Aedil! Die Feierlichkeiten zur Wahl des Flavius Scato

  • Menecrates war wie immer nicht unbedingt ein extrovertierter Gesprächspartner und eher zurückhaltend unterwegs, sodass Scato ihm zuprostete, auch um ihm für seinen Wahlsieg Respekt zu zollen, aber ihn darüber hinaus auch nicht zwingend in ein Gespräch verwickeln wollte. Es war schon einmal ein guter Schritt, dass er am Tag seines eigenen Sieges in der Villa erschien um mit den Flaviern gemeinsam zu feiern, was schon einmal sowas wie der Grundstein der künftigen claudisch-flavischen Beziehungen sein könnte.


    Unterdessen blieb Scato die Spitze des Claudius Marcellus nicht verborgen, er wollte Rom dienen wie es seine Ahnen bereits taten und sich den Legionen anschließen. 'Edel edel' dachte sich Scato hinter seinem eisigen Blick und seine Mundwinkel verformten sich für einen kaum spürbaren Augenblick zu einem abschätzigen Grinsen "Ein Tribunat also? Hast du schon eine Provinz in Sicht? In Dacia soll man sich als Soldat noch immer Ruhm und Ehre verdienen können." merkte Scato an, schließlich war diese Provinz immer etwas unruhig und er wollte auch keine allzu großen Giftpfeile gegen den Claudier schießen um die zarten Bande nicht zu gefährden. "Auch ich studierte lange in Achaia, es war eine inspirierende Zeit, die einen gut auf die Politik vorbereitet."
    Auch die Politik konnte ein Schlachtfeld sein, nur das hier nicht mit Schild und Schwert gekämpft wurde wie das kleine Jungen bereits taten. Die Politik war ein Krieg der Geister, mit Giftpfeilen und Fallen, gebrochenen Rückgraten und Geschick. Scato empfand sich oftmals als Taktiker, als wortgewandter Feldherr, doch eventuell hatten sie einfach andere Vorstellungen.


    Unterdessen wusste Claudia Livineia wie man das Spiel der Höflichkeiten spielte und er war sich nicht ganz sicher, doch er hatte das Gefühl, dass sich die Claudia in der Mikroreiberei mit ihrem Bruder auf seine Seite schlug.
    "In der Tat, meine Verlobung mit deiner Cousine ist wahrlich der größere Grund zu feiern an diesem Abend." entgegnete Scato und trank einen Schluck, denn auch wenn er durchaus Zuneigung gegenüber Sassia verspürte, so waren ihn allzu öffentliche Bekundungen von eben jener noch immer etwas unangenehm und er überspielte dies mit Handlungen wie diesen.
    "Es ist in der Tat äußerst nobel dem Militär zu dienen, doch ich bin mir sicher, dass dein Bruder auch die anderen römischen Tugenden nicht vernachlässigen wird." sagte Scato zuversichtlich und blickte Marcellus kurz an, bevor er sich wieder an Livineia wandte "Ich für meinen Teil denke, dass ein Mann Rom immer dort dienen sollte wo er dem Reich am nützlichsten ist. In meinem Fall ist dies eindeutig der Senat. Ich bin froh, dass ich kein Amt im Militär blockiere welches ein viel fähigerer Krieger ausfüllen könnte." erklärte sich Scato erneut und war noch immer nicht bereit sein mangelndes Engagement im Militär als Makel anzuerkennen. Warum auch? Er hatte den Cursus Honorum bisher gut durchlaufen, gut, hier und da hatte es ein paar Hürden gegeben doch alles in allem war er gesellschaftlich mehr als anerkannt.
    "Doch erzähle mir ein wenig von euch, ich war lange Zeit mit Menecrates Enkel Felix befreundet, ich wäre interessiert ein weiteres Kapitel der claudischen Familiengeschichte zu erfahren." hakte er nach, schließlich erzählte er ziemlich viel von sich selbst, und wollte keineswegs egozentrisch erscheinen...
    ...was er manchmal durchaus war, meistens sogar.


    Sassia wusste mit ihren Reizen zu spielen und Scato erwischte sich hier und da dabei wie er sich solch primitiven Gedanken wie der baldigen Hochzeitsnacht hinzugeben drohte. In Situationen wie diesen war er jedoch stets bemüht um Fokus und Konzentration, er würde sich also noch ein Fell wachsen lassen müssen sodass Sassia ihn nicht stets um den Finger wickeln konnte. Zugegeben, in einigen Situationen ließ er sie dennoch zu gern gewähren und die jetzige Situation war definitiv eine davon.
    "Ausgezeichnet, dann ist es entschieden. Sobald sich die Villa gut gefüllt hat werde ich zunächst eine Rede über meinen Wahlerfolg halten und anschließend unsere Verlobung bekanntgeben. Es würde mich freuen, wenn du dich dann an meiner Seite befinden würdest." erklärte er ihr und plante damit schon einmal voraus. Natürlich freute er sich über den Akt der Verlobung an sich, doch letztlich sollten beide Seiten auch keine Chance verstreichen lassen etwas Kapital aus der Sache zu schlagen und eine solche Einigkeit vor der versammelten Gesellschaft Roms zu zeigen konnte ja nie schaden.
    "Mir ist im übrigen bewusst, dass kein Auge mehr auf mich gerichtet sein wird sobald du dich an meine Seite gesellst." scherzte Scato um der noch jungen und vermutlich in der Öffentlichkeit etwas unerfahrenen Sassia die Nervosität zu nehmen und sie langsam aber sicher in die politische Denkweise solcher Veranstaltungen zu schulen.

  • Vor der Villa wurde mächtig gefeiert und Scato vernahm diesen Umstand mit Wohlwollen, wenn auch erstmal nur von einem der Balkone der Villa. Während ihm das Spiel mit seinesgleichen immer leichter und leichter fiel, hatte der Plebs für ihn noch immer etwas unberechenbares. In einem Moment war man der Held und ihm nächsten Moment stand der Pöbel mit Fackel und Heugabel vor der Türe um einen am nächsten Baum aufzuknüpfen. Befremdlich, aber wichtig genug um sich eingehend damit zu beschäftigen. Der findige und gewiefte Plan des Flaviers sah vor allem große Mengen Alkohol vor, sobald seine Lakaien genug Wein ausgeschenkt hatten und auch die Bäuche der Bauern, Tagelöhner und Handwerker gestopft waren während man ihnen immer wieder eingehämmert hatte wer der Gastgeber ihres seltenen Festmahls war, würde das Volk ihn schon lieben.
    "Trinkt! Esst! Caius Flavius Scato möchte das dieser persönliche Feiertag auch ein Feiertag für euch alle ist!" rief einer von Scatos Männern und öffnete eine weitere Amphore Wein, deren Inhalt er auch sogleich mithilfe eines anderen in die zahlreichen entgegengestreckten Becher ausschenkte.
    "Welch ein Fest! Welch eine Musik! Lasst uns tanzen und feiern!" rief ein anderer, bevor er einige lukanische Würste in die Menge war und sich dann eine der Damen griff um zur Musik des einfachen Volkes zu tanzen.

  • Lentidia war reichlich amüsiert darüber, dass sie den Flavier so überrumpelt hatte, dies verbarg sie aber gänzlich. Das nächste Kompliment folgte zu gleich und sie nahm es diesmal gnädig ohne Rückfragen an und nickte dankend wie es eine Vorzeigerömerin eben tat. Ihr spitzfindiges - wenn man es denn ebenso harmlos benennen wollte - Wesen wusste sie stets hinter Höflichkeiten zu verbergen - meistens jedenfalls.
    Scato fragte die junge Aurelia, welchem Verhältnis sie zu Prisca stand. Eine völlig legitime Frage, wusste er doch nicht, wer sie war. "Prisca? Sie ist meine Großcousine. Wir haben uns aber länger nicht gesehen, ich bin erst wieder seit ein paar Tagen in Rom." Den Grund ihrer Abwesenheit verschwieg sie.
    Der Flavier wollte anscheinend nichts über das Programm des Abends verraten, was die ganze Feierlichkeit für Lentidia noch interessanter machte. "Überraschungen?" fragte sie mit einem neugierigen Lächeln und klatsche anschließend zweimal sanft in die Hände und hielt diese anschließend in der Luft geschlossen. "Wie aufregend, ich liebe Überraschungen!" sie strahlte förmlich. Gerade wollte sie ihr Gegenüber noch etwas ausquetschen, da rempelte sie ihre Leibsklavin an, die unglücklicherweise von einem vorbeigehenden Sklaven unabsichtlich gestoßen wurde. "Ts, Mila! Du dummes Ding, pass doch auf! Beinahe wärst du mir noch auf den Fuß getrampelt!" fuhr sie das junge Mädchen mit einem abschätzigen Blick an, welche sich entschuldigte und hinter Lentidias Rücken die Augen verdrehte, bevor sie sich wieder mit dem unschuldigsten Lächeln dem Flavier widmete. "Nun, Senator... willst du mich nicht mit der Herrin des Hauses bekannt machen?" Sie hatte ja keine Ahnung, wie es um Scato stand. Dass sie damit unabsichtlich in ein Fettnäpfchen getreten war, konnte sie ja nicht ahnen.

  • Eine Großcousine also... Scato hatte sich ein etwas engeres Verhältnis gewünscht, eine Einordnung fiel weiterhin schwer. Aber sie schien Prisca zumindest sehr gut zu kennen weshalb er die Aurelia mit dem größten Respekt behandeln würde, schließlich hatte er stets den flavischen Familienhaussegen im Sinn.
    "Ich hoffe doch das sie dir gefallen werden." entgegnete Scato der sichtlich erfreuten Aurelia und nickte einmal kurz, so spannend würden diese Überraschungen wahrscheinlich nicht ausfallen, zumindest nicht für sie, da sie Scato ja nicht allzu gut kannte, vielmehr gar nicht, aber vielleicht erfreute sie sich ja einfach an Dingen die sie ihren Freundinnen erzählen konnte und somit ein wenig Klatsch in Umlauf bringen würde.
    Als sie von ihrer eigenen Sklavin angerempelt wurde schaffte es Scato gerade noch seinen Arm soweit aus dem Weg zu ziehen um den Wein nicht auf sich und seinen Gast zu verschütten. Natürlich blieb ihm der Blick der Sklavin nicht verborgen und auch er blickte sie kurz giftig an, doch als er merkte, dass die Aurelia ihre Sklaven ganz gut im Griff hatte, schob er seinen Arm wieder ein wenig nach vorne und widmete sich wieder gänzlich seiner Gesprächspartnerin.
    Vielleicht hätte er sich aber auch einfach davonstehlen sollen, denn wie sich herausstellte war diese Frau wie ein Bluthund welcher gezielt die Schwachstellen eines Mannes aufdecken konnte und den Finger, wenn auch unbewusst, lächelnd in die Wunde legte.
    ...Wie gut, dass Scato an diesem Abend endlich vorbereitet war, doch die Verlobung war noch bekanntgegeben worden, sodass Scato in einem Zwiespalt zwischen seiner eigenen Eitelkeit und dem politischen Effekt stand, die eine überraschende Verkündung nun einmal inne hatte. Kurz verriet er sich mit seinem schnellen Blick zu Sassia, blickte dann jedoch zurück und hob die Augenbrauen, "Nun, ich denke dieser Rolle kommt deine Großcousine am nächsten." versuchte sich Scato zu winden ohne eine eindeutige Antwort zu geben. Wenn die Aurelia die Signale genauso gut verstehen konnte wie sie sie aufspüren konnte, dann würde sie die Nachricht wohl verstehen.

  • Auf ihre Frage hin blickte der Flavier doch recht auffällig in eine Richtung, der Lentidia neugierig folgte. In einer kleineren Traube von Menschen erspähte sie eine junge Frau... vielmehr ein Mädchen. Sie war eigentlich ganz hübsch, aber die roten Haare taten ihr da nicht gerade einen Gefallen. Kurz blickte die Aurelia zwischen ihr und Scato wohlmerklich lächelnd hin und her. Die Worte aus seinem Mund passten nicht zu seinen nervösen Blicken, das stand fest und wäre sogar dem hinterletzten Minenarbeiter aufgefallen. Zu witzig, dass der Gastgeber des Abends wirklich dachte, er könne sie mit ihrer Großcousine als Antwort vertrösten. Trotzdem lachte sie kurz und ließ sich fadenscheinig auch damit vertrösten "Das kann ich bestens verstehen, Flavius!" Allmählich wurde sie des Gesprächs mit ihrem Gegenüber müde, aber ihr kam direkt eine Idee. "Nun gut, Flavius, ich danke dir für deine Einladung und halte dich jetzt nicht länger davon ab, deine anderen Gäste zu begrüßen. Mir ist danach, meine Großcousine zu suchen, wenn wir schon gerade von ihr sprechen." Sie nickte ihm höflich zu und machte sich mit ihrer Leibsklavin Mila auf in die Richtung, in die Scatos Blicke deuteten. Somit steuerte sie zielsicher auf das rothaarige Mädchen zu. Hätte der Flavier sie schon gekannt, wäre spätestens das der Moment gewesen, in welchem seine Alarmglocken angehen sollten. Das könnte witzig werden...

  • Endlich... Endlich mal wieder "normale" Menschen. Ja klar, es handelte sich hier um die Hautevolee, wo viele arrogante und selbstverliebte Leute rumliefen, aber bestimmt war keiner von denen so ätzend wie Lentidia. Aber so eine Feierlichkeit mit der Hautevolee war bei weitem - und ich meine sehr weit - nicht so anstrengend, wie die Zeit, die ich mit meiner domina auf dem Landgut verbringen musste. Den ganzen Tag nur Aurelia Lentidia... dass ich mir noch nicht das Leben genommen hatte, war wirklich ein Wunder! So trottete ich also meiner Herrin hinterher und freute mich schon etwas darauf, die Leute zu beobachten... natürlich unauffällig, meinen Blick durfte ich nicht merklich vom Boden heben und ins Starren kommen.


    Zitat

    Original von Aurelia Lentidia
    Gerade wollte sie ihr Gegenüber noch etwas ausquetschen, da rempelte sie ihre Leibsklavin an, die unglücklicherweise von einem vorbeigehenden Sklaven unabsichtlich gestoßen wurde. "Ts, Mila! Du dummes Ding, pass doch auf! Beinahe wärst du mir noch auf den Fuß getrampelt!" fuhr sie das junge Mädchen mit einem abschätzigen Blick an, welche sich entschuldigte und hinter Lentidias Rücken die Augen verdrehte, bevor sie sich wieder mit dem unschuldigsten Lächeln dem Flavier widmete.


    Da hatte ich kurz mal geträumt und schon bekam ich die Quittung dafür. So ein Typ mit Tablett stieß mir mit dem Ellenbogen in den Rücken, sodass ich stolperte und Lentidia anrempelte, was diese mit einem giften Blick und einer Rüge kommentierte. Zu früh! Viel zu früh! Das wollte ich mir doch erst für den späteren Abend aufheben, wenn sie vor lauter Testosterongeruch und Weinpegel nicht mehr ganz so aufmerksam war. Ich musste mich also jetzt erstmal zurückhalten. Das Augenverdrehen hatte der Flavier mir auch übel genommen, verdammt!


    Zitat

    Original von Aurelia Lentidia
    "Nun gut, Flavius, ich danke dir für deine Einladung und halte dich jetzt nicht länger davon ab, deine anderen Gäste zu begrüßen. Mir ist danach, meine Großcousine zu suchen, wenn wir schon gerade von ihr sprechen." Sie nickte ihm höflich zu und machte sich mit ihrer Leibsklavin Mila auf in die Richtung, in die Scatos Blicke deuteten. Somit steuerte sie zielsicher auf das rothaarige Mädchen zu. Hätte der Flavier sie schon gekannt, wäre spätestens das der Moment gewesen, in welchem seine Alarmglocken angehen sollten. Das könnte witzig werden...


    Sie wollte doch nicht etwa? Nein... oooh nein, das würde nicht gut enden. Ich war bei weitem nicht die Klügste, also klug schon, aber eben nicht die Klügste... und dennoch waren die flüchtigen Blicke des Flaviers doch kaum falsch zu interpretieren. Ein gefundenes Fressen für die Aurelia, das wird übel. Na immerhin werde ich vielleicht Zeuge, wie der Schuss nach hinten losgeht und Lentidia sich blamiert, wäre ihr nur zu wünschen. So trottete ich, wieder mal, hinter ihr her. Dabei dachte ich nur Bitte keine Szene, bitte keine Szene... Natürlich wäre es witzig, sie sich blamieren zu sehen, aber wer die Laune in der Villa Aurelia zu spüren bekommen würde, war wohl dann ich.

  • Die Claudii waren augenscheinlich in beachtlicher Zahl erschienen, wie Manius Minor erst nach seinem Gruße erkannte, als nicht lediglich die ihm bekannten unter ihnen, sondern ebenso zwei weitere junge Personen als solche tituliert wurden. Der junge Mann erweckte einen distanzierten Eindruck, das Mägdlein hingegen ein wenig trist.

    Zitat

    Original von Claudia Silana
    Zu ihrem Glück trat der redselige und eloquente Gracchus Minor auf. "Ja, immerhin habe ich nun einen geeigneten Gesprächspartner," flüsterte sie elegant zu ihren Schwester zurück und begrüßte den beleibten Mann mit einer höflichen Handgeste. "Salve,"sagte Silana mit engelsgleicher Stimme, da sie sich wirklich freute. Wieder grinste sie breit.


    Doch wurde die Appetenz des jungen Gracchen sogleich wieder zu den beiden anderen Claudiae hingezogen, welche feixend die Häupter zusammensteckten und sich mysteriöse Botschaften zuraunten, ehe Silana ihn mit einer pointiert freundlichen Stimme und einem geradehin übertriebenen Lächeln salutierte.
    "Salve"
    , repetierte er seinen Gruß ein wenig insekur, da doch das Betragen seiner Opponenten ihn irritierte. Denn welcher andere Schluss ließ sich daraus derivieren als jener, dass beide im Geheimen seiner gespottet hatten, dass Silana nunmehr bemüht war, ihren Schalk zu verbergen oder, horribile dictu, noch in gespielter Freundlichkeit ihn lediglich verhöhnte. Nicht infamiliar waren dem Jüngling immerhin dergestalte Reaktionen der Schönen auf seine wenig attraktive Gestalt, wie nicht zuletzt im dem hellenischen Körperkult verfallenen Alexandria er hatte erfahren müssen.
    Ein wenig betreten blickte er somit an sich hinab, fürchtend, sein neues Gewand betone seinen feisten Leib, anstatt jene unerquicklichen Rundungen seines Ventralbereiches zu cachieren, wie sein Schneider es stets versuchte. Jedoch war, obschon er neuerdings mit wechselndem Fleiße exerzierte, vieles mit Stoffbahnen gleichwelchen Schnittes nicht zu verbergen. Doch erschien sein Kleid ihm nicht sonderlich unvorteilhaft, sodass er weiterhin zu spintisieren war genötigt, was den Anlass jenes femininen Amusements hatte geboten.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Gracchus Minor erschien und grüßte. "Salve Flavius, ich denke, heute werden wir nicht über militärische Themen sprechen." Menecrates schmunzelte, aber insgeheim graute es ihm vor den anderen belanglosen Themen.


    Fortunablerweise richtete auch der alte Claudius, welcher offenbar durchaus Gefallen hatte an ihm gefunden, das Wort an ihn, was eine willkommene Offerte darstellte, sich jenen vermeintlich hämischen Spottdrosseln vorerst zu entziehen. Bemüht, Menecrates ein attraktives Sujet zu offerieren, um nicht genötigt zu sein mit der Claudia das Gespräch zu perpetuieren, explodierten förmlich die Worte aus ihm:
    "Wie deplorabel! Seit geraumer Zeit studiere ich nun die Kriegskunst und übe mich im Fechten!"
    Erst danach erkannte er, dass, so die beiden Claudiae ob seiner Statur in Spott waren verfallen, seine Exerzitien Wasser auf ihre Mühlen des Hohnes mussten sein, da sie ja ihm selbst bereits ridikulös erschienen (insonderheit, wenn er seine bescheidenen Erfolge ponderierte). Furchtsam warf er somit einen Blick in das Antlitz Silanas, da Sassia bereits sich seinem Vetter hatte zugewandt, und blickte sogleich wieder zu dem claudischen Greisen.

  • Es sollte also tatsächlich heute Abend stattfinden. Nun war Sassia froh, dass sie heute besonderen Wert auf ihre Aufmachung gelegt hatte. Sie würde also später am Abend im Mittelpunkt stehen. Dieser Gedanke missfiel ihr in keinster Weise eher im Gegenteil. Natürlich würden hier eine ganze Menge Leute anwesend sein, aber sie war sich sicher, dass sie das meistern würde.
    „Natürlich werde ich dann an deiner Seite sein.“ Antworte sie also. Wo sollte sie zu dem Zeitpunkt auch sonst sein? Schließlich war es sogar nötig, dass sie an seiner Seite war, damit die Verlobung offiziell wurde. „Nun ich denke ich werde wohl einen Teil der Aufmerksamkeit auf mich ziehen, aber du wirst immer noch die Hauptperson des Abends sein. Natürlich glaubte sie das selbst nicht, er war bekannt hier in Rom, die neugierigen fragenden Blicke würden auf ihr liegen, aber sie würde dem ja zum Glück auch nicht allein gegenüberstehen.Und da sie wusste, dass Männer zumeist dazu neigten ihre Frau zu beschützen, schob sie noch nach. „Und außerdem wirst du ja an meiner Seite sein, also werde ich das schon schaffen.“ Dies wurde begleitet von einem schüchternen Lächeln. Ja Männer mochten es, wenn sie die Oberhand hatten und diese Gefühl würde sie ihrem Mann wohl zumeist geben. Sie wusste genau, wie sie ihre Ziele erreichen konnte und die Götter schiene sie zu lieben, habe sie ihr doch einen Mann zugedacht, der tatsächlich nicht nur rein politisches Interesse an dieser Ehe hatte. Welche Frau hatte schon ein derartiges Glück?

  • Scato war zufrieden als die Aurelia sich scheinbar mit seiner Antwort zufrieden gab und sie Prisca suchen wollte. Auch wenn er gelernt hatte, dass er in Zukunft wohl deutlich sparsamer mit den Komplimenten und auch den Informationen ihr gegenüber sein müsste.
    Er wollte sich gerade umdrehen und war der Sklavin noch einen nichtssagenden Blick zu, als er bemerkte, dass sich die Aurelia ganz und gar nicht auf die Suche nach Prisca begab, sondern sich vielmehr auf direktem Wege zu seiner Verlobten machte. Scato Kopf wandte sich ein wenig als er ihre Schritte in der Menge verfolgte, und er beobachtete doch recht gespannt aus der Ferne ob sich Sassia einigermaßen gut schlagen würde oder ob die spitzfindige Aurelia sie in der Luft zerfetzen und danach mit Haut und Haaren verschlingen würde.
    Natürlich hielt es ihn nicht davon ab einen weiteren Schluck seines Weines zu trinken, die sonst so stoischen flavischen Nerven mussten an diesem Abend ab und an beruhigt werden.

  • Vor der Villa wurde es mit einem mal hektisch. Männer in unauffälligen Tuniken sorgten dafür, dass die ankommende Sänfte ausreichend Platz hatte. Der vor der Villa feiernde Plebs wurde beiseite gerängt. Nicht brutal, nur so, dass genug Platz war. Es gab tatsächlich auch keine murren, denn die Männer waren, auch wenn sie normal gekleidet waren, sehr wohl als das zu erkennen was sie waren. Dass konnte nur bedeuten... Die Menschen vor der Villa steckten die Köpfe in die Höhe jeder wollte einen Blick erhaschen, wer denn nur der Sänfte entstieg. Einer der Prätorianer reichte seine Hand in die Sänfte. Sie wurde von einer zarten Frauenhand ergriffen. Es war also die Kaiserin. Als diese in einem goldgelben Kleid er Sänfte entstieg brandete tatsächlich Jubel auf. Sie drehte sich um und winkte lächeln in die Menge, bevor sie abgeschirmt von ihrer Leibwache zur Villa geleitete wurde.
    Ein Fest hier in der Villa Flavia? Na das wollte sie sich doch nun wirklich nicht entgehen lassen. Sie war nun im 6 Monat schwanger nicht mehr ganz schlank, aber immerhin noch agil genug um an solchen Feierlichkeiten teilzunehmen. Und die Kaiserin liebte solche feste, denn hier konnte man immer viel erfahren. Ja hier erfuhr sie Dinge, die sonst nicht an ihre Ohren drangen.So kam sie nun also im Eingangsbereich an und hielt Ausschau nach dem Gastgeber, der wohl jeden anderen jetzt warten lassen würde um sie zu begrüßen. Ja Kaiserin sein hatte eindeutig seine Vorteile, man musste sich eben nicht in eine Schlange von Wartenden einreihen.

  • Scato hatte mit vielem gerechnet, vielleicht würde seine ehemalige potenzielle Verlobte Agrippina auftauchen und in einem dramatischen Moment energisch gegen seine Verbindung mit Sassia argumentieren. Vielleicht würde er auch höchstpersönlich von Iuppiter mit einem Blitz erschlagen wegen seines, wieder mal, recht opulenten Festes während einige Menschen in Rom hungerten. Aber das plötzlich Hektik herrschte weil die KAISERIN persönlich bei einer seiner Feste vorbeischaut, damit hatte selbst der unterkühlte Flavier nicht gerechnet, und es trieb dem sonst so ruhigen Mann nervöse Falten auf die Stirn.
    Die Kleidung wurde gerichtet und sämtliche leeren Becher die bereits auf etwaigen Ablagen standen wurden schnellstens weggeschafft und Scato, so als ob es das normalste der Welt wäre dass die mächtigste Frau des Imperiums in seine Villa spazierte, grüßte die offensichtlich schwangere Dame mit einem Lächeln...
    "Augusta, welch Ehre meiner Familie und mir doch zuteil wird. Die Schwangerschaft steht dir ausgezeichnet." soweit erstmal zu Phase eins, den Komplimenten. Doch bei einer Kaiserin musste natürlich noch eine Schippe Gastfreundlichkeit draufgelegt werden "Was kann ich dir anbieten? Bitte, fühle dich wie zuhause." schob er nach und ließ die Kaiserin dann erst einmal zu Wort kommen.

  • Wie so oft wurden Vespa und seine Männer mit dem Geleitschutz für die Kaiserin beauftragt. Politisch stand es derzeit in Rom Recht gut, der Pöbel war verhältnismäßig ruhig und somit die Lage insgesamt nicht sonderlich angespannt - neben der Anspannung, die man eben als Beschützer der kaiserlichen Familie so hatte. Diverse Aktionen gegen die Kaiserfamilie wurden also ausgeschlossen, dennoch war auf derartigen Feierlichkeiten Vorsicht geboten.


    Vespas Männer sorgten dafür, dass sich die Menge teilte, um eine Gasse für die kaiserliche Sänfte zu schaffen. Der Vibier postierte sich direkt neben der Sänfte, um auf der einen Seite Wünsche der Augusta entgegen nehmen und auf der anderen Seite bei Gefahr direkt in ihrer Nähe zu sein. Die zuerst noch skeptischen Blicke derer aus der Menge, die nicht sofort die Farben der Prätorianer sowie die prachtvolle Sänfte sehen konnten, verflüchtigten sich zunehmend und alsbald die Kaiserin mit der Hilfe eines Prätorianers aus der Sänfte stieg, jubelten die Menschen ihr zu. Die Kaiserin war beliebt und das schon seit Beginn der "Amtszeit" ihres Mannes. Die Volksnähe war ihr Markenzeichen. Ein weiterer Grund für den immensen Jubel, lieferte ihre fortgeschrittene Schwangerschaft. Ihr erstes leibliches Kind mit dem Kaiser, war sie doch nur des Caesars Stiefmutter.


    Einige seiner Männer postierte er an der Sänfte und dem Eingangsbereich der Villa, wohingegen er persönlich im Schatten der Kaiserin wandelte und sich und sie von einem kleineren Trupp seiner Mannen von allen Seiten schützen ließ.


    !! ALLE, die mit der Kaisern zu sprechen wünschten, würden nur mit ihrer Zustimmung und natürlich erst nach einer Leibesvisitation zu ihr vorgelassen. !!


    Da der Gastgeber klar zu erkennen war - Vespa kannte den Senator natürlich vom Sehen - und die Kaiserin dem Offizier deutete, ihn vorzulassen, wurde er von den Prätorianern durchgelassen, die zwar stoische Ruhe ausstrahlten, aber allzeit bereit waren, sofort zu reagieren. Er begrüßte die Augusta mit den üblichen Floskeln. Mit einem Ohr hörte der Vibier ihnen zu, mit dem anderen lauschte er dem Rest und ließ seinen Blick langsam im Raum hin und her streifen.

  • Da war er wiede die menschliche Süßspeise, die Silana so sehr schätzte. Und wieder zeigte er jenes Verhalten, was Silana dezent stutzen ließ. Während sich Sassia ein wenig mehr zu Scato bewegte und Silana mit ihrem Großvater zurückblieb, konnte sie in Ruhe Flavius Minor erklären, was sie wirklich gemeint hatten. Es erschien ihr sinnvoll, da er erneut in eine falsche Richtung zu Denken schien. Seine Körpersprache war zu deutlich. Und Silana hatte genug Menschenkenntnis, um diese Haltung zu deuten. Die Unsicherheit stand ihm praktsich im Gesicht. "Wir redeten nicht über dich," erhob Silana vorsichtig die Stimme, um falsche Annahmen seinerseits zu unterbinden. Sie versuchte ihm Vertrauen zu signaliseren, indem sie ihm sanft mit einer Geste die Fingerspitzen auf die Schulterpartie legte. Schließlich sprach er mit Opa Menecrates, so dass Silana die Geste abbrach und den Männern kurz ihre Redezeit gab. Sie würde alsbald mit einer interessanten philosophischen Frage über den Flavius hereinbrechen, die ihr in der Nacht in den Sinn gekommen war.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor


    Fortunablerweise richtete auch der alte Claudius, welcher offenbar durchaus Gefallen hatte an ihm gefunden, das Wort an ihn, was eine willkommene Offerte darstellte, sich jenen vermeintlich hämischen Spottdrosseln vorerst zu entziehen. Bemüht, Menecrates ein attraktives Sujet zu offerieren, um nicht genötigt zu sein mit der Claudia das Gespräch zu perpetuieren, explodierten förmlich die Worte aus ihm:
    "Wie deplorabel! Seit geraumer Zeit studiere ich nun die Kriegskunst und übe mich im Fechten!"
    [...]und blickte sogleich wieder zu dem claudischen Greisen.


    Menecrates schaute verwundert. "Du meinst Fechten als Sport, nicht etwa als militärische Kampfkunst, oder?"
    Wieder hatte die Thematik Menecrates gepackt und ließ ihn die gerade geschmiedeten Fluchtpläne vergessen. "Mich würde auch interessieren, wie du die Kriegskunst studierst? Früher konnten Civites noch an der Militärakademie studieren. Das ist ja heutzutage nicht mehr möglich. Auch die Examen für Offiziere gibt es nicht mehr. Wenn sich das mal nicht rächt."

  • Augenscheinlich vermochte nicht einmal der greise Menecrates ihn als Kriegsmann zu imaginieren, obschon selbstredend die Fechtkunst als ästhetischer Sport, wie die Gladiatoren ihn betrieben, nicht minderer korporaler Tüchtigkeit bedurfte.
    "Ein Optio der Cohortes Urbanae erteilt mir Unterricht, sowohl wie man nach Art der Legionäre ficht, als auch hinsichtlich basaler taktischer Prinzipien."
    , explizierte er seine Ausbildung für den Alten, der seinem Alter gemäß selbstredend alten Zeiten nachtrauerte.


    Seine Konzentration wurde hingegen disturbiert, als Silana ihm recht unerwartet versicherte, dass seine augenscheinlich leichtlich antizipierbaren Befürchtungen keineswegs der Wahrheit entsprachen. Dennoch vermochte er jene Information nicht recht zu glauben, da es doch ebenso possibel erschien, dass auch jene Beteuerung Teil einesgrausamen Spieles war, welches die vermeintlich gehässigen claudischen Grazien mit ihm spielten.
    Aus Furcht sich jener Situation direkt zu stellen, nickte somit er lediglich fahrig und blickte wieder konzentriert auf Menecrates, dem fortunablerweise ohnehin der Vorrang gebührte.
    "Ist es denn tatsächlich adäquat, die Feldherrenkunst gleich einer philosophischen Lehre in einer Akademie zu studieren?"
    , fügte er endlich hastig an, um dem Dialog mit dem attraktiven, doch ihm undurchschaubaren Mägdleinfür den Augenschlag sicher zu echappieren.

  • Die Gäste waren nach und nach eingetrudelt und viele waren in Gespräche vertieft oder lauschten der Musik, welche von einigen geschulten Sklaven vorgetragen wurde. Die Stimmung war bestens, gut, die etwas herrisch auftretenden Prätorianer machten zumindest gewisse Teile der Villa etwas schwer zu begehen, auch wenn die Kaiserin immer ein gern gesehener Gast war so brachte sie auch stets gewisse Umstände mit sich.
    Bevor das allgemeine Rahmenprogramm des Abends weitergehen würde hatte der politische Aspirant Scato offensichtlich noch eine Pflicht zu erfüllen: Er musste eine Rede anlässlich seines Wahlsieges feiern und darüber hinaus auch noch eine weitere Neuigkeit bekanntgeben, welche seine Beliebtheit in diesem Moment hoffentlich steigern würde.
    Die Musik wurde leiser und Scato betrat ein kleines Podest welches eigentlich für die Künstler errichtet wurde und erhob seine Stimme...
    "Freunde, Verwandte, wahre Römer!" begann Scato seine Rede und versuchte so viele der anwesenden Gäste wie möglich mit seinen Blicken zu erfassen "Es ehrt mich, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid um meinen Wahlerfolg mit mir und meiner Familie zu zelebrieren und viel mehr ehrt es mich, dass ihr euch scheinbar prächtig amüsiert."
    Das war nicht ganz wahr. Scato freute sich vielmehr über den Wahlsieg als über die gute Stimmung auf seiner Feier, und die meisten Gäste waren natürlich auch nicht ohne Hintergedanken hier, doch so lief das nun einmal und im allgemeinen Konsens blieb das auch unerwähnt.
    "Zunächst möchte ich einen Mann beglückwünschen der ebenfalls einen Wahlsieg errungen hat und dessen neues Amt nur eines von vielen wichtigen Ämtern einer herausragenden Laufbahn ist." er deutete mit der Hand auf Claudius Menecrates welchen er im Raum ausmachen konnte "Herius Claudius Menecrates wird das Amt des Praetor Urbanus übernehmen. Ich gratuliere zum Wahlsieg Senator und ich denke, dass sich alle hier im Raum anwesenden diesen Glückwünschen anschließen." sagte Scato und wartete einen Moment ab, um zu sehen ob jemand applaudierte, anschließend begann er wieder zu sprechen:
    "Ich selbst empfinde es immer als recht unangenehm über mich selbst zu sprechen, widme ich mein Schaffen doch dem Imperium und dem Volk von Rom, weshalb ich vor allem den Senatoren danke die meine Wahl unterstützt habe, so wie dem Volk, welches diesem Imperium jedem Tag aufs neue Größe verleiht." Die kleinen Flunkereien, in der Politik war das so üblich und keineswegs auf unterkühlte flavische Soziopathen beschränkt, gingen Scato leicht von den Lippen, er suchte erneut den Blickkontakt mit einigen Gästen und erhob dann wieder die Stimme "Ich gelobe das in mich gesetzte Vertrauen mit Taten zurückzuzahlen, mein Ziel ist es in einem Jahr vor euch zu stehen als ein Aedil dessen Taten Rom bewegt haben." sagte er abschließend zu seinen politischen Ambitionen und machte dann ein wenig Platz für Claudia Sassia, welche von ihm bereits auf diesen Moment vorbereitet wurde...
    "Doch feiern wir heute nicht nur den Wahlerfolg der Häuser Claudia und Flavia, sondern auch die Erneuerung eines alten Bandes zwischen diesen Familien. Seit langer Zeit verbindet unsere Familien weit mehr als unser Stand und auch ich persönlich pflege eine lange Freundschaft mit der Gens Claudia." merkte er an und gedachte innerlich wirklich aufrichtig seinem verschiedenen Freund Quintus Claudius Felix "Nun ist es an der Zeit diese alte Verbindung erneut zu stärken." er rückte etwas enger zu Sassia "Es ist mir eine Freude und ein Privileg meine Verlobung mit Claudia Sassia, Enkelin des Herius Claudius Menecrates bekannt zu geben. Obgleich er und ich schon länger über diese geplante Verbindung Bescheid wissen, ist es natürlich eine Freude diese Nachricht heute mit so vielen bekannten Gesichtern zu zelebrieren." erklärte Scato und blickte Sassia an, nur um seinen Becher zu erheben und wieder zur Allgemeinheit zu sprechen "Also esst! Trinkt! Feiert! Auf den Imperator, die kaiserliche Familie und Senat! Und auf die Häuser Claudia et Flavia!" Scato trank einen Schluck und wartete etwaige Reaktionen ab bevor er vom Podest stieg und auch Sassia höflicherweise half obwohl das Podest nicht sonderlich hoch war.

  • Immer wieder blickte der Rotschopf aus dem Augenwinkel in Richtung des Decimers und seines Sklaven. Denn nichts wäre schlimmer, als wenn Iduna den Römer verlieren würde. Schließlich hatte die Anweisung ihres Dominus nicht unmissverständlicher lauten können. Innerlich war die junge Cheruskerin erleichtert, dass sie ihr Dominus davon geschickt hatte. Denn so musste sie nicht ständig die Anwesenheit des rothaarigen Biestes über sich ergehen lassen. Ein Gedanke der sich wie eine kalte Klaue in ihr Herz fraß und sie nicht mehr losließ. Dabei war Iduna noch nie nachtragend gewesen. Bisher war sie doch ein eher sanftmütiges Geschöpf gewesen. Dies jedoch hatte sich geändert, als die Römer erschienen und sie ihrer germanischen Heimat entrissen. Für einen kurzen Augenblick biss sich der Rotschopf auf ihre Unterlippe und schluckte vernehmlich. Bevor sie ihre Gedanken auf das Hier- und Jetzt richtete. Langsam setzte Iduna ihre Schritte voran, als sie dem Decimer die Villa zeigte. Hatte der Ältere die flavische Villa wirklich noch nie gesehen? War er noch nie Gast ihres Dominus gewesen? Fragen über Fragen die in Idunas Köpfchen eine Achterbahnfahrt veranstalteten. Und doch war der Cheruskerin bewusst, dass sie keine einzige dieser Fragen stellen würde. Und somit auch keine Antwort erhielt. Etwas nachdenklich gestimmt wirkte Iduna in diesem Augenblick. Und ihre Nackdenklichkeit sollte sich intensivieren, als sie mit Casca zurückkehrte. Denn genau in diesem Augenblick verkündete ihr Dominus die Verlobung mit der Claudia. Mit einem dunklen funkeln unter gesenkten Wimpern, trat sie, einem unsichtbaren Schatten gleich, an die Seite ihres Dominus und war nun doch wieder sein lebendigrs und atmendes Möbelstück. Jetzt war es offiziell. Und vor diesemMoment hatte sich die Germanin all' die Zeit gefürchtet. Sie wollte diese rothaarige Schlange nicht in der Villa haben. Die Claudia war gemein. Zu ihrem Dominus passte sie aber, wie Iduna für sich im Stillen feststellte. Bevor sie ihre Lippen von einem Lächeln umspielen ließ. Schließlich war doch heute ein freudiger Tag.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    Augenscheinlich vermochte nicht einmal der greise Menecrates ihn als Kriegsmann zu imaginieren, obschon selbstredend die Fechtkunst als ästhetischer Sport, wie die Gladiatoren ihn betrieben, nicht minderer korporaler Tüchtigkeit bedurfte.
    "Ein Optio der Cohortes Urbanae erteilt mir Unterricht, sowohl wie man nach Art der Legionäre ficht, als auch hinsichtlich basaler taktischer Prinzipien."
    , explizierte er seine Ausbildung für den Alten, der seinem Alter gemäß selbstredend alten Zeiten nachtrauerte.


    Menecrates neigte durchaus überrascht den Kopf zur Seite. "Hmm, interessant", entfuhr ihm. In dem jungen Mann steckte doch mehr als das Auge vermutet, dachte er bei sich. Dann richtete er den Kopf wieder auf, um den Ausführungen weiter zu folgen.

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    Aus Furcht sich jener Situation direkt zu stellen, nickte somit er lediglich fahrig und blickte wieder konzentriert auf Menecrates, dem fortunablerweise ohnehin der Vorrang gebührte.
    "Ist es denn tatsächlich adäquat, die Feldherrenkunst gleich einer philosophischen Lehre in einer Akademie zu studieren?"
    , fügte er endlich hastig an, um dem Dialog mit dem attraktiven, doch ihm undurchschaubaren Mägdleinfür den Augenschlag sicher zu echappieren.


    "Als philosophische Lehre würde ich die Militärausbildung für Führungskräfte nicht bezeichnen. Wie du schon richtig angemerkt hast, diente diese Ausbildung den zukünftigen Feldherren. Ich selbst habe alle Examen abgelegt, weswegen ich behaupten kann, es wird weit mehr als philosophiert. Es wird auch nicht ausschließlich frontal unterrichtet, sondern Strategien erarbeitete, in Diskussionen erwogen oder verworfen. Nicht derjenige, der vergangene Kriegszüge auswendig aufsagen kann, besteht, sondern all jene, die ein anspruchsvolles Kolloquium meistern. Heißt: richtige Entscheidungen, passende Truppenbewegung, Kooperation und Absprache mit anderen Heerführern bei einer simulierten Kriegssituation." Naja, Vergangenheit, leider. "Ich wüsste nicht, wie man innerhalb der eigenen Einheit so etwas auch nur annähernd realistisch nachstellen kann. Ich habe bei der Prima Unteroffiziere geschult, aber man rührt dort in der eigenen Suppe. So lässt sich eine Kriegssituation unter Teilnahme verschiedener Einheiten nicht simulieren."


    Menecrates merkte selbst, dass der heutige Abend für diese Unterhaltung nicht geeignet war, daher lenkte er ein. "Aber ich möchte dich nicht mit meinen Ausführungen von netten Kontakten abhalten."

  • Marcellus sah dem Flavier ruhig und gelassen ins Gesicht, als dieser begann zu Grinsen. Noch immer fand der Claudier kein bisschen Ehre in diesem Mann. Früher einmal, in den Tagen der Republik, war es für jeden jungen Patrizier notwendig eine Zeit lang im Militär zu dienen, ehe er sich in der Politik beweisen durfte. Diese Regelung war abgeschafft worden und dies nutzten Menschen wie Scato dazu um den schmutzigen Militärdienst durch die Plebs erledigen zu lassen, während sie selber in sauberen Stoff gekleidet über das Forum flanierten. Doch es waren niemals die Redner und Denker, die Rom geprägt hatten. Was hatten Männer wie Marcus Tullius Cicero denn schon erreicht, im Vergleich zu Caesar oder Marius? Natürlich würde Marcellus nie etwas gegen Bildung, Rhetorik oder politisches Engagement sagen. Doch sich dem Militär so zu entziehen, das passte einfach nicht zu einem Römer.


    "Ich habe keine Provinz im Sinn und werde gehen wohin immer mich der Kaiser schickt. Dacia, Germania... vielleicht auch in den Osten. Allerdings bin ich kein Freund der Hitze, selbst in Griechenland habe ich es teilweise kaum ausgehalten." erklärte er mit einem freundlichen Tonfall und einem Lächeln. Er sollte aufhören so schlecht über den Flavier zu denken. Nur weil dieser nicht im Militär gedient hatte, musste er kein schlechter Mann sein. Und immerhin war er ein Senator, eine Position die Marcellus später einmal selber anstreben wollte. Wenigstens, so dachte er bei sich, sorgte sich dieser Mann überhaupt um das Wohl Roms. Überhaupt kein Verständnis hatte Marcellus für Männer, die nur ihre eigene Gier nach Geld befriedigten und sich weder in Militär noch in Politik engagierten.


    "In welcher Zeit warst du in Achaia?" fragte er nun also nach, sich auf die Suche nach Gemeinsamkeiten begebend. Doch noch ehe dieses Thema weiter vertieft werden konnte, fragte Scato nach Felix. Sofort verstummte Marcellus und sein Gesicht sackte etwas in sich zusammen. Er hatte seinen Bruder nicht einmal mehr gesehen, ehe er gestorben war. Livineia und Felix waren nach Rom zurück gekehrt und er war in Griechenland geblieben. Und dann war sein Bruder gestorben. Eine schlimme Sache. Sie drei waren sich nahe gewesen...

  • Die Kaiserin musste natürlich nicht warten und wurde umgehend begrüßt. Wie es wohl kaum anders zu erwarten war. Sie lächelte ob der Komplimente des Flaviers. „Es war mir ein Bedürfnis die persönlich zum Wahlerfolg zu gratulieren. Ich soll dir die Grüße meine Mannes verbunden mit den besten Wünschen zum Wahlerfolg übermitteln.“ Antwortete sie verbunden mit einem freundlichen Lächeln. „Und ich freue mich, dass es endlich mal wieder eine Gelegenheit gibt, auch außerhalb des Palastes auf eine Feierlichkeit zu gehen. Also muss ich dir für diese wundervolle Gelegenheit danken.“ Ja sie fühlte sich mitunter wirklich wie im goldenen Käfig, von daher kamen ihr derartige Feierlichkeiten äußerst gelegen. Hier würde es wohl auch nicht so steif ablaufen wie im Palast.
    Kaum zu Ende gedacht hörte sie auch schon die Anweisung des Vibius. Sie bedachte ihn mit einem lange Blick. Bevor sie ihm zuraunte. „Nicht jeder! Die Senatoren werden auch so vorgelassen.“
    Dann wand sie sich dem Flavier wieder zu. „Ich hörte das Claudius Menecrates auch anwesend ist? Ich würde ihm gern gratulieren. Wo finde ich ihn?“

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