Ich spürte noch den beruhigenden Druck von Valentinas Hand um die meine, doch während der Opferzeremonie standen wir voneinander getrennt. Manius nickte mir aufmunternd zu... Ich schluckte alle meine elenden Fluchtimpulse hinunter, lächelte tapfer weiter und nahm meine Position ein. Wie ein Hochstapler kam ich mir vor, ein Mime in der Rolle des glücklichen Bräutigames, gläsern vor dem Blick dieser archaischen Mutter-Mächte, die hier angerufen wurden. Doch mit traumwandlerischer Sicherheit und geballter Pontifex-Würde vollführte Manius das Opfer. Alles lief glatt. Das warme Blut floss aus dem Hals der armen Sau, dampfend und metallisch riechend benetzte es segensreich den Kies. Ich atmete auf, als Manius die Litatio verkündete, und erwiderte seinen Blick voll tiefer Dankbarkeit – bevor ich mich selbstredend meiner holden Braut zuwandte.
Die Pronuba legte unsere Hände ineinander. Mit klopfendem Herzen sah ich Valentina in die Augen, hob ihre Hände und drückte meiner lieben Amica einen Kuss voll gut imitierter hispanischer Glut und Leidenschaft auf die Fingerknöchel, dann sprach ich die traditionellen Worte, für die wir uns (auch wenn wir selbstverständlich eine Ehe sui iuris schlossen) entschieden hatten.
"Ubi tu Gaia ego Gaius."