[Campus Martius] Die Ehrungen zum Sklavenaufstand

  • Der Kaiser ließ sich persönlich dazu herab, den Eltern der Gefallenen warme Worte zu spenden. Wäre Lucius an seiner Stelle gewesen, hätte er wohl jeden anderen Job diesem vorgezogen - dieses Gefühlsgedusel war irrational und sinnlos, auch wenn die Angehörigen es verlangten und man es deswegen bieten musste. Entsprechend nutzte der Petronier die "Pause" in der Zeremonie, um die Abläufe visuell zu kontrollieren: Die Männer standen weiterhin ordentlich an ihrem Platz, rechts des Pantheon war alles für die Ordensverleihungen bereit. Davor war aber die nächste sinnlose Zeremonie an der Reihe - also suchte der Tribun die Priesterschaft, die die sogenannte Entsühnung vornehmen sollte. Als ob die Götter, selbst wenn es sie gegeben hätte, sich von irgendwelchen kultischen Mätzchen hätten beeindrucken lassen!


    Nach einigem Umsehen entdeckte er dann den zuständigen Aedituus, der das ganze organisiert hatte. Als die Urnen und Schilde dann überreicht waren, gab er ihm das Zeichen. Er hoffte, dass die Priester sich beeilten, damit sie bald zu den interessanten Teilen dieses Festtags kamen!

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  • Prompt erweckte der Anblick der marschierenden Soldaten Reminiszenzen an das vergangene Jahr, in welchen nicht nur einmalig Manius Minor eine vollständige Legion hatte aufmarschieren gesehen, was im Gesamtumfang in etwa den hiesig vereinigten Stadteinheiten zu entsprechen schien. Sein Blick haftete indessen an den Tribunen, welche an vorderster Front sich positioniert hatten und damit jenen Platz einnahmen, den er selbst bei der Legio II hatte besetzt. Dort auch erblickte er Stertinius Quartus, dessen mahnende Worte ihm noch in den Ohren klangen, obschon sie sich in seinem Falle augenscheinlich als gegenstandslos hatten erwiesen.


    Dann jedoch ergriff der Princeps das Wort und der junge Flavius war genötigt, auf jene Worte zu lauschen und seine eigenen Gedanken hintan zu stellen. Gräuelich erschien es ihm, dass im vergangenen Jahr hier, inmitten der Urbs, Raub und Mord hatten dominiert, wie es zuletzt während des grässlichen Bürgerkrieges der Fall war gewesen. Obschon seine engste Familie augenscheinlich außerhalb Roms war geweilt, rührte ihn die Erinnerung an die Sitte der Spartiaten insonderheit an, als er bedachte, dass seiner geliebten Mutter es weder vergönnt gewesen war, ihn hinaus zum Kriegsdienst zu entsenden, noch, ihn wieder zurückzuerhalten. Als er indessen in die tristen Mienen der Angehörigen jener Heroen blickte, deren Memoria der Augustus ehrte, tröstete ihn ein wenig der Argwohn, Claudia Antonia hätte niemals ihm gestattet, überhaupt jenes nicht-obligate Tribunat zu ergreifen in der Furcht, seiner verlustig zu gehen.


    Doch war er, konträr zu jenen deplorablen Gefallenen, wohlbehalten zurückgekehrt, nicht auf dem Schilde liegend (obschon er dieser Perspektive nicht nur einmal zumindest mental hatte ins Auge geblickt), sondern selbiges in Händen, respektive seinem Gepäck vorhaltend. Während er mit Worten für Frieden in der Peripherie gesorgt hatte, hatten die Männer der Cohortes Urbanae und Praetoriae mit ihrem Blute Meriten verdient, welche weitaus verdienstvoller waren als jene schnöde Inscriptio, die das Andenken seiner leeren Worte gegen die chattischen Barbaren pflegen würde. Und doch musste sich der junge Flavius fragen, ob nicht auch jener Sklavenaufstand wäre zu verhindern gewesen, hätten die Herren Roms ein wenig milder das Szepter ihrer Herrschaft geschwungen und mehr Acht gegeben auf jene, welche ihnen anvertraut waren.

  • Mit ernsten Gesichtern traten die Träger nach vorne und begannen Schild und Urne an jene Hinterbliebenen zu übergeben die anwesend waren.
    Nach der Rede des Kaiser trat kurz Stille ein. Jeder versuchte die Worte aufzunehmen, zu verarbeiten und zu deuten. Was wiederrum bei vielen Müttern, Geschwistern und anderen Verwandten Schluchzen und Wehklagen auslöste.
    Cerretanus hatte bereits abgeschlossen. Im Geiste stand er wieder in den Reihen der urbanen Cohorten um die Zeremonie von dieser Stelle aus zu verfolgen als der Kaiser nun, nachdem er der Familie von Lartius Pacuvius das Schild übergeben und Ihnen einige Worte des Bedauerns und zugleich des Stolzes zusprach, ihn, den Furier, wieder ein Zeichen gab.
    Unangenehm berührt, nervös und für ihn überhaupt unverständlich dass er nun in eine Aufgabe geschoben wurde, trat Cerretanus vor und blieb knapp vor den Eltern stehen.
    Mit leiser Stimme sprach er nun den beiden zu

  • Auch Flora war auch zu diesem Anlass erschienen.
    Es war nur Recht das den Gefallenen die letzte Ehre erwiesen wurde.
    Diese tapferen Söhne Roms, doch als sie sich umsah und die weinenden Personen sah fragte sie sich wie viele ihre Söhne , Ehemänner oder ihre Väter verloren hatten.


    Nein so etwas konnte man nicht schön reden.


    Sie spürte wie Hass in ihr aufkam
    Hass auf jeden dieser einzelnen verfluchten Sklaven und besonders auf diese Sklavin Varia, die erst für all das verantwortlich war.


    Sie sah auf und ihre Augen weiteten sich, vor Freude nicht weit von ihr entfernt sah sie den jungen Soldaten, der ihr geholfen hatte.


    Auch wenn es nicht angebracht war lächelte sie leicht, er war wohlauf und allem Anschein nach unverletzt..
    Immer wieder hatte sie sich gefragt wie es ihm wohl gehen würde.


    Vorsichtig schob sie sich noch etwas vor, natürlich nicht zu weit denn dies war alles was den Hinterbliebene geblieben war und so sollte es auch sein.


    Vielleicht bemerkte er sie ja auch denn heute trug sie wie bei ihrem letzten Treffen das grüne Kleid und ihre hüftlangen Haare waren nur locker hochgesteckt, als Zeichen ihrer Trauer, sie hatte zwar keinen verloren doch trauerte sie um jeden einzelnen dieser tapferen Söhne Roms.

  • Der Kaiser war nicht nur der Oberbefehlshaber der Cohortes Urbanae, sondern zugleich der Pontifex Maximus und damit oberste Priester Roms. Und als solcher hatte er jetzt gleich eine weitere Aufgabe: Die Lustratio, um die Störung des Pomeriums zu sühnen.


    Für diesen Zweck hatte das Collegium Pontificium unter Mithilfe mehrerer Aeditui Vorbereitungen getroffen: Der Altar vor dem Pantheon war bereits vor Beginn der Zeremonie mit Holz bestückt worden und außer Sichtweite hatte man auch die Suovetaurilia, das traditionelle Opfer zur Entsühnung des Heeres, der Tradition gemäß geschmückt. Die drei Opfertiere - ein Rind, ein Schwein und ein Schafbock - wurden nun an die Stufen des Tempels geführt.


    Wieder trat Severus die Stufen hinab, diesmal um die Opfertiere zu weihen.
    "Unsterbliche Götter!" begann er und streckte die Arme über den drei Tieren aus. "Seit Romulus unsere Stadt ummauerte, schützt ihr sie durch eure Macht. Schon Remus straftet ihr mit dem Tod, als er über die Grenze seines Bruders spottete und sie verletzte. Seither ist es heiliges Gesetz, dass niemand das Pomerium bewaffnet überschreitet.
    Seit jeher gilt dieses Gesetz in unserer Stadt und seit jeher achtet das Volk der Quiriten es."
    Der Kaiser blickte kurz zu den Praetorianern, die seit seiner Regentschaft auch wieder innerhalb des Pomerium in Toga auftraten.
    Dann blickte er zum Himmel. "Ruchlose Menschen, die eure Gesetze nicht achten, verletzten es jedoch und nötigten uns, zum Schutz unserer Stadt wie eurer Tempel, mit der Waffe in der Hand die Grenzen Roms zu überschreiten und Blut zu vergießen.
    Zur Sühne für dieser Verletzung göttlichen Rechts bieten wir euch dieses Rind, dieses Schwein und dieses Schaf. Nehmt sie an an unserer Stadt und anstatt all die tapferen Söhne des Mars, die wir nun mit ihnen umrunden!"

    Erst danach ließ er die Arme sinken. Das war das Zeichen für die Prozession: Nach Weihrauchträgern und Musikanten mit Doppelflöten reihte sich die Priesterschaft ein, dann die Opfertiere und schließlich der Pontifex Maximus als Opferherr. Langsam umkreiste dieser Zug die angetretenen Kohorten.

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  • Macer verfolgte die Rede und die Totenehrung mit ernstem Schweigen. Er war sehr gespannt gewesen auf die erste öffentliche und offizielle Äußerung des Kaisers zu diesem Aufstand und diese fiel zu seiner Überraschung sehr deutlich aus. Der Kaiser sprach eindeutig von Krieg und zeichnete deutliche Bilder mit seinen Worten. Auch die Toteneherung nahm er mit einer Ernsthaftigkeit vor, als ginge es um einen großen Feldzug. Macer gönnte den gefallen Soldaten dies ganz sicher, aber trotzdem fragte er sich, was der Kaiser wohl bei einem richtigen Krieg tun würde. Nun stand aber erst einmal noch die Lustratio an und diese war auch nach einem kleinen Aufstand ebenso wichtig wie die Ehrung der Toten eines großen Krieges.

  • Als die Ansprache begann, konzentrierte sich Menecrates ganz auf die Zeremonie. Jeder Römer und auch ein Kaiser brachte persönliche Eigenarten bei der Kommunikation mit den Göttern ein, was den Claudier - über die große Bedeutung des Aktes für Rom hinaus - sehr interessierte. Er achtete auf die Wortwahl, auf die Gestik und stellte fest, dass der Rückblick auf die Gründung Roms sehr passend auf ihn wirkte.
    Das mit der Umrundung verstand er nicht sofort, erst als sich die Prozession in Gang setzte. Ein wenig erinnerte ihn der Zug an sein eigenes Staatsopfer vor Monaten, das - obwohl auch ein großer Staatsakt - verhältnismäßig klein dagegen wirkte. Hier sühnte man in anderen Dimensionen, was hoffentlich eine Aussöhnung mit den Göttern brachte. Daran, und an nichts anderes, wollte Menecrates nun denken.

  • Im Gegensatz zu den andächtigen Zuschauern hatte Lucius wenig andächtige Gedanken, als der Kaiser - scheinbar in einer Art Übertragungshandlung - die Schuld der Stadteinheiten auf ein paar Viecher übertrug. Er fand, dass das Konzept des Pomeriums sowieso überholt war - wer sich eine ordentliche Waffe leisten konnte, hielt sich sowieso nicht daran, wie man bei Ermittlungen der Urbaner immer wieder feststellte. Abgesehen davon waren ja die Leibwächter des Kaisers auf dem Palatin regulär bewaffnet, selbst wenn die Schwerter unter einer Toga versteckte!


    Insofern war diese ganze Zeremonie für den Petronier mal wieder nicht mehr als Firlefanz, den man gerne hätte wegrationalisieren können!

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  • Unter dem Klang der Doppelflöte umrundete die kleine Prozession die Truppe. Der Pontifex maximus, das Haupt mit seiner Toga bedeckt, ging an seiner Stelle, begleitet von einem Minister mit einem Wasserkessel in Händen. Darin tauchte Severus immer wieder einen Kräuterbusch ein, mit dem er die Soldaten besprengte. Ein weiteres Zeichen für die reinigende Funktion dieses Rituals.


    Die Cohortes Urbanae umfassten etwa 2000 Mann, die Praetorianer sogar 4500 Mann und selbst wenn natürlich nicht alle von ihnen hier waren (Rom konnte auch während einer solchen Zeremonie unbewacht bleiben) besetzten sie einen Großteil des freien Raumes auf dem Marsfeld. Aber in Zeiten der Republik, als beim Armilustrium das gesamte Heer entsühnt worden war, waren sicherlich vergleichbare Massen angetreten. Trotzdem war selbst die einfache Bewegung des Wassersprengens nach einer Weile anstrengend. Aber der Kaiser machte weiter. Immer weiter.


    Als sie endlich wieder vor dem Portal des Pantheons angekommen waren, brannte dort bereits das Altarfeuer. Nun war nur noch das Opfer der Suovetaurilia an der Reihe, dann war der religiöse Teil der Zeremonie vollendet. Wieder fungierte der Aquilier als Opferherr. Immerhin war er Oberpriester und Oberbefehlshaber.
    "Unsterbliche Götter!" begann er also erneut. "Seit Romulus unsere Stadt ummauerte, schützt ihr sie durch eure Macht. Schon Remus straftet ihr mit dem Tod, als er über die Grenze seines Bruders spottete und sie verletzte. Seither ist es heiliges Gesetz, dass niemand das Pomerium bewaffnet überschreitet.
    Seit jeher gilt dieses Gesetz in unserer Stadt und seit jeher achtet das Volk der Quiriten es.
    Ruchlose Menschen, die eure Gesetze nicht achten, verletzten es jedoch und nötigten uns, zum Schutz unserer Stadt wie eurer Tempel, mit der Waffe in der Hand die Grenzen Roms zu überschreiten und Blut zu vergießen.
    Zur Sühne für dieser Verletzung göttlichen Rechts bieten wir euch dieses Rind, dieses Schwein und dieses Schaf. Nehmt sie an an unserer Stadt und anstatt all die tapferen Söhne des Mars, die wir nun mit ihnen umrundet haben! Macht sie kultisch rein vom Blut, das über sie kam durch ihren notwendigen Rechtsbruch, und reinigt sie von allen Geistern jener Frevler, die sie zur Strecke brachten!"
    Immerhin machte auch die Berührung mit dem Tod kultisch unrein. "Stellt ihre Reinheit wieder her, damit sie als treue Bürger und eure Diener gerechte Gaben geben! An ihrer Stelle gelobe ich, dass sie das Pomerium fortan achten werden, um Frieden innerhalb der Stadt zu wahren und das Erblühen dieser Stadt zu ermöglichen, aufdass wir euch auch zukünftig gerechte Gaben geben, solange diese Stadt unter eurem Segen besteht!"


    Nun folgte die Darbringung der Opfergaben, begleitet von verschiedenen Gebeten und Darbringungsformen. Alles mündete schließlich in das "Agite!", mit dem der Aquilier die drei Opfermetzger zugleich anwies, Rind, Schaf und Schwein gleichzeitig zu schlachten. Das führte zu einer ungewohnten Vielstimmigkeit beim Todesschrei der Opfergaben, wie der Kaiser feststellte. Aber er erstarb bald und das Blut floss.


    Dann schlug die Stunde des Haruspex.

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  • Während der Haruspex seine Finger in die blutigen Innereien steckte, wartete der Kaiser geduldig an seinem Platz neben dem Altar. Dort begann man bereits, Blut und die üblichen, traditionellen Teile zu verbrennen. Zuerst roch es also nach gebratenem Fleisch. Dann nach Angebranntem.


    Schließlich gab der Eingeweideschauer aber seine Zustimmung und der Kaiser verkündete: "Litatio!" Die Götter hatten der Reinigung der Soldaten und der Wiederherstellung des Pomerium zugestimmt. Damit konnte jetzt der nächste Schritt der Zeremonie folgen.

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  • Als der Kaiser begann, von Geistern und Verunreinigungen zu sprechen, musste Lucius an seine letzte "Entsühnung" in Alexandria denken - damals hatte sich diese "Sonderbehandlung" durch unkluges Verhalten gegenüber getöteten Piraten eingehandelt. Er wusste inzwischen, dass es rational war, die abergläubischen Befindlichkeiten des eigenen Umfelds - vor allem der Vorgesetzten - zu berücksichtigen, solange die Kosten nicht allzu hoch waren. Trotzdem kostete es ihn einige Geduld zu warten, bis dieses Tamtam vorbei war.


    Immerhin floss aber Blut, was aus seiner Spitzenposition gut zu verfolgen war - leider auch für die Pferde, die beim Geruch des Blutes nervös wurden. Der Petronier musste also auch sein Vieh unter Kontrolle halten, während er zugleich fasziniert das sterbende Rind beobachtete. Wie es im Todeskampf die Augen verdrehte, erinnerte es doch stark an einen Menschen - Lucius hatte das ja erst kürzlich wieder beobachten können. Wieder einmal ein guter Analogieschluss, der bewies, dass Mensch und Tier gar nicht so unterschiedlich waren!


    Nachdem die drei Opfer aber getötet waren und nur noch gelegentlich zuckten, während der Opfermetzger sie ausweidete, wurde es wieder langweilig. Ein alter Priester wühlte in einem Schälchen Innereien und glaubte, daraus die Zukunft zu lesen - dass sonst so gerissene und erfahrene Menschen wirklich so leichtgläubig waren, belustigte den Tribun wieder einmal. Aber leider war es nicht wirklich zum Lachen, denn selbst sein aktueller Vorgesetzter schien daran zu glauben, dass ein aufsteigender Vogel oder eine Fettleber eines Schafes genügten, um notwendige Aktionen zu verschieben. Eigentlich war dieser Aberglaube traurig.


    Umso glücklicher war der Tribun, als endlich die Litatio verkündet wurde. Jetzt war dieser Religionsquatsch endlich abgehakt und sie kamen zu seinem persönlichen Höhepunkt: der Verleihung der Auszeichnungen! Lucius hatte seine - wie alle anderen auch - schon gesehen und freute sich schon, sie in der Hand zu halten! Also nickte er Ulpianus zu, der dafür zu sorgen hatte, dass das blutige Vieh und alle anderen Requisiten der Opferzeremonie verschwanden und die Helfer mit den Auszeichnungen sich bereit machten.

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  • Nachdem die Lebenden von den Toten geschieden worden waren, nahm der Kaiser wieder seinen Platz als Redner ein. Er lächelte kurz der Augusta zu, die tapfer den kleinen Iulianus hielt.


    Dann gab ihm der Scriba des Tribuns ein Zeichen, dass er fortfahren konnte: "Nachdem vor den Göttern nun die notwendigen Verletzung der heiligen Regeln gesühnt wurden, ist es an der Zeit, auch den Lebenden Roms Dank für ihren Einsatz auszudrücken." Er sah zuerst zu den Stabsoffizieren in der vordersten Reihe, dann schweifte sein Blick weiter über die zahlreichen Reihen von Soldaten. "Milites, ihr habt unter Beweis gestellt, dass ihr Roms Schild seid! Ihr habt unsere Stadt verteidigt und jeder einzelne von euch hat Großartiges geleistet! Deshalb verleihe ich an jeden von euch eine Phalera für eure hervorragenden Dienste bei der Verteidigung Roms!"
    Ein Diener mit einem roten Kissen trat vor, auf dem eine exemplarische Phalera lag. Da er nicht jeden Soldaten einzeln damit auszeichnen konnte, hielt er sie lediglich hoch. "Ihr Bild zeigt Iuppiter, den Bewahrer des Rechts und unseres Staates. Er verlieh euch die Kraft, diesen Aufstand niederzuwerfen und Recht und Ordnung wiederherzustellen."
    Die Männer jubelten, das Volk applaudierte. Severus legte die Phalera zurück.


    "Darüber hinaus haben sich einige von euch aber besonders hervorgetan. Auch ihre Zahl ist groß und wollte ich sie alle einzeln auszeichnen, wären wir vor Sonnenuntergang nicht zu Hause." Er lächelte. "Durch das Los wurden deshalb einige bestimmt, die ich heute stellvertretend für alle Ausgezeichneten ehren werde." Die übrigen würden ihre Auszeichnungen durch die Offiziere erhalten. Aber der Aquilier hatte darauf bestanden, zumindest einige aus den niederen Rängen persönlich auszuzeichnen.


    Erneut ging er also die Stufen des Pantheons hinunter. Der Praeco folgte ihm, in der Hand eine lange Liste. Dann begann er Namen vorzulesen, während ein Sklave die entsprechende Auszeichnung, verbunden mit einer kurzen Erklärung bereit hielt:


    Zuerst waren natürlich die Stabsoffiziere an der Reihe: "Praefectus Publius Stertinius Quartus!" Der Kaiser überreichte eine Hasta pura, ebenso den Praefecti Praetorio und den Tribuni Cohortis Praetoriae.


    Dann waren die Cohortes Urbanae an der Reihe: "Tribun Lucius Petronius Crispus!"

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  • Als erstes waren die Kommandeure an der Reihe. Lucius fand zwar, dass Stertinius Quartus durchaus bei der Koordination geholfen hatte - aber im Vergleich zu den Tribunen hatte er lächerlich wenig geleistet! Bei dem Prätorianerpräfekten war es noch schlimmer, denn die hatten sich ja fast vollständig darauf zurückgezogen, den Palatin abzuschirmen - dabei hatten die Aufständischen ja nicht einmal versucht, die kaiserliche Familie anzugreifen. Trotzdem nutzten beide natürlich die Gelegenheit, Auszeichnungen abzustauben...


    Dann waren auch noch die Prätorianertribunen an der Reihe. Vor allem, als Laetilius Blasio mit breitem Grinsen vor den Kaiser trat, biss der Petronier sich auf die Lippe - dieser aufgeblasene Schwachkopf hatte ebenso wenig geleistet wie die meisten seiner schwarzgekleideten Kameraden. Der Kerl plauderte auch noch kurz mit dem Kaiser, nachdem der ihm die Parma verliehen hatte, was Lucius ein bisschen ungeduldig werden ließ. Hoffentlich wurde er auch bald weggelobt...


    Dann waren aber endlich die Cohortes Urbanae an der Reihe und man fing sogar mit Lucius an. Er fühlte Begeisterung in sich aufsteigen, als der Kaiser zu ihm herunter sah, und schwang sich behände vom Pferd. Er hatte den Kaiser noch nie von Angesicht zu Angesicht gesprochen - das machte ihm fast ein bisschen weiche Knie, als er auf den mächtigsten Mann Roms zuhielt und endlich vor ihm stand, um zu salutieren.
    "Ave, Imperator!"
    Es wurde höchste Zeit, dass er sich etwas stärker in die Nähe des Kaiserhofes orientierte, um seine Karriere zu befeuern - er war lange genug in Aegyptus versauert, diese Station sollte nicht ebenso lange dauern! Und vielleicht war die Auszeichnung, die er heute bekam, ja ein guter Anfang... immerhin war es schon seine zweite Auszeichnung!

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  • Der Kaiser atmete tief durch, nachdem die Praetorianer-Tribunen zu ihren Pferden zurückgekehrt waren. Es standen noch einige Ehrungen an. Aber jeder hatte sie verdient.
    Also begrüßte er auch den jungen Petronier mit einem freundlichen Lächeln und erwiderte den Salut militärisch. "Tribun Petronius, du hast großen Einsatz gezeigt während dieses Aufstandes. Dafür verleihe ich dir den Clipeus." Damit nahm er den reich bemalten Schild von dem Diener zu seiner Rechten und überreichte ihn dem Tribun. "Ein Schild für einen Schild Roms. Was wäre passender?" Zur Linken des Aquiliers stand ein weiterer Sklave, der die entsprechende Urkunde zum Schild gab. Natürlich zusammengerollt:

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    LUCIUS PETRONIUS CRISPUS


    MIT EINER
    CLIPEUS


    FÜR
    den Einsatz während des Sklavenaufstands in Rom


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III NON DEC DCCCLXVII A.U.C.
    (3.12.2017/114 n.Chr.)


    AUS.



    Der Herold machte so lange schon einmal mit dem Nächsten weiter: "Tribun Lucius Iulius Antoninus!"

  • Sim-Off:

    Antoninus kann die Entgegennahme seiner Parma natürlich noch nachbeschreiben (Zitat-Funktion). Da er seit mehr als einem Monat nicht mehr gepostet hat, mache ich aber mal weiter!


    Auch der Iulier erhielt einen Ehrenschild, verbunden mit einer entsprechenden Urkunde:

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    LUCIUS IULIUS ANTONINUS


    MIT EINER
    CLIPEUS


    FÜR
    den Einsatz während des Sklavenaufstands in Rom


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III NON DEC DCCCLXVII A.U.C.
    (6.12.2017/114 n.Chr.)


    AUS.



    Auch die anderen Tribunen, die sich an den Kämpfen beteiligt hatten (Iunius Avianus war ja schon damals erkrankt gewesen), erhielten entsprechend ihren Leistungen Auszeichnungen. Danach waren die Mannschaftsdienstgrade an der Reihe. Zuerst kamen zehn Centurionen, die für ihren mutigen Einsatz zum Schutz ihrer Männer mit Torques geehrt wurden. Zwei erhielten sogar die Corona Civica Quaercea.


    "Decurio Titus Vibius Vespa!" war schließlich auch an der Reihe. Als der Reiteroffizier vor dem Kaiser stand, nickte dieser ihm anerkennend zu. "Vibius, vor kurzem erst hast du den Ritterrang erhalten. Wie es aussieht, warten höhere Aufgaben auf dich, denn schon wieder darf ich dich auszeichnen!"
    Der Sklave reichte dem Aquilier zuerst zwei silberne Armreife, dann noch ein Paar bronzene Torques. "Mache dich weiter verdient!" Mit diesen Worten verabschiedete er den Vibier und fuhr fort.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    TITUS VIBIUS VESPA


    MIT SILBERNEN
    ARMILLAE


    UND BRONZENEN
    TORQUES


    FÜR
    den Einsatz während des Sklavenaufstands in Rom


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM III NON DEC DCCCLXVII A.U.C.
    (6.12.2017/114 n.Chr.)


    AUS.



    Sim-Off:

    Hier gilt dasselbe wie für Antoninus ;)


    Auch aus der Reihe der Optionen behielt es sich der Kaiser vor, zumindest fünf verdiente Soldaten auszuzeichnen. Darunter war auch "Optio Marcus Octavius Maro!"

  • Als der Herold nun Maro aufrief, stahl sich ein Hauch freudiger Überraschung in sein von der ganzen Zeremonie sehr gedrücktes Gemüt. Trauerveranstaltungen waren seine Sache nicht.


    Sie zwangen ihn dazu über die Folgen seiner Aufgaben und seiner Entscheidugen zu reflektieren. Konfroniert mit sterblichen Überresten und Opferzeremonien wurde auch der stoischste Geist aus der ruhenden Bahn geworfen. Gleichwohl fand er die Würde, die die Anwesenheit des Imperators der ganzen angelegenheit verlieh, seltsam tröstlich.


    Es war ein seltsames Zusammenspiel. Die einen wurden zu Grabe getragen, die anderen wurden ruhmvoll geehrt und es kam Maro so vor, als wäre es das Produkt reinen Zufalls, das Resultat der unwägbaren Fingerzeige einer wankelmütigen Gottheit. Daher war Maro sehr angetan von den religiösen Zeremonien, die da vor ihnen vollführt wurden. Besänftigte Götter würden sie die Menschen vielleicht wenigstens in Ruhe lassen.


    Und andererseits würde Maro das hier nicht vermasseln. Festen Schrittes trat er vor den Imperator und grüßte diesen vorschriftsmäßig.


    "Ave, Imperator!"


    Er konnte sich keine höhere Ehre vorstellen, als vom Herren des Erdkreises persönlich ausgezeichnet zu werden. Mit all seiner seiner Macht war der Augustus eine lebende Gottheit und in Gegenwart dieser Macht wurde es Maro ganz schwindelig.

  • Obwohl Menecrates nicht als Opferherr fungierte, zeigte er sich von der Annahme des Opfers erleichtert. Die Handlungen heute halfen ihm beim Erreichen seines ganz persönlichen Ziels, das er sich als potentiell neuer Consul Roms gesteckt hatte. Sie stellten ein solides Fundament dar, auf das er bauen konnte. Innerlich beruhigt folgte er den anschließenden Ehrungen. Als schließlich sogar zwei seiner Klienten eine Ehrung erhielten, freute er sich, als wären es seine eigenen. Erfreut hörte er außerdem die Bestätigung, dass er nach Iulius auch Vibius in den Stand eines Ritters verhelfen konnte. Hochrangige Klienten strahlten auf ihn zurück. Außerdem half er gern und er würde sogar beide Offiziere in seine zukünftige Arbeit als Consul einbinden, sollte der Wahlkampf und die anschließende Wahl nach Wunsch verlaufen.
    Alles lief bestens und so genoss Menecrates den Tag und die Zeremonie, bevor er zuversichtlich in die Zukunft blickte.

  • Zitat

    Original von Marcus Octavius Maro
    Und andererseits würde Maro das hier nicht vermasseln. Festen Schrittes trat er vor den Imperator und grüßte diesen vorschriftsmäßig.


    "Ave, Imperator!"


    Er konnte sich keine höhere Ehre vorstellen, als vom Herren des Erdkreises persönlich ausgezeichnet zu werden. Mit all seiner seiner Macht war der Augustus eine lebende Gottheit und in Gegenwart dieser Macht wurde es Maro ganz schwindelig.


    "Optio Octavius, du wurdest mir als tapferer Soldat und Führer deiner Einheit gemeldet." gab er die Einflüsterung seines Dieners wider. "Dafür sollst du die Torques erhalten."

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ZEICHNE ICH


    MARCUS OCTAVIUS MARO


    MIT EINER
    TORQUES (BRONZE)


    FÜR
    den Einsatz während des Sklavenaufstands in Rom


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VII ID DEC DCCCLXVII A.U.C.
    (7.12.2017/114 n.Chr.)


    AUS.


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  • Flora strahlte als sie sah das ihr Cousin ausgezeichnet wurde.
    Er hatte es mehrüberreichtnt,.
    Er machte sich gut vor dem mächtigsten Mann der ihr bekannten Welt.
    Stolz und Ehre, das bewunderte Flora an ihm.
    Doch auch immer wieder huschte ihr Blick auch zu einem anderen.
    Ihr Sklave hielt ein Schriftstück und ein kleines Päckchen in seiner Hand, das sie zu gern ihrem Helden überreicht hätte.

  • Die Opferhandlung erschien dem jungen Flavius durchaus würdevoll, obschon sie eine Weile in Anspruch nahm, während der dem Candidatus nichts verblieb, als ebenso würdevoll auf seinem Platz zu verharren, während weniger ambitionierte Senatoren in den vorderen Reihen die Pause nutzten, um zischelnd sich mit ihren Nachbarn auszutauschen und damit das Gebot des Praeco zu übergehen. Bei Gracchus Minor hingegen bot jenes Schweigen die Gelegenheit, seine Gedanken auf Reisen zu senden, sodass in ihm die Frage sich formierte, ob nicht auch derartige Literationes existierten, um ihn vom Makel jenes divinen Fluchs zu erlösen, der ihn allzeitig grämte. Noch immer hatte er nicht gewagt, einen professionellen Priester, sei es einen Pontifex, Haruspex oder Auguren mit seinem Problem zu belasten aus Furcht, man nehme ihn nicht ernst oder mache seinen unwürdigen Wandel gar publik. Mochte er in juvenilem Leichtsinn noch vor einer gefühlten Äternität weitaus riskantere Anliegen an die Priesterschaften herangetragen, ja gar illegale Aktivitäten in Anspruch genommen haben, die bereits die Zehn Tafeln der Väter mit dem Tode hatten bedroht, so genierte die Furcht um seine Fama ihn heute in weitaus höherem Maße. Final kam er zu dem Schlusse, womöglich sich seinem Vater anzuvertrauen, welcher als Pontifex pro Magistro zweifelsohne profunde Kenntnisse des Sakralrechtes hatte und ihm zumindest würde verraten können, ob derartige Purgationsrituale überhaupt existierten, sobald es ihm würde erlaubt sein, Rom den Rücken zu kehren und nach Baiae zu reisen.


    Kaum hatte er mit jenem Gedanken sich kalmiert, fuhr das Zeremoniell indessen bereits fort, die Suovetaurilia wurden hingeschlachtet und endlich die Überlebenden mit Ehrungen versehen. Als einer der Tribunen die Hasta pura erhielt, dachte Manius Minor an sein eigenes Exemplar, welches nun in einer Ecke seines Arbeitszimmers präsentiert wurde und das er sich gänzlich ohne das Vergießen von Blut hatte erworben. Als hingegen im Weiteren primär Clipei die Hände des Princeps verließen, erschien es ihm doch adäquater, hätte er ein derartiges Untensil als Prunkwaffe erhalten, nachdem sein Verdienst doch ebenso durchaus defensiven Charakter hatte, obschon selbstredend nicht zu ästimieren war, ob die chattischen Auxiliae, deren Erwerb er gesichert hatte, nicht auch offensiven Einsatz würden finden und somit mittelbar aus seinem diplomatischen Triumph auch militärischer würde ersprießen.
    Zwei der Geehrten erweckten hingegen prompt seine sonderliche Appetenz und lenkten seine Gedanken ab von den Ehrungen hin zu den Personen, welche sie zurück an ihren Platz trugen: Der eine war ein Tribun der Cohortes Urbanae, dessen Antlitz und Haltung ihm seltsam vertraut erschien, der andere hingegen Octavius Maro, der ihn für eine kurze Zeit in der Villa Flavia Felix mit militärischen Übungen torquiert hatte, nun jedoch augenscheinlich seine Qualitäten auch im Kampfe unter Beweis gestellt hatte. Gern hätte er dem Optio persönlich gratuliert und sich vernehmlich glücklich geschätzt, durch die Lehre eines derart kompetenten Recken gegangen zu sein, doch hatte jener selbstredend wieder seinen Platz in der Formation einzunehmen, sodass eine persönliche Unterredung exkludiert war. Immerhin jedoch spendete der flavische Jüngling besonders frenetischen Applaus, während die Torques ihren Besitzer wechselten, und riskierte damit sogar einige irritierte Blicke seiner Nachbarn.





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