Beiträge von Tolimedes

    Man, also da habt ihr mich ja ganz schön erschreckt! Einfach so meinen Namen auf einer Liste auf dem Forum Romanum auszuhängen... Ich dachte im ersten Moment schon, ich wäre jetzt auch einer dieser Gejagten und Verfolgten, auf deren Köpfe eine Belohnung ausgesetzt ist! Glück gehabt.


    Da das aber auch keine Siegerliste von irgendeinem Rennen ist, bitte ich darum mich von diesem Zettelchen zu streichen. Schonmal vielen Dank im Voraus dafür. ;)



    (In Kurzform: Bitte um Reaktivierung. :D )

    Ich bitte mich zu reaktivieren, damit ich auch in Zukunft für die Veneta an den Start gehen kann... sofern es mal wieder irgendwo ein Rennen gibt. Vielleicht ja zur Inthronisation eines neuen princeps ? Wer weiß... ;)


    Danke im Voraus!

    Was wollte der eigentlich von ihm? Wegen dem da hatte er die scharfe Sklavin saußen lassen? Er mußte ja total vernebelt gewesen sein.


    Also gut Scriba der Veneta, dann herzlich Willkommen in der Factio. Ja weiß ich, dass hättest du mir nicht sagen brauchen. Hat dich Quarto oder dieser Sedulus geschickt um mir auf den Zahn zu fühlen? Wollte der Auriga gleich wissen. Zuzutrauen wäre es ja dieseme Sedulus allemal. Ah Protenas, der hatte doch nur Glück gehabt! Und ja ich weiß es, dass braucht mir ein Scriba nicht auf`s Brot zu schmieren weißt du!


    Schon alleine dieser Spruch, hätte Tolimedes fast zur Weißglut gebracht. Aber er hatte sich zum Glück recht gut unter Kontrolle.


    Mir geht es gut udn den Pferden geht es soweit auch gut, wenn du dass wissen willst. Wenn`s sein muß. Mir war eh schon langweilig und ich mußte mich schon die ganze Zeit mit willigen Sklavinen vergnügen. Von daher wird mir und den Tieren ein Übungslauf sicherlich gut tun. Und wann hast du dass letzte mal so richtig Scriba? Stichelte er nun ein klein wenig zurück und grinste frech dabei.


    Ich versteh zwar nicht warum ich hier der große Motivator für die Anderen sein soll, aber wie schon gesagt, ein wenig Übung schadet nicht. Nicht dass er nichts tun würde aber sein Übungsrennen für den Anhänger der Veneta würde ja auch ihm recht gut tun. DEnn je mehr Fans um so besser.


    Bevor dir dein Honig ausgeht, welchen du mir versuchst um meinen nicht vorhandenen Bart zu schmieren... Ja, soll mir recht sein. Und nein, sollte sich eines der Tiere kein Bein brechen oder sonst irgendwie ausfallen, brauchst du dir keine Gedanken machen! Und wenn haben wir auch genauso guten Ersatz bei der Hand. Sonst wären wir ja nicht die Veneta! Hoffentlich war es dass, den wenn er Glück hatte, wartete die scharfe Sklavin noch auf ihn. 8)

    Tolimedes drückte sich gerade mit einer jungen hübschen Sklavin im Heu herum als er seinen Namen hörte.


    Verflixt, nicht mal hier hat man seine Ruhe. Tut mir echt leid Schatz, aber so wie es ausschaut, müssen wir unser Schäferstündchen auf ein ander mal verlegen. Er zuckte noch eben mit den Schultern und ging hinaus. Draußen sah sich Tolimedes um und fragte dann einen Sklaven was dass denn hier für ein Aufstand war. Der Sklave deutete nur auf einen Fremden hin. Der Auriga ging daraufhin auf den Fremdling zu und sprach zu diesem in leicht verärgertem Tonfall.
    Salve! Du wolltest mich sprechen? Ich hoffe es ist wichtig.
    Tolimedes war zwar noch jung, aber so wie es aussah verhielt er sich schon ein wenig wie eine Diva.

    Nun war es also auch für Tolimedes so weit. Er hatten von den Vorgängerrennen nur wenig mitbekommen sondern hatte sich um die Tiere gekümmert und den Wagen noch einmal durchgesehen. Den Tieren ging es gut und der Wagen schien auch i.O. zu sein.
    So lenkte er langsam sein Gespann auf die Fahrbahn und sah in die Menschenmenge die schon jetzt zu gröhlen begann als die Fahrer sich für den Start bereit machten. Als er an seinem Platz stand, atmete Tolimedes noch einmal tief durch, schloss die Augen und versuchte den Lärm um sich herum für eine kurze Zeit auszublenden in der er in sich ging. Was hatte Germanicus Sedulus noch gesagt, er würde sich nach einem neuen Fahrer umsehen müssen wenn er wieder versagen würde. Also heute hing es davon ab. Wenigstens Dritter noch besser Erster. Aber mit einem zweiten Platz wäre er ja auch schon zufrieden...

    Tolimedes lächelte.


    Nun Herrin, Fuchs ist ja eigentich nur die Bezeichnung für das Fell da es eine Ähnlichkeit mit eben der Farbe des Fuchses aufweißt. Wobei es da auch schon wieder unterschiedliche Farbtöne gibt.


    Erklärte der Wagenlenker.


    Aber vielleicht wird es ja sogar ein Tier, welches man später für Rennen nutzen könnte. Es kommt eben auch darauf an wie man es trainiert und was an Futter bekommt.


    Erklärte er dann weiter in der Hoffnung nicht zu langweilen. Dann wandte er sich wieder an den Senator.


    Du weißt ja Senator Germanicus Sedulus, auch die anderen Fahrer geben immer ihr Bestes so wie ich auch.


    Vielleicht gab es auch Fahrer, die sich bestechen ließen und extra ihre Runden vermurksten, allerdings gehörte Tolimedes nicht zu der Sorte.

    Das Bein ist "nur" ein klein wenig angeschwollen. Das Tier wird in den nächsten Rennen wohl nicht einzusetzen sein, allerdings haben wir ein recht gutes Ersatztier zur Hand.
    Wie es dann allerdings mit den Platzierungen aussehen wird, weiß ich nicht. Auf alle Fälle verspreche ich dir, mein bestes zu geben Senator.


    Mehr stand nicht in Tolimedes Macht und versprechen mochte er dem Germanicer nichts, was er nicht halten konnte. Nun konnte diese damit zufrieden sein, oder es einfach bleiben lassen.


    An Iunia Serrana gewandt meinte er lächelnd.


    Du kannst die Tiere ruhig anfassen sie tun dir nichts Herrin. Nicht jedes Pferd ist ein geborenes Rennpferd. Das macht diese Tiere ja so besonders. Man muß ewig lange suchen, bis man ein passendes Gespann beisammen hat welches auch harmoniert. Was ist es denn für ein Pferd wenn ich fragen darf?

    Nicht das ich wüßte. Zumindest habe ich nichts davon mitbekommen Herr. Denn wenn es so gewesen wäre, dann wäre ich sicherlich nicht gestartet, so viel steht fest! Mir kam es so vor, als wäre es in der zweiten Runde passiert. Von daher können wir mit dem dritten Platz noch relativ zufrieden sein findest du nicht?


    Es klang irgendwie nach einer Entschuldigung, sollte es aber in keinsterweise sein, eher eine Feststellung.

    Der Wagenlenker hat die drei Besucher, zwei junge Frauen und einen Senator schon auf sich zu halten sehen. Der Senator kam ihm sogar irgendwie bekannt vor. Allerdings konnter er ihn gerade nicht so recht zuordnen.


    Salve Domine. Nun, es ist nicht jeder Tag wie der Andere weißt du. Wie ich gerade gesehen habe, lahmt eines der Tiere ein wenig.


    Erklärte Tolimedes dem Senator. Zumindest versuchte er es.

    Die letzte Runde war angebrochen und noch immer lag Tolimedes nur auf dem vorletzten Platz. Das ganze Feld war vor ihm und darunter auch Aurigae, die er hatte schlagen wollen. Lediglich Quintus Arius lag hinter ihm und das war ein Fahrer, der im Fahrerfeld für seine notorische Erfolglosigkeit bekannt war.
    Nein, Tolimedes war nicht glücklich und Dareios, so fürchtete er, würde es auch nicht sein.
    Mehaf, sein Stallgefährte, lag zwei Plätze vor ihm. Tolimedes erkannte sein blaues Trikot trotz des aufgewirbelten Staubes. Mehaf; der würde auch nicht zufrieden sein, hatte aber, wenn es dabei bliebe, zumindest halbwegs Dareios' Erwartungen erfüllt.
    Oh, wie gerne würde Tolimedes zumindest ihn noch überholen. Aber zwischen den beiden lag noch der zweite Mann von der Albata, der seine Pferde in den ersten Runden wohl verausgabt hatte. Vielleicht konnte er zumindest ihn noch kassieren?
    Tolimedes trieb seine Pferde an. Die letzten Kurven, die letzten Geraden, auf die Ziellinie zu...

    Die beiden nächsten Runden liefen für Tolimedes alles andere als gut.
    Was er auch tat, wie sehr er seine Pferde auch antrieb und bemüht war, seine Gegner hinter sich zu lassen, er verlor immer mehr den Rhythmus und zunehmend an Boden.
    In den Kurven wurde sein Gespann zu weit nach außen getragen, wodurch sich für die hinter ihm liegenden Fahrer Überholmöglichkeiten ergaben und auf den Geraden konnte er sie auch nicht wieder einholen.
    Quintus Arius, Halil Torkebal und auch sein Stallgefährte Mehaf, sie alle zogen an ihm vorbei.
    Tolimedes war so mit sich und seinem Ärger darüber beschäftigt, dass er gar nichts von Arius' Beinahe-Unfall mitbekam. Das etwas geschehen sein musste, bemerkte er erst, als dieser wieder vor ihm auftauchte.
    Aber das war nur ein schwacher Trost, angesichts des letzten Platzes, auf dem er jetzt lag.

    Tolimedes verpasste einen guten Start und musste sich ganz am Ende des Feldes einreihen. Seinem Stallgefährten Mehaf erging es kaum besser. Dabei hatte der vor dem Rennen noch großmäulig und voller Selbstüberschätzung verkündet, heute sogar gewinnen zu wollen.
    Er glaubte nicht an Mehafs Siegeschancen. Er selbst würde auch nicht siegen. Nein, das kam noch zu früh. Noch konnte er nicht mit den Besten mithalten. Aber Letzter wollte er auch nicht werden; auf gar keinen Fall!


    In den ersten beiden Runden kämpfte er sich zäh und jeden Fehler seiner Gegner nutzend nach vorne. Noch war das Feld dicht beisammen und so konnte er sich bis zum Ende der zweiten Runde den fünften Platz erkämpfen. Mitten im Feld lag er nun, im Zentrum des Getümmels. Vor ihm lag ein Roter und hinter ihm ebenfalls. An der Spitze schienen die Weißen das Rennen zu kontrollieren. Aber war da etwa ein grünes Trikot zwischen ihnen? Was am Schluss der rasende Meute los war, dass konnte Tolimedes bei einem kurzen Blick über die Schulter nicht ausmachen. Zu dicht war der aufgewirbelte Staub und er wagte auch nicht, länger als einen Wimpernschlag lang hinter sich zu blicken.


    Da ging es auch schon in die dritte Runde...

    Während sich Tolimedes auf das Rennen vorbereitete beobachtete er seine Gegner.


    Da war Fortunatus von der Albata. Der war bei den Ludi Apollinares Vierter geworden, aber Dareios hatte gemeint, bei diesem Rennen sei er nun der Favorit, obwohl Alexandros von der Praesina in dem Rennen damals vor ihm angekommen war, nämlich als Dritter.
    Halil Torkebal von der Russata war da. Dareios hatte Tolimedes vor ihm gewarnt, weil er so unorthodox fuhr und ständig das Tempo wechseln würde.
    Gegen Quintus Arius von der Aurata, Proteneas von der Russata und Pigor Secundus von der Albata war er schon im Vorlauf gefahren. Wenn er wieder alle drei hinter sich lassen könnte, dann wäre Dareios mit ihm zufrieden, hatte er gesagt.


    Zuletzt sah er zu Mehaf, seinem eigenen Stallgefährten.
    Mehaf war der Ansicht, die Nummer I der Veneta zu sein. Tolimedes sollte gefälligst für ihn fahren und ihm helfen, eine gute Platzierung zu erreichen. Nein, gewinnen wollte er sogar! Das hatte er lautstark verkündet.
    Aber Dareios hatte ihm nicht uneingeschränkt zugestimmt. Sie sollten sich helfen und auf keinen Fall gegenseitig behindern, dass hatte er ihnen deutlich gemacht. Aber er gab keine Order aus, wer am Ende vorne sein sollte.
    Der alte Champion wollte die Konkurrenz unter den jungen Aurigae der Veneta fördern, dass hatte Tolimedes verstanden. Aber hatte auch Mehaf, der heißblütige Aegypter das begriffen? Plötzlich trafen sich ihre Blicke. Mehaf sah zornig aus. Schnell wandte sich Tolimedes ab.

    Beinahe hätte Tolimedes die bereits wartenden Stallburschen verfehlt, so sehr war er von seinem Sieg berauscht und genoss den Jubel der Zuschauer.
    Er hatte gesiegt! Es war nur der Vorlauf gewesen, dass Finale wartete noch. Aber es war der erste Sieg seiner noch jungen Laufbahn hier in Rom und er verspürte ein noch nie gekanntes Hochgefühl.
    Am liebsten wäre er eine weitere Ehrenrunde gefahren. Aber die Stallburschen sprangen auf ihn zu und winkten ihm, er soll halten. Wild zügelte er seine Pferde. Die Burschen fingen sie ein, griffen ihnen ins Geschirr und mit knirschenden Rädern hielt der Wagen.
    Tolimedes hob die Hände in einer Geste des Jubels.


    Da war auch schon Dareios, der alte Champion der Veneta, der nun sein Wissen an die jungen Fahrer des Rennstalls weiter gab. Persönlich half er Tolimedes vom Wagen. Denn die Bandagen an seinen Beinen behinderten ihn – sie sollten bei einem Sturz die gefürchteten Hautabschürfungen verhindern.


    “Nicht übermütig werden, Junge!“, waren Dareios' erste Worte, und damit holte er den jungen Auriga nicht nur auf den Boden der Rennbahn, sondern auch in die Realität zurück.


    “Nein, natürlich nicht.“, antwortete Tolimedes. “Es war ja nur der Vorlauf.“


    “Genau! Aber gut hast du es gemacht. Wenn du dich jetzt noch im Finale ordentlich verkaufst, dann bin ich zufrieden. Für heute.“


    “Ja, Meister, ich werde mein Bestes geben.“


    “Oh ja, dass wirst du und das musst du auch, denn da warten Gegner von ganz anderem Kaliber auf dich. Aber nun ruh' dich kurz aus. Bis zum Endlauf bleibt nicht viel Zeit.“


    Die Stallburschen fingen an, die Pferde aus dem Geschirr zu nehmen und abzuspannen, um sie dann in die eher behelfsmäßigen Ställe der Flaminischen Rennbahn zu bringen. Dorthin ging auch Tolimedes.


    Inzwischen war Casetorix angekommen, sein Stallgefährte. Der jubelte nicht, denn er hatte sich nicht für das Finale qualifiziert. Im Gehen hörte Tolimedes noch, wie Dareios ihn für seinen Lauf lobte und sagte, dass er seinem Kameraden eine gute Hilfe gewesen war. Trotzdem, Casetorix war bestimmt enttäuscht. Seine Position als nur dritter Fahrer der Veneta hatte sich spätestens mit diesem Rennen zementiert.
    Allerdings war der Gallier eine Frohnatur, wie Tolimedes inzwischen bemerkt hatte. Er tat alles, um Dareios zu gefallen und dessen Lob würde ihn rasch wieder aufrichten. Außerdem wusste Tolimedes mittlerweile, dass es für Casetorix nichts wichtigeres gab, als vor seinem Bruder Burolix ins Ziel zu kommen, der für die Aurata fuhr, und das hatte er heute geschafft.


    So ging der junge Auriga einstweilen von der Bahn. Seine Gedanken waren bereits beim nächsten Rennen, dem Endlauf.

    In der ersten Kurve der vorletzten Runde geriet 'Vulpecula' aus dem Tritt. 'Vulpecula' war das Führungspferd von Tolimedes' Gespann, ein kleiner, zäher Rotfuchs.


    Sorgenvoll verfolgte der Auriga den Kurvenlauf des Pferdes. Lahmte es?
    Er nahm die Spannung aus den Zügeln.
    Die anderen Pferde wirkten verunsichert. Eigentlich gab 'Vulpecula' den Rhythmus vor, doch nun hatte der Rotfuchs ihn selbst verloren.


    Tolimedes war so sehr mit sich und seinen Pferden beschäftigt, dass er Proteneas gar nicht bemerkte, der immer mehr aufschloss. Der Rote holte so schnell auf, dass Tolimedes' Sieg ernsthaft in Gefahr geriet. Dabei hatte er schon so sicher gewirkt.
    Endlich bemerkte er ihn und ein heißer Schrecken fuhr ihm durch die Glieder.
    Hastig trieb er seine Pferde erneut an.


    In der nächsten Kurve hielt er dagegen und blieb vorne, doch in der letzten würde er alles geben müssen.
    Er wollte siegen! Im Vorlauf kam es nur auf das Weiterkommen an, hatte Dareios ihm eingeschärft. Platz Vier genügte.
    Aber nein, dass genügte Tolimedes nicht! Er wollte siegen, auch in diesem Lauf, denn nichts in seinem Leben war mit einem Rennsieg vergleichbar, nichts verschaffte ihm mehr Glück, nichts wollte er mehr als das!

    Tolimedes hörte den Jubel.
    Der Circus Flaminius war klein und die Zuschauer standen sehr nah an der Bahn.
    Er lag noch immer in Führung und die Anfeuerungen der Veneta-Anhänger erlebte er als warme Woge, die ihn weiter voran trieb.
    Ihm war so, als wären die Blauen heute in der Mehrzahl.
    Nie zuvor hatte er dieses berauschende Gefühl erlebt. Die großen Menschenmengen bei den Rennen hatten ihn bisher immer eingeschüchtert und beklommen gemacht. Aber heute berauschte er sich an ihren Rufen und an dem Jubel.
    Sie trieben ihn vorwärts, beflügelten ihn und gaben ihm Zuversicht.

    Tolimedes wagte auf der Geraden einen Blick zurück. Hinter ihm ging es hoch her. Das Aurata-Gespann war plötzlich verschwunden. Stattdessen war dort wieder der Mann von den Roten. Dahinter erkannte er noch Casetorix, seinen Stall-Kameraden, schemenhaft im aufgewirbelten Sand und Staub.
    Dann kam auch schon die nächste Kurve und seine Augen richteten sich erneut nach vorne.
    Es ging sauber herum. Er wurde ja auch nicht bedrängt.
    Dann ließ er seine Pferde wieder laufen, achtete aber weiterhin darauf, dass sie sich noch nicht vollkommen verausgabten.

    Hinter ihm stritt sich sein Stallgefährte Casetorix mit seinem Bruder Burolix, der für die Aurata startete.
    Proteneas fiel zurück und Quintus Arius gewann Platz um Platz.
    Aber Tolimedes konnte das alles gleichgültig sein. Er führte. Nur das zählte für ihn.
    Konzentriert nahm er die Kurven und bemühte sich um ein gleichmäßiges Tempo, dass seine Pferde zugleich nicht zu sehr ermüdete.
    Er musste ihre Kräfte gut einteilen, gerade jetzt, in der Mitte des Rennens. Immerhin lagen noch vier Runden vor ihnen und bestimmt würden seine Gegner gegen Ende eine Schlussattacke versuchen.
    Gleichmäßig und ruhig, die Pferde nicht überanstrengen – so ging es ihm immer wieder durch den Kopf.

    Casetorix bekam Probleme. Tolimedes hörte es am Jubel der Russata-Anhänger. Ein kurzer Blick über die Schulter bestätigte ihm, dass sein Stallgefährte seinen zweiten Platz an den Mann in Rot verloren hatte.
    Er selbst hatte noch immer einen kleinen Vorsprung. 'Vulpecula', dass Führungspferd, machte seine Sache gut.
    Unbedrängt nahm Tolimedes die erste Wende und auch an der zweiten blieb die Attacke aus.
    Schnell ging es über die kurze Gerade. Er war noch immer vorne. Er führte weiterhin.
    Aber er hatte seinen Pferden in den ersten beiden Runden viel abverlangt. Über fünf weitere würden sie das nicht durchhalten können. Er musste ihre Kräfte in den kommenden Runden gut einteilen und das würde seinen Gegnern die Gelegenheit geben, wieder an ihn heran zu kommen. Doch vielleicht rieben sie sich stattdessen in Zweikämpfen auf. Tolimedes hoffte es.
    Blitzschnell kamen ihm diese Gedanken. Und ebenso schnell kam die nächste Wende...