Beiträge von Lucius Flavius Serenus

    "Wie? Was heißt zu spät? Also der Sklave, der hier bei der Reservierung der Freien Mist gebaut hat, der kann sich jetzt schon auf auf eine Kreuzigung freuen. Und Papa und mein Onkel bereiten das Essen zu? Sind die Delikatessen nicht vor- und zubereitet worden und es fehlen nur Freie beim Bedienen?"


    Serenus überlegte einen Moment, dann wechselte er von Latein in ein sehr formelles und vornehmes Griechisch von dem er annahm, daß der Sklave es nicht verstand.


    "Papa und Onkel Gracchus haben vom Kochen doch gar keine Ahnung. Onkel Gracchus weiß doch ohne Sciurus mit Sicherheit nicht mal wo die Küche ist. Und Papa ist ohne Hannibal aufgeschmissen. Bei Bacchus! Ich glaube ich verschwinde direkt nach dem Verteilen der Saturnaliengeschenke und laufe mit den Jungs und Dido rüber zu meinem Freund Cornelius Cicero und lade mich bei der Gens Cornelia mal ein. Die Götter mögen uns behüten, daß Cicero nicht aus dieselbe Idee kommt und uns besucht. Wir wären blamiert."


    Serenus stand auf und sah sich genötigt selbst ein gescheites Mischungsverhältnis für sein Honigwasser auszutesten, als Glyphus, der alte und halbblinde Stallbursche den Kopf in den Raum streckte.


    "Dominus! Das Saturnaliengeschenk für Dominus Flavius habe ich wunschgemäß in Bestform in die Bibliothek gestellt und es wartet dort. Ein ganz liebes Tier. Ein hervorragender Kauf, auch wenn es auf seinen Namen nicht reagiert. Vermutlich liegt es an unserer Aussprache, denn taub ist das Tier nicht. Ich werde später nach im sehen, wenn ich wieder aus der Stadt zurück bin. Oder ich spreche die Tage mal mit einem Parther unter den Haussklaven, wenn ich ihn zu Gesicht bekomme. Das kriegen wir hin oder ich habe meinen Beruf verfehlt."


    Der Sklave verneigte sich artig und entfernte sich. Serenus Blick wechselte ein paar Mal zwischen Glyphus und dem Parther hin und her. Er seufzte. Glyphus hatte Ohren wie ein Luchs, verstand sein Handwerk wie kein Zweiter, aber vermutlich wäre er über Serenus drüber gefallen, wenn sich dieser ihm leise genähert hätte, weil er ihn übersehen hätte.



    edit- heute verstecken sich Schreibfehler gut.

    Serenus musterte die eintretende Flavia Epicharis, den Feind, die böse Hexe, die Büchse der Pandorra. Und sicher war es kein Zufall, daß dieses Schlangengezücht keinen Herzschlag verschwendet hatte hier aufzutauchen. Das war eine klare Kampfansage, aber Serenus war gewappnet und hatte daher auch seine Saturnaliengeschenke für die böse Stiefmutter mit großer Aufmerksamkeit ausgewählt.


    Serenus zauberte ein freudiges Lächeln auf sein Gesicht, welches auch seine Augen erreichte. Schließlich hatte er endlose Stunden "Theaterunterricht, diplomatische Gesichtsausdrücke und Körpersprache" während seinen Studien belegt. Das machte sich jetzt bezahlt. Parallel zum strahlenden Lächeln schaffte es auch aufrichtige Freude in seine Stimme. Das war vielleicht eine elende Überei gewesen bis er das gemeistert hatte. Oma Agrippina oder Onkel Gracchus und Onkel Senator Felix als ausgebildete und erfahrene Politiker hätte er damit sicher nicht täuschen können, aber für diese Natter sollte es 1000 Mal reichen.


    "Ich wünsche Dir auch ein frohes Saturnalienfest, werte "Mutter". Wie ich sehe geht es Dir ausgezeichnet. Ich muß sagen, es steht Dir ausgezeichnet, daß du 15 oder 20 Pfund an Gewicht zugenommen hast. Ich bin mir sicher, daß wir uns in der nächsten Zeit ausgezeichnet unterhalten werden, auch wenn meine religiösen Aufgaben mich in den nächsten Monaten sicher viel in Anspruch nehmen werden.


    Aber was bitte soll das heißen: Es kommen leider keine Freien? Wir hatten immer Freie, die uns bedienen. Wer hatte denn diese schwachsinnige Idee, daß es keine Freien gaben soll? Oder arbeiten heute doch die Sklaven?"

    „So, du gehörst meinem Vater. Woher stammst du Cassim? Dein Lateindialekt lässt den Schluss zu, dass du nicht aus Italia kommst. Und was sind deine normalen Aufgaben? Seit wann gehörst du ihm denn? Bei meiner Lektüre handelt es sich um etwas heitere Trivialliteratur bis der Rest endlich eintrifft. Ich frage mich ohnehin wo die alle bleiben. Na ja, dass es bei Tante Antonia länger dauert ist nicht ungewohnt. Wahrscheinlich kann sie sich nicht entscheiden, welche Sandalen am Besten zur restlichen Gewandung passen.


    Und was deinen Becher Wein angeht, so steht doch alles auf dem Tisch. Bedien dich oder warte bis einer der Freien auftaucht, die uns Flavier und die Sklaven an den Saturnalien bedienen, weil ihr Sklaven da ja eine Sonderstellung habt. Aber sicher haben dich die anderen Sklaven genauestens instruiert, wie weit eure Sonderrechte reichen und welcher Flavier ein sehr gutes Namens- und Gesichtergedächtnis bis nach den Saturnalien hat, Cassim.“

    Serenus blickte von seiner Lektüre auf und musterte den Eingetretenen, welcher sich neben ihn setzte ebenso, wie es die beiden Kampfhunde von ihrer Säule aus taten.


    Zunächst einmal nahm er zur Kenntnis, daß das Latein des Mannes einen gewissen Dialekt hatte und er somit vermutlich kein Römer war, zumindest schon mal nicht aus Baiae und Roma stammte.


    Dann äußerte der Mann, daß er ihn nicht kannte. Das bedeute er mußte wohl ein Sklave oder ein Freigelassener sein, denn Klienten waren auf den Feiern nie geladen. Die bekam man ja das ganze Jahr als Patron zu sehen. Und er war damit noch nicht soooo lange in der Villa, denn das wäre die einzige Entschuldigung dafür, daß er ihn, Serenus, nicht kannte.


    Cassim? Das hörte sich Aramaeisch oder Iudaeisch an. Da die Zahl der Freigelassenen in der Gens Flavia sich an einer Hand abzählen ließ, lag die Chance sehr gut, daß es sich um einen Sklaven handelte. Vermutlich ein Lustsklave von Celerina, denn man hatte ihn für den heutigen Abend zumindest rasiert und mit irgendeiner Duftessenz eingerieben. Roch er da etwa die "Tugend der Vesta", das seine Tante Leontia hin und wieder aufgetragen hatte. Möglich, was diese Duftessenzen anging hatte Serenus im Gegensatz zu seiner Leibsklavin Dido oder Hannibal nicht so die feine Nase. Die trafen für ihn meistens eine Auswahl nach dem Baden.


    "Salve! Nun, sofern der Rest von den Göttern jetzt nicht unsichtbar gemacht wurde, so sind wir die Ersten. Wir kennen uns in der Tat nicht, was nicht verwunderlich ist, denn bis auf sehr wenige Leibsklaven merke ich mir nicht die Gesichter unserer Sklaven. Mein Name ist Flavius Serenus, Sohn des Flavius Aristides, Neffe des Pontifex Flavius Gracchus und des Senators Flavius Felix. Und zu wem gehörst du? Ich vermute man hat dich angeschafft, als ich abwesend war und mich meinen Studien im Ausland widmete."

    Nach seiner Ankunft hatte Serenus erst einmal „seine“ Räumlichkeiten inspiziert.


    Zunächst einmal fand er in seinem großen Arbeitszimmer, was ursprünglich das Arbeitszimmer von Onkel Senator Felix war, alles unverändert vor. Hier würde es in Kürze voll werden, wenn ein Teil seiner Literatur wieder in die Bibliothek der Villa ausgelagert und seine ganzen Studienunterlagen und die ganzen Klienteninformationen eingelagert werden würden.


    Sein Spielzimmer mit seinen Spielsachen, welches ursprünglich Tante Minervina gehört hatte, war auch noch mit seinen Sachen voll und nicht andersweitig vergeben worden. Perfekt. Selbst einige Wandmalereien hatte man nicht übertünscht. Obwohl er heute fand, dass sie Tante Antonia nicht immer gut getroffen hatten. Man musste als Kind zusehen, wo man in dieser Villa blieb. Erwachsene neigten dazu einen platzmäßig einzuschränken, da die Villa in Roma viel, viel kleiner war als Omas Villa in Baiae.


    Weiter ging es in das ehemalige Cubiculum von seiner geliebten, aber leider auch verstorbenen, Tante Leontia. Der Raum zeigte keine Spuren der ehemaligen Bewohnerin mehr und stand leer. Serenus würde sich die Tage Gedanken machen, wie er auch diesen Raum für sich nutzen könnte. Vielleicht konnte man ja die Fenster und die Tür vergittern lassen und dann könnte man seinen Löwen Leontius hier einquartieren. Derzeit war er mit dem restlichen Rudel der Gens Flavia bei einem namhaften Ludi-Ausrichter in Pflege und wartete auf die nächste Sklaven-Löwung. Vielleicht hatte Serenus ja Glück und es waren schon einige Sklaven wieder in Ungnade gefallen und es kam bald zur Löwung. Bei Oma Agrippina in Baiae fielen andauernd Sklaven in Ungnade und wurden bestraft. In dieser Hinsicht war Onkel Gracchus einfach zu verweichlicht.


    Zuletzt hatte er sein Cubiculum betreten, welches sein großes Bett, zahlreiche Kisten und Regale für seine Kleidung und einen kleinen Schreibtisch enthielt. In Kürze würden hier auch erst mal die Sachen aus der Sänfte angeschleppt werden und morgen würde dann ein schrecklicher Tag folgen. Ein Rudel Sklavinnen und Hannibal würden mit ihm die alte Kleidung aussortieren und die neuen Sachen einlagern. Das war ja in Ordnung, aber das ewige Anprobieren was bereits zu klein war und was noch passte … Bäh! Er durchquerte den Raum und ging auf den begehbaren Wandschrank zu, welcher fast ein separates kleines Zimmer darstellte und das „Cubiculum“ seiner Leibsklavin Dido war. Er stieß die Schranktür auf und blickte in einen leeren Raum! Dido war weg!


    Serenus erlaubte sich einen Augenblick geschockt zu sein und starrte einige weitere Augenblicke in den leeren Raum, in dem nur eine geschlossene Kleiderkiste stand und eine einzelne Sandale lag. Wo war Dido?


    Serenus nahm die Sandale und rief die Hunde zu sich.


    „Sucht! Jungs! Sucht Dido! Und los!“


    Die riesigen Molosserhunde schnupperten an der Sandale, nahmen die Witterung auf und stürzten schnüffelnd aus dem Zimmer. Primär waren die Hunde als Wach- und Kampfhunde gedacht, aber sie eigneten sich auch zum Suchen und Aufstöbern. Lediglich das Apportieren und Anschleichen bei der Jagd klappte nur sehr bescheiden. Allerdings konnte die Suche dauern, wenn Dido sich in der ganzen Villa und im Garten bewegt hatte.


    Serenus dagegen erweiterte seine visuelle Wahrnehmung und konzentrierte sich. Auf diese Weise nahm er Kenntnis von einem Sklaven, der zwischenzeitlich den Raum betreten hatte und einen Teil des Sänfteninhaltes auf den voll beladenen Armen balancierte. Zumindest ließen die behaarten Beine vermuten, dass es ein männlicher Sklave war, denn Kopf und Oberkörper verschwanden komplett hinter diversen Packen, Bündeln, Säckchen und einer dicken Elchfelldecke.


    „Leg die Sachen ab und sieh zu, dass Hannibal oder Sciurus hier auftauchen! Sofort!“ grollte er sehr, sehr ungehalten.

    Zufrieden stellte Serenus fest, dass die Fußbodenheizung in der Villa auf höchstem Befeuerungsgrad lief. Es war angenehm warm, was auch ideal war um später einigen Verwandten seine Saturnalienmitbringsel zu präsentieren.
    Zufrieden stellte Serenus fest, dass Hannibal und Dido, trotz des Rollentausches den die Saturnalien mit sich brachten, für ihn einige kleine Kisten und Päckchen, sowie eine sehr große Kistekiste, in einer Ecke des Raumes plaziert hatten. Letztere hatten sich ein paar Sklaven zusammen getragen, denn sie hatte das Format eines Sarges und war somit unhandlich, auch wenn ihr Inhalt leicht zu sein schien. Und ein anderes Geschenk wartete zugedeckt im Garten.


    Dem Anlass entsprechend trug Serenus eine einfach geschnittene safrangelbe Tunika, kombiniert mit einem indigoblauen Ledergürtel und halbhohen blauen Lederstiefeln mit Halbmond aus Elfenbein und Goldriemen.
    Normalerweise sollte man sich gemäß den Traditionen in schlichte Gewänder hüllen oder die Kleidung der Sklaven tragen. Serenus war hier im Gegensatz zu seinen Onkeln ganz klar im Vorteil. Zum einen hatte er kaum schlichte Sachen. Und Kindersklaven in seinem Alter gab es auch sicher nicht viele hier in der Villa in Roma. Während die Sklaven der Onkels im Haus meistens die universelle Sklaventunika der Gens Flavia trugen, legte Serenus nach Rücksprache mit seiner Oma bei seiner Leibsklavin Dido stets Wert auf ein repräsentatives Aussehen. Er lief ja außerhalb der Villa auch nicht wie ein gerupftes Huhn herum. Didos Kleidung stand in ihrer Ausführung und Wert meistens einer jungen Patrizierin oder gehobenen Civis in nichts nach und war oft erst auf den genauen Blick als Sklavin im Status zu erkennen. Außerdem hätte Serenus mit Palla und Stola sicher sonderbar ausgesehen. Sah Dido gut aus, durfte auch Serenus gut aussehen.


    Aufgrund seiner Gewandung war er auch deutlich früher fertig gewesen als Dido, welche sich noch in den fachkundigen Händen von Tante Antonias zweiter Tonstrix und drei weiterer Sklavinnen befand, welche seiner Tante normalerweise beim Anziehen zur Hand gingen. Serenus hatte angefragt und auch das sehr seltene Wort „Bitte“ mal benutzt. Und da Tante Antonia schlaue Sklavinnen hatte wussten sie dieser „Bitte“ umgehend nachzukommen, denn das Jahr hatte ja ein paar Tage mehr als nur die Saturnalien. Die Tonstrix schien besonders schlau zu sein, denn sie hatte mit keinem Wort angeregt, dass Serenus mal wieder dringend zu ihr gemusst hätte. Sein Haar hatte mal wieder eine gewisse Länge deutlich überschritten. Aber kurze Haare waren noch nie Serenus Ding gewesen.

    Dagegen hatte Serenus den Sklavinnen von Flavia Epicharis, der Bösen, anonym über einen Sklaven seines Vertrauens ausrichten lassen, dass sie mit einer Auspeitschung durch ein hochrangiges Mitglied der Gens Flavia rechnen konnten, wenn sie ihrer Domina Epicharis an den Saturnalien irgendwie zur Hand gehen würden, denn dies war eine sehr traditionelle Gens und auf solche Dinge legte man großen Wert.


    Wie es schien war er der Erste. Er gab seinen Hunden Anweisung artig Sitz an der Säule zu machen, wo normalerweise auch immer Sciurus stand. Dann ließ er sich auf eine Kliene nieder und widmete sich der neusten Ausgabe von „Sklave Gaius ist der Beste“. Nebenbei wartete er auf die restliche Verwandtschaft.


    Und da Serenus nun einmal trotz allem ein Patrizier war der mit seinen 15 Jahren schon etliche Modetrends seiner Umwelt erlebt hatte und auszublenden verstand, überging er mit seiner ihm angeborenen und anerzogenen Gravitas den Umstand, dass die Schmückung des Raumes und die Tischgedecke reichlich unbeholfen wirkten. Ganz sicher der neuste Modetrend oder ein weibliches Familienmitglied, welches sich hier in Sklavenarbeit geübt hatte. Was zählte das schon, wo doch der Inhalt von „Sklave Gaius ist der Beste“ gerade so spannend war.

    Die Hunde schlängelten sich an Acanthus Beinen entlang durch die Porta und begannen überall die neusten Nachrichten in der Villa zu erschnuppern und hier und da das Bein zu heben, um ihre Ankunft den restlichen Vierbeinern im Anwesen mitzuteilen.


    Serenus trat durch die Porta und pfiff die Hunde zu sich.


    „Salve Acanthus. Acanthus, Nero kennst du ja. Und das hier ist Domitian, der den alten Nero inzwischen ergänzt. Domitian, das ist Acanthus. Ja, lass nach Dido schicken, sie soll in mein Cubiculum kommen. Und richte Sciurus aus, dass er die restlichen Familienmitglieder darüber unterrichten soll, dass ich wieder da bin. Und ein Stallknecht soll mein Pferd versorgen und trimmen. Es ist ein Saturnaliengeschenk für meinen Papa. Später kommen noch sieben Ochsenkarren mit meinem Gepäck, die auf der verstopften Strasse hinter uns zurück blieben. Sorge dafür, dass sie entladen werden. Eine Liste ist wie immer dabei und an jedem Gepäckstück dran. Den Inhalt der Sänfte lass die Sklaven in mein Arbeitszimmer und mein Schlafgemach bringen.“


    Die Hunde gaben leise bittende „Wiff! Wiff“ von sich. Serenus folgte ihrem Blick und sah in einem Torbogen eine Katze stehen, die einen Buckel machte und fauchte.


    „Na los, Jungs, schnappt sie euch ruhig.“


    Die Hunde schossen los, die Katze ergriff die Flucht ins Innere des Gebäudes. Geschickt rannte sie durch die Beine eines Haussklaven, welcher einen Stapel Laken auf den Armen trug. Weniger geschickt rannte Nero durch die Beine des Haussklaven, was dazu führte, dass die Laken und der Sklave mit einem misslungenen Salto durch die Luft flogen und dann auf dem Boden landetet. Nur um einen Herzschlag später stöhnend und auf dem Boden liegend von Domitian überrannt zu werden.


    Serenus nickte Acanthus zu und machte sich zur nächstgelegenen Latrine in der Villa auf.

    Roma im Winter – eine Scheißidee. Serenus schimpfte ohne Unterlass auf alles und jeden. Dabei war es seine eigene Idee gewesen zu den Saturnalien seine Familie in Roma zu besuchen, wo Onkel Gracchus ihm in seiner Eigenschaft als Pontifex auf Anweisung von Oma Agrippina den Weg zum Saccerdos des Iuppiter ebnen sollte. Iuna, Mercurius oder Mars waren nur zweite Wahl, denn Iupiter war nun einmal aus Sicht von Serenus „voll angesagt“, während die anderen Götter nur „Wumpe“ waren. Um einmal den neusten Wortlaut der derzeitigen Jugendsprache im Imperium zu verwenden. Januspriester wäre auch noch eine feine Sache gewesen, aber dafür musste man angeblich schon uralt, verheiratet und Pontifex sein. Und vom Saccerdos zum Pontifex war dann nur noch eine Formsache. Dafür hatte man dann ja seine Onkels und flavischen Senatoren und deren senatorische Klüngel.


    Wieso war er nur auf die Idee gekommen in den Wintermonaten von Griechenland, wo er seine momentane Ausbildung ausnahmsweise(!) zur vollsten Zufriedenheit seiner Lehrer abgeschlossen hatte, nach Italia und Roma zu reisen? Bei einem solchen Wetter reiste man nicht. Hinterher war man schlauer. Es herrschte im Zentrum der Welt eine Eiseskälte, sicher war es dreimal so kalt wie in Germania. Und es lag nicht mal Schnee.


    Serenus hatte sich gegen die Kälte so gut gewappnet, wie man es nur konnte. Auf seinem Kopf trug er eine Pelzmütze aus dem Fell eines weißen Bären, der ganz weit weg in einem Land leben sollte, wo es ganzjährig nur Eis und Schnee gab. Seine Hände steckten in Wollfäustlingen aus erlesener caledonischer Schafwolle, während ein dicker Wollschal aus parthischem Mähnenschaf mit eingewebten Goldfäden seinen Hals warm hielt. Eine dicke Wolltunika schützte den Körper ausreichend, so dass er darüber eine dünne haselnussbraune Seidentunika tragen konnte. Von der man aber kaum etwas sehen konnte, denn er trug einen weiten Umhang aus dem Fell des weißen Bären, ebenso wie seine Füße in hohen weißen Fellstiefeln steckten.

    Dabei war das Wetter auf Sardinia, hier besuchte Serenus den armen alten Onkel Senator Felix, noch sehr gut und angenehm warm gewesen. Er hatte sich lange mit Onkel Senator Felix unterhalten, weite Spaziergänge mit seinen Hunden gemacht, die Schätze von dessen Bibliothek entdeckt und gelesen (wer hätte gedacht, dass sein Onkel noch etliche Originalausgaben von „Sklave Gaius ist der Beste“ besaß und das wo er doch so langsam auf die Hundert Jahre zuging) und war dann mit Onkel Senator Felix Privattrimere anstelle des vierwöchigen Handelsroutenschiffes zuerst in Richtung Hispania aufgebrochen, wo er Onkel Furianus besuchen wollte.
    Allerdings hatten schlechte Omen, ungünstige Winde, schwere See und ein gerissenes Segel dann eine Richtungsänderung nach Baiae bedingt. Dort hatte er erfahren, dass sich Onkel Furianus wegen seiner angegriffenen Gesundheit nach Athen verreist war. Offensichtlich war er kränker als Onkel Lucullus, der ja als Dauerkranker permanent im Sterben lag. Böse Zungen behaupteten jedoch, dass bei Onkel Furianus mehrere Frauen der Grund waren, welche seine Gesundheit ruiniert haben sollten. Was das genau bedeutete wusste Serenus jetzt nicht, aber er glaubte sich daran zu erinnern, dass Onkel Gracchus mal röchelte, sich ans Herz griff und leichenblass in seinen Sessel sackte, nachdem Tante Antonia mit Serenus auf dem Forum eingekauft hatte. Dabei hatte seine Tante doch die meiste Kleidung und Sandalen gekauft. Serenus Sachen konnten damals von nur zwei Sklaven nach Hause getragen werden. Bei Tante Antonia waren es viel mehr gewesen.
    Nach einer kurzen Erholung bei Oma, dem Entladen und Verpacken aller Mitbringsel und typisch patrizischem Reisegepäck war es von dort dann mit neusten Instruktionen auf direkten Weg nach Roma gegangen.


    Bis Ostia war die Reise zügig verlaufen, aber dann lief einiges schief. Wegen dem schlechtem Wetter war der Hafen von Ostia total mit Handelsschiffen überfüllt. Es dauerte bis sieben Ochsenkarren gefunden und mit dem bescheidenen Reisegepäck von Serenus beladen waren. Nur um festzustellen, dass die Strasse von Ostia nach Roma total verstopft war. Wieso waren bei so einer Kälte nur so viele Leute unterwegs? Bereits im ersten Drittel der Strecke blieben die Ochsenkarren auf der hoffnungslos überfüllten Strasse hinter der kleinen 2-Personen-Sänfte von Serenus zurück und würden langsamer nachkommen. Das Notgepäck wurde von einem Karren in die Sänfte umgeladen, Serenus stieg auf ein edles Reitpferd aus der babylonischen oder parthischen Wüste um, welches ein Geschenk für sein Vater war, und weiter ging es sich durch den Strassenverkehr schlängelnd nach Roma. Halb im Sattel eingeschlafen und als Stadt-Patrizier nicht sonderlich sattelfest (ergo: ein wund gerittener Hintern, was auch das dicke Lammfell auf dem Sattel nicht verhindern konnte), erreichte der deutlich gepäckreduzierte Reisetross die Tore der Stadt.


    Wegen den anstehenden Saturnalien und irgendwelchen sonstigen Feiertagen von denen es ja andauernd welche gab herrschte hier bereits der Ausnahmezustand. Na gut, es war auch schon früher Abend und alles wollte wieder in die Stadt und nach Hause. Die Stadttore waren total verstopft. Es bedurfte eines größeren Obulus an die Stadtwachen um bevorzugt durch zu kommen, sprich sich mit eben jener Stadtwache als Führer offiziell von ganz hinten nach vorne zu drängeln.


    Zu Fuß sich durch die Passanten schlängelnd, denn nur ein kompletter Idiot, ein angekündigter Triumvator oder jemand mit ganz viel Zeit würde auf die Idee kommen sich reitend durch die Strassen und Passantenströme der Stadt zu bewegen, ging es auf direktem Wege zur Villa Flavia.
    Abgeschirmt durch die dick verhüllten Leibwächter und die am Zügel geführten Pferde, gefolgt von der getragenen Sänfte, erschien schon bald die Porta der Villa Flavia, welche in Kürze eine warme Unterkunft und etwas zu Essen versprach. Vor allem aber musste er ganz, ganz dringend auf die Latrine. Als Patrizier konnte er ja schlecht unterwegs mal gegen die Mauer eines Tempels oder einer anderen Villa pinkeln. Die Folgen wären fatal gewesen und als Patrizier wusste er, dass die Augen und Ohren der Acta überall waren. Wer wollte schon in Roma besungen werden mit „Der Urinist, der Urinist, dem lieben Mars an seinen Tempel pisst.“


    Serenus schob sich an Mopsus, dem riesigen Muskelberg und Gladiator seiner Oma vorbei und beschleunigte seine Schritte auf ein patrizisch angemessenes Maximum, flankiert von seinen beiden Kampfhunden Nero und Domitian. Da der gute Nero so langsam in die Jahre kam und in Menschenjahre umgerechnet so alt wie Onkel Senator Felix war, also uralt, hatte er von seiner Oma einen weiteren Kampfhund bekommen. Domitian war nur unwesentlich kleiner als Nero, um einige Jahre jünger, konnte durchaus noch wachsen, war aber dunkelbraun wo Nero schwarz war.


    Serenus erreichte die Porta und klopfte, während Mopsus und der Rest mit gleichbleibendem Schritt aufschlossen.



    Sim-Off:

    Zittere Epicharis, Serenus ist wieder da! :evil:

    Bitte Lucius Flavius Serenus auf unbestillte Zeit ins Exil schicken. Die Motivation meiner Neben-ID hinsichtlich eines aktiven Mitspiels im IR ist quasi erloschen. Auf diese Weise bleibt aber wenigstens dem lieben Papa Aristides sein Stammhalter erhalten bis die neue Brut mit Claudia Epicharis da ist. Danach sehen wir weiter

    Hallo!
    Es gibt im Drachenfestforum für das Silberne Lager einen Thread, wo es um die Lagerplatzplanung geht. Vor allem, damit man die Nachbarschaft und die Größe des Gesamtlagers planen kann. Unsere 3-4 Zelte plus Sonnendach kann ich abschätzen, aber wie schaut es denn mit Dolmetscher Hungi und seiner Orientalenbande aus. Wollt ihr zu uns in die Nachbarschaft?

    Zum Wetter im letzten Jahr:
    Oh ihr elenden fehlgeleiteten Ketzer und Anhänger des falschen Glaubens. Möge Elos die Fackel der Erleuchtung in eure Zelte tragen oder eure Seelen auf dem Scheiterhaufen reinigen.


    Es war strahlender Sonnenschein und knalleheiß während der gesamten Endschlacht. Über Stunden hinweg hat mir das Licht Elos auf den Stahlhelm und den Kettenmantel gebratzelt, so dass ich in meinem Gambeson unter der Kette gekocht wurde. Und beim Einpacken war das Zelt auch angetrocknet. Also keine Wetterbeschwerden über 2007. Und im Gegensatz zum Grauen Lager waren bei uns die Bodenverhältnisse keine einzige Wildschweinschlammsuhle.


    Und was 2008 betrifft. Sofern die Eloskirche mit Bruder Berion vertreten sein wird, so bin ich zuversichtlich, dass es keine Morgenandacht geben wird. 
    Schlimmer sind dann solche Deppen, die einen vor Sonnenaufgang wecken und am Zelteingang randalieren, weil sie dringend Hilfe brauchen. Dieses Jahr reisse ich Galeano die Eier ab und schlafe weiter, wenn der wieder zu solchen Zeiten kommt.

    Ich bin auch da!


    Lager: Silbernes Lager
    Status: Held
    Level: Held in Lauerstellung



    @Macer: Komm ins Silberne Lager, komm auf die richtige Seite der Macht!



    @

    Zitat

    Original von Numerius Hadrianus Capitolinus
    Ha, ich bin auch dabei und *trommelwirbel*............... SL des Silbernen Lagers :P


    Wollte ja eigentlich das schwarze oder Chaos haben aber war nurnoch Silber frei....... Tjo so kanns gehen ne ^^



    Ui, ui, Friede deiner Asche. Das wird verdammt hart für dich, wenn du als SL etwas Anerkennung und soziale Streicheleinheiten im Silbernen bekommen möchtest. Bruder Talbot als SL hat im letzten Jahr da eine ordentliche Bestmarke vorgelegt. ;)

    Wieder etwas Platz. Das mit der ICQ Nummer muß ich mir noch gut überlegen. :P Das letzte Mal wo ich die rausgab wurde ich von meinem bösen Onkel Aquilius und der doofen Claudia Epicharis zugespamt und gemobbt. Und ob es gut ist, wenn einen der Lehrer erreichen kann?


    Ne, Hauptgrund war in den letzten Tagen eher, daß ich auf der Arbeit einen Arbeitsstand epischen Ausmaßes infolge Fehlplanung der Führung habe und privat etwas in World of Warcraft als festes Raidmitglied versumpft bin.

    Wieder Platz. Ich habe halt nur 1 1/2 Sklaven zur Verfügung. Die können auch nicht alles gleichzeitig erledigen. Kannst mir ja eine/einen deiner vielen Sklaven überlassen. Diesen Rutger will ich aber nicht. Bridhe dagegen könnte vielleicht etwas Aufmerksamkeit von mir vertragen.


    dein artiger Neffe
    Serenus

    Zuerst war Serenus etwas geknickt gewesen, dass sein Onkel ihre Sicherheit so breitschultrigen Leuten anvertrauen wollte, die sie begleiteten. Wozu hatte Serenus einen riesigen Molosserhund, der ihn und seinen Onkel mit seinem Leben verteidigen würde? Und der war mit Sicherheit tödlicher als so ein breitschultriger Hüne, dessen Augen schon eine mangelnde Intelligenz verrieten. Allerdings war an dem Hinweis von Hannibal, dass man Serenus und damit Onkel Gracchus als Aedil direkt erkennen würde, wenn der Hund mit dabei war. Der Hund hatte einen gewissen Wiedererkennungswert von dem man auf die Gens Flavia schließen konnte, da er Serenus außerhalb der Villa fast immer begleitete.


    Serenus hatte den Instruktionen seines Onkels gut zugehört. Die langen Fusswege störten ihn nicht. Er war in guter Form und hatte sich auch in weiser Voraussicht für ein Paar gut eingelaufene Sandalen entschieden. Bei seiner restlichen Gewandung für die Mission hatte Hannibal ihn beraten. Dezente Farben, hochwertig, aber auch nicht zu auffällig. Das war wohl eine Anspielung darauf gewesen, dass bei Kindern die derzeitige Mode eindeutig den Trend quietschbunter Kombinationen hatte, die selbst in dunkler Nacht noch mit jedem Ibis oder Papagei konkurrieren konnten. Aber auch langweilige Bekleidung fand sich in Serenus Schrank und Truhen.


    Serenus ließ seinen Blick über den Markt und die Stände schweifen. Sein Blick blieb auf einem mobilen Fischhändler mit Karren und Körben voller Ware haften. Er wandte sich auf Griechisch an seinen Onkel und an Sciurus um es einem zufälligen Zuhörer zu erschweren. Bei Sciurus ging Serenus einfach davon aus, dass er ebenso wie Hannibal fließend Griechisch sprechen, lesen und schreiben konnte.


    „Onkel Gracchus, also an dem Stand da drüben solltest du keinen Fisch kaufen, falls wir die Inspektion noch mit einem Einkauf verbinden wollen. Der Händler preist die Frische seiner Fische an, aber den kenne ich vom Markt am Forum. Der große Schwertfisch und der Oktopuss sind dieselben wie vor 4 Tagen, als ich die neuste Ausgabe von „Sklave Gaius ist der Beste“ besorgt habe. Mit den Salbeizweigen auf der Räucherkohle überdeckt er den beginnenden Geruch. Und die Farbe der Schuppen und die Augenfärbung der Fische sagt dem Fischkundigen, dass die restliche Ware ganz sicher nicht fangfrisch ist. Bedenklich. Fischvergiftungen können übel sein. Und diese Sorte Muscheln muß man in frischem Wasser liegen lassen. Sie werden sonst sofort schlecht. Hier sollte man nur einkaufen, wenn man ungebetene Gäste loswerden will.“


    Der Verkaufsstand von "Sklave Gaius ist der Beste" und die dort beschäftigten Scribas wanderten stets über den Markt am Forum. Jedesmal woanders und immer mit neuen Impulsen, deren Sinn sich mitunter oft dem Käufer verschloss, aber stets die Frage mit sich brachte was es das nächste Mal wieder Neues gab. Auch das war Teil der Verkaufsstrategie und so hatten sich bei der letzten Ausgabe alle Verkäufer die Haare rot mit Henna gefärbt und ein gelbes Halstuch getragen. So etwas fiel auf. Ebenso wie der Fischstand nebenan, der jetzt hier wieder aufgetaucht war. Immerhin hatte Serenus gut 10 Minuten neben dem Stand in einer Schlange gewartet, bevor er seine Ausgabe bekommen hatte.


    Mit Fisch und Meeresgetier kannte sich Serenus gut aus. Baiae lag am Meer, was gleichzeitig bedeutete, dass es oft Meerestiere zu Essen gab, selbst in patrizischen Haushalten, wo man jeden Tag auch Fleisch hätte servieren können. Und oft spielten und angelten die Kinder am Wasser und die genseigenen Fischerboote fuhren oft mit den „Piraten von Baiae“ aus. An Bord eines Schiffes oder an den villeneigenen Anlegern lernte man als spielendes Kind sehr viel nebenbei über Fisch. Dazu kam dann noch eine Oma, die Fisch gegenüber Fleisch auf dem kindlichen Speiseplan eindeutig bevorzugte. Abgerundet wurde das Fachwissen über Fische und andere Speisen mit häufigen Besuchen in den Küchen der Villen. Da Serenus Haustiere hatte blieb es nicht aus, dass man ab und an als Patrizier den Weg in die Küchen fand und selber das ein oder andere veranlasste. Ein aufmerksamer Tierbesitzer konnte da viel von den besten Köchen im Imperium lernen, denn ein Austausch war mitunter angebracht. Sein Hund, die Ziegen, die Ponies und der Löwe hatten alle andere Sachen auf dem Speiseplan, die zugefüttert wurden. Und die Köche der Villen hatten oft ein umfangreiches Fachwissen was die Versorgung der Tiere und der Hausbewohner anging.

    Serenus interpretierte den Schrei und Ausruf der Sklavin, welchen er natürlich nicht verstand, völlig falsch: hysterische Begeisterung wie er es von Rennen und Spielen her kannte, wenn der wenig gebildete Zuschauer auf eine Besonderheit traf, welche für ihn das Unbekannte oder das Exotische darstellte.


    Er lächelte huldvoll die Sklavin an und deutete auf den kleinen Löwen.
    „Sein Name ist Leontius. Wenn er groß ist, wird er größer als Nero sein und in der Arena Sklaven und Verbrecher in Stücke reissen. Meistens sind es aber Sklaven der Gens Flavia die in Ungnade gefallen sind. Es kann also sein, dass du ihn einmal ganz nah wieder sehen wirst. Nur ist er dann etwas größer und hat mehr Interesse an Dir.“


    Leontius schien ein großer Freund von Lebertran zu sein. Serenus nahm zur Kenntnis, dass der kleine Löwe den Lebertran immer zuerst schlabberte. Geduldig wartete er darauf, dass der kleine Löwe fertig wurde. Danach würde er ihm das Bäuchlein massieren und das Fell bürsten, bevor es einen Verdauungsspaziergang gab.

    Serenus zuckte mit den Schultern.


    „Die Winter in Baiae sind zwar nicht so verschneit wie in Germania, aber man hat sehr viel Zeit, die man nutzen kann. Vor allem bei schlechtem Wetter und wenn die Spielgefährten großteils in Roma sind. Vieles habe ich auf Latein gelesen. Griechischer Originaltext kann mitunter sehr ermüdend sein.
    Philosophie könnte man vielleicht etwas vertiefen, obgleich uns das nicht wirklich weiterbringt. Die guten Philosophen sollen alle schon tot sein. Und die Lebenden sind Schmarotzer, die es zu Nichts gebracht haben, denn sonst wären sie keine Philosophen. Und schmalzige Herz-Schmerz-Liebesgedichte sind auch doof.
    Wie gut bist du in der Unterweisung in der Redekunst? Wenn ich irgendwann Priester werde, dann sollte meine Stimme gut geschult sein, denn immerhin hören mir dann eventuell Zehntausende Menschen zu.“


    Redekunst und Stimmtraining war nicht so schlecht. So ab und an kiekste Serenus Stimme schon und der Hals schmerzte. Der Stimmbruch zeichnete sich über kurz oder lang ja ab. Mit 11 Jahren kam Serenus langsam in so ein kritisches Alter, obgleich sich ein Bartwuchs oder Brusthaare trotz morgendlicher Spiegelkontrolle noch nicht abzeichnen wollten.

    Ein Sklave stellte einen Hocker zu den Klinen und auf ein kleines Beistelltischchen drei Tonschüsseln mit Lebertran, lauwarmer Hühnerbrühe und gekochtem Huhn. Dazu einen riesigen Teller mit geschnittenem Obst in mundgerechten Stücken.


    Wenig später bog Serenus um die Ecke. In der Hand hielt er eine Leine, welche in einem rubinbesetztem Lederhalsband endete, welches den Hals von seinem kleinen Löwen Leontius umfasste. Sein Hund Nero lief in zwei Schritt Abstand daneben, lief dann zu den Klinen, wedelte beim Anblick von Aristides drei Mal mit dem Schwanz und ließ sich dann vor der Kline der Sklavin hinplumpsen.


    Serenus setzte sich auf den Hocker und stellte die Tonbecher dem kleinen Löwen auf den Boden, welcher sich gierig darüber her machte, während er zwischendrin abwechselnd den Hund, die Sklavin und auch Flavius Aristides wütend anfauchte um seinen Anspruch auf das Fressen zu äußern.

    Zitat

    Original von Flavia Celerina
    -Eintritt in eine der interessantesten römischen Familien, in der garantiert jeder über eine gewisse Macke verfügt
    ;)


    Hööööö? Also wir wollen doch mal festhalten, daß ich der normalste Bewohner der Villa bin. Ich habe definitiv keine Macke. Die andern vielleicht, aber ich nicht. =)