Der letzte große Auftritt der stadtrömischen Einheiten lag noch nicht allzu lange zurück, doch ein Ereignis jagte das nächste. Heute nun stand nicht die kaiserliche Familie im Mittelpunkt des Interesses, sondern die Familia Decima Liviana. Denn obwohl es um zwei grundsätzlich unterschiedliche Kommandos ging, waren doch Vater und Sohn involviert. Der eine scheidend, der andere (zurück-)kommend.
Und da es hier um zwei der wichtigsten Kommandos im ganzen Imperium ging, wurde der Wechsel der Befehlshaber entsprechend gefeiert. Wieder hatte man auf dem Marsfeld Tribünen errichtet und wieder tummelten sich Händler, Schaulustige und Militärbegeisterte aller Art auf dem großen Feld, auf dem schon Männer wie Scipio Africanus und Divus Iulius das Imperium ihre Einheiten übernommen hatten. Anders als damals gab es aber heute keine Legionen mehr in Rom, was die Bedeutung der stadtrömischen Kommandeure aber nur erhöhte, da sie quasi konkurrenzlos Einfluss auf die Politik nehmen konnten. Wenn sie denn wollten.
Dass sie das nicht tun würden, hatte der neue alte Prätorianerpräfekt nicht nur beteuert, sondern auch der Kaiser war davon überzeugt. Und so durfte er heute sein Kommando wieder antreten, während sein Adoptivvater seines gegen einen zivilen Posten tauschte. Nur zur Sicherheit.
Also konnte der Aquilier heute ohne jedes schlechte Gewissen auf das Marsfeld kommen, wieder gehüllt in seine Kriegsrüstung und sein Paludamentum, um zuerst die scheidenden Amtsträger aufmarschieren zu sehen.