Hochzeitsfest von Quintilia Valentina und Decimus Serapio

  • Als ich nun sah, wie mir Valeria Maximilla zuwinkte, war ich plötzlich hin- und hergerissen. Auf der einen Seite wollte ich mich unbedingt mit Annaeus Florus zeigen und ihm so die Chance geben, unsere Beziehung öffentlich zu zeigen. Auf der anderen Seite war er gerade in einem Gespräch und obwohl er offen zu mir herübersah, war ich nicht sicher, ob es jetzt richtig wäre, ihn bei diesem zu stören.

    Also machte ich mich zuerst auf in Richtung Maximilla. Sie war wunderbar gekleidet, geschminkt und frisiert und trug ausgewählten Schmuck über der bemerkenswerten Kleidung.

    Hallo, meine liebe Valeria Maximilla! Das ist aber schön, dass ich dich hier treffe! Bei all diesen Leuten ist das ja nicht gerade selbstverständlich! Wie geht es dir?


    Noch bevor Valeria Maximilla mir antworten konnten schepperte und klirrte es aus einem Nebenraum ganz gewaltig. Verdutzt und natürlich etwas beunruhigt, da wir Damen natürlich sofort am Geräusch erkannten, dass etwas in die Brüche gegangen war und nicht bloss eine Platte auf den Boden gedonnert war, blickten wir in die entsprechende Richtung. Florus Winken hatte ich gerade noch aus dem Augenwinkel wahrgenommen, doch nun war die Aufmerksamkeit ganz klar woanders.


    Das war es also gewesen! Mein Leben! Dafür würde Dominus Selenus sicherlich das vollenden, was der Grieche gerade aufgegeben
    hatte. Und wenn ich dann tot war, würde der Hausherr mich noch einmal erwürgen. Und die Dame mit der denkwürdigen Frisur
    sicherlich auch. Da war es also hin, das Glück.

    ....

    haben. Und nun heulte ich wirklich.

    .

    Valeria Maximilla hatte Iulia Stella untergehakt und erzählte auf ihre atemlose Art:

    "Ach und denke dir; ich werde vielleicht eine vestalische Jungfrau werden - wenn sie mich nehmen." Der letzte Halbsatz war typisch Maximilla, aber dann wurde sie ernst, sehr konzentriert und eine kleine Furche zeigte sich auf ihrer Stirn:

    "Ich glaube, das ist es, Stella, weshalb ich überhaupt hier bin.", sagte sie und machte eine Handbewegung, die auf der Welt, in Roma oder hier in diesem Raum bedeuten konnte:
    "Und ich glaube, zuhause haben sie es eher gewusst als ich selbst. Ich möchte Vesta dienen und Roma."

    Sie sah sehr ergriffen aus, aber dann besann sie sich, dass sie ein Gast auf einer Hochzeit war:

    "Und wie geht es dir, liebe Iulia Stella? Mir geht es ja so gut, wie lange nicht."


    Dann schepperte etwas, und sie meinte wissend: "Was auch immer es war, es ist hin.

    Ob sich jemand verletzt hat? Lass uns nachsehen, Stella."

    Sie zog die Freundin in Richtung Nebenraum.

  • Überwältigt von all den Gratulanten schien Valentina schon bald der Kopf zu schwirren. Es war beeindruckend, wie viele Verwandte, Bekannte und Freunde ihr Zukünftiger hier in der Stadt hatte. Valentina wurde klar welche Aufgabe ihr zukünftig zukommen würde. Sie war ab sofort die Frau an der Seite eines sehr angesehen und wichtigen Mannes. Eines Mannes, der sie auf seine ganz eigene Art und Weise lieben würde. Valentina jedoch liebte ihn und war sich sicher, dass dies für sie Beide reichen würde. Vielleicht ein frommer Wunsch, momentan allerdings alles was sie brauchte.
    Bei Serapios Tante hatte sie offensichtlich alles richtig gemacht. Was Valentina viel bedeutete, denn sie wusste, dass sie ein wichtiger Teil in Serapios Leben inne hatte und sie sich zukünftig sicherlich öfter sehen würden. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, als sogar Serapio sie lobte. Die nächste Herausforderung war das Mitglied der Iulier Familie. Sie erwiderte den Händedruck und wagte es nicht etwas zu sagen. Es war nicht die Verschmähte selbst, die vor ihr stand. Aber ein Mitglied aus dieser Familie und sie konnte sich lebhaft vorstellen wie sie in dieser Familie betitelt wurde, seit Serapio die Verbindung gelöst hatte und sich für sie entschied. Unmerklich nickte sie auf das was ihr Zukünftiger ihr zuraunte und bedankte sich ebenfalls besonders höflich für die Glückwünsche.

    Nachdem all die anderen Gratulanten an ihr vorbei gegangen waren und sie sich bei allen freundlich für die Geschenke und Glückwünsche bedankt hatte, kam ihr Verwandter auf sie zu. Scheinbar war er schon bei den Leckereien gewesen, doch das tat Valentinas Freude keinen Abbruch. Freudestrahlend trat sie auf Clemens zu und drückte ihm beide Hände. "Danke für deine Glückwünsche. Es freut mich, dass du hier bist." Endlich konnte sie mal jemanden vorstellen. "Darf ich vorstellen, das ist mein Verwandter Lucius Quintilius Clemens." Bei seiner Bemerkung wegen dem Rennen schüttelte sie leicht den Kopf. "Das ist doch schon längst vergessen." An Serapio gewandt meinte sie. "Er hat bei dem Rennen gegen dich gewettet. Das hat mir nicht gefallen." Doch mit einem Lächeln war der Ernst der Situation auch schon wieder vergessen. "Bitte genieße die Feier."

    Alkohol und Erleichterung taten ihr Bestes, um Clemens ins gefühlte Elysium zu befördern. Ohne wirklich zu wissen wieso, fing er lauthals an zu lachen. Sich an Serapio wendend, schossen die Worte nahezu aus ihm heraus.


    "Ohhh, ich hätte es mir gewünscht! Dann hätte ich für die nächsten Wochen ausgesorgt! Der Junge von den Veneta hat mich etwas zu sehr begeistert."


    Für die nächsten Worte wandte er sich Valentina zu, ein riesiges Grinsen im Gesicht. "Bei Iuppiter, Serapio, in meinen Augen hast du gewonnen. Du hättest deine Frau mal auf ihrer Tribüne sehen müssen! Bei dem Jubelgeschrei hat sogar Pluto von deinen Abenteuern Wind bekommen!"


    Lautes Geschepper holte Clemens aus einer mentalen Komödie, deren einziger Zuschauer er bei seinem vorigen, nahezu infernalischen Gelächter zu sein schien.

    Mental schon bei der Ursache vernahm er Valentinas nett gemeinten Ratschlag nur flüchtig, bedankte sich für ihn und wünschte den Verliebten noch einmal alles Gute. Solche Winke des Schicksals darf man sich doch nicht entgehen lassen!


    Nach ein paar anfangs überzeugten, jedoch nach einem halben Fall wieder zaghafteren Schritten zur Ursache, drang der Vorschlag seiner Mitbewohnerin wieder ins Bewusstsein. Er holte seinen kaum angefangenen Teller wieder ab. Mit Besteck und Hähnchen bewaffnet trat Clemens seinen Marsch zum Nebenraum an.

  • So sehr mich auch interessierte, was da im Nebenraum gerade passiert war, so unangebracht erschien es mir, mich darum zu kümmern. Doch Maximilla war halt eben genau die Anzahl Jahre jünger als ich, welche hier einen Unterschied machten. Daher versuchte ich, über das soeben erfahrene Thema ihrer Captio, sie davon abzuhalten.

    Das war doch ganz bestimmt nur ein Sklave, der etwas fallen liess. Darum wird sich hier schon der Maiordomus kümmern und dann stehen wir nur im Weg. Erzähl mir lieber mehr über deine Absicht, dich den Vestalinnen anzuschliessen. Du sagtest ja gerade, du glaubest, das sei deine Bestimmung? Wie hast du das herausgefunden? Erschien dir vielleicht die Göttin selbst? Du hast da ja gewisse Fähigkeiten, wie du mir gezeigt hast. Erzähl, Maximilla, das ist unglaublich spannend. Bei den Göttern, eine echte Vestalin, welche Ehre!

    Ich sprudelte etwas, aber das war schon ganz in Ordnung, da ich ja erstens sehr wohl mehr darüber hören wollte und zweitens eben Maximilla von ihrer Neugierde dem Geschepper gegenüber abhalten wollte.

  • Kaum war die furchtbare Vase uns aus den Augen, da war ein Klirren zu vernehmen, und sofort kam mir das Ding wieder in den Sinn. Valentina dachte wohl das gleiche wie ich, so verschreckt wie sie in Richtung Großtante Drusilla blickte. Ich drückte beruhigend ihre Hand und murmelte ihr verstohlen zu: "Sieh mal nach, ich lenke sie derweil ab."
    Gesagt getan. Valentina würde das Ding schon schaukeln. Sie war ja ab heute die Domina des Hauses. Mit neffenhaftem Charme lotste ich Großtante Drusilla zu einer Platte mit besonders interessanten Vorspeisen.
    "Hast du die hier schon probiert, Großtante? Das ist Candaces neueste Kreation: Bilche süßsauer mariniert, an geröstetem Gazellenkäse."
    Ich nahm mir selber einen Spieß – hmm, ganz köstlich. Ja, Bilche kann man wirklich in verschiedenster Form und zu jeder Mahlzeit essen.

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Serapio bat sie sich darum zu kümmern und war dann so gut um seine Großtante abzulenken. Ja, das war nun ihre Aufgabe. Die Quintilia straffte die Schultern und ging freundlich lächelnd an den anderen Gästen vorbei in Richtung des Nebenraums. Dabei überholte sie noch ihren Verwandten, der offensichtlich in die gleiche Richtung unterwegs war. Wenigstens war er ihrem Rat gefolgt und aß nun auch ein bisschen was. Im Nebenzimmer angekommen, blieb Valentina im Durchgang stehen und hielt erschrocken die Luft an. Sie hatte sich so sehr gewünscht, dass irgend deine billige Schale den Tot gefunden hatte, doch nun das Geschenk von Serapios Großtante zertrümmert auf dem Boden liegen zu sehen erschreckte sie schon sehr. Nicht der Vase wegen, nein es war ein Geschenk gewesen. Und mit Geschenken ging man anders um. Man zertrümmerte sie nicht. Silas saß kreidebleich am Boden und neben ihm ein ihr unbekannter Sklave. Valentinas erster Impuls war sich zu den beiden Männern zu gesellen und zu versuchen zu retten was noch zu retten war. Doch nach dem ersten Schritt in deren Richtung fiel ihr wieder ein welche Rolle sie ab sofort inne haben würde und so blieb sie stehen und stemmte die Hände in die Hüfte. Sie hörte gerade wie der ihr unbekannte Sklave von seinem Herren sprach. "Ich will gar nicht wissen was hier passiert ist. Für dich Silas, werden wir uns noch eine Strafe ausdenken. Und Du!" Sie sah so böse sie konnte, was nicht wirklich böse war, zu dem fremden Sklaven hinunter. "Du stellst mich jetzt besser deinem Herren vor, damit der Schaden hier beglichen werden kann." Sie trat zur Seite, damit der Sklave voran gehen konnte. "Und wage es nicht wegzurennen. Und mach so wenig Aufsehen wir möglich!" Zugegeben, Befehle zu erteilen musste sie noch lernen. Dennoch meinte es Valentina sehr ernst. In Clemens Richtung blickend wollte sie ihn gerade bitten auf den fremden Sklaven aufzupassen. Doch ob der in seinem Zustand noch dazu in der Lage war, blieb zu bezweifeln. Deswegen blieb es alleine ihre Aufgabe.

  • Mit Entsetzen stellte ich am Rande dann auch noch fest, dass der Knall wohl laut genug gewesen war, um die Nächstehenden zu diesem Nebenraum nun auch noch anzulocken. Das hatte mir gerade noch gefehlt! Mit tränennassen Augen hob ich meine Blicke und konnte aber den unseligen Griechen Glaucon nirgendwo mehr entdecken. Abgezwitschert war der also, um seinen Part an dem Ganzen gar nicht erst auffliegen zu lassen. Für mich war es ja nun zu spät und auch für den unglücklichen blonden Sklaven mir gegenüber, der so erschrocken war. Ich blinzelte den Gästen entgegen, welche nun als Schaulustige eingetroffen waren und schiniefte laut. Noch viel lauter, als nun auch noch die schöne, blonde Dame eintraf, die ich zuvor noch als Braut des heutigen Tages wahrgenommen hatte. Dabei ließ ich nun die große Scherbe mitsamt meinen Händen sinken und starrte ihr entgegen, während ich innerlich schon ein Abschied nahm. Einfach abhauen würde ich. Aufstehen und rennen, was das Zeug hielt, bis mein Verstand dann doch noch mahnte, dass meine Chance hier heil heraus zu kommen aus dieser Casa irgendwie bei Null liegen mussten. Also regte ich mich nicht und nahm von anderen Dingen Abschied, die aber noch etwas nebulös waren. Selenus würde mich verprügeln und dann umbringen. Unterdessen wurde dem anderen nun eine Strafe angedroht und ich ebenso bedacht, und zwar mit der Aufforderung, die Dame meinem Herrn vorzustellen, um den Schaden zu begleichen.


    Ich wollte noch so viel sagen. So etwas wie Ich habe keine Schuld daran….,...das war echt keine Absicht…, oder Der Silas…. – so hieß der andere Sklave, wie ich nun erfuhr – ….ist mir einfach reingelaufen. Nur in was? Verfluchter Glaucon! Verfluchte Olympia“Mhm...mhm….hmhm…,“ entfuhr es mir aber nur geknickt und ich erhob mich nun steif, wobei ich im Vorbeigehen die Dame noch einmal bedauernd anschaute und dann einen Blick zurück über meine Schulter warf, wo der Silas noch in Bodennähe kauerte. Das tat mir nun wirklich leid, denn wenn einer gar nichts dafür konnte, dann war es doch er. Da half auch der Gedanke nicht, dass es unter gewissen Umständen doch besser das zu erwartende Leid zu teilen. Nur sah der andere nicht so aus, als würde er das wollen und einiges hatte er wohl auch schon hinter sich. Ein solches Halsband trug immerhin nicht jeder. Zumindest nicht jeder, der völlig unbescholten war. War er auch abgehauen? Egal jetzt. Ich ließ die Schultern hängen, bemühte mich, die Anwesenden Zuschauer nicht anzublicken und seufzte schwer, während ich in Richtung des Empfangsraumes schlufte und erst dort meine Blicke hob, um meinen Dominus zu suchen.


    Immerhin sollte ich kein Aufsehen machen und auch nicht weglaufen. Besser war es wohl. Ich faltete nun meine Hände vor dem Leib und hätte auch beinahe noch meine Augen geschlossen, nur dann würde ich ja wieder nicht mehr sehen, wohin ich lief. Und das wollte sicherlich auch keiner. Besser ich hielt auch meine Klappe dabei, obwohl die Worte mir schon die Kehle empor schwemmen wollten, um im Übermaß mein Bedauern, meine Ausflüchte und meine Gnadengesuche über die Domina des Hauses zu ergießen, doch blieben meine Lippen geschlossen, bis ich kurz stehen blieb, mich erneut umschaute und um dann die Hand hob, um unauffällig auf Selenus zu deuten, welchen ich neben einem anderen Herrn erblickte. “Das ist er!“, hauchte ich dahin, ehe auch noch “Es tut mir so fürchterlich Leid!“, hauchte ich noch hinterher. “Und der Silas… der ...“ …. ist mir auch einfach nicht aus dem Weg gegangen!, lag mir noch auf Zunge, aber ich bremste das, weil es mir eh die Kehle aus der Not heraus schon zuschnürte. “… konnte nichts dafür!“ Ich rang tief nach Atemluft und wischte mir die Tränen aus den Augen und auch zwei oder drei von der Wange, ehe das Unausweichliche kommen würde. Ich hielt also gemessenen und ansonsten unauffälligen Schrittes auf Selenus zu und schniefte dann schon wieder. Verdammt!

  • Nachdem sie ihren Hunger vorerst gestillt hat mischt sich Lucilla unters Volk. Schnell hat sie Bacilla Pupilla ausgemacht, die Nachbarin von zwei Häuser Iinks neben der Casa Decima. Pupilla ist keine, mit der man einen Mädelsabend verbringen will (zu viel Gejammer und zu wenig Pepp), aber wenn sie einen Vorzug hat, dann den über ganz Rom Bescheid zu wissen. Über ganz Rom? Ja, über ganz Rom! Und das ist natürlich ungemein praktisch für jemand der zwar gut informiert ist, aber eben nicht im Detail, und vor allem auch nur noch Namen aber keine Gesichter mehr kennt. "Und der junge Mann dort hinten?"
    "Das ist Tiberius Valerius Flaccus, Pontifex Minor. Außerdem hat er beim Wettstreit der Rhetoren gewonnen und ein Buch über Gesetze geschrieben."
    "Bona Hilaritas! An dessen Tisch will ich nicht enden. Dieses Rechtsgeschwafel konnte ich schon bei Hungi nicht ausstehen. Und die junge Schönheit an seiner Seite? Ist das seine Frau?"
    "Nein, eine Verwandte, man munkelt sie soll eine Vestalin werden."
    "Oh!" Lucilla verzieht mitleidig ihr Gesicht. "Armes Ding! So jung und schon aller Spaß vorbei. Uh, apropos Spaß vorbei ... ist das nicht Senator Flavius da drüben?"
    "Wo? Ah ja, das ist er."
    "Ich weiß wirklich nicht, wie Faustus an solche Freunde kommt. So ein alter Langweiler."
    "Angeblich hat das etwas mit dem Bürgerkrieg zu tun..."
    Lucilla winkt ab. "Ja, ja, ich kenne die Geschichten. Egal, an seinem Tisch will ich auch nicht enden, sonst bin ich vor dem Nachtisch eingeschlafen. Sag mir lieber wer das Schnuckelchen da drüben ist."
    "Das ist Furius Saturninus, er arbeitet im Palast. Außerdem ist er in der Veneta und beim Equus October angetreten."
    "Oh, ein Rennfahrer! Wie aufregend! Man sieht ihm auch so eine Verwegenheit an!"
    Lucilla lässt Ihren Blick schweifen und auf einmal werden ihre Augen ganz groß. "Bona Dea! Ist das... ist das dort ... " Sprachlos deutet sie in eine Richtung.
    "Annaeus Florus Minor, der Sohn von Senator Annaeus Florus. Er ist erst kürzlich von seinem Tribunat in Germania zurückgekehrt."'
    Lucilla lacht erleichtert auf. "Ach, der Sohn! Natürlich!" Sie kichert. "Bona Dea, ich habe für einen Moment wirklich geglaubt da steht Senator Annaeus! Er ist ihm wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten. Meine Güte, wie die Zeit aber auch vergeht! Oh, vorsicht da hinten kommt Großtante Drusilla!" Lucilla dreht sich elegant weg und schiebt Pupilla mit sich, um auf der anderen Seite des Raums einen neuen Beobachtungsposten einzunehmen.

  • "Du hast recht, Stella, es ist einfach so auf dem Land, dass man selbst nachsieht, wenn es irgendwo scheppert, aber hier gibt es garantiert eine Menge Sklaven für so etwas.", sagte Valeria Maximilla. Auf die Frage der Freundin schüttelte sie den Kopf:
    "Nein, die Göttin ist mir nicht erschienen. Es ist eher so, dass ich die ganze Zeit voller Zweifel und Unruhe war, und als dann der Brief des Pontifex Maximus kam und Cousin Tiberius mich darüber informierte, da kam so eine Ruhe über mich, als würde ich in die klare weiße Flamme einer Kerze schauen und als würde sich ein dunkler Schleier lichten, und ich sähe direkt ins Tageslicht. Da wusste ich, dass ich Vesta dienen will."

    Sie nahm Stellas Hand:
    "Egal, wer oder was ich werde; ich werde lebenslang deine Freundin bleiben.", sagte sie. Sie mochte die ruhige, freundliche hübsche Iulia Stella sehr gerne.

    Ein reizender großäugiger Mundschenk mit einem Tablett voller Becher Rhodomeli kam vorbei, und die Valeria griff zu; den süßen Rosenhoniggeschmack mochte sie:

    "Du auch einen, Stella?", fragte sie.

  • ch verstand ziemlich gut. Als kleines Kind hatte ich auf dem Trainingsgelände in Mantua manche ausländische Fahrer gesehen, welche ebenfalls so etwas hatten.

    Ja, ich glaube, ich weiss, was du meinst. In meiner Jugend nannten das die Rennfahrer, welche bei uns in Mantua zum Training kamen "Instinkt". Das Wissen und Spüren, dass es nur mit Risiko Erfolge gibt und das millimetergenaue Abschätzen von Lücken und blitzschnelle Erkennen von Möglichkeiten. Dazu ein innerer Antrieb jede mögliche Chance zu nutzen, welche weniger talentierten Fahrern das Leben kostet.

    Als ich bemerkte, dass der Furier meinen Blicken folgte, sagte ich: Das ist Iulia Stella. Ich habe vor, demnächst um ihre Hand zu bitten.

    Dann winkte ich Stella zu, um ihr zu zeigen, dass sie uns nicht stören würde.

    "Ein Ausbund an Schönheit und zweifellos an Tugend", sagte ich: "Da gratuliere ich herzlich." Iulia Stella sah schön, aber doch freundlich aus, üppig an den richtigen Stellen; genau die Art junger Mädchen, die es zweifellos verstanden, ein Heim zu schaffen und eine warmherzige Familienmutter zu sein.

    Dann sprach ich noch einmal über Wagenrennen:

    "Genau das meinte ich: Instinkt. Aber auch die Gunst der Victoria, da so ein Fahrer nicht nur ehrgeizig sein sondern auch jene überlegene Leichtigkeit besitzen muss, die die Götterlieblinge auszeichnet, auch wenn sie, wie wir wissen, dann oft jung sterben, wie schon der Dichter Menandros feststellte. "

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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • "Ein Ausbund an Schönheit und zweifellos an Tugend", sagte ich: "Da gratuliere ich herzlich." Iulia Stella sah schön, aber doch freundlich aus, üppig an den richtigen Stellen; genau die Art junger Mädchen, die es zweifellos verstanden, ein Heim zu schaffen und eine warmherzige Familienmutter zu sein.

    Dann sprach ich noch einmal über Wagenrennen:

    "Genau das meinte ich: Instinkt. Aber auch die Gunst der Victoria, da so ein Fahrer nicht nur ehrgeizig sein sondern auch jene überlegene Leichtigkeit besitzen muss, die die Götterlieblinge auszeichnet, auch wenn sie, wie wir wissen, dann oft jung sterben, wie schon der Dichter Menandros feststellte. "


    Ja, ohne die Gunst der Götter, und beim Wagenrennen insbesondere der Fortuna, ist da gar nichts zu wollen. Ein Liebling der Götter ist aber besonders schwer zu finden!

    Ich wusste nicht, was ich sonst noch anmerken sollte, denn vielleicht war genau DIES die Erklärung, warum die Weissen immerzu verloren? Es gab einfach keinen Liebling der Götter unter ihren Fahrern. Apropos, ich wusste ja nicht einmal mehr, wer denn im Moment die Albata anführte.

    Weisst du vielleicht, wer der Pater der Albata ist? Bei meiner Abreise nach Germania war das noch Titus Pompeius Atticus, der auch äusserst aktiv war, aber ich habe ihn hier in Rom noch nicht gesehen, seit ich zurück bin. Weisst du da vielleicht etwas?

  • Nichts hatte sich über die Jahre geändert: Menecrates verabscheute Geselligkeiten und suchte sie gleichzeitig regelmäßig auf. Dies geschah nicht aus einem inneren Bedürfnis heraus, sondern oblag seinen selbst auferlegten Pflichten. Zu dieser Feier ergab es sich, dass er wenigstens keine junge Frauen seines Hauses begleitete, weswegen er sich nach der Begrüßung des Brautpaares und den geäußerten Wünschen für eine glückliche Zukunft sich an den Rand der Menschenansammlung begab, um aus der Ferne zunächst den Blick schweifen zu lassen. Er hoffte auf einen nennenswerten Anteil an Offizieren unter den Gästen, immerhin handelte es sich beim Gastgeber und Bräutigam um einen alten Weggefährten.

    [...] woraufhin Minor sogleich sich mit Cornelia Philonica im Schlepptau aufmachte, dem Consular seine Referenz zu erweisen.

    "Salve, Claudius! Lange haben wir uns nicht gesehen!"

    Selbstredend wusste er, dass Menecrates nicht eben ein Freund von Festivitäten war (immerhin war er ein Jahr lang sein offizieller Schatten gewesen), doch da er ebenso wusste, dass der alte Claudius ihn schätzte, vermeinte er, ihm durch seine Ansprache ein wenig Freude inmitten des Trubels zu bereiten. [...]

    Als Menecrates den jungen Flavier erblickte, erhellte sich sein Gesicht. Er erinnerte sich gern an ihre Zusammenarbeit. Sie bestand aus Geben und Nehmen, war geprägt von einem wunderbaren Umgangston und menschlichen Qualitäten.

    "Ich grüße dich, Flavius! Es freut mich, dich zu sehen!" Sein Lächeln blieb, als er den Blick zu Philonica wandte. Sich Namen zu merken, gehörte nicht immer zu seiner Stärke, aber der Eindruck, den diese junge Frau seit der ersten Begegnung bei ihm hinterlassen hatte, war nachhaltig. "Cornelia, ich grüße auch dich! Von allen Hochzeiten, die ich je besucht habe, wird mir eure in dauerhafter Erinnerung bleiben." Sein Lächeln war aufrichtig, denn das Wesen der Cornelia erweckte Sympathie. Gleichzeitig konnte er sich nicht gegen die Erinnerung wehren, denn nicht alles lief bei dieser Hochzeit glatt. Er hoffte, das Eheleben würde komplikationsloser verlaufen.

    "Das stimmt!", pflichtete Menecrates Flavius bei. Sein Blick ruhte auf dessen Gesicht, als er überlegte. "Während meiner Zeit als Praefectus Urbi gab es bestenfalls winzige Berührungspunkte. Eigentlich bedauerlich. Da stellt sich unweigerlich die Frage, wie es wohl zukünftig aussieht. Gibt es bereits konkrete Pläne?" Während Menecrates alles erreichte hatte, was er wollte und am Ende seiner Karriere stand, lag noch jede Menge an Wegstrecke vor Flavius.



  • Manius Minor empfand aufrichtige Freude, als Menecrates so leutselig ihn und seine Gattin salutierte. Zwar vermied er einen Kommentar hinsichtlich ihrer Trauung und präsentierte lediglich ein genierliches Lächeln, da doch ihm selbst dieser Tag als horribles Erlebnis war in Erinnerung, was, wie inzwischen er wusste, für Cornelia nicht wesentlich different sich hatte gestaltet, doch hinsichtlich ihrer Pläne vermochte er doch etwas zu berichten:

    "Wie deplorabel, dass du dieses Amt bereits wieder niedergelegt hast: Ich erwäge, das Aedilat anzustreben, dabei hätten wir zweifelsohne wieder häufiger das Vergnügen gehabt!"

    Cornelia nickte ebenfalls beflissen.

    "Und du strebst vorerst keine weiteren Ämter an?"

  • "Du hast recht, Stella, es ist einfach so auf dem Land, dass man selbst nachsieht, wenn es irgendwo scheppert, aber hier gibt es garantiert eine Menge Sklaven für so etwas.", sagte Valeria Maximilla. Auf die Frage der Freundin schüttelte sie den Kopf:
    "Nein, die Göttin ist mir nicht erschienen. Es ist eher so, dass ich die ganze Zeit voller Zweifel und Unruhe war, und als dann der Brief des Pontifex Maximus kam und Cousin Tiberius mich darüber informierte, da kam so eine Ruhe über mich, als würde ich in die klare weiße Flamme einer Kerze schauen und als würde sich ein dunkler Schleier lichten, und ich sähe direkt ins Tageslicht. Da wusste ich, dass ich Vesta dienen will."

    Sie nahm Stellas Hand:
    "Egal, wer oder was ich werde; ich werde lebenslang deine Freundin bleiben.", sagte sie. Sie mochte die ruhige, freundliche hübsche Iulia Stella sehr gerne.

    Ein reizender großäugiger Mundschenk mit einem Tablett voller Becher Rhodomeli kam vorbei, und die Valeria griff zu; den süßen Rosenhoniggeschmack mochte sie:

    "Du auch einen, Stella?", fragte sie.

    Oh, das ist ja aber fast als wäre dir die Göttin selbst erschienen, wenn sie dir ein so deutliches Zeichen gibt. antwortete ich auch die schöne Geschichte, wie die junge Valeria ihre Bestimmung scheinbar so deutlich gefunden hatte. Es freut mich wirklich, dass du schon so kurz nach unserem letzten Gespräch auch Klarheit über deine Zukunft erhalten hast. Das ist wirklich schön und als Vestalin wirst du deine Familie ganz bestimmt mehr als nur stolz machen. Das ist eine riesige Ehre!


    Als die junge Valeria darauf meine Hand nahm, drückte ich sie fast schon zärtlich. Die Frage nach einem Becher Rhodomeli verneinte ich freundlich, ich war eher der Typ für Wein mit viel Wasser. Das Honiggetränk war mir zu süss.

    Nein danke, Maximilla, ich nehme lieber einen Wein. Und schau, da drüben ist Annaeus Florus, ich möchte dich ihm gerne vorstellen.

  • Ja, ohne die Gunst der Götter, und beim Wagenrennen insbesondere der Fortuna, ist da gar nichts zu wollen. Ein Liebling der Götter ist aber besonders schwer zu finden!

    Ich wusste nicht, was ich sonst noch anmerken sollte, denn vielleicht war genau DIES die Erklärung, warum die Weissen immerzu verloren? Es gab einfach keinen Liebling der Götter unter ihren Fahrern. Apropos, ich wusste ja nicht einmal mehr, wer denn im Moment die Albata anführte.

    Weisst du vielleicht, wer der Pater der Albata ist? Bei meiner Abreise nach Germania war das noch Titus Pompeius Atticus, der auch äusserst aktiv war, aber ich habe ihn hier in Rom noch nicht gesehen, seit ich zurück bin. Weisst du da vielleicht etwas?

    "Albata?", ich schüttelte den Kopf, da musste ich passen. Am Oktoberpferd hatte zumindest kein Anhänger dieser Factio teilgenommen:
    "Ich habe den Namen des aktuellen Paters noch nicht gehört. Ich bin freilich noch nicht allzu lange in Roma und habe vieles nicht gehört.", meinte ich.

    Das mit der Abreise nach Germania klang interessant in meinen Ohren, und ich fragte:
    "Wie lange warst du dort in Germanien? Ist es wirklich so düster, einsam und kalt, wie man sagt, und sind die dortigen Barbaren wirklich so große Krieger und gegen alle Unbillen des Lebens abgehärtet?"

    Ich kannte ja außerhalb Italias nur den lieblichen Osten des Imperiums: Alexandria und Athen, und konnte mir nicht vorstellen, wie das alltägliche Leben in der nördlichen Provinz aussah, hatte jedoch ( auf Empfehlung eines Freundes) mittlerweile die Germania von Tacitus gelesen.

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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Rom, die Stadt der Städte, das Haupt der antiken Welt, von hier aus strahlte der Glanz des Imperiums in allen Ecken der damals bekannten Welt. Und an diesem wundervollen Tag heiratete ein junges Paar. Ein wundervolles Ereignis dass sicherlich unter dem Schutze Iunos stand.


    Galeo Decimus Sgitta war vor ein paar Tagen hier in Rom angekommen. Er hatte eine lange Reise von Athen bis nach Rom hinter sich. Es war der Wunsch seines Vaters gewesen, der sich wünschte dass sein Sohn Karriere in der Hauptstadt des Imperiums machen sollte und dafür sollt er bei der Verwandtschaft kommen.


    Er freute sich für die das Brautpaar und wartete bis er diesem seine Glückwunsche aussprechen konnte.

  • "Albata?", ich schüttelte den Kopf, da musste ich passen. Am Oktoberpferd hatte zumindest kein Anhänger dieser Factio teilgenommen:
    "Ich habe den Namen des aktuellen Paters noch nicht gehört. Ich bin freilich noch nicht allzu lange in Roma und habe vieles nicht gehört.", meinte ich.

    Das mit der Abreise nach Germania klang interessant in meinen Ohren, und ich fragte:
    "Wie lange warst du dort in Germanien? Ist es wirklich so düster, einsam und kalt, wie man sagt, und sind die dortigen Barbaren wirklich so große Krieger und gegen alle Unbillen des Lebens abgehärtet?"

    Ich kannte ja außerhalb Italias nur den lieblichen Osten des Imperiums: Alexandria und Athen, und konnte mir nicht vorstellen, wie das alltägliche Leben in der nördlichen Provinz aussah, hatte jedoch ( auf Empfehlung eines Freundes) mittlerweile die Germania von Tacitus gelesen.

    Dass Furius nichts über die Albata wusste, das war nicht gerade gute Werbung für die Factio. Auch die Nachricht, dass er keine weissen Wagen beim Equus October gesehen hatte, war nicht gerade gut. Ausserdem war der damals äusserst aktive Pater der Factio scheinbar nicht mehr aktiv, denn sonst hätte man sicherlich schon von ihm gehört. Alles in Allem wirklich keine guten Neuigkeiten in Bezug auf die Factio. Zum Glück brachte mein Gesprächspartner das Thema dann auf Germanien. Da konnte ich erstens etwas dazu sagen und zweitens schien es ihn auch zu interessieren.

    Naja, also alleine war ich eigentlich nie, obwohl ich 3 oder 4 Amtszeiten dort verbrachte. Ich war als Tribunus Laticlavius der Legio II in Mogontiacum zugeteilt. Im Winter ist es in der Tat sehr düster und kalt. Manchmal schneit es monatelang ohne Unterlass und im Sommer kann es ebenfalls wochenlang regnen, wenn man Pech hat. Soweit kann ich den Erzählungen zustimmen.

    Ich nahm einen Schluck aus dem Becher, stellte fest, dass da nichts mehr drin war und suchte mir einen neuen, bevor ich weitersprach.

    Aber Mogontiacum ist eine nette kleine römische Stadt, natürlich kein Vergleich zu Rom, aber es hat alles, was man als Soldat braucht. Auch die Eingeborenen sind nicht alles Barbaren. Es gibt einige Familien, die sich nicht bloss römisch verhalten, sondern auch das Bürgerrecht besitzen und natürlich die üblichen Veteranen. So gesehen ist es gar nicht so übel.

    Was die Krieger angeht, so sind sie in der Tat äusserst mutig, gross und kräftig. Sie stürzen sich oft mit nacktem Oberkörper auf ihre Feinde, ohne Furcht vor Verletzung oder Tod. Und sie leben tatsächlich in Holzhütten und haben sich daran gewöhnt, der Natur das abzugewinnen, was für ihr einfaches Leben nötig ist.

    Ja, das Leben in Germania war ganz anders als hier in Rom und ich verstand, warum man es unzivilisiert oder barbarisch nennen konnte, aber es hatte auch seinen Charme, so mit der Natur und den Göttern in Einklang leben zu können.

  • Oh, das ist ja aber fast als wäre dir die Göttin selbst erschienen, wenn sie dir ein so deutliches Zeichen gibt. antwortete ich auch die schöne Geschichte, wie die junge Valeria ihre Bestimmung scheinbar so deutlich gefunden hatte. Es freut mich wirklich, dass du schon so kurz nach unserem letzten Gespräch auch Klarheit über deine Zukunft erhalten hast. Das ist wirklich schön und als Vestalin wirst du deine Familie ganz bestimmt mehr als nur stolz machen. Das ist eine riesige Ehre!


    Als die junge Valeria darauf meine Hand nahm, drückte ich sie fast schon zärtlich. Die Frage nach einem Becher Rhodomeli verneinte ich freundlich, ich war eher der Typ für Wein mit viel Wasser. Das Honiggetränk war mir zu süss.

    Nein danke, Maximilla, ich nehme lieber einen Wein. Und schau, da drüben ist Annaeus Florus, ich möchte dich ihm gerne vorstellen.

    "Ich freue mich sehr, ihn kennen zu lernen.", flüsterte Maximilla. Das tat sie wirklich, schon weil Florus ihre Freundin glücklich zu machen schien, was sie an ihren leuchtenden Augen und ihren rosigen Wangen erkannte.

    Zwei weitere Mundschenke kamen, der eine trug Wasser in einer gläsernen Karaffe, der andere Wein. Die Valeria wartete ab, ob Iulia Stella etwas davon nehmen würde.

    Der ihr gezeigte Annaeus Florus sah sehr gut und nobel aus und unterhielt sich mit einem anderen Mann, der dunkle Haare und Augen hatte.

    Valeria Maximilla ließ ihrer Freundin den Vortritt mit dem Reden.

  • "Ich freue mich sehr, ihn kennen zu lernen.", flüsterte Maximilla. Das tat sie wirklich, schon weil Florus ihre Freundin glücklich zu machen schien, was sie an ihren leuchtenden Augen und ihren rosigen Wangen erkannte.

    Zwei weitere Mundschenke kamen, der eine trug Wasser in einer gläsernen Karaffe, der andere Wein. Die Valeria wartete ab, ob Iulia Stella etwas davon nehmen würde.

    Der ihr gezeigte Annaeus Florus sah sehr gut und nobel aus und unterhielt sich mit einem anderen Mann, der dunkle Haare und Augen hatte.

    Valeria Maximilla ließ ihrer Freundin den Vortritt mit dem Reden.

    Genau in diesem Moment kamen zwei Mundschenke herbei und ich liess mir meinen Becher zu einem Viertel mit Wein und dann mit Wasser auffüllen.

    Das ist wunderbar, komm, gehen wir zu ihm herüber. Er wird sich bestimmt freuen, dich kennen zu lernen.

    Also gingen wir zusammen zu den beiden Herren, die noch immer in ein Gespräch vertieft waren.


    Salve Lucius Annaeus Florus Minor grüsste ich freundlich, als sich die Herren zu uns drehten und ihr Gespräch unterbrachen. Hätten sie weitergeredet, hätte ich gewartet, da es unhöflich gewesen wäre sie zu unterbrechen.


    Ich hoffe, wir stören nicht. Ich möchte dir gerne meine gute Freundin, Valeria Maximilla vorstellen.

    Dann wieder zu Maximilla: Maximilla, das ist Lucius Annaeus Florus Minor, der Mann von dem ich dir in den letzten Jahren so viel erzählt habe.

  • Valentina schien sich der Situation schon angenommen zu haben, als Clemens es zur Gruppe schaffte.

    Sie wirkte auf ihn irgendwie... komisch. Aus ihrem Gesichtsausdruck war klar, dass sie mit der Situation nicht zufrieden war. Aber so richtig ernst nehmen konnte man das irgendwie nicht. Vielleicht war es die lockere Freude, die jeden Anfang eines Rausches begleitet, die Clemens die soziale Tragweite nicht erfassen ließen. Aufgewühlt war sie aber in jedem Fall aber was genau die Ursache war? Schwer zu sagen. Ihre Worte bekam er ehrlich gesagt kaum mit, aber Valentinas Blick ließ irgendeinen Teil von ihm wieder wacher werden.


    Erst ein kurzes Wandern der Augen durch das Zimmer und ein paar Sekunden später war das Bild vollständiger. Viele Scherben auf dem Boden. Ah, das wird wohl das Scheppern gewesen sein. Hätte mich auch geärgert, wenn das meine gewesen wäre, bemerkte Clemens zu sich mit betontem Nicken.


    Nur, als er sich durch Zufall zu seiner Linken drehte, fiel ihm ein rothaariger Kerl auf, der sich als Einziger in eine völlig andere Richtung als die restlichen Zuschauer zu bewegen schien.


    "Vielleicht weiß der ja, was hier passiert ist!"


    Der Ausruf, getragen von einer völlig unpassenden Begeisterung, war wesentlich lauter, als es der Sprecher wohl gewollt hatte. Clemens nahm wackeligen Schritts die Verfolgung auf - sein Enthusiasmus ebenso schlecht versteckt wie sein Vorhaben.

  • Wenn das überhaupt möglich war, dann war der fremde Sklave, der an dem ganzen Unglück schuld war, noch weitaus erschrockener als Silas selbst. Der fing sogar an, rumzuheulen, dabei war er ganz klar ein paar Jahre älter als Silas. Und er behauptete, man könne das alles kleben... na klar. Schon war Domina Valentina zur Stelle, und drohte Silas mit Strafe, ohne überhaupt mal nur hören zu wollen was eigentlich passiert war. Silas wusste, dass er jetzt besser den Mund hielt, und das tat er, auch wenn die Ungerechtigkeit heiß in ihm wütete.
    Feindselig, stumm, und ganz und gar vorwurfsvoll blickte Silas zu dem Depp, der an allem schuld war. Domina Valentina scheuchte den jetzt vor sich her, um dessen Dominus zu finden.
    Resigniert begann Silas die Scherben einzusammeln. Dominus Clemens sah sich die Bescherung auch noch kurz an, bevor er wieder davonschlingerte...


    Silas legte die Scherben in das Serviertuch, das er als Mundschenk über dem Arm getragen hatte, und schlug das Bündel zusammen. Das die Herrschaften das Unglück nicht an die große Glocke hängen wollten war klar, darum verbarg er das Bündel in einem Geschenkkorb mit apulischen Spezialitäten tief unter den Hartwürsten. Dann atmete er ganz tief durch, zog seine Tunika zurecht, und kehrte zurück zu seinem Weintablett. Ein bisschen blass war Silas immer noch, und seine Hände etwas fahrig, aber er konzentrierte sich wieder so gut wie möglich auf seine Aufgabe.

    Dominus Sagitta schien noch ohne Wein, darum trat Silas auf ihn zu und neigte den Kopf.
    "Darf ich dir einen Becher Massiker einschenken, Dominus Sagitta, oder hast du einen anderen Wunsch?"

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