Beiträge von Manius Flavius Gracchus Minor

    Manius Octavius Gracchus

    Casa Octavia

    Roma


    Aedilis Curulis M' Flavius Gracchus Minor M' Octavio Graccho Domini Factionis Russatae s.p.d.


    Seit jeher zählt die Cura Ludorum zu den vornehmsten Obliegenheiten der Aedilen, weshalb ich gedenke, den Mores Maiorum gemäß zu den Ludi Megalenses Wagenrennen zu veranstalten. In deiner Funktion als Dominus Factionis Russatae ersuche ich dich daher, mich zu informieren, ob und im Falle einer positiven Rückmeldung mit welchen Aurigae deine Factio gewillt wäre, sich an den Rennen zu beteiligen.


    Vale bene!


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    Senator Consular Herius Claudius Menecrates

    Villa Claudia

    Roma


    Aedilis Curulis M' Flavius Gracchus Minor H Claudio Menecrati Domini Factionis Praesinae s.p.d.


    Seit jeher zählt die Cura Ludorum zu den vornehmsten Obliegenheiten der Aedilen, weshalb ich gedenke, den Mores Maiorum gemäß zu den Ludi Megalenses Wagenrennen zu veranstalten. In deiner Funktion als Dominus Factionis Praesinae ersuche ich dich daher, mich zu informieren, ob und im Falle einer positiven Rückmeldung mit welchen Aurigae deine Factio gewillt wäre, sich an den Rennen zu beteiligen.


    Vale bene!


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    Galeo Claudius Gallus

    Villa Claudia

    Roma


    Aedilis Curulis M' Flavius Gracchus Minor G Claudio Gallo Vicarii Domini Factionis Auratae s.p.d.


    Seit jeher zählt die Cura Ludorum zu den vornehmsten Obliegenheiten der Aedilen, weshalb ich gedenke, den Mores Maiorum gemäß zu den Ludi Megalenses Wagenrennen zu veranstalten. In deiner Funktion als Dominus Factionis Auratae ersuche ich dich daher, mich zu informieren, ob und im Falle einer positiven Rückmeldung mit welchen Aurigae deine Factio gewillt wäre, sich an den Rennen zu beteiligen.


    Vale bene!


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    Senator Lucius Annaeus Florus Minor

    Domus Annaea

    Roma


    Aedilis Curulis M' Flavius Gracchus Minor L Annaeo Floro Minori Domini Factionis Albatae s.p.d.


    Seit jeher zählt die Cura Ludorum zu den vornehmsten Obliegenheiten der Aedilen, weshalb ich gedenke, den Mores Maiorum gemäß zu den Ludi Megalenses Wagenrennen zu veranstalten. In deiner Funktion als Dominus Factionis Albatae ersuche ich dich daher, mich zu informieren, ob und im Falle einer positiven Rückmeldung mit welchen Aurigae deine Factio gewillt wäre, sich an den Rennen zu beteiligen.


    Vale bene!


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    Aedilicius Marcus Iulius Dives

    Domus Iulia

    Roma


    Aedilis Curulis M' Flavius Gracchus Minor M Iulio Diviti Domino Vicario Domini Factionis Venetae s.p.d.


    Seit jeher zählt die Cura Ludorum zu den vornehmsten Obliegenheiten der Aedilen, weshalb ich gedenke, den Mores Maiorum gemäß zu den Ludi Megalenses Wagenrennen zu veranstalten. In deiner Funktion als Vicarius Domini Factionis Venetae ersuche ich dich daher, mich zu informieren, ob und im Falle einer positiven Rückmeldung mit welchen Aurigae deine Factio gewillt wäre, sich an den Rennen zu beteiligen.


    Vale bene!


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    "Wenn sich die Option ergibt, werde ich auch einmal mich beteiligen, doch ich muss sehen, was mir heute noch obliegt."

    , erklärte der Aedil, der ohnehin nur mäßig Neigung verspürte, sich in die engen und wenig ansprechenden Läden der Plebs zu begeben, um selbst ein Auge auf Maße und Gewichte zu haben, nachdem selbst er den Einkauf persönlicher Gegenstände für gewöhnlich seiner Dienerschaft überließ.

    "Grundsätzlich gilt es, die Maße und Gewichte aller Gewerbe zu kontrollieren, sodass primär es um Stichproben geht. Gibt es dafür eine festgelegte Reihenfolge?"

    Er blickte fragend in die Runde seiner Berater, welche den Kopf schüttelten.

    "Für heute könntest du nach Gusto beginnen. Du solltest jedoch systematisch vorgehen und die vermerken, wo wir bereits waren."

    Der Scriba hatte sich bereits daran gemacht, eine Bescheinigung auszustellen, welche er nun mit dem offiziellen Amtssiegel des Flavius siegelte und dem Seius reichte:

    TESTIMONIUM AEDILIS CURULIS

    KAL MAR DCCCLXXI A.U.C.

    (1.3.2021/118 n.Chr.)


    Hiermit verleihe ich dem Civis Galeo Seius Ravilla die Vollmacht, in meinem Namen mit den Cohortes Urbanae über die Abordnung von Milites für den Vollzug seiner Amtspflichten zu verhandeln.


    Ihm ist wie dem Aedilis Curulis selbst Gehorsam zu leisten und Achtung entgegenzubringen.


    Manius Flavius Gracchus Minor


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    "Für die Kontrollen selbst werden die Milites dir dann die erforderliche Autorität verleihen, dafür wird keine separate Vollmacht vonnöten sein."
    , warf Sabinius Maro ein und Minor nickte. Mit einem Lächeln auf den Lippen fügte er an:

    "Gleich am ersten Tag trittst du in meinem Namen auf: Bereite mir keine Schande!"

    Die kleinen, possierlichen Gestalten mit ihren infantil großen Köpfchen, den für den Leib recht kurzen Gliedmaßen neben seinem Vater auf der Kline zu sehen, bereitete Manius Minor einige Schwierigkeiten, die gebotene kritische Distanz zu den Konkurrenten um das familiäre Erbe zu wahren, sodass schließlich doch ein sanftes Lächeln über seine Lippen huschte. Der Umstand, dass Manius Maior sie bei sich sitzen ließ, versetzte ihm hingegen wieder einen leichten Stich, da doch er Zeit seiner Kindheit (selbst wenn er sich nicht mehr an jenes Alter zu erinnern vermochte) er ein wenig hatte unter der Distanziertheit seines Vaters gelitten. Die Eifersucht auf jene dem älteren Gracchen so nahen Geschöpfe wurde jedoch gedämpft, als jener gestand, ihr infantiles Plappern nicht verstehen zu können, obschon der Gedanke, dass sein stets eloquenter und bedächtiger Vater sich mühen mochte, eine Konversation mit einem dieser brabbelnden Zwerge zu führen, ihn durchaus amüsierte.


    Die paternale Mahnung, jener Natternbrut noch auf dem politischen Parkett zu assistieren, evozierte ein jähes Ende jener zarten Gefühle der Verbundenheit und er blickte irritiert auf und schwieg für einen Augenschlag, während er nach Worten rang. Zweifelsohne wäre es für einen Sohn höchst inadäquat gewesen, offen jede Verantwortung für seinen Halbbruder und Rivalen um das flavische Erbe zu refutieren und einen Eklat zu provozieren. Indessen wollte Manius Minor Manius Maior jedoch auch nicht direkt anlügen, weshalb nach einer unnatürlich langen Pause er sich in die vage Sentenz

    "Ich werde mich meiner Pflicht nicht entziehen."
    , flüchtete, die je nach Interpretation die Defension des flavischen Erbes gegen die Aurelii oder die Unterstützung jenes doch gewissermaßen unschuldigen Knirpses auf seinen ersten Schritten in die Politik implizieren konnte.

    Der Gedanke, dass sein Vater bald das Zeitliche mochte segnen, war indessen nicht allein ob jener vermeintlichen Verpflichtung beängstigend, wie Minor konzedieren musste, sondern ebenso in seiner Sache, da er doch nicht wusste, welches Testament Gracchus Maior in der Zeit seiner Absenz gemacht hatte, ob er gar die aurelische Natter zu seiner Erbin hatte bestimmt oder ihren beiden Sprösslingen sein Erbe hatte überschrieben, sodass der Tod nicht allein emotional, sondern ebenso für seine Mission zur Rettung des flavischen Andenkens eine Gefahr repräsentierte. Der jüngere Flavius schluckte daher bedächtig und fragte:

    "Fühlst du dich etwa unwohl? Hat sich dein... Leiden aggraviert?"
    , fragte er endlich nicht ohne Furcht in der Stimme.

    Nachdem Claudius Menecrates sich weder hatte exkulpieren lassen, noch erschien, beschloss Manius Minor anschließend an den Mulsum zum Aperitif, die Vorspeisen auftragen zu lassen. Es gab gefüllte Eier sowie scharf angebratenen Fisch, dem Winter entsprechend auch eingelegtes Gemüse. Zunächst berichtete Lucretius Carus von einer kürzlichen Jagdpartie, welche er im Zuge seines Wahlkampfes gemeinsam mit befreundeten Senatoren auf seinem Landgute hatte veranstaltet, ehe sie schließlich auf die nun kommende Zeit zu sprechen kamen.

    "Nun, werte Gäste, das kommende Jahr ist auch einer der Gründe, weswegen ich euch heute hier versammelt habe. Octavius, wie du weißt, sind deine Amtskollegen und du uns Aedilen zugeordnet, daher erschien es mir adäquat, dich als einen ihrer Vertreter mit einzuladen, um uns kennenzulernen, aber auch, um unsere Aktionen bereits ex ante ein wenig zu koordinieren. Daher sprich: Hast du konkrete Absichten oder Initiativen für das kommende Jahr? Oder inwiefern könnten wir als Aedilen dich in deinen Plänen unterstützen?"
    Er blickte kurz hinüber zu Ravilla, für den gewiss es lehrreich konnte sein, zu sehen, wie andere Vigintivirn ihre Amtszeit planten, da doch verhoffentlich auch ihm dergleichen würde bevorstehen.

    Die Amtszeit des jüngeren Flavius war sich gut angegangen und täglich hielt Manius Minor, assistiert von seinem Tiro fori, Audienz in der Basilica Iulia. Dazwischen galt es jedoch auch administrative Aufgaben im heimischen Officium zu erfüllen, wozu auch die Präparationen für die bereits angekündigten Ludi Megalenses gehörte. Also hielt der Aedil Kriegsrat mit Seius Ravilla, um sämtliche Obliegenheiten rechtzeitig zu initiieren.

    "Seius, die Zeit bis zu den Ludi Megalenses rinnt dahin! Lasst uns also für alles sorgen, damit die Spiele so fulminant werden, wie sie eines flavischen Aedils würdig sind! Wir müssen mit den Factiones sprechen, die Cohortes Urbanae informieren, die Schauspieltrupps, mit den Quindecimviri - es gibt viel zu tun!"

    Es freut mich sehr, dass bereits diverse Interessenten sich hier gemeldet haben. Folgende Konstellation erschiene mir denkbar:

    • Tarkyaris als Beklagter (der sich auch das Delikt erdenken darf, idealerweise selbstredend von einer Tragweite für ein Iudicium Privat, welches mit ökonomischem Betragen zu tun hat oder ein Verstoß gegen die Lex Mercatus, wobei du in diesem Falle deinerseits Widerspruch gegen das Edictum Aedilis einlegen würdest, sodass eine Klärung des Sachverhaltes vonnöten wäre)
    • Octavius als Advokat des Tarkyaris (?)

    Insofern wäre noch eine Advokatenstelle und beliebige Zeugenstellen frei :)


    Sodann würden wir zeitnah beginnen, da wie jeder weiß die Dauer derartiger Verfahren im IR sich durchaus in die Länge ziehen kann.

    Der Flavius lächelte, als Ravilla nach seinen überaus korrekten Ausführungen zur Einschätzung seiner Situation aufs Neue auf Intentionen und Agenden zu sprechen kam.

    "Nun, Seius, was meine Intentionen betrifft, kann ich diese rasch umreißen: Ich wünsche mein Amt ordentlich zu absolvieren, selbstredend Spiele zu veranstalten und sonst den Gepflogenheiten meiner Vorgänger zu folgen. Ein spezifisches Anliegen verfolge ich nicht, außer dem, eine Rangstufe im Senat aufzusteigen und womöglich mich für neue Ämter und Würden zu qualifizieren."

    Die Zeiten des politisierten Cursus Honorum, in denen ambitionierte Politiker wie die legendären Gracchen oder ein Cato Censorius ihre Programme hatten verfolgt, in denen Kampfabstimmungen über Bodenreformen und politische Initiativen den Senat hatten bestimmt, waren lange vergangen. Selbstredend erhob sich hier und dort noch immer die ein oder andere Debatte, fochten rivalisierende Seilschaften um Einfluss und das Ohr des Kaisers. Doch die Ämter des Cursus Honorum spielten hierfür (deplorablerweise?) kaum mehr eine Rolle, sie waren zu drögen Verwaltungsämtern verkommen, lediglich erhellt durch die Gunst diverser Auftritte bei Spielen oder Sacrae publicae.

    "Was also würdest du mir also hinsichtlich Inhalten und Strategie raten?"

    Er lächelte erwartungsvoll, wohl wissend, dass er seinen Tiro fori womöglich ein wenig aus der Reserve lockte mit seiner Negation des seischen Ansatzes.

    Auch Manius Minor war neu auf seinem erhobeneren Posten und similär zu Seius Ravilla, der zusammen mit den beiden Juristen aus der flavischen Klientel, dem übrigen privaten Consilium, und seinem Accensus auf einer Bank zu seiner Rechten platziert wurde, voller Erwartung, wie der aedilicische Alltag sich gerierte. Tatsächlich erschienen jedoch zunächst ordinäre Kaufleute, Händler und Handwerker in einer schier endlosen Reihe, welche Klagen wegen Verstößen ihrer Konkurrenten gegen die Lex Mercatus vorbrachten, sodass die Fälle zunächst sorgfältig aufgenommen und sodann zur Entscheidung archiviert wurden. Der Aedil hatte nichts zu unternehmen, als stets jovial zu nicken und die Parteien mit einer Salutation zu verabschieden, das Consilium hingegen nur dabei zu sitzen und gelehrt dreinzublicken.


    Erst als der Praeco eine kleine Pause verkündete, ergab sich Raum für eine interne Beratung auf dem Tribunal.

    "Flavius, es wäre nun an der Zeit, die Klagen zu prüfen, um jeweils ein Edictum wegen Strafverhängung erlassen zu können."

    , erklärte Sabinius Maro, der erfahrene Advocatus neben Ravilla auf der Consilium-Bank, der eben aus jenem Grund zu den Begleitern Gracchus Minors war erkoren worden, weil er als ehemaliger Scriba in staatlichen Diensten über eine exzellente Verfahrenskenntnis in öffentlichen Verwaltungsakten wie der Strafpraxis der Aedile verfügte.

    Die Erklärung erweckte bei Minor indessen gleich die Furcht, nun höchstselbst sich ins Getümmel stürzen zu müssen und er fragte nicht ohne Irritation:

    "Wem obliegt jene Prüfung? Ich hoffe, ich habe nicht alleinig die Marktstände abzuschreiten?"

    "Nein, nein. Normalerweise übernehmen das abgeordnete Milites der Cohortes Urbanae. Hast du diesbezüglich bereits mit dem Praefectus Urbi gesprochen?"

    Selbstredend war dies eine rhetorische Frage, denn Sabinius Maro war in jedwede Aktionen hinsichtlich des flavischen Aedilats involviert gewesen und hätte diesbezüglich zweifelsohne Kenntnis gehabt.

    "Dies scheint mir entfallen zu sein."

    , erwiderte Minor nachdenklich und legte die Stirn in Falten. Einen Augenblick schien er still nachzusinnen, dann fiel sein Blick auf den Seius:

    "Seius, wie wäre es, wenn du dich zur Praefectura Urbis... oder gleich der Castra Praetoria aufmachst und dort einige Soldaten zu unserer Verfügung organisierst? Ich sende dir gern ein offiziöses Schreiben mit, welches dich legitimiert. Sodann könntest du direkt die Soldaten bei der Überprüfung der Klagen eskortieren. Was denkst du?"

    Dies mochte keine sonderlich staatstragende Aktion darstellen, doch gehörten Kontrollen zu den wichtigsten Aufgaben der öffentlichen Administration, mit welcher Ravilla einst als Magistrat auch befasst würde sein. Dessenungeachtet erfüllte er dem Aedil damit eine wenig geliebte Obliegenheit, sodass auch schlicht praktische Überlegungen den Senator dazu motivierten.

    "Er gehörte meinem Vater und vor ihm dessen Vater. Ein Familienerbstück!""
    , erwiderte der Aedil nicht ohne Stolz, selbst wenn er aus dem Stande nicht vermochte zu ästimieren, seit wie vielen Generationen eben jenes Exemplar in Umlauf war. Da seine Augen ihn in der Nähe im Stich ließen, war ihm auch leider verwehrt, die kunstvollen Schnitzereien im Elfenbein zu inspizieren, deren teils figürliche Darstellungen womöglich einen stilistischen Hinweis hätten gegeben, zu welcher Zeit sie waren geschaffen worden. Indessen zählte die genaue Provenienz wohl wenig, da doch das wichtigste war, dass er von einer langen und ehrenvollen Tradition im Hause Flavia kündete.


    Deplorablerweise stellte Manius Minor, kaum hatte er Platz genommen, fest, dass das Sitzmöbel keineswegs bequem war: Das purpurne Polster (das selbstredend nicht so alt war wie das Gestell, sondern frisch aufgepolstert worden war) war äußerst hart, der Stuhl selbst für den mäßig mit Körpergröße gesegneten Flavius ein wenig hoch, sodass er lediglich am Rande konnte hocken, wollte er nicht das ridikulöse Bild eines Magistraten abgeben, dessen Beine von seinem Richterstuhle baumelten. Dass die Sella dazu der Tradition gemäß Rücken- und Armlehne entbehrte, machte es nicht eben besser. Tapfer lächelte er dennoch in die Runde, als er endlich saß.

    "Dann lasst uns beginnen! Gibt es bereits erste Bittsteller?"


    Diese Frage mochte selbstredend rhetorisch sein, denn das Marktgeschehen ruhte kaum während der Tage der Amtsübergabe, in welchen die scheidenden Aedilen nicht selten ein geringeres Pensum zu bearbeiten pflegten, während viele Kläger und Prozessparteien, deren Verfahren schwebten, verhofften, beim neuen Amtsträger mehr Glück zu haben als beim alten.

    Dicht aufeinander trafen nun die Teilnehmer nacheinander ein, wie der jüngere Flavius mit Satisfaktion notierte. Der Octavius nötigte sogar zu einem (in der Tat seltenen) Kompliment für seine Gattin, was diese mit einem scheuen Lächeln quittierte und neuerlich ihre großen Schneidezähne mit der Lücke dazwischen quittierte.


    Seius Ravilla leistete sich hingegen einen überaus denkwürdigen Auftritt, als er mit ausschweifenden Worten und seinem Orientalen im Schlepptau die Gäste begrüßte. Dass um ein Haar er der Collega des Octavius wäre geworden, hatte er bisherig gar nicht vernommen, sodass die Replik auf die Nachfrage des octavischen Gracchus ihn durchaus ebenfalls interessierte.


    Schließlich trat auch sein Vater hinzu und salutierte zunächst seinen Freund, den zukünftigen Aedilis Plebis und verband dies mit herzlichen Gratulationen, die artig Lucretius erwiderte:

    "Mir geht es ebenso! Dein Sohn und ich werden ein gutes Team abgeben, da bin ich sicher!!"


    Selbstredend erwiderte er ebenso du Begrüßungen der übrigen Gäste, ehe Manius Minor das Wort aufs Neue erhob:

    "Nehmt gerne bereits Platz! Ich erwarte noch Claudius Menecrates, doch dies sollte uns nicht abhalten, bereits einige kleine Erfrischungen zu uns zu nehmen!"


    Damit führte er den Zug zu den Klinen an, auf denen traditionsgemäß seine Gattin sowie sein Vater auf dem Lectus imus, Lucretius Carus und Octavius Gracchus (neben dem Platz für Claudius, der selbstredend den Locus consularis erhielt) auf dem Lectus medius und Seius Ravilla ein wenig einsam auf dem Lectus summus wurden platziert. Sodann traten Sklaven heran und reichten erwärmten Mulsum, der bei den kühlen Temperaturen als wohltuender Aperitif sollte wirken.

    Aedilis in iure est


    Hatte der Tag des erkorenen Aedilis Curulis Manius Flavius Gracchus Minor am Morgen begonnen, so dauerte es bis um die Mittagszeit, ehe er Gelegenheit erhielt, in der Basilica Iulia auf seinem eponymen Sitzmöbel sich zu platzieren. Die Sella curulis war Eigentum des Magistraten und da die Flavii nicht wenige curulische Magistrate zu ihren Ahnen zählten, pflegten sie jene Insignie der Amtsgewalt zu vererben. Als der Flavius somit, umgeben von seinem frisch übernommenen Officium aus einem Scriba Aedilicius, einem Accensus aus der flavischen Familie, welcher bereits seinem Vater einst als Berater in ökonomischen Belangen hatte gedient, diversen Viatores sowie seinem Consilium als Beratungsgremiuim, zu dem neben zwei Klienten mit juristischer Bildung selbstredend auch sein neuer Tiro fori zählte, würdevoll zur Apsis der Basilica schritt, erwartete ihn dort jener mit Elfenbeinintarsien verzierte Stuhl, auf dem einst bereits Manius Maior während seiner Magistraturen hatte gesessen.

    Vom Forum Romanum, wo Manius Minor seinen Amtseid hatte geschworen, trat der frisch erkorene Aedil den beschwerlichen Weg die Via Triumphalis hinauf an, um am Auguraculum auch den Konsens der Unsterblichen zu erfragen, wobei selbstredend die Schar seiner Klienten und Freunde ihn geleitete. Obschon sein Vater ihn hatte ermuntert, dass die Götter bereits anlässlich seines Wahlopfers ihren Konsens hatten erklärt, verspürte er konträr zu den allermeisten Aspiranten auf jene Zeremonie ein nicht geringes Unbehagen, da doch noch immer sich schuldig sah, in der vergangenen Zeit neuerlich die Götter geschmäht zu haben und seiner Bestimmung entfleucht zu sein, was zweifelsohne die Ira Deorum aufs Neue hatte entfacht.

    Die Unsterblichen sind weitaus geduldiger als jeder Vater dass auch einige Umwege und Latenzen auf deinem Wege sie nicht weiter tangieren


    Jene Worte Manius Maiors im Geiste repetierend, um sich selbst zu kalmieren, schnaufte der dickliche Flavius die gepflasterte Straße der Triumphatoren hinauf, vorbei am Tempel des Iuppiter Capitolinus hin zu der bescheidenen Hütte, welche an die ruralen Ursprünge des Imperium erinnerte und jenen Ort repräsentierte, an welchem die Auguren innerhalb des Pomerium ihrer uralten Kunst nachgingen.


    Am Auguraculum erwartete ihn bereits Matius Metellus, der Magister Augurum, um den Willen des Iuppiter zu erörtern. Mit visibler Nervosität trat der Flavius an die Hütte und setzte zaghaft einen Calceus vor den anderen, um sich nicht durch ein Straucheln zusätzlich zu Gespött zu machen oder fahrlässig Anlass für ein persönliches Prodigium zu geben.

    Der erste Amtstag Gracchus' Minor als Aedilis Curulis hatte früh begonnen: Nicht ohne Stolz hatte er am Morgen sich die Toga praetexta anlegen lassen, wobei zahlreiche Ankleidesklaven hatten mitgewirkt, um jede Falte korrekt zu setzen und Acht zu geben, dass der breite Purpursaum an seinem Staatskleid in adäquater Weise zur Geltung kam. Auch wenn die Diffizilitäten des Faltenwurfes sich seinem Auge entzogen, so verspürte er doch eine gesonderte Dignitas in diesem Aufzug, welche seine bisherigen Amtseinführungen übertraf. Im Folgenden hatte er ein unblutiges Opfer am häuslichen Lararium vollzogen, ehe die Klienten zur Salutatio waren erschienen und nun ihn zu Forum hatten geleitet, wo er den Amtseid zu sprechen hatte.


    Wie bei seiner Wahlrede betrat er umsichtig die Stufen der Rostra, um nicht nun in seiner magistratischen Montur sich zum Gespött zu machen, indem er stolperte oder gar strauchelte und die umsichtige Aufbereitung seiner Montur zunichte machte. Doch fortunablerweise hatten auch die Servi publici Acht gegeben, dass die Rednertribüne für diesen Anlass ordentlich instand gehalten war und sämtliche Fugen im Marmorbelag begradigt, weshalb ihm der Aufstieg fehlerlos gelang und er endlich, als er an die Reihe war gekommen, feierlich die Worte schwor:

    "Ego, Manius Flavius Gracchus Minor, hac re ipsa decus imperii romani me defensurum, et semper pro populo senatuque imperatoreque imperii romani acturum esse sollemnitter iuro.


    Ego, Manius Flavius Gracchus Minor, officio Aedilis Curulis imperii romani accepto, deos deasque imperatoremque romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et virtutes romanas publica privataque vita me persecuturum esse iuro.


    Ego, Manius Flavius Gracchus Minor, religioni romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat iuro.


    Ego, Manius Flavius Gracchus Minor, officiis muneris Aedilis Curulis me quam optime functurum esse praeterea iuro. Meo civis imperii romani honore, coram deis deabusque populi romani, et voluntate favoreque eorum, ego munus Aedilis Curulis una cum iuribus, privilegiis, muneribus et officiis comitantibus accipio."

    Nun würde noch die Inauguratio erfolgen, welche für die höheren Magistrate vorgesehen war, sodann endlich konnte er wieder hinab auf das Forum ziehen und auf der Sella Curulis Platz nehmen, um dem Marktgeschehen der Urbs vorzusitzen.

    Werte Mitspieler,


    angesichts der fürderhin noch rudimentären WiSim wage ich zu vermuten, dass meine Amtszeit weniger von WiSim-evozierten Irregularitäten auf den Märkten geprägt wird sein. Da ich vermute, dass kaum ein Spieler gewillt wäre, um des Spielvergnügens wegen in die Fänge der Marktaufsicht zu geraten, habe ich mir eine Alternative ersonnen: Gern würde ich zumindest eine Gerichtsverhandlung ersinnen, welche markttechnische Fragen behandelt.


    Dies wäre ein Spielangebot für...

    • Anwälte, welche beide Seiten (einen Geschädigten und einen Beklagten) vertreten
    • Zeugen, welche im Laufe des Prozesses um ihre Aussage würden gebeten werden
    • Iudices, welche unter meinem Vorsitz zu Gericht sitzen
    • Zuschauer, welche mehr oder minder interessiert den Prozess verfolgen
    • ggf. weitere Akteure

    Spontan wäre mir ein Betrugsdelikt in den Sinn gekommen, welches sich im Rahmen eines Marktgeschäftes ereignete. Hier wäre ich jedoch nicht fixiert, wenn anderweitig attraktivere Delikte offeriert werden!