Hochzeitsfest von Quintilia Valentina und Decimus Serapio

  • "Salve Lucius Annaeus Florus Minor", grüßte Maximilla:

    "Ich freue mich, dich kennen zu lernen." Hatte sie nicht eben das Wort "Germania" gehört? Sprachen die Herren davon? Florus Minor war so lange dort gewesen; was dachte er über das Land, in dem sie aufgewachsen war?

    Den anderen Herren, der sich noch nicht vorgestellt hatte, bedachte sie mit einem zurückhaltenden Blick.

  • Ich hatte die Damen kommen sehen und war daher nicht überrascht, als Iulia Stella mich ansprach und mir ihre Freundin vorstellte.

    Salvete die Damen, salve Valeria Maximilla. Iulia Stella hat mir schon viel von dir erzählt, seit ich zurück bin.


    Dann bemerkte ich, dass die Damen ja noch gar nicht wussten, wer der andere Mann bei mir war.

    Das hier ist Aulus Furius Saturninus. Wir haben uns gerade erst kennen gelernt und er hat mich zu meiner Einschätzung der Provinz Germania befragt.

    Dann schwieg ich wieder, da ich nicht unhöflich sein wollte und meinem Gesprächspartner selbst die Möglichkeit geben wollte, sich vorzustellen.

  • Ich sah die beiden Damen, die uns nun grüßten, mit einem höflichen Lächeln an:

    "Iulia Stella, sehr angenehm; Valeria Maximilla, sehr angenehm.", sagte ich, als ich vorgestellt wurde: " Ich sprach schon zu Annaeus Florus Minor, dass er ohne Zweifel ein beneidenswerter Mann ist."

    Die Größere von Beiden war Iulia Stella, die Verlobte des Annaeus, die ich nun von Nahem sah, und die genauso hübsch und anmutig war wie aus der Ferne.

    Die Kleinere mit den braunen Augen war eine Valeria, vermutlich eine Verwandte von Tiberius Valerius Flaccus, aber ich hatte sie noch nie gesehen. Doch da ich ihren Verwandten nicht in ihrer Nähe erblickte, sprach ich nicht weiter mit ihr, denn sie war noch ein junges Mädchen, keine Matrona und keine Braut:

    "Sehr interessant, was Florus über Mogontiacum erzählt, was ja ein richtiges Rom im Kleinen zu werden scheint.", sagte ich.

    Ich hatte das deutliche Gefühl, dass sich Valeria Maximilla für Germanien interessierte.

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    KLIENT - LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR

  • Er war ein wenig spät dran, doch das war mit Absicht. Zu diesem Zeitpunkt werde ich weniger auffallen, hatte Vulpis sich überlegt.
    Genauso wie er es sich im Vorfeld vorgestellt hatte war sein äußeres Erscheinungsbild und dementsprechend sein Auftritt.

    Seine Überlegungen sich einen Sklaven für dieses Ereignis zu mieten hatte er wieder
    verworfen. Dieser wäre ein Fremder und es wäre zu problematisch, diesen während seinen eigen Vorhaben zusätzlich im Auge zu behalten.


    Die Sklaven des Hauses waren an ihren blauen und schwarz weißen Tuniken zu erkennen. So konnte er ihnen ohne Mühe im Eingangsbereich aus dem Weg gehen. Hier und da jemanden zunickend, einen augenscheinlich
    erkennend anlächelnd, schlängelte er sich zunächst zwischen die plaudernde Gästeschar hindurch. Bald hatte er eine kleine Nische gefunden, in der er pausierte um das Geschehen um sich herum zu beobachten.

    Da er nicht mit leeren Händen dastehen wollte winkte er einem vorbeieilendem Sklaven zu, um einen Becher Wein zu erhalten. Als nächstes würde er dann nach dem Buffet ausschau halten, was hier bestimmt in großer Auswahl bestückt.

    Zufrieden mit sich lächelte er vor sich hin. Hier passe ich hin und nicht in der Castra wo jede meint einen anpöbeln zu können.


  • Valeria Maximilla sah freundlich drein und sagte: "Ich freue mich, euch kennen zu lernen, Florus Minor und Saturninus.

    Ich hörte, dass ihr gerade über Germanien gesprochen habt. Dort habe ich meine Kindheit verbracht, von

    Mogontiacum sieben Tagesreisen entfernt. "

    Sie dachte einen Moment an Weite; an düstere Wälder, an das Heulen der Wölfe, an einen dünnen Sichelmond am dunklen Himmel; an das Geräusch zerborstenen Eises unter ihren Fußsohlen; an Schnee im Winter und krächzende Raben.


    Sie schaute Lucius Annaeus Florus Minor an: "Wie hat es dir gefallen dort?", fragte sie gespannt.

  • Ich war in Gedanken dabei, die 7 Tagesreisen einzuordnen und zu überlegen, wie weit das für eine Privatperson war, als mich Valeria Maximilla direkt ansprach.

    Nun, eigentlich gar nicht schlecht, wobei Mogontiacum ja auch nicht gerade Germania Libera ist. Das Wetter ist schon etwas kälter und nasser als hier in Rom, aber es ich auch nicht so, dass es immer nur regnet oder schneit. Ich habe auch ganz viele freundliche Menschen kennen gelernt und die Kultur auf der anderen Seite des Limes erscheint mir nicht weniger interessant als andere.

    Ganz bewusst sagte ich nichts über die Krieger, welche alles andere als interessant waren, sondern ging auf ihre Sätze ein:

    Du sagst, du seist in Germania aufgewachsen? 7 Tagesreisen von Mogontiacum ist eine ziemlich weite Strecke. Wo war das denn?

    Dies interessierte mich wirklich.

  • " In einer Villa Rustica in der Civitas Aquensis"* , gestand Maximilla mit dem Kopf nickend: "Ich war als Kind sehr kränklich, und mein Vater meinte, die gute Luft und das raue Leben würden mich kräftigen. Man sieht, es hat gewirkt. Die Germanen sind ja auch so kräftig, obwohl sie keine Hypocaustenanlagen oder Thermen haben. Und hochgewachsen sind sie."

    Etwas klein geraten war Maximilla zu ihrem Kummer, doch sie war wirklich niemals krank:

    "Und du warst also in Mogi stationiert? ", fragte sie:

    " Vermisst du das Land manchmal...die Weite und die Stille? Die Urbs scheint ja überhaupt nie zu schlafen."

    *

    Sim-Off:

    Genau hier

  • Ich kannte die Civitas Aquensis nur wenig, aber der Hauptort, Aquae, war mir bekannt.

    Aber nicht etwa in oder um Aquae selbst? Diesen Ort kenne ich ein wenig. Die Weite des Landes und die Ruhe vermisse ich schon manchmal, aber ich weiss nicht, ob das wirklich an Germania liegt, oder an meiner Herkunft. Ich wuchs auf unserem riesigen Landgut in der Nähe von Mantua auf. Das kann manchmal auch ganz schön ländlich sein.

    Dann merkte ich, dass Valeria Maximilla auch noch eine andere Frage gestellt hatte.

    Ja, die Legio II Germanica, wo ich diente, ist in Mogontiacum stationiert. Daher war dies eigentlich hauptsächlich mein Zuhause.


  • Ich vernahm gerne Berichte aus fernen Provinzen, und daher hörte ich bei dem gerne zu, was Florus Minor und die jungen Damen zu bereden hatten. Eine Sache war es, Tacitus zu lesen, eine andere, Informationen aus erster Hand zu bekommen.

    Überhaupt gefielen mir beide junge Frauen gut, und nun, da die anmutige Iulia Stella verlobt war, konzentrierte ich mich ein wenig mehr auf die Valeria.

    Trotz ihrer Jugend wirkte sie sehr sachlich, so gar nicht bemüht, der Männerwelt zu gefallen. Das erstaunte mich bei einem so jungen Mädchen.

    Als sie Germania erwähnten, fiel mir auch ein, wer sie sein musste, nämlich die Cousine von Tiberius Valerius Flaccus. Ich hatte sie bei meinen Besuchen nie zu Gesicht bekommen, doch natürlich gemerkt, dass neuerdings ein weibliches Wesen die Casa Valeria bewohnte: Deckchen und Kissen überall, ein Webstuhl im Peristyl und so weiter.

    Das das Mädchen eine Valeria war, machte die Sache interessant. Ob sie schon Heiratsanträge hatte? Ich lächelte ihr also jedesmal zu, wenn sie in meine Richtung blickte.

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  • Manius Minor empfand aufrichtige Freude, als Menecrates so leutselig ihn und seine Gattin salutierte. Zwar vermied er einen Kommentar hinsichtlich ihrer Trauung und präsentierte lediglich ein genierliches Lächeln, da doch ihm selbst dieser Tag als horribles Erlebnis war in Erinnerung, was, wie inzwischen er wusste, für Cornelia nicht wesentlich different sich hatte gestaltet, doch hinsichtlich ihrer Pläne vermochte er doch etwas zu berichten:

    "Wie deplorabel, dass du dieses Amt bereits wieder niedergelegt hast: Ich erwäge, das Aedilat anzustreben, dabei hätten wir zweifelsohne wieder häufiger das Vergnügen gehabt!"

    Cornelia nickte ebenfalls beflissen.

    "Und du strebst vorerst keine weiteren Ämter an?"

    Das Thema "sinnvolle oder erfüllende Zukunftsgestaltung" beschäftigte Menecrates erst unlängst, als sein Sekretär nach langer Reise zurück in die claudische Villa fand. Sie waren im Gespräch beide nicht auf eine Lösung gekommen, sondern bestenfalls auf Wege, die zu Lösungen führen könnten, über die sie sich in ihrer Abfolge aber nicht einmal einig geworden waren. Flüchtig erwischte sich der alte Claudier dabei, wie seine Phantasie ein durchaus rosiges Bild der Vergangenheit malte, in der er Praefectus und Flavius Aedil wäre. Er seufzte unmerklich und wischte energisch die unnützen Gedanken fort. Die Vergangenheit war bereits geschrieben.

    "Als Vergnügen hätte ich es angesehen", pflichtete Menecrates bei und schmunzelte - wohl wissend, dass verantwortungsvolle Ämter in den seltensten Fälle von Vergnügen gekennzeichnet waren. Er fügte daher an: "Eine angenehme und befruchtende Zusammenarbeit verlängert den Atem der Amtsinhaber, was nicht nur den Personen selbst, sondern vor allem dem Reich nutzt. Sie trägt die größten Früchte."

    Cornelias' Frage ließ Menecrates kurz wirken und quittierte sie zunächst mit einem: "Hm." Er befand sich noch immer im Stadium des Kräftesammelns, ein Amt würde ihn überfordern. Er schüttelte kurz den Kopf, bevor er antwortete. "Vorerst nicht, nein." Wieder dachte er kurz nach. "Gleichzeitig sollte man niemals nie sagen." Er lächelte, neigte den Kopf einmal zur Seite und fuhr fort, indem er zu Flavius blickte: "Vielleicht schaue ich einmal in der Amtsstube vorbei und lasse mich inspirieren. Vielleicht kann ich auch im Zuge des Wahlkampfes behilflich sein, sofern es mir möglich ist." Damit lag die Wahlunterstützung seitens des Claudiers offen. Wenn es bereits Pläne gab, lud Menecrates Blick dazu ein, sie zu äußern. Er führte ganz offensichtlich lieber "Dienstgespräche" als zu feiern. Etwas essen, würde er vielleicht.

  • "Sei uns gegrüßt, Fabius Torquatus, willkommen auf unserem Fest!" begrüßte ich den Procurator a memoria respektvoll von Eques zu Eques. Er war eine einflussreiche Figur auf dem Palatin, man sagte ihm ein Talent zum langfristigen Machterhalt nach, dabei war er schwer einzuschätzen, da über ihn selbst (selbst mir) relativ wenig bekannt war.
    "Darf es ein Massiker sein, oder eher ein würziger Caecuber?" Schon war der Wein-Einschenker zur Stelle. "Hab Dank für deine guten Wünsche." Gedeihlich und fruchtvoll, ach herrje, das erinnerte mich daran dass dieser schöne Tag unweigerlich in eine Hochzeitsnacht münden würde. Energisch fokussierte ich meine Gedanken wieder auf das Jetzt.
    Dass seine scharfzüngige Gattin uns nicht beehrte fand ich überhaupt nicht schlimm, ich hatte sie ja nur anstandshalber einladen lassen. Denn ich hatte nie vergessen, dass das Luder meiner lieben Schwester vor einem halben Leben ihren Verlobten, den verrückten Aelius Archias, abspenstig gemacht hatte. Der wievielte von Iunias Gatten war Fabius nochmal... der dritte oder vierte? Was für ein enormer Verschleiß.
    "Das ist sehr schade" behauptete ich glattzüngig, "bitte richte ihr unsere besten Grüße aus."

    »Einen Caecuber sehr gerne«, entgegnete ich entzückt über die Weinauswahl und ließ mir einen solchen sogleich vom Einschenker reichen. Gänzlich nichtsahnend hinsichtlich der eisigen Beziehung des Bräutigams zu meiner (Noch-)Gattin nahm ich die Grüße für Axilla respektvoll entgegen und mischte mich sodann unter das Festvolk, um vielleicht das ein oder andere ergiebige Gespräch zu suchen - oder besser gesagt den ein oder anderen einflussreichen Würdenträger zu erspähen.

  • ich vernahm gerne Berichte aus fernen Provinzen, und daher hörte ich bei dem gerne zu, was Florus Minor und die jungen Damen zu bereden hatten. Eine Sache war es, Tacitus zu lesen, eine andere, Informationen aus erster Hand zu bekommen. Überhaupt gefielen mir beide junge Frauen gut, und nun, da die anmutige Iulia Stella verlobt war, konzentrierte ich mich ein wenig mehr auf die Valeria. Trotz ihrer Jugend wirkte sie sehr sachlich, so gar nicht bemüht, der Männerwelt zu gefallen. Das erstaunte mich bei einem so jungen Mädchen. Als sie Germania erwähnten, fiel mir auch ein, wer sie sein musste, nämlich die Cousine von Tiberius Valerius Flaccus. Ich hatte sie bei meinen Besuchen nie zu Gesicht bekommen, doch natürlich gemerkt, dass neuerdings ein weibliches Wesen die Casa Valeria bewohnte: Deckchen und Kissen überall, ein Webstuhl im Peristyl und so weiter.


    Das das Mädchen eine Valeria war, machte die Sache interessant. Ob sie schon Heiratsanträge hatte? Ich lächelte ihr also jedesmal zu, wenn sie in meine Richtung blickte.

    Ich hatte mich in der Zwischenzeit ganz nahe zu meinem Florus gestellt. Zwar war die Verlobung noch nicht offiziell, aber ich wusste, dass er bereits Pläne hatte, meinen Vormund zu besuchen und danach die Frage in der Domus Iulia zu stellen. Ausserdem hörte ich ihm gerne zu, wenn er erzählte.


    Gleichzeitig bemerkte ich aber auch sehr wohl, dass Furius Saturninus immer wieder interessiert zu Maximilla blickte. Dies sorgte in meinem Inneren für ein erheitertes Lächeln. Je länger ich dem Spiel zusah, umso mehr musste ich mich bemühen, nicht laut zu lachen, denn natürlich wusste ich etwas, was der Gesprächspartner nicht wissen konnte.


    Also beobachtete ich einfach weiter.

  • Das Thema "sinnvolle oder erfüllende Zukunftsgestaltung" beschäftigte Menecrates erst unlängst, als sein Sekretär nach langer Reise zurück in die claudische Villa fand. Sie waren im Gespräch beide nicht auf eine Lösung gekommen, sondern bestenfalls auf Wege, die zu Lösungen führen könnten, über die sie sich in ihrer Abfolge aber nicht einmal einig geworden waren. Flüchtig erwischte sich der alte Claudier dabei, wie seine Phantasie ein durchaus rosiges Bild der Vergangenheit malte, in der er Praefectus und Flavius Aedil wäre. Er seufzte unmerklich und wischte energisch die unnützen Gedanken fort. Die Vergangenheit war bereits geschrieben.

    "Als Vergnügen hätte ich es angesehen", pflichtete Menecrates bei und schmunzelte - wohl wissend, dass verantwortungsvolle Ämter in den seltensten Fälle von Vergnügen gekennzeichnet waren. Er fügte daher an: "Eine angenehme und befruchtende Zusammenarbeit verlängert den Atem der Amtsinhaber, was nicht nur den Personen selbst, sondern vor allem dem Reich nutzt. Sie trägt die größten Früchte."

    Cornelias' Frage ließ Menecrates kurz wirken und quittierte sie zunächst mit einem: "Hm." Er befand sich noch immer im Stadium des Kräftesammelns, ein Amt würde ihn überfordern. Er schüttelte kurz den Kopf, bevor er antwortete. "Vorerst nicht, nein." Wieder dachte er kurz nach. "Gleichzeitig sollte man niemals nie sagen." Er lächelte, neigte den Kopf einmal zur Seite und fuhr fort, indem er zu Flavius blickte: "Vielleicht schaue ich einmal in der Amtsstube vorbei und lasse mich inspirieren. Vielleicht kann ich auch im Zuge des Wahlkampfes behilflich sein, sofern es mir möglich ist." Damit lag die Wahlunterstützung seitens des Claudiers offen. Wenn es bereits Pläne gab, lud Menecrates Blick dazu ein, sie zu äußern. Er führte ganz offensichtlich lieber "Dienstgespräche" als zu feiern. Etwas essen, würde er vielleicht.

    Als Balsam für seine Seele erschien Minor jenes Zwiegespräch mit dem greisen Claudius, dessen ehrliche Freude, ihn neuerlich zu sehen und dessen anerkennende Worte für seine Taten ihn doch beinahe geneigt machten zu glauben, dass er, wenn doch er mit seinen Taten einen Consular zufrieden hatte gestimmt, auch die Unsterblichen saturiert mochte haben.


    Hinsichtlich der zukünftigen Pläne schien seine Gattin hingegen (augenscheinlich wie nicht selten) ein eher heikles Sujet angesprochen zu haben, da Menecrates sich doch eher bedeckt hielt, sodass der jüngere Flavius ihm zur Seite sprang:

    "Nach deinen zahllosen Leistungen und Ämtern im Dienste der Res Publica ist es zweifellos auch angemessen, zunächst ein wenig zu verschnaufen und sich die Muße zu gönnen."

    Dann jedoch wandte der Gesprächspartner sich erneut seiner Kandidatur zu und während Philonica noch zu seinen letzten Worten nickte, errötete Minor beinahe ein wenig, als er erwiderte:

    "Es ehrt mich, dass du bereit bist, mich zu unterstützen und ich würde mich sehr freuen, wenn du diesem Umstand bei Gelegenheit Ausdruck verleihen würdest."
    Jede weitergehende Unterstützung wäre zweifelsohne zu viel, da doch Minor dem Alten nur wenig als Revanche hatte zu offerieren.

    "Gerne lade ich dich bei Gelegenheit aber einmal zum Essen ein, nicht wahr, Cornelia?"
    Er blickte fragend zu seiner Gattin, die augenscheinlich in diesem Augenblick ihren Blick ein wenig in die Menge hatte abgleiten lassen und aus fernliegenden Gedanken gerissen wurde.

    "Sehr gerne, ja!"

  • Kurz darauf erblickte Großtante Drusilla eine bekannte Matrone, die sie herzlich-affektiert begrüßte. Deren Haarpracht war ebenso imposant aufragend wie die meiner Großtante. Wie zwei Schiffe unter vollen Segeln zogen die beiden Damen dann plaudernd ihre Bahn Richtung Triclinium, ihre Männer unterfassend. Ich atmete auf und knusperte an den Bilchen, darüber sinnierend, dass Großtantes Ornatrix wirklich exzellent war. Sie verstand es, zwanzig Jahre wegzuzaubern. Ich sollte Narcissus wohl mal zur Weiterbildung zu ihr schicken...


    Lächelnd durchquerte ich sodann das Atrium auf der Suche nach meiner Braut, grüßte hier und dort, freute mich an den angeregten Gesprächen der Gäste. Ich fand Valentina, die ausgesprochen energisch dreinblickte und bot ihr vertraut den Arm.
    "Ah, da bist du. Ist das schreckliche Ding hinüber? Den Göttern sei Dank sei Dank hat sie nichts gemerkt. "
    Wir tauschten uns dann leise aus und kamen zu den Schluss, es gut sein zu lassen. An unserem großen Tag wollten wir nicht kleinlich sein, und so ließen wir den tollpatschigen fremden Sklaven einfach laufen.


    Gemeinsam gesellten wir uns dann zu meinen Cousin Sagitta aus Athen.
    "Salve Sagitta! Na?" fragte ich ihn launig, und hob meinen Becher um ihm zu zu trinken. "Was sagst du als Stoiker eigentlich so... zur Ehe an sich?" (Sagitta war rasend gebildet, worum ich, der ich es niemals bis nach Griechenland geschafft hatte, ihn nicht wenig beneidete. )


    ~ ~ ~


    Das Hochzeitsopfer im Peristyl

    Ein wenig später war es an der Zeit für die Opferzeremonie. Unsere Vilica machte mir Zeichen.
    "Carissima, es ist soweit. Bist du bereit?" fragte ich meine Braut, den Kopf zu ihr geneigt. Dabei hatte ich selbst so ein unschönes flaues Gefühl im Magen, und meine Hände waren auch etwas klamm. Aber es war ja zu spät.... viel zu spät... um noch irgendwas anders zu machen. Ich legte ein glückliches Lächeln auf mein Gesicht und erhob das Wort:
    "Verehrte Gäste! Wir werden nun zum Segen unserer Ehe das Opfer an die Matres Iuno, Tellus und Ceres vollziehen. Wenn ihr uns ins Peristyl begleiten möchtet? Mag es auch etwas frisch sein, aber für heißen Würzwein ist gesorgt!"
    Das war das Signal an die Sklaven, die ihn sogleich in bunt glasierten Bechern ausschenkten.
    So kühl war es auch gar nicht, denn das Peristyl war ja von den "purpur"farbenen Planen zum Großteil überspannt, zudem spendeten Feuerschalen Wärme. Auch hier leisteten üppige Blumengirlanden dem Winter Widerstand, spendeten Farbe und Duft. Bunt mit Hochzeitsszenen bemalte Oscillae schwangen leise klimpernd zwischen den Säulen.
    Vor der (restaurierten) Statue des Rossebändigers war der würdige Altar aufgebaut, auch das Opfertier stand geschmückt bereit, und die Musiker sowie Opferhelfer waren auch in Position. Ich überließ Valentina ihrer Pronuba und suchte Manius' Blick. Dass er eingewilligt hatte, das Opfer für uns zu vollziehen, das war natürlich ungemein großmütig von ihm.

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Zum Glück erreichte sie bald darauf ihr zukünftiger Gatte und nachdem man beschlossen hatte kein weiteres Aufsehen mehr um den fremden Sklaven und die Zerstörung eines ohnehin nicht sonderlich ansehnlichen Kunstwerkes zu machen ließ man die Sache auf sich beruhen. Valentina winkte einen anderen Sklaven heran und trug ihm auf, Silas aufzusuchen und ihm genau das mitzuteilen. Man wollte die Angelegenheit auf sich beruhen lassen. Auch wenn sie wusste, dass sie zukünftig eine strengere Hausherrin sein musste, so wollte sie an diesem Abend niemanden unglücklich wissen.

    Zusammen mit Serapio kam sie dann zu den Gästen zurück und wurde von ihm zu einem ihr fremden Mann geführt. Er schien viel von dessen Meinung bezüglich der Ehe zu halten und Valentina hörte aufmerksam seinen Worten zu,


    Dann war es soweit und sie würden zum Opfer übergehen. Serapio fragte sie ob sie bereit wäre und Valentina nickte wortlos. Seine Hände in den Ihren waren so kalt, dass sie fürchtete er würde doch noch bereuen sie zur Frau nehmen zu wollen. Sie wusste welche Bürde er mit der Hochzeit auf sich nahm und war ihm dennoch in Liebe verbunden. Doch sah er das auch immer noch so? Zum Glück musste sie sich nur kurz Sorgen machen, denn schon rief ihr Zukünftiger die Gäste dazu auf, ihnen zu folgen. Seine Hand in der Ihren haltend, drückte sie Serapios Finger leicht zusammen und wollte ihm so Halt signalisieren. Sie würden das zusammen schon schaffen.

    Draußen angekommen überblickte die Braut die auch hier festlich geschmückte Szenerie. Es fühlte sich wirklich an wie in einem Traum. Hoffentlich wachte sie nicht auf, bevor sie endlich verheiratet war.

  • Aber nicht etwa in oder um Aquae selbst? Diesen Ort kenne ich ein wenig. Die Weite des Landes und die Ruhe vermisse ich schon manchmal, aber ich weiss nicht, ob das wirklich an Germania liegt, oder an meiner Herkunft. Ich wuchs auf unserem riesigen Landgut in der Nähe von Mantua auf. Das kann manchmal auch ganz schön ländlich sein.

    Dann merkte ich, dass Valeria Maximilla auch noch eine andere Frage gestellt hatte.

    Ja, die Legio II Germanica, wo ich diente, ist in Mogontiacum stationiert. Daher war dies eigentlich hauptsächlich mein Zuhause.


    Gleichzeitig bemerkte ich aber auch sehr wohl, dass Furius Saturninus immer wieder interessiert zu Maximilla blickte. Dies sorgte in meinem Inneren für ein erheitertes Lächeln. Je länger ich dem Spiel zusah, umso mehr musste ich mich bemühen, nicht laut zu lachen, denn natürlich wusste ich etwas, was der Gesprächspartner nicht wissen konnte.


    Also beobachtete ich einfach weiter.

    Mogontiacum war mir ein Begriff, von einer Civitas Aquensis hatte ich noch nie gehört. Vielleicht hätte ich anstatt in den Osten in den Norden reisen sollen.

    Ich dachte mir gerade, Iulia Stella ein wenig über die Maximilla auszufragen, da...


    Dann war es soweit und sie würden zum Opfer übergehen. Serapio fragte sie ob sie bereit wäre und Valentina nickte wortlos. Seine Hände in den Ihren waren so kalt, dass sie fürchtete er würde doch noch bereuen sie zur Frau nehmen zu wollen. Sie wusste welche Bürde er mit der Hochzeit auf sich nahm und war ihm dennoch in Liebe verbunden. Doch sah er das auch immer noch so? Zum Glück musste sie sich nur kurz Sorgen machen, denn schon rief ihr Zukünftiger die Gäste dazu auf, ihnen zu folgen. Seine Hand in der Ihren haltend, drückte sie Serapios Finger leicht zusammen und wollte ihm so Halt signalisieren. Sie würden das zusammen schon schaffen.

    Draußen angekommen überblickte die Braut die auch hier festlich geschmückte Szenerie. Es fühlte sich wirklich an wie in einem Traum. Hoffentlich wachte sie nicht auf, bevor sie endlich verheiratet war.

    wurden wir von unserem Gastgeber gerufen, zum Opfer zu folgen. Ich reihte mich ein in den Zug, wünschte im Herzen dem Brautpaar Segen und dachte, dass diese Szene doch stark auf die jungen unverheirateten Damen wirken musste.

    Serapio und Valentina Hand in Hand; rührend war es und absolut staatstragend; ich war mir sicher, dass die Gottheit ihrem Bund zustimmen würde.

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  • Unser Gespräch wurde unterbrochen durch das Opfer der Zeremonie. Es war unklar, ob wir danach nochmals eine Chance haben würden es wieder aufzunehmen. Iulia Stella und ich blieben nahe zusammen und beobachteten aus der Ferne, denn wir waren bei den letzten, welche reagiert hatten, wie die Eheleute Hand in Hand auf die Zeremonie warteten.

  • Ich fühlte mich noch immer etwas fehl am Platz, aber da nun die Opferzeremonie beginnen sollte, hatte ich meine Chance verpasst, mich zu verabschieden. In der Nähe sah ich Annaeus Florus und Iulia Stella, sowie die junge Valeria Maximilla. Unauffällig und ohne sie zu stören begab ich mich in ihre Nähe, damit ich wenigstens bei Menschen war, die ich kannte.

  • Eine bildhübsche Sklavin mit Weinkrug ließ Valentinas sowieso schon vage wahrgenommene Bitte ebenso wie die auffällige Person von zuvor endgültig in die Vergessenheit abdriften. Nach einem gebührenden Jubelschrei für seine Helena des Abends folgten Clemens Augen seinem Schwarm, bis sie schließlich von der Menge verschlungen wurde.


    Er war schon im Begriff, ihr nachzusetzen, bis er - mit Hilfe des Rests der Feier, der sich plötzlich mit seinem Fokus auf einen Punkt zu versammeln schien - bemerkte, dass wohl irgendetwas Wichtigeres los war. Als die Zeremonie ihren Lauf zu nehmen begann, konnte auch der Trunkenbold die Punkte verbinden. Wohl wissend um seinen Zustand begab er sich etwas weiter in die Ferne, um weitere unangenehme Überraschungen für seine Verwandte zu vermeiden.


    ...Wenn sich dabei zufälligerweise auch eine gewisse Schönheit wieder offenbaren würde, wäre das selbstverständlich nur ein sehr schöner Nebeneffekt.

  • Es war Gracchus selbstredend eine Ehre, diesen Freundschaftsdienst zu erfüllen, und er nickte Faustus aufmunternd zu ehedem er zu dem errichteten Opferaltar hintrat, auf welchem eine goldfarbene Schale mit glühenden Kohlen war angerichtet.

    "Favete linguis!"

    forderte er die Gäste auf und zog eine Falte seiner Toga über sein Haupt, um das Getuschel, welches selbstredend weiterhin aus einigen Ecken zu hören war, aus seiner Konzentration zu verbannen, wobei auch das wohlklingende Flötenspiel half, welches nun einsetzte. Nachdem er selbst seine Hände hatte gereinigt, nahm er eine Schüssel lauwarmen Wassers und einen Pinsel aus Ochsenschwanzhaar entgegen und begann das zuvorderst stehende Brautpaar und einige umherstehende Gäste symbolisch zu reinigen. Während er jegliche Geräusche konnte ausblenden, so war es das ansehnliche Antlitz Serapios, welches seine Konzentration durchaus ein wenig in Mitleidenschaft zog. Er wandte sich zu dem foculusum, und während einige Sklaven fortfuhren, alle Gäste durch das Besprengen von etwas Wasser in den Zustand kultischer Reinheit zu versetzen, nahm der Pontifex eine kleine Kanne und einige Körner Weihrauch auf.

    "Vater Ianus, wir bringen Dir Wein und Weihrauch dar. Lass ihn wie unsere Gebete zum Himmel steigen und die Götter erfreuen!"

    Zischend verdampfte der Wein als die Flüssigkeit auf die glühenden Kohlen traf, und noch während der scharfe Geruch des Alkohols sich auszubreiten begann, streute Gracchus den Weihrauch hernach, dass dessen süß-herber Duft sich mit ihm vermengte und zumindest die näher stehenden Gäste umhüllte, ehedem er in die kühle Luft über dem Peristyl aufstieg. Währenddessen wurde das Opferschwein durch den Opferschlachter heran geführt, das gefüttert mit betäubenden Substanzen bereitwillig mit großen, glasigen Augen seinem Schicksal entgegen ging. Mit ein wenig Wein überantwortete Gracchus das Tier der Welt der Götter und sprach:

    "O Iuno, Schutzherrin der Ehe, die du Familien bewahrst und segnest und in Treue verbindest!

    O Ceres und Tellus, die Ihr die Felder reifen lasst und die Herden vermehrt!

    Segnet diese Ehe zwischen Faustus Decimus Serapio, Sohn des Marcus Decimus Livianus, und Quintilia Valentina, Tochter des Aulus Quintilius Babulus!

    Mit Freuden geben sie dieses makellose Schwein zu Euren Ehren, dass Ihr dieser Ehe Fru'htbarkeit schenket und aus ihr Erben hervorgehen lasst, auf dass ihr Andenken gewahrt bleibt!"

    Der Schlächter brachte sich nun in Position vor dem Tier und blickte auf.

    "Agone?"

    Noch einmal suchte Gracchus den Blick Faustus' und ließ zu einem schiefen Lächeln sich hinreißen, ehedem er das

    "Age!"

    aussprach. Routiniert durchtrennte der Schlächter die Kehle des Schweines, das nur kurz quiekte als es in die Gefilde der Göttlichen übertrat. Reichlich Blut tränkte den Boden, was stets ein gutes Zeichen war, ehedem der Schlächter routiniert begann das Tier auszuweiden. Die Eingeweideschau hernach vollführte Gracchus mit ebensolcher Routine, doch überaus konzentriert. Selbstredend stand das Ergebnis bereits fest, niemals würde er Serapio in solche Verlegenheit bringen, ein Scheitern der Opferung vor der versammelten Gästeschar kundzutun. Dennoch, würden die Götter ihr Missfallen zeigen, so würde er Faustus selbstredend in späterer Stunde eine Warnung aussprechen und eine schnelle Scheidung ihm nahelegen.

    "Litatio!"

    verkündete er schlussendlich an das Brautpaar gewandt.

    "Die Götter sehen eurer Verbindung mit Wohlwollen entgegen."

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

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