschmolzen. Aus den Barren können neue Münzen gefertigt werden.

  • Lucius Annaeus Florus Minor

    Hat den Titel des Themas von „Epistolae (FÜR BRIEFE AN DEN IMPERATOR & DIE ADMINISTRATIO – Nicht für Privatpost an die Gens Aelia)“ zu „Epistolae - Briefe an den Imperator – (Nicht für Privatpost an die Gens Aelia)“ geändert.
  • Ad

    Imperator Caesar Augustus

    Tiberius Aquilius Severus

    Palatium Augusti

    ROMA


    Roma, den ANTE DIEM IV ID OCT DCCCLXXIV A.U.C.

    (12.10.2024/121 n.Chr.)


    Bitte um Besprechung zum Amtsbeginn als Quaestor Principis


    Verehrter Imperator Caesar Augustus TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS,


    anlässlich meines Amtsantritts als Quaestor Principis bitte ich höflich um eine Audienz, um meine folgenden Aufgaben gemeinsam zu erörtern.


    Mögen die Götter mit dir sein.


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  • Ad

    Imperator Augustus

    Tib.•Aquilius•Severus

    Administratio Imperatoris

    ROMA

    von Q.•Tiberius•Q.f.•Sab•Felix


    Heil dem erhabenen Augustus aus deiner dir ergebenen Stadt Mantua.

    Ich schreibe dir im Auftrag deiner Duumviri für Rechtsangelegenheiten.


    Es hat sich bei uns zugetragen, dass sich ein Sklave im Vertrauen auf die Götter wegen der Grausamkeit seines Herren zu den Standbildern der Götter geflüchtet hat.

    Ich habe den Sklaven und seine Herren befragt und auch weitere Ermittlungen angestellt. Ich bin von den Worten des Sklavens, auch ohne die Folter angewendet zu haben, überzeugt. Diese Auffassung teilt auch der Duumviri für Rechtsangelegenheiten, der, wie ich, die Folter in diesem Fall ablehnt. Dies ist aber nicht die Meinung des ganzen Stadtrates. Einige sind der Meinung, dass die Folter bei einem Sklaven angewendet werden müssen, um die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Doch schon dein Vorgänger, der erhabene und zu den Göttern erhobene Augustus selbst, sah die Folter kritisch. Er war der Meinung das unter der Folter oder auch nur schon bei der Androhung viele einfach alles gestehen, um der Folter zu entgehen. Auch deshalb herrscht bei uns Rechtsunsicherheit, da sich in den letzten Jahren die Meinung vertieft hat, dass wir als Römer unsere Sklaven nicht übermäßig grausam behandeln dürfen, da mit großer Macht auch große Verantwortung einhergeht.


    Da aber uns seitens der Administratio Imperatoris weder ein Senatsbeschluss noch ein kaiserliches Edikt bekannt ist, bitten wir dich um Klarstellung der Rechtslage, auch im religiösen Sinne.

    Der Rat der Stadt ist der Meinung, dass ein Sklave, der sich wegen unbotmäßiger Grausamkeit seines Herren zu den Standbildern der Götter geflüchtet hat, an die Stadt verkauft wird und dem Herren ein handelsüblicher Preis erstattet wird.

    Der Pontifex Sabbatius hat dem Sklaven vorerst bis zu deiner Entscheidung aus religiösen Gründen das Asyl der Götter gewehrt.

    Wir bitten dich daher erhabener Augustus zu entscheiden, ob wie in den letzten Jahren üblich geworden ist, zu verfahren ist oder ob es in deiner Funktion Pontifex Maximus und Augustus eine andere Entscheidung diesbezüglich gibt.


    Magistrat der Stadt Mantua im Auftrag des Duumviri für Rechtsangelegenheiten.

    Q.Tiberius Felix Q. f.


    Curia Mantuae | Mantua

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