Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Die Römer bekränzten zum Jahreswechsel ihre Häuser mit Lorbeerzweigen. Durch das Schmücken eines Baumes zur Wintersonnenwende ehrte man im Mitras Kult den Sonnengott. Auch in nördlichen Gegenden wurden im Winter schon früh Tannenzweige ins Haus gehängt, um bösen Geistern das Eindringen und Einnisten zu erschweren, gleichzeitig gab das Grün Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings.

    Der Mithras-Kult ist je nach Interpretation im 1. Jh. v.Chr. oder im 1. Jh. n.Chr. den Römern überhaupt erst bekannt geworden. Er hat sich dann im Reich verbreitet genauso wie sich auch andere Kulte (zB Isis et Serapis, Judentum, Christentum etc.) im Reich verbreitet haben. Nur weil sich jedoch beispielsweise der Kult von Isis et Serapis bis nach Roma und weiter verbreitet hat, kann man ihn und seine Riten dennoch für unrömisch halten. Denn letztlich stammt der Kult eben aus Aegypten und ist entsprechend geprägt.

    => Das lässt sich in äquivalenter Weise übertragen auch auf die anderen Kulte, die alle in der einen oder anderen Weise etwas Unrömisches an sich haben. Und da kann ich Florus durchaus nachvollziehen, wenn er es nicht ganz passend findet, wenn ein kleiner Kult (neben der großen Staatsreligion mit Iuppiter, Neptun, Pluto & Co) hier eine derartige Aufmerksamkeit erhält. :hmm:


    Zu den nordischen Provinzen: Die lese ich in aller Regel eh nicht mit. Wenn man es da als passend empfindet, dann kann man das Tannengrün ja auf den germanischen Forenstyle beschränken. => Denn ich stelle fest: Auch in der angegebenen Referenz steht einzig für ebendiesen Norden etwas von Tannengrün geschrieben. ;)


    Zu Lorbeerzweigen bei den Römern: Hier möchte ich sagen, dass der Jahreswechsel der 31.12./01.01. ist. Jetzt haben wir Ende November. Wer diesen nun bereits zum Jahreswechsel zählt, der muss konsequenterweise dann auch umgekehrt Anfang Februar noch zum Jahreswechsel zählen. Und da frage ich einfach mal frei heraus: Wer wünscht sich Anfang Februar noch Tannengrün (oder Lorbeerzweige) als Forenschmuck?^^

    => Auch der Vergleich hinkt also durchaus, da er eben nicht berücksichtigt, dass wir im Dezember die sogenannte "Adventszeit" haben, während nach dem Jahreswechsel der Weihnachtsschmuck in aller Regel nach den heiligen drei Königen dann auch zeitnah weitestgehend verschwunden ist.


    Ja sogar bei Bestattungen wurden Tannenzweige oder Immergrünezweige verwendet.

    So es sich bei dem Schmuck nicht um Trauersymbolik handeln soll, ist dieser Hinweis vermutlich etwas off Topik. ;)

    Verhältnis: Patron-Klient Verhältnis: Herr-Sklave
    Im Profil von Patron
    bzw. Sklavenhalter
    Klienten
    - [Name des 1. Klienten]
    - [Name des 2. Klienten]
    etc. (alphabetisch)
    Sklaven und Angestellte
    - [Name des 1. Sklaven]
    - [Name des 2. Sklaven]
    etc. (alphabetisch)
    Im Signaturzusatz
    von Klient bzw. Sklave
    Klient - [Name des Patrons] Sklave - [Name des Eigentümers]
    Curstos Corporis - [Name des Eigentümers]
    Maiordomus - [Name des Eigentümers]
    etc. (da gibt es ja viele Möglichkeiten)

    Ist Global, wenn du es so siehst, funktioniert es bei allen anderen genau so. :)

    Nur an den Stellen, wo zuvor tatsächlich die Klienten einer ID aufgelistet wurden, da stimmt es jetzt natürlich nicht mehr.^^

    Ein Beispiel dafür: Macer (Spurius Purgitius Macer). Ob es noch mehr gibt, müsste man mal schauen... :hmm:


    => In dem Beispiel hat man sich offenkundig orientiert am Familia-Tab im alten Forum: https://roma-invicta.de/tabularium.php?a=uf&p=85

    (Da standen nämlich tatsächlich alle aktiven IDs gelistet, die Klient sind. Also zB auch bei der Patronin von Messalina stand: https://roma-invicta.de/tabularium.php?a=uf&p=3847 :D )


    Will sagen: Man müsste sich also überlegen, wie genau man es machen will - und es dann einheitlich so machen. ;)

    Vorstellbar wäre:

    - "Klient von" und dann ggf. den Patron dort eintragen, oder

    - "Klienten" und dann dort die Liste der Klienten eintragen.*

    (* Wessen Klient eine ID ist, könnte man dann als "Klient - [Name des Patrons]" wieder bei den ganzen SimOff-Kursen etc. unter der Signatur notieren. Falls man auch weiterhin sowohl im Profil des Klienten einen Link zu seinem Patron als auch im Profil des Patrons einen Link zu seinen Klienten haben will. Wenn man indes sagt, dass nicht in beiden Profilen diese Verbindung zwischen den Patron und Klient sichtbar sein muss, dann kann man das natürlich auch weglassen. => Dann müsste man sich allerdings ebenfalls fragen, warum man dann umgekehrt sowohl "Sklaven und Angestellte" im Profil des Eigentümers/Arbeitgebers listet - Beispiel: Furia Stella - als auch in den Profilen der Sklaven und Angestellten im Signaturzusatz den Eigentümer/Arbeitgeber nennt - Beispiel: Tiberios. Denn entweder will man, dass derartige Verbindungen zwischen zwei IDs in den Profilen beider IDs zu finden ist oder man will es nicht. ;) )

    Dives schmunzelte ein wenig, als man ihm so überschwänglich zu schmeicheln versuchte. Beinahe fühlte er sich herausgefordert zu fragen, welches denn diese rühmlichen Taten seien, welche man nah und fern preiste... Seine letzte Amtszeit lag bereits längere Zeit zurück und war - anders als seine vorherigen Schritte im Cursus Honorum - aus divitischer Sicht auch nicht gerade optimal verlaufen. Zudem hatte der Iulier weder militärischen Ruhm erlangt wie sein vielfach dekorierter ritterlicher Großonkel Iulius Licinus, noch saß er in einem der Quattuor Amplissima Collegia wie sein senatorischer Cousin Iulius Centho, der den Auguren angehörte. Stattdessen gab es lediglich 3 Höhepunkte in seiner bisherigen Laufbahn, welche den Iulier nachdrücklich mit Stolz erfüllten: Seine zwei konsekutiven Amtszeiten als Duumvir von Ostia; seine einstige Erwähnung in der Acta Diurna als Römer, der vor allem dadurch bekannt sei, "rhetorisch derart begabt zu sein einen glauben machen zu können Salz sei Zucker"; und seine erfolgreich gegen alle patrizischen Widerstände im Senat erkämpfte erneute Öffnung der curulischen Aedilität auch für Plebeier. (Privat war er zudem stolz, dass er im Consilium Ulpianum daran mitgewirkt hatte, dass sein Großvater Octavius Anton einen Platz im Ulpianum erhalten hatte, wie ihn darüber hinaus selbstredend auch seine Kinder mit Stolz erfüllten.) - Doch wie lange langen all diese Dinge mittlerweile bereits in der Vergangenheit? Eine gefühlte Ewigkeit...


    Aber der Senator wollte selbstredend vor seinen anwesenden Klienten nicht tiefstapeln, sodass er auf eine genauere Rückfrage an dieser Stelle lieber verzichtete. Stattdessen richtete er sein Augenmerk auf den vor ihm stehenden Römer, der sich ihm als Klient empfahl.

    "Dann erzähl mir, Seius, woher kommst du?", spielte Dives auf die Erwähnung einer strapaziösen Reise an. "Wer bist du?", interessierte er sich selbstredend sehr für den bisherigen Lebensweg und den familiären Hintergrund, den ein potenzieller Klient hatte. "Und wohin willst du?", vollendete der Iulier den Dreiklang mit einer nicht minder wichtigen Frage. Denn die einen wollten in den Senat, die anderen strebten nach dem Ritterring, und wieder andere hatten mitunter noch andere Pläne...

    "Es ist wohl generell nirgendwo so angenehm wie in der Urbs und in Italia.", bestätigte der Senator - der als solcher von Gesetzes wegen ohne Erlaubnis des Censor perpetuus maximal in die Provinciae Sicilia und Gallia Narbonensis reisen durfte, sich davon jedoch in der Tat nur selten eingeschränkt fühlte... so er sich nicht gerade ein wenig nostalgisch manchmal nach Asia, Achaea oder der zu Lycia et Pamphylia gehörenden Insel Rhodus sehnte. "Aber du hast recht, die Landschaft ist gewiss atemberaubend - vor allem, wenn man hinter jedem dritten Baum einen Barbaren vermuten muss, der es vielleicht wirklich genau darauf abgesehen hat, einen jeden Römer seines Atems zu berauben.", stieg Dives mit einem Wortspiel auf den Scherz des Valeriers ein und schmunzelte in sich hinein.


    "Insofern bin ich doch ganz froh, hier zu sein.", lenkte er dann zurück. "Dabei sehe ich schon, dass ich während der längeren Zeit, die ich in meiner Villa in Bovillae verbracht habe, augenscheinlich einiges verpasst habe. Du hast ein Buch über das Römische Recht verfasst?", zeigte sich der Iulier interessiert und hoffte, womöglich ein wenig mehr darüber zu erfahren.

    Sieht also genau so aus, finde ich.

    Das ist eine Fehlannahme.^^


    Im alten Forum, du hast es verlinkt, stand zum Beispiel: "Klient - VETURIA SERENA".

    Das steht als (im Forum unsichtbarer) Signaturzusatz für: "Klient von VETURIA SERENA".


    Das ist äquivalent zu den Sklaven-Signaturzusätzen wie zB bei Charislaus (Charislaus).

    Bei dem steht ja ganz ähnlich: "Sklave - Manius Purgitius Lurco".

    => Und das bedeutet nicht: "Charislaus hat folgende Sklaven: Manius Purgitius Lurco", sondern es bedeutet: "Sklave von Manius Purgitius Lurco". ;)

    Dives erhob sich für eine Antwort auf die an ihn gerichtete abschließende Frage des Augustus.


    "Das beruhigt meine Besorgnis in der Tat. Vielen Dank.", nickte er ergeben, bevor er sich wieder setzte. Denn er hatte an dieser Stelle in der Tat keine weiteren Fragen. Stattdessen fand er sich kurz darauf mit den Gedanken seines Sitznachbarn Petilius Sophus konfrontiert, der bereits eifrig darüber nachdachte, wer dem Verstorbenen denn nun als Quaestor Principis nachfolgen könnte und würde. Und dabei dachte der Petilier offenkundig in erster Linie an seinen Sohn Petilius Rufinus... der zugleich Klient des divitischen Iuliers war. Dives spürte eine gewisse Anspannung aufsteigen und beobachtete interessiert, wie es nun weiterging.

    Der Tod war überall. Dives entsann sich des Briefes seines Cousins Caesoninus zum Tod des iulischen Eques Antoninus. Er erinnerte sich an die Benachrichtigung zum Tod des iulischen Vigintiviralis Caesoninus selbst sowie seiner Cousine Phoebe. Er dachte an das Schreiben des decimischen Gardetribuns, welches ihn über das plötzliche und unerwartete Ableben seines erst kurze Zeit zuvor zu den Praetorianern versetzten Onkels Iulius Labeo informiert hatte. Und nun, in einer der ersten Sitzungen des stadtrömischen Ältestenrates seit der divitischen Rückkehr aus Bovillae nahm das Sterben offenkundig kein Ende.


    Nachdem der Princeps den Tod des amtierenden Quaestor Principis Rusius verkündet hatte, gingen dem Iulier an dieser Stelle noch weit weniger politische Ränkespiele durch den Kopf. Dafür war er der Urbs vermutlich doch eine kleine Weile zu lange fern gewesen. Stattdessen beschäftigte ihn etwas anderes - und trieb ihn dazu, nachdem augenscheinlich niemand sonst das Wort sich erbitten wollte, sich selbst um dieses zu bemühen:


    "Ich würde, so dies erlaubt ist, gerne eine Rückfrage an den Augustus richten.", begann er anschließend stehend von seinem Platze aus an den sitzungsleitenden Consul gewandt, bevor sein Blick zum Princeps wanderte. "Da es vor einiger Zeit erst meinen Cousin Iulius Caesoninus traf, als Vigintiviralis in viel zu jungen Jahren von einem... Schlag... aus dem Leben gerissen zu werden, würde ich mich gerne rückversichern: Der Quaestor Rusius starb - im Gegensatz zum Vigintiviralis Iulius Caesoninus - nicht in Folge einer Gewalttat, ist das richtig?", versuchte Dives in Erfahrung zu bringen. Denn er wusste durchaus um die Macht der Worte und wusste ebenso, dass man mit unterschiedlichen Worten denselben Inhalt bei Bedarf auch so wiedergeben konnte, dass es beim Adressaten bewusst falsch ankam. Selbstredend lag es dem iulischen Senator fern, dem Augustus derlei an dieser Stelle nun unterstellen zu wollen. Doch als Angehöriger und Erbe des Caesoninus fühlte er sich gewissermaßen in der Pflicht, hier eine eindeutige Antwort zu erbitten, die keinerlei Spielraum für unterschiedliche Interpretationen ließ.

    Also im alten Forum war es so:


    Villa - dann die Villen alphabetisch sortiert

    Domus - dann diese alphabetisch sortiert

    Casa - dann diese alphabetisch sortiert

    Nope. Da (http://roma-invicta.de/forum/board.php?boardid=75) war ganz eindeutig gar nichts nach Villa/Domus/Casa sortiert. Ganz oben 4 Villen, ganz unten eine Villa sowie dazwischen ein bunter Wechsel auch Casae und Domus. => Welchen Status das Haus hatte, spielte also offenkundig keinerlei Rolle bei der Sortierung. ;)


    Also ganz ohne einen Zusatz, welche Gebäudeform es nun ist?

    Naja, ich würde die Boards einfach exakt so benennen wie die Häuser heißen. Also wie bisher: Casa Decima Mercator, Domus Iulia, Villa Flavia Felix, etc. pp. Denn wenn ich mir im Roma-Board (Roma) die Basilica Ulpia, die Castra Praetoria, die Castra Vigilum und die Thermae Agrippae anschaue, dann heißen die ja auch weder "Cohortes Praetoriae et Urbanae" noch "Cohortes Vigilum - Castra Vigilum". Stattdessen heißt das jeweilige Board ganz einfach wie auch das Gebäude heißt. ;)


    Deshalb würde ich sagen:

    Domus Annaea

    Casa Antonia

    Casa Decima Mercator

    Casa Leonis (auch wenn es kein Gentilnomen ist, würde ich es schlicht unter "L" einsortieren)

    Domus Iulia

    Domus Iunia

    Casa Matinia

    Villa Vinicia


    Ich bin dagegen, weil keiner aus dem Kopf weiß, ob das jetzt Patrizier sind oder Plebejer.

    [...]

    Das mag für jene gelten, die hier ohnehin mit dem einen oder anderen Account bereits ein paar Jährchen hier auf dem Buckel haben. ;) Für Neulinge gilt das hingegen nicht.

    Auch wenn ich nicht grundsätzlich etwas dagegen habe, die Patrizier-Häuser inmitten der Plebeier-Häuser mit einzusortieren, möchte ich sagen, dass man trotz allem auch genau andersherum argumentieren kann:

    Wer bisher nicht weiß, welche Gentes hier als Patrizier und welche als Plebeier bespielt werden, der entwickelt dafür am ehesten ein Gefühl, wenn er mit exakt dieser Differenzierung konfrontiert wird. Wer im Tabularium zur Seite der gewünschten Gens kommen will, der ist ebenfalls darauf angewiesen, entweder jedes Mal die Suchfunktion zu bemühen und fleißig das Gentilnomen zu tippen - oder hier (https://imperium-romanum.info/clan/) das Wissen zum Stand entweder bereits zu haben oder sich im Laufe der Zeit anzueignen. ;)


    Möchte man dem Nutzer dies ganz grundsätzlich nicht zumuten (obgleich es für das Spiel SimOn ja durchaus genauso von Wert ist zu wissen, welche Gens hier patrizisch und welche plebeisch bespielt wird), dann müsste man konsequenterweise auch sagen, dass auch im Tabularuim die Gentes ohne Rücksicht auf unterschiedliche Stände schlicht alphabetisch zu sortieren sind. => Es im Tabularium auf die eine Weise zu machen und im Forum auf die andere, das erscheint mir indes etwas inkonsequent und inkonsistent. Daher würde ich tatsächlich sagen: Entweder ist es den Spielern zumutbar, diese Differenzierung zu kennen/sich anzueignen. Dann macht man beides auf die eine Weise. Oder man möchte es den Spielern grundsätzlich nicht zumuten, sich diese Differenzierung vorzunehmen. Dann macht man beides auf die andere Weise. :)

    Frage: Wäre es möglich, in den Städten bei den Familienwohnsitzen wieder die Reihenfolge nach Grösse oder Status zu machen?


    Früher kamen die Domus ... vor den Casa ..., weil eine Domus eben etwas grösser ist, die Familie einen etwas höheren Status damit signalisiert. Hat jemand sogar eine Villa, dann gehört diese eigentlich ganz nach oben und nicht wegen des Alphabets ganz nach unten.


    Ist eigentlich nur ein Detail, würde aber Sinn ergeben.

    Das hatte ich so in der Art auch bereits mal angefragt. Denn im alten Forum war es tatsächlich so, dass sich:

    - ganz oben die Wohnsitze der Patrizier

    - darunter dann jene der Plebeier

    befanden. Innerhalb der Patrizier wie Plebeier wurde dann - nach Gentilnomen - sortiert. Da stand also die Casa Decima vor der Domus Iulia, selbige wiederum vor der Casa Matinia und irgendwo ganz am Ende fand sich die Villa Vinicia (meines SimOn-Patrons Hungi). => Das war insofern gut und sinnvoll, als dass sich die (fast) exakte Reihenfolge so auch im Tabularium wiederfand. Der einzige Unterschied in der Reihenfolge bestand darin, dass im Tabularium auch innerhalb der Patrizier erst die Maiores dann die Minores aufgeführt waren, während im SimOn-Board (Villa Aurelia, Villa Claudia, Villa Flavia, Villa Tiberia, ...) innerhalb der Patrizier nicht weiter differenziert wurde.


    Als Iulier habe ich die Gens im Tabularium also stets ebenso recht mittig gefunden wie im Häuserboard. Mittlerweile (ich weiß nicht, ob sich das noch umstellt) muss ich immer ein bisschen suchen, weil ich im Tabularium einerseits zu faul bin die umgekehrt alphabetische Sortierung jedes Mal aufs Neue umzukehren, andererseits aber das Alphabet rückwärts augenscheinlich weniger gut beherrsche als vorwärts und daher regelmäßig an der Gens Iulia vorbeiscrolle (^^). Im Häuserboard andererseits komme ich regelmäßig bei der Casa Matinia an und wundere mich für einige Sekunden, wo zum Pluto die Domus Iulia, die gewohnheitsmäßig vor der Casa Matinia kommt, abgeblieben ist.^^


    Die Sortierung nach Wohnsitz halte ich indes für etwas schwierig. Denn einerseits ist eine Villa ein Landhaus (siehe schon die Übersetzung ganz oben: https://de.wikipedia.org/wiki/Villa). Dieses kann zwar städtisch eingerichtet sein (Villa Urbana) oder in Stadtnähe liegen (Villa Suburbana), ist in dem Sinne aber eben dennoch eigentlich ein Landhaus... im Gegensatz zur Domus, die ein Stadthaus ist. Und wenn der Römer da nun also so grundsätzlich unterschied (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misches_Haus), dann sagt natürlich "Villa" oder "Domus" weniger aus über Größe oder Status, sondern vielmehr über den Standort auf dem Land oder in der Stadt.

    Und der andere Punkt ist natürlich auch der, dass viele Häuserboards auch einfach IR-historisch so gewachsen sind. Die Plebeier haben eben in einer Casa gewohnt, darunter offenkundig selbst der steinreiche Censorier Publius Matinius Agrippa, der sich wahrscheinlich mindestens so sehr wie die Patrizier ein größtmögliches Anwesen problemlos leisten kann. Kurzum: Dieser mit dem Gebäudenamen verbundene Status wird hier aufgrund der gewachsenen IR-Historie auch gar nicht immer so repräsentiert. ;)


    Da ich als SimOff-Verwalter der Iulier (in Absprache mit meinen SimOn-Gentilen) nur damals für meine Gens die Änderung der Bezeichnung von Casa nach Domus beantragt habe, jedoch niemand anderem reinreden oder vorschreiben möchte, wie der Wohnsitz einer anderen Familie heißen soll, hielte ich eine Sortierung nach 1. Stand und 2. Gentilnomen für besser. (Auch führt dann der Wechsel von Casa zu Domus oder anders nicht dazu, dass sie die Reihenfolge der Häuserboards ändert und sich alle Spieler bei jeder derartigen Anpassung immer wieder umgewöhnen müssen.)

    Nicht lange nach all diesen Geschehnissen, von denen der Iulier zum Glück noch nichts ahnte, betrat Dives in einer smaragdgrünen Tunica, deren Saum an Hals und Ärmeln von einer silberfarbenen Mäander-Ornamentik geschmückt wurde, sowie darüber einer purpurverbrämten Senatorentoga, in deren weißen Stoff für eine edlere Optik dezente Silberfäden eingewebt waren, das Atrium des Hauses. Er ging zum Solium und sah wie üblich einmal von links nach rechts durch die Menge der anwesenden Menschen. "Avete!", grüßte er dann mit freundlichem Gesichtsausdruck, während er in passender Geste dazu grüßend kurz seine rechte Hand hob. Anschließend setzte er sich und bemühte sich darum, das offenkundige Fehlen des Aglaopes zu ignorieren. Stattdessen gab er Saras mit einem stummen Blick zu verstehen, dass er beginnen konnte.


    "Dein Klient Potitus Asinius Celer und seine Frau Sulpicia Priscilla.", hielt sich der Iberer an den Rat des alten Griechen und rief zunächst den Asinier auf. Dieser trat daraufhin gemeinsam mit seiner Frau vor den Senator, grüßte seinen sichtlich erfreuten Patron und trug anschließend zwar keine Bitte vor, befragte den Iulier stattdessen jedoch einerseits nach dessen Meinung zu einer derzeit im ostiensischen Ordo Decurionum diskutierten politischen Frage, bevor er im Anschluss mit Blick auf seine Gemahlin freudig deren bereits leicht sichtbar werdende Schwangerschaft verkündete. Dives, der bekanntlich selbst mehrfach Vater war - auch wenn sowohl seine vestalische Adoptivtochter Torquata als auch sein nur wenige Tage alt gewordener Faustus bereits tot waren, sodass nur noch seine Kinder Marcus Minor und Fausta lebten - gratulierte seinem Klienten von Herzen und versprach, die werdenden Eltern bald nach der Geburt ihres Kindes in Ostia zu besuchen.


    Nachdem Celer und Sulpicia sich zurück unter die übrigen Klienten mischten, fiel der Blick des Iuliers auf die glänzend schimmernde Erscheinung eines ihm spontan eher unbekannt erscheinenden Mannes. Entsprechend erkundigte er sich also dezent bei seinem iberischen Privatsekretär, der daraufhin seine eigene Liste über den Haufen warf, indem er den Mann, den er unter der Fehlannahme, es handle sich selbstredend um einen divitischen Klienten, im Vorfeld entsprechend nur oberflächlich nach dem Namen gefragt hatte, auf seiner Liste vorzog: "Galeo Seius Ravilla.", rief Saras also vergleichsweise unbedarft auf, während sich Dives einen Augenblick lang nachdenklich mit der rechten Hand übers Kinn strich. Doch obgleich er für gewöhnlich nicht das schlechteste Gedächtnis hatte, wollte ihm bei dem Namen an dieser Stelle kein Licht aufgehen. Daher wartete er zunächst einmal gespannt ab, was der Benannte von sich aus sagen würde...

    Da sieht man wieder, dass es letztlich auf die richtigen Kontakte ankommt. ;)

    Das ist wohl wahr. Andererseits wäre es aber gewiss auch langweilig, wenn man stets all das bekommt, was man will. So hatte Dives immerhin Gelegenheit, auch immer mal wieder ein paar Rückschläge in seiner Laufbahn einstecken zu müssen und kann zudem bis heute darüber spekulieren, welche undurchsichtigen Umstände SimOn wohl zu den erwähnten Situationen geführt haben. ;)

    Wenn es aufgrund mangelnder Historizität auf Ablehnung stößt, kann man es künftig anders handhaben. Das würde dann ggf. nur einen ergänzenden Satz im Regelwerk erfordern, der Patriziern eine Position im Militär unterhalb ihrer standesgemäßen Möglichkeiten unterbindet, und diese wären dann wohl das Tribunat.

    Ich würde sagen: Man muss ja nichts gleich verbieten. Wo es Platz für Hochstapler gibt, da sollte es meiner Meinung nach auch Platz für solch "gescheiterte Lebensläufe" geben. Es sollte bloß beides vielleicht nicht zur Regel werden. ;)


    Daher hätte ich gesagt, dass dies wohl ein Fall fürs Handbuch (III - Bürgerlicher Berufssoldat) wäre... bevor ich festgestellt habe, dass dort sogar als Empfehlung im allerersten grünen Kasten bereits längst steht: "Für Patrizier und Senatorensöhne ist der Dienst als einfacher Soldat, vor allem außerhalb der Legionen, absolut unüblich."

    => Hätte ich das schon vorher gesehen, dann hätte ich mir den langen Sermon weiter oben gespart. ^^


    Ich sehe hier einen Logikbruch, der bei Anrechnung einer bereits geleisteten Grundausbildung entsteht und zwar im der Anonymität.

    Naja, alles was man als normaler Spieler über eine ID erfährt, welche die Grundausbildung überspringt, ist: Der Spieler hat irgendwann einmal mit einer anderen ID bereits diese Grundausbildung absolviert. Kein normaler Spieler erfährt, ob diese andere ID nun Lurco ist oder Scato oder Cerretanus oder jemand anderes. Diese Information hat nur die SL. ;)

    (Bei der Anerkennung von bereits mit einer anderen ID absolvierten SimOn- wie SimOff-Kursen galt ja bisher ebenfalls nur: Man meldet sich bei der SL mit dem Wunsch den mit der ID X absolvierten Kurs Y der ID Z anrechnen zu lassen. Und nach einem kurzen, prüfenden Blick auf die Tochter-ID-Liste wird der Kurs dann auch auf die ID Z übertragen. => Klar können andere Spieler natürlich versuchen, daraus Rückschlüsse zu ziehen. Auf der anderen Seite muss man dafür allerdings den entsprechenden Kurs nicht erneut absolvieren - beziehungsweise im Fall eines SimOn-Kurses hoffen, dass der überhaupt noch von jemandem angeboten wird.^^)

    und wundere mich, dass das hier als so selbstverständlich erwähnt wird, ist doch bisher nicht die Regel? ;)

    Das sehe ich ganz ähnlich. Und da ich vermute, dass die Referenz hier die direkt als Optio der Legio Prima gestartete ID Tiberius Verus ist, möchte ich anmerken, dass diese ID durchaus nicht einfach so direkt als Optio eingestiegen ist: Tiberius Verus hat seinen Verwandten Tiberius Lepidus gefragt. Tiberius Lepidus hat seinen Verbündeten Iulius Dives gefragt (Thermalgespräch). Und Iulius Dives hat wiederum seinen Verwandten Iulius Licinus - seinerseits damals Praefectus Castrorum der Legio Prima - gefragt (Brief an Licinus).


    => In diesem Sinne würde ich - augenscheinlich ähnlich wie Serapio - diese Vita auch nicht als Regelfall betrachten. Im Gegenteil halte ich sie sogar für eine große Ausnahme. Denn die Patrizier waren doch einst die politische Führungsschicht, die den Staat lenkte und das Gros der Macht in ihren Händen hielt... bis sich die Plebejer nach und nach ebenfalls politische Rechte, Einfluss und Macht erkämpften. In unserer heutigen Zeit spielt offenkundig die Frage der Nobilität (also Consul gewesen zu sein) eine weit größere Rolle als die Frage des Patriziats. Dennoch meine ich: Wer sich als Patrizier nicht im Bereich von Religion und/oder Politik engagiert, sondern stattdessen als einfacher Soldat zum Militär geht (und "einfach" meint hier alle Ränge, die weder Ritter- noch Senatorenstand voraussetzen), der geht meines Erachtens nach keinen besonders patrizischen Lebensweg... der daher meiner Meinung nach auch eher die Ausnahme bleiben sollte.


    Mit den Worten des Divus Valerianus, unter dem damals die Patrizier aus den Ritterämtern gedrängt wurden: "Der Ritterring soll die Voraussetzung sein, einen ritterlichen Posten anzunehmen und der Ordo Senatorius die Voraussetzung für ein politisches Amt. Zahlreiche Ämter in Politik und Cultus sind Patriziern vorbehalten und werden ihnen durch niemanden streitig gemacht, dann soll es auch andersherum nicht so sein." <= Ich finde das durchaus sehr weise gesprochen. (Insbesondere für einen Kaiser, der ansonsten nie viel hat von sich hören lassen.^^) - Hier übrigens die SimOff-Diskussion, in der ich den Brief gefunden habe: Patrizische Ritter


    => Long story short: Mir scheint, das Streben eines Patriziers nach dem Ritterring ist gewissermaßen unter seiner Würde. Das Streben eines Patriziers unterhalb eines Tribunats im Militär zu dienen entsprechend gar noch weniger standesgemäß. Das Handbuch (X - Senator (patrizisch)) betont anstelle des Militärs im Übrigen: "Da gerade Patrizier aber generell eine besondere Verantwortung für den Cultus Deorum besitzen, ist weitere Voraussetzung für die Zulassung zur Kandidatur ein Engagement in einem römischen Kultverein (etwa in den exklusiv patrizischen Sodalitäten, aber auch in den stadtrömischen Collegia oder weiteren Kultgemeinschaften, siehe auch Religiöse Nebentätigkeiten)." Sowie: "Insbesondere im religiösen Bereich wird von patrizischen Senatoren Engagement erwartet. So lässt der Kaiser prinzipiell keine Patrizier zu Kandidaturen zu, die sich nicht in irgendeiner Weise im Cultus Deorum engagieren."


    Ich würde aber für Leute, bei denen die erste Grundausbildung schon ein Weilchen her ist oder man länger nicht im militärischen Betrieb war, empfehlen (!), vielleicht zumindest eine abgespeckte Version durchzuziehen. Einfach um wieder rein zu kommen.

    Dem schließe ich mich ebenfalls an. Ferner wäre es meines Erachtens nach gut, wenn man auch auf die Sinnhaftigkeit SimOn achtet. Denn SimOff mag es sinnvoll sein, dass eine neu zum Militär kommende ID keine Grundausbildung machen muss, weil der Spieler selbige bereits mit einer anderen ID absolviert hat. Aber SimOn stellt sich natürlich die Frage: Weshalb sollte bei einem neuen Rekruten auf eine solche Grundausbildung verzichtet werden? (Mir persönlich fällt dafür kein wirklich schlüssiger Grund ein.) Wenn der neue Soldat jedoch zB von einer unbespielten Legion oder Hilfstruppe kommend neu zur Einheit stieße, dann wäre es selbstredend SimOn durchaus nachvollziehbar, ihn nicht "nochmal" eine Grundausbildung absolvieren zu lassen...

    ...an der Porta Iuliana hatte sich kurz zuvor eine ganz andere Szene abgespielt:


    [Bild] | Caius Caelius Caldus vs. Antinoos | [Bild]


    Nachdem er sich damals geschworen hatte nie wieder einen Fuß nach Roma zu setzen (irgendjemand hatte immerhin einst gar diesen Attentäter Corvinius auf ihn angesetzt, der ihn beseitigen sollte), war Caldus nach all den Jahren nun dennoch zurückgekehrt. Denn er hatte von dem Mord am Vigintiviralis Iulius Caesoninus gehört. Und er hatte gehört, dass daraufhin auch 'sein' Dives in die Ewige Stadt zurückgekehrt war. Und... er hoffte einfach, dass - alpha - sich kein Krimineller hier in Roma noch an ihn, einen kleinen Archivschreiber aus der Bibliothek des ostiensischen Stadtteils Marina erinnerte; - beta - die Soldaten und sonstigen Sicherheitskräfte der Stadt gerade nach diesem Mord nun besonders wachsam waren und insbesondere im Umfeld der Iulier ihre Augen sehr offenhielten; - und gamma - der gute Dives sich vielleicht verantwortlich fühlte, für den Schutz des Caeliers zu sorgen. Nachdem diese Sergia nicht mehr an seiner Seite war, da brauchte der Iulier doch auch wieder jemanden, um den er sich kümmern konnte - und der sich um ihn kümmerte. Und ja, in diese Rolle könnte sich Caldus gut hinein träumen..!


    "Was willst du denn hier?", stieß die Anwesenheit des Caeliers jedoch nicht bei jedem auf ein positives Echo. Antinoos, der sich heute um die Porta kümmerte (Wonga und Vibilius hatten während der divitischen Salutatio ein paar Stunden frei), konnte den Archivschreiber aus Ostia nicht leiden. Der Kerl sah gut aus, er genoss die Gunst seines Dominus und er hatte sich vor einigen Jahren sogar einmal über mehrere Wochen hier in der Domus Iulia eingenistet, bevor er von einem Tag auf den nächsten ganz plötzlich und ohne jede Erklärung verschwunden war. Nichts davon konnte Antinoos gutheißen. Und er hegte fest die Absicht, diesen Mann nicht noch einmal zu nah an seinen Dominus kommen zu lassen. Er war ein schlechter Einfluss! "Salve. Ich bin Caelius Caldus. Ich wollte zu Div..dem Senator Iulius Dives. Wir beide kennen uns aus Ostia. Ich habe ihn mehrfach beim Schreiben seiner Wahlkampfreden unterstützt und ja, man könnte sagen, wir sind alte Freunde.", nahm der Caelier die ablehnende Grundstimmung seines Gegenüber nicht gleich wahr. "Alte Freunde... von wegen.", schüttelte der Custos Corporis des Iuliers mit abfälligem Lächeln den Kopf. "Entschuldigung?", zeigte sich Caldus irritiert. "Ne, ich entschuldige nicht.", gab der Bithynier trocken zurück. "Ich möchte bitte zu Dives. Er kennt mich. Wir sind alte Freunde.", versuchte es der Caelier in einem zweiten Anlauf abermals freundlich. "Ich kann dich gerne mal alt aussehen lassen, wenn du willst. Ansonsten gehst du jetzt.", hob Antinoos in einer deutlichen Geste der Warnung die Hand. "Ich...", setzte der Gewarnte bereits dazu an, seine Ausbildung zum Bürgerwehrler ins Feld zu führen (ganz so wehrlos war der einfache Archivschreiber nämlich nicht), doch just in diesem Augenblick erreicht Aglaopes die Szenerie.


    "Meine Herren!", ermahnte er die beiden Männer mit der Auctoritas seines Alters. Dazu schenkte er beiden einen tadelnden Blick. "Ich werde es nicht dulden, dass diese erste Salutatio des Senators seit seiner Rückkehr aus Bovillae kompromittiert und verdorben wird durch irgendwelche Streitigkeiten!" Der Grieche holte tief Luft, nachdem er sich so beeilt hatte, hier bis zur Porta zu gelangen, um den sich abzeichnenden Konflikt noch rechtzeitig zu entschärfen. "Ich schlage vor, du richtest dein Anliegen heute an mich. Und ich werde es anschließend dann an den Senator herantragen. Einverstanden?", bot er dem Caelier an. "Hm.", brummte der zunächst nur. "Alternativ darfst du dich natürlich auch gerne schriftlich an ihn wenden, wenn dir das lieber ist. Aber dort im Atrium warten zahlreiche Klienten - und so Leid es mir tut, aber du bist keiner davon.", blieb Aglaopes hart. Er wurde mit einem missmutig zustimmenden Nicken des Caeliers dafür belohnt. "Und du zeigst dich den Klienten und Freunden des Dominus gegenüber bitte ein bisschen freundlicher. Okay?", wartete der alte Grieche noch das nicht minder missmutige Nicken des Bithyniers ab, bevor er den Caelier einmal halb ums Haus zum Seiteneingang der Domus führte, von wo aus er mit ihm für das versprochene Gespräch in den Sklavenunterkünften verschwand.


    Antinoos blieb derweil zurück und konzentrierte sich wieder auf die ihm eigentlich zugedachte Aufgabe an der Porta. Hoffentlich war während seiner kleinen verbalen Auseinandersetzung mit dem Caelier niemand einfach so an ihm vorbei ins Atrium marschiert...


    Sim-Off:

    Jetzt hab ich so lange und viel geschrieben und sehe erst im Nachgang, dass du hier bereits begonnen hast. Ich poste es dennoch, um es nicht verwerfen zu müssen.^^

    Pflichten über Pflichten.


    Nachdem er nicht nur nach Roma, sondern mit seinem Erscheinen beim Armilustrium auch formal ins Lichte der Öffentlichkeit zurückgekehrt war, musste Dives selbstredend auch seinen Pflichten als Patron wieder verstärkt nachkommen. Ihm graute bereits ein wenig davor, da diese Salutatio nicht nur die erste seit recht langer Zeit war - und daher wohl mit einem größeren Andrang als gewöhnlich gerechnet werden musste -, sondern es überdies auch die erste Salutatio wäre, in welcher ihm sein neuer Privatsekretär Saras zur Seite stand. Selbstredend würde der Iberer gerade jetzt am Anfang noch vom alten Aglaopes unterstützt werden, sodass es hoffentlich keine allzu chaotischen Verhältnisse gab. Dennoch war der Senator ob dieser Aussichten nur wenig enthusiastisch...


    [Bild] | Aglaopes et Saras | [Bild]


    "Und wer ist das dort?", deutete Saras möglichst unauffällig mit dem Stilus in seiner Hand auf einen gerade ins Atrium tretenden Mann. "Der in der gelben Tunica?", hakte Aglaopes nach. "Nein, der Dunkelhaarige dahinter.", spezifizierte Saras. "Ach der! Das ist Quintus Petilius Rufinus, Sohn des Senators Quintus Petilius Sophus. Die Petilier, das hast du sicher schon mitgekriegt, wohnen hier direkt nebenan in der Domus Petilia. Der Senator ist recht gut mit dem Dominus befreundet, weshalb sein Sohn hier natürlich einer derjenigen ist, die eine bevorzugte Behandlung genießen sollten.", erklärte der alte Grieche. "Gut. Ich verstehe.", kommentierte Saras und machte sich mit seinem Stilus eine entsprechende Notiz auf der Wachstafel, welche er in der anderen Hand hielt. "Ach schau!", deutete Aglaopes dann auf ein eintretendes Paar. "Die beiden solltest du dir ebenfalls gut merken. Das sind Potitus Asinius Celer und seine Schwester Asinia Celerina." Der Iberer runzelte missbilligend die Stirn. "Seine Schwester?!", wiederholte er skeptisch. Wie inzestös! "Ich nehme an, die sortiere ich dann in der Rangfolge ein bisschen weiter unten, richtig?" Die Toga des Mannes sah so früh am Morgen auch schon deutlich mitgenommen aus... "Oh, du hast recht.", gab der alte Grieche lachend zu. "Verzeih, die Dame an seiner Seite, das ist natürlich Sulpicia Priscilla, seine Frau." Es handelte sich also keineswegs um das, was der Iberer hier gefolgert hatte. "Und den solltest du im Gegenteil am besten sogar noch vor Petilius zu Wort kommen lassen. Denn Asinius gehört als Decurio Ostiensis zu den frühesten Klienten des Dominus. Und dass man ihm seine lange Anreise aus Ostia ansieht, davon solltest du dich nicht stören lassen. Es zeigt ja nur, welche Mühen er auf sich nimmt, um heute ebenfalls hier zu sein.", lächelte Aglaopes milde. Denn auch er selbst hatte den Asinier (genauso wie auch dessen Schwester) in den ostiensischen Jahren seines divitischen Dominus durchaus ein bisschen kennengelernt: Ein bescheidener, bodenständiger, vor allem aber höchst loyaler und treuer Mann!


    Plötzlich jedoch verschwand die gute Laune aus dem Gesicht des alten Griechen und machte einer seltenen Ernsthaftigkeit Platz. "Entschuldige mich kurz.", erklärte er sich nicht weiter, sondern verschwand nur mit zielstrebigem Blick in der zunehmenden Zahl von Klienten, während der Iberer auf sich allein gestellt zurückblieb...

    Überrascht wandte sich Dives der Stimme in seinem Rücken zu. Er erkannte ein vertrautes Gesicht, ohne jedoch gleich einen passenden Namen dazu parat zu haben. "Gut geraten!", kommentierte er also zunächst nur mit einem amüsierten Lächeln. Denn immerhin hätte er ja auch von einem Termin in der Administratio Imperatoris oder aus einer Audienz bei einem anderen Mitglied der augusteischen Familia kommen können. "Wir kennen uns aus der Veneta, richtig?", tastete sich der Iulier anschließend vor. "Valerius, der einstige Tiro des Aurelius Lupus, nicht wahr?", war er sich am Ende dann sogar beinahe sicher. "Salve."


    "Ich kann in der Tat nicht klagen über das Ergebnis meiner Audienz.", ging er anschließend auf die ihm gestellte Frage ein. "Ich habe erreicht, was ich wollte - und nachdem es kurzzeitig so aussah, als könnte ich womöglich an den moesischen Rand des Imperiums gesandt werden, gab sich der Augustus am Ende doch damit zufrieden, lediglich auf meine Rückkehr in die Urbs zu bestehen.", fasste er kompakt zusammen. "Und du... kommst ebenfalls aus einer Audienz... oder von einem Gespräch mit einem der Procuratores der Administratio Imperatoris?", erkundigte er sich letztlich im Gegenzug und zeigte sich durchaus interessiert.

    Dives nickte im Anschluss an die weiteren Ausführungen des Medicus nachdenklich. Ein gravierender Haarausfall lag bei Labeo augenscheinlich nicht vor, davon konnte sich auch der Iulier hier versichern. Und für alle anderen Aspekte kannte der Neffe seinen Onkel vermutlich kaum gut genug, um wirklich qualifiziert einschätzen zu können, wie lebhaft oder lethargisch Labeo normalerweise war und wie genau seine Essgewohnheiten aussahen. Dennoch redete sich der Senator ein, dass aus dem Fakt, dass ihm selbst keines der beschriebenen Symptome bei seinem Onkel aufgefallen war, gewiss auch folgte, dass auch Labeo selbst von seinem Tod überrascht worden war. Denn er hätte es wohl bestimmt seinen Verwandten nicht verschwiegen, wenn er den kalten Atem des Pluto bereits in seinem Nacken gespürt hätte. Zweifellos, das hätte er nicht verschwiegen. Oder doch? Hoffentlich nicht.


    "Ich danke dir für deine Antwort... sowie selbstredend auch für deine vorherigen offenkundig äußerst fachkundigen Ausführungen.", erklärte Dives nach einem kurzen Augenblick der Stille. Wahrscheinlich, so kam er ferner zu dem Schluss, könnte wohl nur das mutmaßlich im Atrium Vestae hinterlegte Testament seines Onkels möglicherweise noch einmal einen detaillierteren Einblick in die labeonische Gedankenwelt eröffnen und damit klären, ob oder ob nicht Labeo sein nahendes Ende aktiv verschwiegen hatte. Womöglich hatte er ja auch irgendwo im Norden eine Frau geschwängert, die er - als gute Partie, die er war - zwar selbstredend nicht geheiratet und mit nach Roma gebracht hatte, deren Kind er aber vielleicht dennoch finanziell absichern wollte..? Irgendeine derartige Erklärung erhoffte sich der Senator zu finden.