Beiträge von Manius Aurelius Orestes

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus ließ sich zu einem Lächeln herab, auch wenn es nicht wirklich freundlich wirkte. "Eine gute Gelegenheit für Dich, diese Dinge in die richtige Ordnung zu bringen. Es wäre gut, wenn Du stichprobenartige Prüfungen im Tablinum vornehmen würdest. Das wurde meines Wissens nach schon lange nicht mehr gemacht."


    "Das ist eine gute Idee ich werde regelmäßige Stichproben im Tabularium veranstalten. Wenn Du sonst nichts mehr hast...",


    sagte der Aurelier knapp.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus verengte die Augen für einen kleinen Augenblick. "Merkwürdig, dass Dein Vorgänger es versäumt hat, auch mir eine solche Notiz zukommen zu lassen. Mach Dir also ein eigenes Bild von der Situation und lass Deinem Organisationstalent freien Lauf, wenn Du mir einen Vorschlag unterbreitest, wie die Abfertigung an den Toren verbessert werden kann."


    "Es ist," antwortete der Quästor, "bei weitem nicht die einzige Merkwürdigkeit meines Vorgängers, so notiert er an anderer Stelle, dass der Senator Germanicus Sedulus nun nicht mehr Curator Operum Publicorum sei, was schlichtweg falsch ist, auch für den tatsächlich seinen Pflichten als Curator Viarum entbundenen Senator Octavius Victor nennt er den Namen des Nachfolgers nicht. Aber im Tagesgeschäft scheint er sehr sorgfältig gewesen zu sein.", beeilte sich Orestes anzufügen, schließlich wollte er nicht zu hart mit seinem Vorgänger ins Gericht gehen. Die Akten waren schließlich top geführt.


    "Bene, wenn Du noch Dinge oder Aufgaben hast oder siehst, die in den Bereich des urbanen Quästors fallen,... Ansonsten möchte ich Deine kostbare Zeit auch nicht weiter in Anspruch nehmen." Schließlich verstand es der Aurelier nur zu gut, dass man ihm keinen Stuhl angeboten hatte.

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus schaute dem eintretenden Patrizier mit unbewegter Miene entgegen. Ein Aurelius. Die schienen in letzter Zeit auch wie Pilze aus dem Boden zu sprießen. "Salve Aurelius. Ja, es mag sein, dass wir miteinander zu tun bekommen. Weißt Du schon, welche Aufgaben Du als erstes zu bewältigen haben wirst?" Platz wurde dem Aurelier nicht angeboten, doch der Tonfall des Praefectus Urbi war neutral, fast freundlich sogar.


    Der unbewegten Mine des Vescularius hätte den guten Sitten der Väter auch ein Aufstehen folgen müssen, schließlich hatte ein Magistrat Roms den Raum betreten. Doch Orestes hatte inzwischen so viel gelernt, dass dieser Gedanke nur ihm bekannt blieb. Er notierte auch die neutrale Stimme, er hätte einen härteren Tonfall erwartet, aber dies würde man später auswerten müssen. "Gut, das Alltagsgeschäft will ja zuerst gemeistert sein. Der erste Durchblick der Listen und Akten scheint mir einen möglichen Handlungsbedarf an ein oder zwei Stadttoren der Urbs, an denen es zu langen Schlangen von Reise- und Transportwägen kommt. In Ausnahmefällen anscheindend sogar so lang, dass Reisende oder Waren länger als nur einen Tag warten müssen, weil die große Anzahl der Wägen nicht in der Nacht abgefertigt und eingelassen werden können. Wenn sich der Anfangsverdacht erhärtet, könnte hier Handlungsbedarf sein. Mein Vorgänger Sisenna Plotius Pera hat mir die Notiz hinterlassen, dass man einfach die Anzahl der Urbaner verdoppeln müsste. Das kann meiner Ansicht für Stoßzeiten richtig sein, aber als Dauerlösung ist das wohl nur bedingt geeignet. Aber da werde ich den Sachverhalt noch einmal genauer studieren müssen.", berichtete Orestes von der ersten Angelegenheit, die ihm in den Akten aufgefallen war.

    "Oh danke, gern etwas nicht zu sehr verdünnten Wein!", sagte er und setzte sich, wenigstens bei der Gastfreundschaft des Germanicers hatte Ursus nicht übertrieben. "Nun ich beziehe mich auf Deine Zeit als Curator Operum Publicorum. Mein Vorgänger hat eine Notiz hinterlassen, dass Du dieses Amt verlassen hättest, er hat aber nicht einmal den Namen des Nachfolgers erwähnt. Für mich natürlich keine leichte Situation, wenn fast gleichzeitig der Curator für die öffentlichen Gebäude, wie der für die Straßen wechseln. Und da ich Octavius Victor nicht auffinden konnte, dachte ich mir spreche ich wenigstens mit Dir, über ein paar Punkte und Ideen.", plauderte er darauflos, als er meinte Fragzeichen in den Augen des Germanicers zu sehen.

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    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Er öffnete die Türe noch ein Stück und als der Quaestor dann im Zimmer war, zog er sie hinter ihm wieder zu und begab sich zurück an seinen Posten.


    Als Orestes dann im Zimmer war, sagte er:
    "Salve, Senator Sedulus. Ich kann mich nicht erinnern, ob wir außer flüchtigen Begegnungen uns schon einmal wirklich vorgestellt haben. Ich bin Manius Aurelius Orestes. Vor nicht allzulanger Zeit vom Senat zum Quästor Urbanus bestellt. Und da ich in den Unterlagen häufig Deinen Namen las - allerdings noch in Deiner alten Aufgabe, dachte ich mir, dass ich von Dir wahrscheinlich mehr über die möglichen Probleme der Verkehrslage erfahren kann, als von Deinem Nachfolger, zumal man von Ursus über Dich nur Gutes hört."

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    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Der Scriba schaute erstaunt auf. Schon wieder einer ohne Termin! Und das, wo der Praefectus Urbi in letzter Zeit ohnehin so gefragt war. "Das wird schwer. Du hast hoffentlich Zeit mitgebracht? Dann quetsche ich Dich dazwischen." Tatsächlich musste Orestes ziemlich lange warten, bis er endlich das Officium von Salinator betreten konnte.


    Natürlich hatte Orestes die Zeit mitgebracht und die Listen, mit denen er sich währenddessen waren einerseits lang genug, dass er sich die Zeit vertreiben konnte, anderseits so langweilig, dass er als er doch aufgerufen wurde, sich sogar auf das Gespräch mit dem Stadtpräfekten freute. "Salve, Praefectus Urbi. Ich danke Dir, dass Du einen kurzen Moment Deiner kostbaren Zeit erübrigen kannst. Ich bin Manius Aurelius Orestes, der amtierende Quaestor Urbanus. Auch wenn natürlich kein im strengen Sinne Dienstverhältnis besteht, halte ich es doch für angemessen, bei Dir vorstellig zu werden.", sagte Orestes beim Eintreten - nicht übermäßig schleimerisch, aber doch freundlich. "Schließlich kann es ja passieren, dass doch einmal bestimmte Ereignisse eine Zusammenarbeit erforderlich machen, da ist es gewiss hilfreich, sich schon einmal persönlich gegenüber gestanden zu sein."

    Gut, dass er würde etwas warten müssen, damit hatte er gerechnet und hatte sich deshalb einige Listen zum Studieren mitgebracht. So setzte sich der Quästor und Augur Roms also und wartete darauf, dass er zum Stadtpräfekten vorgelassen wurde. Wenn ihn der Scriba ansprach würde er ihm antworten:
    "Salve. Ich bin Manius Aurelius Orestes, Quaestor Urbanus, und ich möchte gerne den allfälligen Antrittsbesuch beim Praefectus Urbi realisieren."

    "Salve!", erwiderte Orestes kurz den Gruß des Ianitors, "Ich bin Manius Aurelius Orestes, ein Vetter des Aurelius Ursus, und amtierender Quästor Urbanus. Ich würde gerne den Senator Germanicus Sedulus sprechen, wenn er denn im Hause ist."


    Für den Fall, dass nicht, hatte Orestes sicherheitshalber einen kurzen Brief vorbereitet, aber an und für sich, war die Wahrscheinlichkeit nicht zu gering, dass sich Sedulus zu Hause aufhielt.

    Vor ein paar Wochen war Orestes eine durchaus untypische Tavene in der Nähe der Trajansmärkte aufgefallen. Gut in der Nähe hieß noch ein paar Minuten zu Fuß oder in der Sänfte, aber es war erreichbar. Der Name "iuxta in situ", deutete noch nicht auf die Besonderheit hin, sondern nur darauf, dass sich die Taverne gleich nebenan befand. Als er sie damals betrat, wusste er aber, dass er hier richtig war. Es war sauber und ruhig. Der richtige Ort, wenn es mal etwas in einem öffentlichen, aber nicht zu öffentlichen Raum zu besprechen galt, und wenn die Thermen aus irgendeinem Grund ausschieden.


    Im Falle des heutigen Gespräches waren die Thermen gar nicht erst unter den Alternativen gewesen. Schließlich wollte er sich mit seiner Verlobten Arvinia über die nächsten Schritte auf dem Weg zur Hochzeit unterhalten. Nach der offiziellen Eintragung ihrer Verlobung führte er sie also in die Taverna "Iuxta in situ".


    "Cor meum, hier können wir ruhig, und im warmen Reden und wenn wir etwas essen wollen, ist auch dies möglich.", sagte er zu ihr, als sie von einer Sklavin an einen ruhigen Platz geführt wurden.

    Orestes war es dem Tiberier schuldig, dass er zu dessen Res Gestae erschien. Er applaudierte auch durchaus nicht nur weil er es pflichschuldig tat, sondern auch deswegen, weil Manius Tiberius Durus ein durchaus überdurchschnittliches Consulat vorzuweisen hatte. Einige seiner Reformen würden die Zeiten überdauern, andere vielleicht nicht. Aber bene. Hauptsache, dass der Tiberier, mit seinem letzten Coup - dem Durchboxen der Gütligkeit der Wahlen Erfolg gehabt hatte.


    :app:

    "Bene, bene! Und vielen Dank für Deinen Dienst hier!", sagte Orest sich das Schmunzeln verkneifend. Hatte er da nicht eine Veränderung im Freundlichkeitsgrad festgestellt. Nun gut, immerhin war es das für heute. Er wandte sich zu seiner Nuptia: "Caelo meo, das wäre es auch schon, wir könnten also an eine gemütlicheren Ort gehen, um noch einiges zu besprechen.". Dann wandte er sich zum Gehen und bot dabei "seiner" Arvinia den Arm an.

    An einem der ersten Tage seiner Amtszeit war er in den Unterlagen seines Vorgängers immer wieder auf den Namen des Germanicus Sedulus getroffen, von dem er wusste, dass es ein guter Freund von Ursus war, er hatte als Curator Viarum gewirkt und war nun Curator Operum Publicum. Sicherlich ein interessanter Gesprächspartner, vor allem sicherlich kompetenter als der neue Curator Viarum, der erst seit kurzem sein Amt ausübte. So hatte Orestes beschlossen den Germanicer zu besuchen. Also klopfte er an die Tür der Casa Germanica.

    Nachdem der Beamte sich ihnen zugewandt hatte, sagte Orestes: "Ich bin der Augur Manius Aurelius Orestes und meine Verlobte ist Tiberia Arvinia. Wir sind beide sui iuris und die Verlobung fand am ANTE DIEM IV KAL IAN DCCCLX A.U.C statt."


    Er war nicht gerade in Plauderlaune angesichts dieses bürokratischen Aktes und der Show, die dieser Beamte hier abzog.

    Nach einigen Tagen im Amt des Quästors, in denen der junge Aurelier hauptsächlich die Unterlagen und Akten gesichtet hatte, begab er sich auf eine kleine Tournee der Antrittsbesuche. Einer der unangenehmeren, so dachte er es sich zumindest, würde der beim Stadtpräfekten werden. Er hatte daher lange überlegt, ob er sich im Vorhinein einen Termin würde geben lassen, und wenn ja ob er einen Sklaven oder einen Brief schicken würde. Schließlich hatte er sich für das persönliche Vorbeigehen entschieden. Das war riskant, aber die anderen Varianten hätten auch nicht viel besser ausgesehen.


    Am Tor der Castra angekommen, sprach er die Wache an: "Salve, Soldat, ich bin Manius Aurelius Orestes, Quästor Urbanus, und will meinen allfälligen Antrittsbesuch beim Präfectus Urbi machen."

    Der Augur - es war der Aemilier - stand gebeugt auf seinen Stab gestützt (Orestes kannte die ästhetischen Dimensionen dieses Rituals gut genug, um zu wissen, dass der Aemilier höchstwahrscheinlich kein Rückenleiden hatte) und wartete bis die beiden aus der Schar der Zwanzigmänner aufgetreten waren, dann sprach er:
    "Ihr Götter Roms, Eure Diener, die Senatoren haben unter den jungen Männern Roms, diejenigen erwählt, die im nächsten Jahr als Zwanzigmänner dem Staate und somit Euch dienen sollen. Der Senat und das Volk von Rom präsentieren sie Euch nun. An ihrer Statt stehen diese beiden nun vor Euch, Iulius Centho und Flavius Piso. Wenn Sie Euch genehm sind, gebt ein Zeichen am Himmel in den Bereichen, die ich Euch nun zeige."


    Dann nahm er den Lituus, trat einen Schritt vor und beschrieb ein großes Kreuz in den Himmel, um selbigen so in vier Teile zu teilen. Wer genau auf die Umgebung achtete würde einen Diener beobachten können, der eine Fackel in die Höhe hielt, nichts ungewöhnliches, wurde es an diesem Tag doch gerade erst hell. Ungewöhnlich war höchstens die starke Rauchentwicklung dieser Fackel, welche wiederum zwei Blöcke entfernt ein anderer Diener gerade eben noch erahnen konnte. Dieser begann loszulaufen, um einen dritten Diener zu informieren, der in wenigen Momenten die Vögel aus ihren Käfigen lassen würde.

    Orestes hatte bis zu diesem Tag irgendwie noch damit gerechnet, dass irgendjemand die Wahl anfechten würde, oder sie irgendwie sonst für ungültig erklärt werden würde. Und dieser ungute Zustand der Ungewissheit war noch nicht gänzlich der Freude über den Amtsantritt gewichen, davon ließ er sich aber nicht viel anmerken, konnte er doch froh sein, dass große Gefühlsäußerungen eh nicht am Platze waren, so trat er zur rechten Zeit vor und sprach:


    "EGO, MANIUS AURELIUS ORESTES HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE SOLLEMNITER IURO.


    EGO, MANIUS AURELIUS ORESTES OFFICIO QUAESTORIS URBANI IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, MANIUS AURELIUS ORESTES, RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, MANIUS AURELIUS ORESTES OFFICIIS MUNERIS QUAESTORIS URBANI
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS QUAESTORIS URBANI UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO."