Die Iulisch-Sergische Hochzeit | Der Empfang der Gäste

  • Zitat

    Original von Flavia Domitilla
    An der sergischen Casa herrschte ein großer Andrang. Offenbar hatte das Paar halb Rom zu seiner Vermählung geladen. So schob man sich langsam hinein in die Casa, in Erwartung dessen, was der Tag wohl bringen mochte, bis man es nach einer gewissen Zeit zum Atrium geschafft hatte. Domitilla ließ sich ihre Spannung nicht anmerken. Contenance hieß das Stichwort .Genau diese gedachte sie zu bewahren.


    Dem Rufe der Tante folgend war auch der jüngste der flavischen Vettern der Sänftenprozession entstiegen, um an jenem gesellschaftlichen Großereignis zu partizipieren, welches augenscheinlich große Teile der aufstrebenden Schichten Roms attrahiert zu haben schien. Ob des Faktums, dass das Gastmahl, das den Zeremonien folgen würde, im Staatskleide der Quriten überaus inkommod sich erweisen würde, trug der Knabe zwar bis auf weiteres eine ungefärbte Toga von schlichter Eleganz, deren exquisites Material lediglich offenbarte, dass sie von höchster Qualität war, indessen führte er in seiner Sänfte eine weinrote Synthesis mit güldenen Intarsien mit sich, um vor der Platzierung auf den Klinen in eine leichtere Aufmachung zu wechseln.


    Bis zu diesem Zeitpunkte würde freilich noch eine gewaltige Menge an Wasser den Tiber hinabfließen, weshalb Manius Minor bis auf weiteres genant hinter seinem Vetter Scato und seiner Tante sich verbarg, während er mit gewisser Nervosität den güldenen Siegelring seines Großvaters, den er heute als additionalen Schmuck trug, an seinem Finger hin- und herschob in der Intention, die Zeit zu überbrücken, da er ob seiner Fehlsicht ohnehin lediglich jene Personen zu identifizieren imstande war, welche in einiger Distanz sich aufhielten, ohne unter diese jedoch familiäre Antlitze zu erblicken.

  • Lucia liebte ihre Perlen! Sie sahen auf der einen Seite so schlicht aus, passten zu fast allem und standen ihr hervorragend. Auf der anderen Seite schrien sie einem ‚teuer‘ ins Gesicht. Von Dives sogar vor seiner baldigen Frau mit so vielen schmeichelnden Worten und einem so netten Kompliment bezüglich eben dieser Perlen bedacht zu werden, ging runter wie Honig. Da konnte Sergia ihr giftige Blicke zuwerfen so viel sie wollte, sie verstärkte damit sogar noch eher Lucias Zufriedenheit ob ihrer Schmuckwahl. Auch Lepidus Worte ob Sergias bleibenden Eindrucks munterten Lucia auf. Sie bereute es immer weniger hergekommen zu sein, schon jetzt fühlte sie sich besser als in den letzten Tagen zusammen.


    Nach ihrem Bruder war sie an der Reihe mit ein paar netten Heucheleien. „Deshalb freue ich mich umso mehr zu deiner Hochzeit eingeladen worden zu sein, liebe Sergia.“ Das stimmte auf eine äußerst verdrehte Art und Weise sogar. „Dein Kleid ist übrigens zauberhaft! Du musst mir unbedingt verraten, wer es dir geschneidert hat!“ Fast kam sich Lucia plump vor, sich nur auf das grundlegende Einmaleins der Heuchelei zu beschränken. Was gab es denn bitte Einfacheres, als jemanden nicht wegen ihres Aussehens zu komplimentieren, sondern nur ihre Kleidung, oder ihren Schmuck? Aber alles andere was ihr auf den Lippen lag, war für den Moment zu direkt, das hätte Dives vielleicht durchschauen können und vor ihm wollte Lucia nicht schlecht dastehen. Dafür hätten sie später sicher noch genug Zeit.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…pezielle/valahelfer05.png "Das... ist ein großes Haus." , konstatierte Sirius als sie vor der Casa Sergia eintragen und er seinen Blick über die Fassade des Anwesens gleiten ließ, "Allerdings nicht halb so groß als dass es ganz Rom fassen würde."
    "Was, wie, ganz Rom?", schreckte Vala aus seinen Gedanken hoch, der bei der sirianischen Hintergrundbeschallung irgendwann einfach abgeschaltet hatte.
    "Na, du meintest doch die beiden hätten ganz Rom eingeladen, Dominus." , flötete Sirius und tippte sich bei verschränkten Armen mit dem linken Zeigefinger auf das Kinn während er mit in Falten gelegter Stirn versuchte auszurechnen, wie groß eine Casa sein musste um ganz Rom als Hochzeitsgäste zu beherbergen.
    "Halb Rom, ich meinte: halb Rom.", murmelte Vala weiterhin Gedankenverloren als sie zur Porta traten und ins Vestibulum eingelassen wurden.
    "Das... ist natürlich etwas anderes." , stellte Sirius fest, schüttelte nach einer Weile des angestrengten Nachdenkens aber den Kopf, "Nein, das passt trotzdem nicht."
    "Natürlich passt es nicht, das war ja auch nur... metaphorisch gemeint.", korrigierte Vala seinen Sklaven leicht gereizt und wandte sich diesem schlussendlich ganz zu bevor sie in den Trubel des Empfangs traten: "Also, was hab ich dir gesagt?"
    "Klappe halten, Dominus." , gab Sirius wie aus der Balliste geschossen zurück.
    "Gaaanz genau... und du bist was?", bohrte Vala sowohl mit Blick als auch mit Worten weiter nach.
    "Ein treuer, pflichtbesessener und vorbildlicher Leibsklave." , meldete Sirius nahezu strammstehend.
    "Und du bist nicht?", ließ Vala nicht locker.
    "Ich." , murrte Sirius einen klaren Deut weniger angetan als noch zuvor.
    "Verdammt richtig. Also... versau mir das nicht und verhalte dich verdammt nochmal so, als wärst du... der da.", zeigte Vala auf einen hinter seinem Herrn stehenden Sklaven der durch seine perfektionierte Unauffälligkeit brillierte.
    "Natürlich, Dominus. Sehr wohl, Dominus. Wie du wünscht, Dominus." , gab Sirius brav zurück, wobei Vala sehr wohl den expliziten Sarkasmus heraushörte und seinem Sklaven einen warnenden Blick zusandte.
    "Ich fühle mich diskriminiert." , murrte Sirius schließlich noch im Tonfall eines bockigen Kindes, als sie in die Menge stießen.

  • Keine Sekunde hatte Catus gezögert, dem Vorschlag seiner Tante zu folgen und sie zu diesem Fest zu begleiten, zu welchem wohl wahrlich jeder eingeladen war. Und zumindest wo die feine Gesellschaft Roms zusammenkam durften selbstverständlich auch die Flavii keineswegs fehlen, vor allem er selbst hatte sich vorgenommen, sich keine derartige Möglichkeit entgehen zu lassen, sodass er an diesem Tag dank der überaus aufmerksamen Flavia Domitilla das Vergnügen hatte, Teil der Gäste zu sein.
    Die offensichtlich schiere Menge der Anwesenden ließ den Jüngling allerdings noch in der Sänfte angestrengt ausatmen. Doch was wäre ein solches Ereignis denn ohne seine Festgesellschaft, und je größer diese war, desto höher war schließlich auch die Wahrscheinlichkeit, auf jemanden zu treffen, mit dem er eine amüsante oder bestenfalls interessante Unterhaltung zu führen imstande war. So glänzte der junge Flavius, aus der Sänfte entstiegen und an der Seite seiner Verwandtschaft, wieder mit einer durch seinen Leibsklaven zurechtgerückten und dadurch tadellos sitzenden Toga, sowie einem geradezu perfektionierten Lächeln, und ließ den Blick die restlichen Anwesenden musternd durch seine Umgebung gleiten.

  • Natürlich war Valentina aufgeregt. Schließlich war dies einer der wenigen öffentlichen Auftritte, die sie zusammen mit ihrem Zukünftigen vollbrachte. Und dann auch noch auf einer Hochzeit. Wenngleich sie sich am liebsten mit Händen und Füßen gewehrt hätte ausgerechnet mit hierher zu kommen. Aculeo hatte sie nicht erzählt was für eine unangenehme Person die Braut war. Es gehörte sich nicht schlecht über jemanden zu reden, wenngleich sie in diesem Fall gerne eine Ausnahme gemacht hätte. Irina hatte Valentina Zuhause geholfen sich anzukleiden und ihre Haare hoch zu stecken. Sie wurden von einem Band gehalten, welches die gleiche Farbe hatte wie ihr Gewand.
    Gemeinsam betraten sie die Casa und Valentina war froh Aculeo an ihrer Seite zu haben. Sie setzte ein freundliches Gesicht auf und grüßte jeden, bei denen Aculeo stehen blieb. Sie bemerkte den Blick von Sedulus und ihr Lächeln wurde ehrlicher. Endlich ein vertrautes Gesicht!
    Leider wäre ihr dieses Lächeln fast vollständig vergangen, als sie eine bekannte und verhasste Stimme hörte. Stimmt, die Braut, die gab es ja auch noch. Valentina tat so als wäre alles vollkommen in Ordnung und machte gute Miene zum bösen Spiel. Sie ließ die unangenehme Person mit Namen Sergia Fausta ausreden. War ja schließlich ihr Tag. Und während die Braut es nicht lassen konnte mit Gemeinheiten um sich zu schießen, drückte Valentina leicht Aculeos Hand. Nachdem endlich einmal Ruhe eingekehrt war, sah sie zu ihm auf. „Fausta und ich sind uns vor einer Weile in der Therme begegnet.“ Und auch wenn Valentina nicht zu gefühlsdusseligen Schwärmereien zu neigen, so musste ihr Zukünftiger alleine an der Art sie sie es sagte erkennen, dass sie dieses Treffen am liebsten vergessen würde und diese sogenannte Freundschaft auch nur aus der Luft bestand, die Fausta zum Reden benötigte. Dennoch lächelte sie tapfer und meinte. „Es ist uns natürlich eine Ehre diesen Tag mit dir und deinem Mann verbringen zu dürfen.“ Was die Sache mit dem Frühstück anging, da waren sich die beiden Frauen ausnahmsweise einig.
    Zum Glück gingen sie dann auch schon weiter und bald darauf wurde Aculeo von einem Mann angesprochen, den Valentina noch nicht kannte. Und dieser sie offensichtlich auch nicht. War die junge Quintilia zuerst noch bemüht möglichst unaufdringlich an der Seite ihres Zukünftigen zu verweilen, wandte sie dann doch in einer etwas empörten Geste den Kopf zu dem Sprechenden. Eine Sklavin sollte sie sein? Valentina hielt die Luft an. Nicht, weil ihr Zukünftiger sich oft auf den Sklavenmarkt begab. Er hatte ihr ein wunderschönes Geschenk gemacht, wenn sie es aus einem anderen Blickwinkel betrachtete. Aber, dass dieser Mann da vor ihnen glaubte sie wäre eine Frau, die ihr unglückliches Dasein der Gnade eines Mannes zu verdanken hatte war dann doch fast zu viel für die Zurückhaltung der jungen Quintilia. Sie setzte dennoch ein Lächeln auf, welches ihr zwar schwer fiel, dennoch durchaus angebracht war und meinte dann unverfänglich zu Aculeo.
    „Es scheint als unterliege dein Freund hier einem schrecklichen Irrtum.“

  • Varus sah natürlich das empörte Gesicht der jungen Römerin verstand ihre Frage an Aculeo aber falsch. An diesen gerichtet sagte er schnell:
    "Entschuldige Aculeo wenn ich jetzt eine Überraschung verdorben habe. Ich hätte wirklich gedacht die Sklavin wäre für dich."


    Er wandte sich danach Valentina zu:
    "Entschuldige meine Unhöfklichkeit, meine Name ist Tiberius Helvetius Varus. Aber ein bisschen hat Aculeo auch selber Schuld. Ich treffe ihn doch recht oft und bisher hat er noch nicht erwähnt eine so bezaubernde Frau zu haben! Oder Schwester?"

  • Crassus kam wie gewohnt etwas später zu den Feierlichkeiten, als so manch anderer Iulier, Helvetier, Tiberier oder was auch immer. Jetzt war er jedenfalls da und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Eine Menge, in derer er nur die wenigsten Gesichter überhaupt einmal gesehen hatte, geschweige denn diese zu kennen. Crassus war offensichtlich nicht oft genug unter Leuten.


    Dann erspähte er allerdings ein paar Gesichter, die er sehr wohl kannte und zwar sogar gut. Es waren Licinus, mit seiner Familie und nicht zuletzt auch Dives mit seiner Braut. Langsam, bedacht darauf nicht hektisch zu wirken, oder gar sonst irgendwie aufzufallen, näherte er sich der kleinen Gruppe und hörte gerade noch, wie Dives sich bei den Umstehenden bedankte und platzte dann einige Atemzüge später rein.


    ,,Salvete meine Lieben.", sagte er mit aufgeregter Stimme und einem nervösen Lächeln auf den Lippen. Es war zwar nicht seine Hochzeit, was ihn wesentlich weniger Nervös werden lassen sollte, als seinen Cousin, doch wusste er nicht so richtig wie er mit dieser Situation umzugehen hatte. Crassus war gesellschaftlich einfach noch nicht so versiert. Dann wandte er sich zu aller erst an das baldige Ehepaar. ,,Salve Sergia Fausta, Dives. Ich bedanke mich für eure Einladung und freue mich hier sein zu dürfen um bei eurer Hochzeit dabei sein zu dürfen.", polterten die Worte etwas ungeschickt aus Crassus Mund, während ihm gleichzeitig die Röte ins Gesicht zu steigen schien. Es war echt heiß hier im Atrium. Oder?

  • Nur beinahe erschlagen? Der Iulier erwischte sich bei einem Gedanken des inneren Bedauerns. Denn ohne die Sergia hätte er hier und heute nicht diesen Hochzeitsstress, sondern wäre wahrscheinlich... nein, sogar bestimmt glücklich mit Faustus zusammen! Wobei er natürlich erst durch die... durch Fausta erfahren hatte, wie besitzergreifend Faustus meinte sein zu können und überhaupt... wären viele Worte zwischen ihnen beiden wahrscheinlich gar nicht erst gesprochen worden. Da hätte es eine 'Nummer' auf der Dachterasse in Trans Tiberim gegeben und das wars. Mehr war ja nie gewesen. Also vielleicht im Endeffekt doch nicht so schlecht, dass seine Verlobte nur beinahe getroffen wurde? Man würde vermutlich sehen...
    "Dann bin ich dir wohl zu großem Dank verpflichtet, Lepidus. Denn ich wüsste wirklich nicht, was ich heute ohne Fausta an meiner Seite machen würde!" Wahrscheinlich noch immer blind vor Liebe glücklich an Faustus denken. Aber den Punkt hatte er ja schon abgehakt. Was brachte es, wenn er da nun erneut drauf herumreiten würde?


    "Du willst eine Rede halten? Auf mich?", war der Iulier hernach tatsächlich überrascht. "Ich nehme mal an, dass du mir dergleichen nicht vorschlägst, ohne nicht bereits eine solche Rede vorbereitet zu haben, was?", fragte er dann rhetorisch nach und konnte folglich an dieser Stelle wohl kaum das Angebot des Tiberiers ausschlagen. Das wäre schließlich absolut undankbar, oder nicht? Lepidus nahm sich Zeit und machte sich die Mühe eine Rede zu erarbeiten und Dives - man könnte ihm dann sogar Arroganz unterstellen - meinte, dass er keine Festrede auf seine Person nötig hätte. Er zwang sich zu seinem erfreuten Lächeln. "Solange du nicht... dem Zug zur Casa Iulia vorgreifst und irgendetwas Anzügliches oder so über mich erzählst, wäre es mir ein Geschenk, wenn du vielleicht im Rahmen des Verlesens des Ehevertrages ein paar Worte sagen würdest.", meinte er dann bescheiden.




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  • Vor gar nicht mal so langer Zeit im Rahmen einer Einladung zum Duccius persönlich kennengelernt - leider hatte Dives an jenem Abend nicht so besonders viel zu sagen gehabt - war es dem Bräutigam nun natürlich ein Leichtes den purgitischen Consular als solchen unter den Gästen auszumachen. Einmal mehr mit der Frau, die sich bald die seinige würde nennen können, an seiner Seite begrüßte er den hohen Senator:
    "Salve, Consular Purgitius! Es freut mich und es freut uns", warf er einen kurzen Blick zur Seite zu Fausta, "dass du uns die große Ehre zuteil sein lässt, heute unser Gast zu sein.", begrüßte er den Mann, der offensichtlich allein am heutigen Abend erschienen war. Kurz überlegte er folglich, ob er noch etwas bezüglich der verstorbenen Tiberia sagen sollte. Wäre der Consular in Begleitung gewesen, hätte sich dergleichen ja von ganz allein ausgeschlossen. Doch auch so befand der Iulier, dass er hier besser keine Wunden aufriss, die vielleicht schon längst verheilt waren. Nicht zuletzt war dies hier auch eine Hochzeit, die möglichst glücklich sein sollte. Und wenn schon der Bräutigam wenigstens innerlich nicht sonderlich glücklich war, so sollten wenigstens die Gäste das Recht auf ein paar schöne Stunden haben...




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  • "Consular Decimus! Salve!", kam Dives mit freudiger Mimik auf den Consul des vergangenen Amtsjahres zu. Eigentlich hatte er ja fast schon damit gerechnet, dass er nicht mehr mit dem Vater Faustus' rechnen dürfte - nach dem verpassten Empfang des Decimers zu dessen Amtsbeginn, nach der unbeantworteten Einladung des Decimers an Dives und nicht zuletzt auch nach der letzten zwar angenommenen Einladung des dereinst noch Consuls, die jedoch am Ende einen etwas bitteren Beigeschmack nicht nur für den Senator gehabt hatte. Offensichtlich aber war Faustus' Vater dennoch gekommen. "Es ehrt und freut mich, dass du trotz meines... ein wenig unrühmlichen Verhaltens gegenüber deiner ehrbaren Person dennoch heute hier bist, um mit uns gemeinsam zu feiern.", hieß er den Consular mit einer Entschuldigung willkommen und versuchte sich in einem vorsichtigen Lächeln. Oder hatten sich Faustus und sein Dad mittlerweile wieder vertragen und letzterer war nur hier, um irgendwie Rache zu nehmen? Aber dann hätte er ja keine Begleitung mitgebracht, oder?
    "Du musst sicherlich Aelia sein... mit den Augen grün und glänzend wie Smaragde.", beobachtete Dives spontan. "Es ist mir eine Ehre." Damit wandte er sich dann zur Seite zu Fausta. "Ich darf euch vorstellen: Meine eigene..." Wie sagte man? "ähm... bessere Hälte, Sergia Fausta, Nichte des Annaeus Modestus.", stellte er vor und registrierte erst im Nachklang, dass es vielleicht nicht gerade von eigener Brillanz zeugte, dass er ausgerechnet Faustus' Vater die Verbindung seiner Verlobten zum Feldherrn Annaeus unter die Nase rieb. Es schien wohl Runde 4 der Fettnäpfchen gegenüber dem Decimer zu werden. Mist!




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  • [Sim-off]Sorry – hatte überlesen, dass die Hochzeit erst nach unserem Amtsjahr stattfindet[/simoff]


    Sie hatten sich noch nicht all zu weit vom Eingang entfernt, da kam auch bereits das Brautpaar und begrüßte den Consular und seine Verlobte. Ob es am überstandenen Amtsjahr lag, oder an seiner bezaubernden Begleitung, die auch gleich von Dives mit einem anerkennenden Kompliment bedacht wurde. Livianus war jedenfalls bester Laune, was der Gastgeber auch gleich merken sollte, als der Decimer ihm mit einem breiten Lächeln auf den Lippen auf die Schulter klopfte.


    "Mein lieber Iulius! Zerbrich dir darüber nicht mehr den Kopf und schon gar nicht heute. Ich habe zwei Kriege und die Gefangenschaft bei den Parthern überstanden und kann dir sagen, dass es weitaus schlimmeres gibt, als die politischen Querelen eines Amtsjahres im Cursus Honorum. Wichtig ist, dass du dir eine dicke Haut zulegst…… wie diese Elefanten, die es auf der anderen Seite des Mare Nostrums gibt. Das vergangene Jahr war eben ich das Opfer, nächstes Jahr ist es ein anderer und im darauf folgenden Jahr kann sich schon keiner mehr daran erinnern, was sich überhaupt während meines Consulats alles zugetragen hat. So ist Rom. Die Schau geht weiter, der Pöbel will schließlich belustigt werden.


    Und hätte ich mich tatsächlich dazu entschließen wollen heute nicht zu kommen, so wäre mir die Wahl wohl schwer gefallen ob ich als Grund tatsächlich dein Verhalten dafür hernehme, oder das Verwandtschaftsverhältnis deiner Zukünftigen zu besagten Annaeer, den ich schon vor dem Bürgerkrieg zu meinen treusten politischen Feinden zählen durfte."


    Mit diesen, für den Decimer ungewohnt lockeren und witzig gemeinten Worten, wandte er sich nun auch lächelnd der Braut zu.


    "Meine liebe Sergia, es ist mir eine große Freude dich kennen zu lernen und ich darf dir meine Glückwüsche und die meiner Familie aussprechen. Selbstverständlich sind wir zu diesem besonderen Anlass auch nicht mit leeren Händen in euer Haus gekommen. Ein kleines Geschenk, dass ich euch am besten gleich jetzt überreichen möchte."


    Bei diesen Worten sah Livianus über seine Schulter wieder zum Eingang, wo einer seiner Skalven genau auf dieses Zeichen gewartet hatte. Er gab einen Wink nach draußen weiter und mehrere Sklaven brachte gleich darauf zwei schwere und große Holzkisten in den Eingangsbereich der Casa Sergia. Während die Kisten geöfnet wurden, wandte sich Livianus wieder dem Brautpaar zu.


    "Ich habe mir erlaubt als Hochzeitsgeschenk zwei Marmorstatuen* für euren Eingangsbereich anfertigen zu lassen. Sie zeigen eure Stammväter Iulus und Sergestus und sollen zukünftig jedem Besucher die Verbindung eurer beiden Häuser in Erinnerung rufen."


    [simoff]* siehe bei beiden WISIM-Angebot[/SIM-OFF]

  • Eine Hochzeit! Immer wieder ein wunderbarer Anlass zum feiern, aber auch jedes Mal wieder ein Ereignis das viele Fragen aufwarf. Zuerst einmal: Was ziehe ich bloß an? Die wohl wichtigste und schwierigste Frage überhaupt! Nach ca. 5 Nervenzusammen- und 13 Wutausbrüchen war die Antwort jedoch gefunden. In Form einer roten, bis zum Boden reichenden stola aus feinster Seide, durchwebt von feinen Goldstickereien und gehalten von einem aus Goldplättchen gefertigten Gürtel sowie zwei Fibeln, die dem aurelischen Wappentier nachempfunden waren. Das Geschmeide war ebenfalls in Gold gehalten, besetzt mit glitzernden Rubinen, sodass die beiden Farben Gold und Rot sich auch in der Halskette, der Haarspange und den breiten Armreifen wiederfanden. Das schwarze Haar der Aurelia war in stundenlanger Prozedur kunstvoll hochgeflochten worden und durchzogen worden von einzeln herabhängenden Korkenzieherlocken, die das Antlitz der Aurelia umrahmten, welches wiederum durch eine dezente Schminke - die Augen (dunkel gerußt mit goldenen Glittern) und den Mund (in rubinrot) betonend - zu gefallen versuchte.


    So hergerichtet empfand Prisca gewappnet für diese Feierlichkeit, ohne die weibliche Konkurrenz fürchten zu müssen. Wer ist denn heute alles hier? Sehen die gar besser aus als ich? Waren schließlich weitere entscheidende Fragen, gepaart mit kritischen Blicken, denn schließlich wollte Prisca ihren Begleiter ein wenig stolz machen, dass ausgerechnet er sich mit ihr an seiner Seite "schmücken" durfte. Kein geringerer als ihr Cousin Lupus war es nämlich, der sie ausführte und auf dem mit Sicherheit heute ebenfalls die Augenpaare der holden Damenwelt ruhen dürften. Ja ja! Mein Cousin sieht schon seeeeeeehr gut aus, in seiner perfekt sitzenden Gewandung., stellte Prisca mit nicht minder bewundernden Seitenblicken zwischen durch fest. Ein stattlicher Patrizier war er, Senator obendrein, er war jung, gebildet und ... - kurz - er vereinte all die "männlichen Eigenschaften" die einen Mann in Priscas Augen attraktiv machten.


    Bei all der Selbstbeweihräucherung durfte natürlich auch das Brautpaar nicht außer Acht gelassen werden, was zu einer weiteren wichtigen Frage führte: Wie sieht die Braut aus? Und wie der Bräutigam? Da kamen ihnen die beiden Hauptpersonen des Tages auch schon entgegen und Prisca stellte anerkennend fest , dass das Brautpaar ebenfalls einen sehr guten Geschmack besaß. Nicht nur die eigene äußere Erscheinung betreffend, sondern all das "Drumherum" der Feierlichkeit, das Gesamtbild sozusagen, das der Aurelia wirklich gut gefiel.


    Zitat

    Marcus Iulius Dives ... "Umso schöner selbstredend - und das darfst du gerne wörtlich nehmen, Aurelia", legte Dives vorsichtshalber seinen Arm um die Hüfte Faustas, um keinen falschen Eindruck zu erwecken, "dass er auch dich, Aurelia, hierher mitgebracht hat. Man mag es mir hoffentlich verzeihen, wenn ich dies so sage, doch du bist offensichtlich keinen Tag älter geworden, seit du einst im Theatrum Ostiensis mein Gast warst."


    "Ich danke dir für die Einladung werter Iulius und für deine schmeichelnden Worte. Ich erinnere mich noch gut an die Aufführung in Ostia. Ist es tatsächlich schon so lange her, dass wir uns dort zuletzt gesehen haben? Herrje, wie schnell doch die Zeit verfliegt", entgegnete Prisca auf die begrüßenden Worte des Iuliers und schenkte ihm ihr schönstes Lächeln zum Dank. Es musste wirklich lange her sein, denn außer an das Theaterstück hatte Prisca kaum noch Erinnerungen an jenen Abend. Sie konnte nicht einmal mehr mit Bestimmtheit sagen, ob sie die Sergia damals schon an der Seite des Iuliers gesehen hatte. Wäre auch zu viel verlangt gewesen, nachdem man sich im Prinzip kaum kannte. Ehe das Gespräch aber zu sehr dein Eindruck einer Plauderei unter "Freunden" erwecken konnte, bemerkte Prisca das subtile Signal, welches der um die Hüfte der Sergia gelegte Arm des Iuliers zu vermitteln schien. Höchste Zeit der Braut die gebührende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, ohne dabei nach Möglichkeit etwas falsches (zu viel) zu sagen. Herrje ich weiß wirklich nicht mehr , ob wir uns schon mal begegnet sind: "Werte Seriga, du siehst einfach bezaubernd aus! ... Ebenso möchte ich dir für die Einladung danken und gleichzeitig meine besten Wünsche für dich und deinen Mann damit verbinden. Mögen die Götter euren gemeinsamen Weg allzeit mit Glück segnen!" Huldvoll neigte Prisca das Haupt, der Sergia freundlich zu lächelnd und gleichhzeitig die Hand locker auf den Unterarm ihres Cousins ablegend. Dies tat sie völlig unbewusst (wohl als Reaktion auf die Umarmung) und ohne selbst zu realisieren, dass sie damit spontan zum Ausdruck brachte, wem von den beiden Männern sie den Vorzug geben würde - auch wenn keiner von ihnen je für sie in Frage käme ...

  • Bei den vielen Gästen konnte man schon arg in Bedrängnis kommen, wenn man jeden stets möglichst zeitnah auch begrüßen und hernach nicht nur mit drei Worten bedenken wollte. Der iulische Bräutigam bemühte sich nach Kräften und erreichte so also irgendwann auch Sedulus, seinen guten Freund nicht nur in Factiofragen:
    "Salvete!", grüßte er den Germanicer und dessen Frau, neben sich einmal mehr seine Braut stehen habend. "Sedulus, es ehrt und freut mich, dass du heute hier bist! Willkommen... ja... auf meiner Hochzeit, nicht wahr? Wer hätte schon gedacht, dass es einmal so schnell geht?", lächelte Dives. Und wer hätte schon gedacht, dass sich eine Frau fände, die den Iulier in diese Ehe erpresste, nicht wahr? Er schielte kurz zu Fausta und stellte fest: Es war wenigstens gefühlt wirklich sehr schnell gegangen, dass er jetzt hier als Bräutigam neben ihr stand. Viel zu schnell. Dann wurde auch die vermutete Gattin, denn sofern ihn sein Gedächtnis an dieser Stelle nicht im Stich ließ, kannte man sich noch nicht und konnte folglich nur vermuten, mit einem erfreuten Lächeln bedacht: "Und ein herzliches Willkommen auch dir, Iunia Serrana, wie ich annehme?! Es ist mir eine Ehre, endlich auch einmal die grazile Gattin meines guten Freundes kennenzulernen! Du siehst fabelhaft aus, wenn ich mir dieses Kompliment erlauben darf.", übte sich Dives hernach einmal mehr darin, einem weiblichen Gast eine kleine Galanterie zu sagen.
    "Keineswegs weniger fabelhaft, heute genauso wie am Tag unseres Kennenlernens, steht hier neben mir nun Sergia Fausta, meine Braut.", machte er dann mit Blick zu seiner 'Herzdame' (besser passte wohl 'Herz-am-Spieß - Dame', wie sie auch ansonsten kein Vergleich zum 'Herzbuben' des Iuliers war) bekannt. "Sie ist die Nichte des Senators Annaeus Modestus, sowie als Praefecta Vehiculorum von Italia nicht zuletzt auch die aktuelle Nachfolgerin der Decima Lucilla auf diesem Posten.", plauderte er dann noch ein wenig aus - wohl wissend, dass erwähnte Decima ja mit einem Germanicer verheiratet war, sodass diese Erwähnung ihr vielleicht ein paar Sympathiepunkte einbrachte. Eigentlich natürlich Quatsch, sie auch noch damit zu versorgen. Andererseits jedoch würde sie Erpressung hin oder her heute seine Frau werden. Was machte es da also für einen Unterschied, ob er sie schon jetzt oder erst später als sympathisch, warmherzig und liebenswürdig hinstellte?




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  • 'Jaja, genau, soso / und noch ein Hochzeitsgast - Joho!', versuchte sich Dives in gedanklicher Stimmungsaufhellung, um sich von seiner tristen Gefühlswelt abzulenken. So wirklich erfolgreich funktionierte es allerdings nicht, sodass er auch weiterhin nicht über seine Nasenspitze hinaus zu lächeln und Freude zu zeigen vermochte. Doch wer wusste schon in den Augen des Iuliers zu lesen? Der eingetroffene duccische Senator etwa? Höchst unwahrscheinlich - sodass es sicherlich keine schlechte Idee war, wenn man ihn als nächsten begrüßte... gemeinsam, denn seine Verlobte schien Dives ja heute keinen Schritt mehr vom Leib zu weichen. Leider.
    "Salve, Senator Duccius! ... Verzeih, _Praetor_ Duccius! Es ist mir und uns eine überaus große Ehre und Freude, dich heute hier trotz deiner Amtsverpflichtungen als unseren Gast begrüßen zu dürfen.", begrüßte der Iulier seinen Mitklienten des Vinicius Hungaricus. "Ganz herzlich sei dir selbstredend gratuliert zu deinem überaus verdienten Wahlsieg!" Eh er das vergas, sagte er das lieber gleich an dieser Stelle. Dann wandte er seinen Blick zu Fausta an seiner rechten:
    "Ich darf dir bekannt machen: Sergia Fausta, Nichte des Annaeus Modestus und meine Braut.", stellte er vor. Hatte er noch irgendetwas vergessen? Willkommen heißen, Glückwünsche zu neuen Ämtern bei Herren, möglichst persönlich scheinende Komplimente bei Damen und dann seine Verlobte vorstellen. Schien erstmal alles abgearbeitet zu sein. So lächelte Dives einfach charmant zu 'seiner Sergia' und erwartete natürlich auch von ihr ein paar begrüßende Worte - wie bereits die duzenden Male zuvor.




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  • Die Sergia und die Quintilia kannten sich? Sachen gabs...
    "Aculeo, salve! Und natürlich auch ein freudiges Salve dir, Quintilia. Ich freue mich, dass ihr es einrichten konntet, heute hier zu sein und mit uns zu feiern!", hieß er diese beiden Gäste vergleichsweise kompakt willkommen. Ein Kompliment an die Dame nicht vergessen: "Du vermagst deinen Verlobten ganz vortrefflich durch deine Begleitung zu schmücken, wenn ich das so sagen darf." Er lächelte und griff mit seiner Rechten nach Aculeos Unterarm, um ihn vermeintlich nur freundschaftlich zu begrüßen. Jedoch nutzte er den Augenblick räumlicher Nähe noch für ein paar erinnernde Worte: "Du weißt hoffentlich noch, was ich dir geschrieben habe, oder? Ich würde mich freuen, wenn du meine etwas anzügliche Vergangenheit heute vielleicht ruhen lassen könntest.", wünschte er sich mit ernstem Blick und schaute dann zu seiner Verlobten. Sollte wohl sagen: Die weiß nichts davon und soll auch weiterhin nichts davon wissen. Das war zwar gelogen (und wieder auch nicht, weil Dives ja nicht wirklich etwas sagte), doch der Bräutigam wollte derlei lieber noch einmal zu viel gesagt haben, als später dann eine böse Überraschung zu erleben.
    "Und auch wenn deine Verlobte sie offenbar schon kennt, so darf ich wenigstens dir noch bekanntmachen: Das ist meine bezaubernde Braut Sergia Fausta.", stellte er dann noch einmal vor. Das Wort bezaubernd passte zwar sicherlich nicht ganz so gut wie Hexe, aber der Schein musste ja gewahrt bleiben. So also lächelte Dives in einer Art, wie er meinte Lächeln zu müssen, um halb verliebt, halb politisch klar im Kopf zu wirken. Wie lange der Begrüßungsmarathon sich wohl noch hinzöge? Das Lächeln wurde allmählich nämlich immer schwerer... und das noch vor der eigentlichen Zeremonie. 'Götter gebt mir Kraft!'




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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Und kaum noch erwartet passierte es doch - sogar gleich zweimal: Denn nicht nur der Trauzeuge Caelius Caldus, sondern nicht sonderlich viel später auch ein gewisser claudischer Gast vermochten ein ehrliches Lächeln auf die Lippen des Bräutigams zu bringen. Dabei intendierte Dives selbstredend keineswegs, dass seine Mimik gegenüber allen anderen Gästen bisher nur vergleichsweise aufgesetzt war. Im Gegenteil wollte er ja sogar ehrlich erfreut schauen. Es gelang ihm einfach nur nicht bis ins letzte Detail.
    "Claudius Felix!", begrüßte er den gutaussehenden Patrizier also gleich auch ein bisschen persönlicher. Die Sergia stand natürlich noch immer an seiner Seite. "Das nenne ich wirklich eine freudige Überraschung, dass du meiner... unserer Einladung gefolgt bist! Es ist schön, dich hier begrüßen zu dürfen." Da fühlte sich der Bräutigam gleich ein bisschen weniger allein! Er zwang sich seine Mundwinkel wieder etwas zu senken, nachdem er den Claudier wahrscheinlich jetzt schon etwas zu überschwenglich begrüßt hatte - dafür, dass sie sich erst einmal kurz gesehen hatten. Aber in diesen blauen Augen, da konnte man sich ja schon ein bisschen drin verlieren, nicht wahr? Moment. Begann der Iulier hier etwa gerade zu flirten? Schnell wandte er seinen Blick zur Sergia.
    "Und dies ist sie, meine verehrte Braut: Sergia Fausta, Nichte des Senators Annaeus Modestus. - Fausta, das ist Claudius Felix, der Enkel des Senators Claudius Menecrates.", machte er die beiden miteinander bekannt und wagte hernach beinahe nicht, seinem Gast noch einmal in die Augen zu blicken. Dann tat er es doch. "Begleitest du deinen Großvater oder kommst du... allein?", wollte Dives dann ablenkend wissen und versuchte sich zusammenzureißen.




    PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Tatsächlich hätte Macer auch gar nicht erwartet gehabt, dass ihn der Gastgeber noch auf seine verstorbene Frau ansprach, nur weil er ohne weibliche Begleitung hier erschien. Ihr Tod war nun immerhin schon so lange her, dass die gemeinsame Tochter laufen und sprechen konnte.


    "Die Ehre ist ganz meinerseits, eingeladen zu sein", gab er dann zurück, auch wenn er sich nicht allzu viel darauf einbildete. Consulare zu einer Hochzeit einzuladen war wohl eher ein Zeichen des Anstandes als für jeden Einzelnen ein Zeichen der persönlichen Wertschätzung. "Ich hoffe, es wird für euch ein freudiger Tag und der Beginn einer erfreulichen Zukunft", lenkte er das Gespräch dann zurück auf die beiden Hauptpersonen und leitete damit gleichzeitig das Ende der Begrüßung ein, denn immerhin wartete hier wohl noch andere Gäste und selbst wenn die beiden mit jedem nur wenige Worte wechselten, konnte es wohl einiges an Zeit kosten.

  • "Nun sei nicht so bescheiden, vielleicht hat sich in den letzten Jahren nicht mehr so viel getan, aber dafür hast du vorher schon einiges geschafft und bist seit Jahren Senator." sagte Serrana in besänftigendem Ton. Sie selbst war mit dem Status ihres Mannes tatsächlich voll und ganz zufrieden, schließlich hatten sie gerade in den letzten Jahren oft genug mitbekommen, wie schnell aufstrebende Politiker manchmal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden waren, und eine solche Ernüchterung wünschte sie sich für ihren Mann nun wirklich nicht. In ihrer Nähe tauchten nun Sedulus' Neffe Aculeo und dessen Verlobte Valentina auf, die Schwester Valerians....Wie lange es nun schon her war, dass sie und der Rest der Familie etwas von Valerian gehört hatten, und von Calvena und Sabina...In den Wirren des Bürgerkrieges spurlos verschwunden hatte bis zum heutigen Tage niemand herausfinden können, was aus ihnen allen geworden war, und Serrana zog es vor, nach Möglichkeit nicht darüber nachzudenken oder gar zu sprechen, wie ihr Mann vermutlich auch. Nein, da dachte sie doch lieber über ihre eigenen Kinder nach, denen es den Göttern sei Dank allen drei gut ging, und an deren Wachstum und Entwicklung man am deutlichsten merken konnte, wie schnell doch die Zeit verging. "Schön, dass du das so siehst, mir fallen da schon ein paar Unterschiede zu früher an mir auf..." Serrana erwiderte den Händedruck ihres Mannes mit einem Lächeln, als sie schließlich beim Brautpaar ankamen und vom Bräutigam begrüßt wurden.


    "Die Freude und Ehre sind ganz auf meiner Seite, Iulius Dives, und danke für das Kompliment. Mein Mann hat mir schon viel Gutes über dich berichtet, und wir freuen uns beide, dass du nun die passende Ehefrau für dich gefunden hast. Salve, Sergia Fausta, es freut mich sehr, auch dich kennenzulernen. Wir hatten ja bislang leider noch nicht das Vergnügen."

  • Er hatte was? Ich war einen kurzen Moment lang etwas irritiert. Sollte ich mich in diesem ekelhaften Schwätzer etwa wirklich getäuscht haben? Denn ich konnte ja schon damals nicht verhehlen, dass mir praktisch keine Strafe zu hoch wäre für diesen T..rampilius oder wie der hieß. Die Auskunft darüber also, dass dieser gewissenlose Verbrecher im tiefsten und dunkelsten Kerker der Stadtwachen schmorte und am besten ganz langsam und qualvoll verhungerte, gefiel mir mächtig. "Das freut mich natürlich umso mehr, wenn ich nun beruhigt sein kann, dass wenigstens dieser Schurke erstmal aus dem Verkehr gezogen ist.", gab ich ehrlich an. "Danke.... also, dass du dich hast von mir überzeugen lassen davon, dass man in diesem Fall einfach nicht anders konnte, als die Höchststrafe zu verhängen." Denn davon ging ich jetzt irgendwie mal aus, auch wenn ich noch wusste, dass der Idiot damals auch angegeben hatte, dass er nicht viel Geld besaß, sodass ihn vermutlich jede Geldstrafe in den Kerker befördert hätte.


    Mit dem Tiberius dadurch nun für den Augenblick wieder einigermaßen versöhnt (auch wenn ich ihn weiterhin für einen Schwätzer - nur eben keinen untätigen - hielt!), war ich mit seiner Schwester noch immer spinnefeind! Wahrscheinlich hatte die ihren Bruder ja sogar schon vor meinem ersten Aufeinandertreffen mit ihm so manipuliert, dass der so hässlich zu mir gewesen war. Hinterhältige Schlange! ....Und dann bedachte die auf einmal mein Kleid mit einem Kompliment? Das war doch eine Falle! Das meinte die doch niemals ernst! Oder etwa doch? Ich war mir nicht ganz sicher. Immerhin hatte ich gegenüber meinem Schneider doch explizit darauf bestanden, dass ich einen etwas tieferen Ausschnitt bekam, der auch ein bisschen zeigte, was ich hatte! Oh, wenn mich dieser Kerl betrogen hatte und seine Arbeit nicht den gewünschten Effekt erzielte, dann.. dann.. dann würde ich ihn verklagen! Aber sowas von! Worauf? Auf seine Unfähigkeit natürlich! Und auf seine falschen Versprechen! Und auf Schadensersatz! Denn ich hatte seinen Laden ja sogar Naevia Bubulca, der Gattin des Stadtpräfekten Flaminius empfohlen (also einmal unentgeltliche Werbung für ihn gemacht und einmal meinen Ruf riskiert, wenn der nur herumstümperte)!
    Einen Versuch gab ich dem Dress aber noch: "Vielen Dank, ich weiß. Es betont genau die richtigen Stellen, wenn man den passenden Körper dafür hat.", erklärte ich diese doofen Tiberia mit einem genüsslichen Lächeln. Die würde in soeinem Kleid nämlich niemals auch nur annähernd so schön sein wie ich! "Und glaub mir, ich würde dir nur zu gerne verraten, welcher Schneider dieses traumhafte Werk gefertigt hat. Leider ist der Mann allerdings ein Geheimtipp und ich habe Bubulca.." Ich nahm etwas erschrocken die linke Hand vor den Mund und tat so, als wäre mir ihr vertrautes Cognomen nur aus Versehen herausgerutscht, "ich meine natürlich Naevia, der Frau des Stadtpräfekten Flaminius, versprochen, dass ich es nicht weitertratsche." Ich lächelte vorgeblich entschuldigend.. und einen dezenten Hauch gemein.

  • So sieht man sich wieder!, hätte ich beinahe gedacht. Dabei hatte ich ja damals in dieser Wertkartensache nur mit diesem Sekretär des Consulars Vorlieb nehmen müssen. Auf diesen blöden Türhüter wäre ich heute noch nicht gut zu sprechen, würde mich jemand nach ihm fragen: Da hatte ich mich damals extra fein rausgeputzt und dann war ich so abgespeist worden! Umso mehr genoss ich es natürlich auf der anderen Seite jetzt hier doch noch die Bekanntschaft des Consulars zu machen. Denn das belegte ja irgendwo auch, wie ich mich von damals bis heute gemacht hatte. Fantastisch hatte ich mich gemacht! "Wie mein Marcus schon sagte, ist es eine schöne Geste, dass du heute unser Gast bist." Warum? "Nachdem sich mein Onkel Kaeso Modestus von den Annaeern noch immer von seiner Verletzung zu erholen versucht und deshalb heute nicht hier sein kann, bin ich für jeden Wunsch einer guten und erfreulichen Zukunft nämlich besonders dankbar." Ich lächelte unschuldig. "Du bist doch der Patron meines Onkels, oder nicht?" Natürlich hatte ich mich vorher informiert und wäre jetzt ernsthaft überrascht, wenn ich hier falsch läge.

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