ZitatAlles anzeigenOriginal von Manius Flavius Gracchus
Die Bescheidenheit Menecrates' ehrte ihn und zeichnete ihn zweifelsohne als Mann von Räson aus, was Gracchus wiederum konvenierte. Kein Consul brauchte seine Leistungen zu schmälern, doch jene, welche während oder nach ihrer Amtszeit nurmehr mit ihren - oftmals mageren - Triumphen und Leistungen prahlten, waren dem Flavier überaus zuwider, erinnerten ihn zu oft an die machthungrigen homines novi, welche Amtszeit um Amtszeit abrissen, nur um sich hernach im Glanz der Nobilitas zu sonnen ohne dem Imperium noch einen Dienst zu erweisen.
"Die Ludi Palatini sind immerhin sehr umfangreiche Spiele und letztendlich wird zweifelsohne nur ihr Gelingen in Erinnerung bleiben"
, fühlte Gracchus mit dem Spiele-geplagten Consul mit, war er selbst doch durchaus froh, dass die Ausgestaltung von ludi nach Abschluss seiner Laufbahn im Cursus Honorum hinter ihm lag. Sodann wandte er kurz den Blick zu seinem Sohn und ein Lächeln kräuselte seine Lippen ehedem er zurück zu Menecrates blickte.
"Deine lobenden Worte sind eine große Ehre für Minor, und bin ich tatsä'hlich überaus stolz auf ihn. Gleichwohl kann ein Quaestor Consulum nur dann glänzen, wenn ein Consul ihn entsprechend fordert und fördert, ob dessen ich überaus dankbar bin, dass er dir zur Seite stehen darf."
Gracchus konnte sich nur einiger Töchter des Claudiers entsinnen, doch da die Braut den Namen des Claudiers trug, musste jener selbst mindestens einen Sohn haben. Augenscheinlich jedoch hatte dieser nicht seinem Vater nachgeeifert. Dagegen hatte er durchaus ansehnliche Töchter hervorgebracht.
"Claudia Silana, ich bin sehr erfreut, dich kennen zu lernen. Zweifelsohne werden wir dich zukünftig des öfteren in unserem Haus als Gast be..grüßen dürfen wenn du deine Schwester besuchst. Kennst du meinen Sohn bereits?"
Gracchus immerhin war sich der Begegnungen zwischen beiden nicht bewusst.
Die Einschätzung eines Consulars gerade in Bezug auf die Ausrichtung von Ludi wog um ein Vielfaches mehr als die Meinung eines Außenstehenden. Deswegen sann Menecrates der Antwort eine Weile nach und sie verfehlte nicht die Wirkung. Ob beabsichtigt oder nicht, der Consul fühlte sich verstanden und ein wenig von seiner stets vorherrschenden Selbstkritik abgelenkt.
"Vermutlich hast du Recht", erwiderte er mit einem winzigen Lächeln. Gänzlich locker fühlte er sich selbst auf einer Hochzeit nicht, wenn er gedanklich bei seinem Amt weilte. Immerhin wechselten sie aber nun zum uneingeschränkt positiven Teil, seinem Quaestor. Menecrates stellte sich vor, wie es wohl wäre, wenn einmal ein Consul über seinen Sohn oder Enkel lobreich sprechen würde. Eine solche Erfahrung blieb ihm bisher verwehrt, obwohl er mehr Nachfahren besaß als Flavius Gracchus. Missgunst kannte er aber nicht und wo kein leiblicher Spross das Erbe antrat, konnte ja auch ein Sohn adoptiert werden.
"Ich habe versucht, die Quaestur für ihn abwechslungsreich zu gestalten und muss sagen, er hat sich auf jedem Feld bewährt." Bei dem Gespräch zwischen Silana und dem Consular hielt sich Menecrates im Hintergrund. Er konnte aber nicht verhehlen, wie gespannt er Silanas Antwort entgegensah.